Mikaels Sichtweise
Ich hatte schon länger Fionas Blut nicht mehr getrunken, und ich war nun echt durstig. Am Frankfurter Flughafen erfuhr ich, dass sie nach Mallorca flog. Ich gönnte ihr den Spaß. Immerhin wusste ich nun, wo sie ungefähr war. Ich begnügte mich in der Zeit mit einem anderen Menschen als Blutzufuhr. Ein paar Tage später reiste ich durch die Schatten nachts nach Mallorca. Ich blieb am sogenannten „Ballermann" und fand sie auf dem Strand sitzend. Ihre Tasche lag neben ihr, sowie eine Flasche Wasser. Ich war schon froh, dass sie gesund war. Aber sie sah nicht glücklich aus. Leise schlich ich mich an sie ran. Sie murmelte leise vor sich hin. Für menschliches Gehör war es nicht verständlich, aber ich hörte es ohne Probleme: „Wäre ich bloß nicht weggelaufen. Nun hab ich den Salat." Ich grinste. „Bestimmt hat er mich schon vergessen." seufzte sie nun, nahm die Flasche Wasser und trank kurz was. Ich stand zwar direkt hinter ihr, aber im Schatten, so dass sie mich nicht sehen konnte. Dann legte sie sich hin. „Immerhin heute etwas Geld bekommen." murmelte sie noch bis sie auf dem Strand einschlief. War sie etwa obdachlos? Und trotzdem kam sie nicht zurück? Ich war verwirrt. Ich besuchte sie die nächsten Nächte weiter. In der vierten Nacht seufzte sie schwer. „Ok, das war's Fiona. Kein Geld mehr für Essen, Trinken oder Rückflug. Ich bin echt am Arsch!" Ich löste mich vom Schatten, und sie erschrak kurz als sie mich sah. Aber dann umarmte sie mich ganz fest. „Mikael!" rief sie, und wollte mich gar nicht mehr loslassen. „Da bist du ja wieder, meine Fiona." antwortete ich, und genoss den Duft ihres Blutes, welches unter ihrer Haut floss. „Kannst du mich wieder nach Hause bringen?" bat sie. Ich nahm ihre Tasche, und brachte sie durch die Schatten nach Hause.