Ich wunderte mich wie wenig sich insgesamt in der Nachbarschaft gegen früher verändert hatte. Am Haus angekommen klingelte ich. Meine Tante öffnete die Tür. Zumindest sah sie fast so aus wie sie. Sie war abgemagert, blass und fahl, dicke schwarze Ringe unter den Augen. Und die Klamotten waren alle alt und abgetragen. Was mich am meisten erschreckte war, dass sie mich nicht wieder erkannte. „Kann ich Ihnen helfen?" „Tante? Ich bin es Fiona." Kurz tauchte eine Wiedererkennung auf, aber verschwand dann. „Ich kenne sie nicht. Bitte gehen sie. Mein Meister kommt bald." Ich ahnte Böses. Ich kannte einige von Mikaels Fähigkeiten. Und daher bat ich sie mich reinzulassen. Ich wäre wegen ihm auch da, aber wollte ihn überraschen. Sofort öffnete sie die Tür, und ich staunte über die Sauberkeit überall. Sie war gleich wieder beschäftigt, und ich beeilte mich, und ich ging in mein ehemaliges Zimmer. Obwohl das Haus vor Sauberkeit glänzte war hier zentimeterdicker Staub. Ich fand die Geburtsurkunde in einer Schublade, als ich es klopfen hörte. Meine Tante öffnete die Tür, und ich vernahm Mikaels Stimme. „Hast du geputzt?" „Ja, Meister." „Gekocht?" „Ja Meister." „Auch gebügelt?" „Ja Meister." hörte ich zwischen Mikael und Tante. Was ging hier ab? Runter konnte ich so nicht, aber der Baum draußen half mir, und ich sprang runter, und rannte mit der Geburtsurkunde zum Einkaufscenter. Dort hatte ich wirklich keine Lust mehr zum shoppen, aber besorgte mir ein Oberteil, damit ich irgendwas hatte.
Nach drei Stunden kam er pünktlich wieder. Vielleicht sah er mir an, dass was nicht stimmte. Zumindest fragte er mich „Alles in Ordnung?" Ich lächelte leicht. „Nur Kopfschmerzen." was auch stimmte. Auch wenn diese wohl durch den Stress kamen innerlich. Wo war mein Onkel überhaupt? Und warum nannte Tante ihn Meister?