Als Sabrina ihre Augen öffnete, erblickte sie eine weiße Zimmerdecke. Sie stellte fest, dass sie im Krankenhaus war. Mit einem leisen Stöhnen versuchte sie sich aufzusetzen. Sie hielt sich den Bauch, als ihr übel wurde, doch sie hielt durch.
Ihr Blick streifte abwesend durch das leere Zimmer. Die Erinnerungen an die Ereignisse, die zu ihrem Zusammenbruch geführt hatten, kehrten zurück. Sie stellte sich vor, wie ihr Ehemann Dominique und seine Geliebte Sasha sie höhnisch auslachten, während sie sich über ihr Leid freuten.
Mit zusammengebissenen Zähnen zog Sabrina ihre Knie an die Brust und vergrub ihr Gesicht. Trotz des körperlichen Unwohlseins und des seelischen Schmerzes flackerte ein stählerner Entschluss in ihren Augen.
„Ich werde die Scheidungspapiere nicht unterschreiben. Ich werde nicht zulassen, dass sie heiraten. Ich werde weit weg von ihm fliehen... Aber eines Tages... werde ich zurückkehren und mir alles zurückholen – das Unternehmen und das Vermögen meiner Familie."
Während sie dort saß und ihre Gedanken ordnete, öffnete sich die Tür und ein Arzt trat ein. Der Arzt begrüßte sie mit einem warmen Lächeln.
„Frau Smith, wir haben gerade Ihr Untersuchungsergebnis erhalten. Herzlichen Glückwunsch! Sie sind in der vierten Woche schwanger!" Der Arzt überbrachte die gute Nachricht in der Annahme, Sabrina würde sich freuen.
Stattdessen erblasste Sabrina. Sie war sprachlos und völlig schockiert. Ohne Dominiques Betrug hätte sie diese Nachricht überglücklich aufgenommen.
Ihr Glück war jedoch getrübt, da ihr bewusst war, dass sie dieses Kind allein großziehen muss… fern von ihrem untreuen Ehemann.
Nach einigen Sekunden rann eine einzelne Träne über ihr Gesicht, doch sie wischte sie sofort weg, als sie bemerkte, dass der Arzt noch da war.
„Doktor, wer hat mich hergebracht?" Ein Teil von ihr hoffte, dass Dominique sich immer noch um sie sorgte.
„Die Sekretärin Ihres Mannes", antwortete er mit einem Lächeln, ohne von dem Konflikt zwischen Sabrina und Sasha zu wissen.
Sabrinas Augen verdunkelten sich, ihre Lippen pressten sich zusammen und ihre Finger ballten sich zu Fäusten. Schon die Erwähnung von Sashas Namen oder der Anblick ihres Gesichts entfesselte einen Sturm der Wut in ihrem Inneren.
Es schien, als würde das Schicksal weiterhin mit ihr spielen. Die Tür glitt auf und Sasha betrat den Raum mit einem schamlosen Lächeln auf ihrem charmanten Gesicht.
„Doktor, könnten Sie uns bitte einen Moment alleine lassen? Ich muss ein Wort mit der Frau meines Chefs wechseln", betonte Sasha absichtlich die letzten Worte mit subtilem Sarkasmus, ein Unterton in ihrer Stimme, der nicht zu überhören war.
Der Arzt, der die starke Spannung zwischen den beiden spürte, erfasste schnell die Situation und verließ umgehend den Raum.
„Gut, jetzt muss ich mich nicht mehr verstellen, da niemand hier ist", bemerkte Sasha, als sie sich einen Stuhl neben Sabrinas Krankenbett zog.
„Verschwinde. Ich will dich nicht hier haben!", schrie Sabrina, ihr Körper zitterte vor Wut.
Doch Sasha lachte nur höhnisch und zupfte sich am Ohr. „Schrei nicht, Sabrina. Ich kann dich gut hören. Und keine Sorge, genau wie du möchte ich nicht hier sein. Aber es gibt etwas, das ich tun muss. Das ist meine letzte Aufgabe als Dominiques Sekretärin. Bald werde ich seine nächste Frau sein." Sashas provokative Worte entfachten erneut die Flammen von Sabrinas Groll. Sie biss die Zähne zusammen, bis ihr Zahnfleisch blutete."'"Ich bin hierher gekommen, um dir drei Nachrichten von deinem Mann zu übermitteln", fuhr Sasha fort. Sie nahm zwei Dokumente aus ihrer Tasche und legte sie auf den Tisch neben Sabrina. Außerdem reichte sie ihr einen Stift.
"Erstens möchte er, dass ich dir sage, dass du diesen Ort nicht verlassen und deine Familie nicht sehen kannst, ohne die Scheidungspapiere zu unterschreiben." Sasha blickte zur Tür. Draußen standen zwei Männer in Schwarz Wache.
"Zweitens gibt er dir diesen Scheck über hundert Millionen, damit du von Neuem beginnen kannst. Und er überlässt dir auch die Goldene Villa als Entschädigung dafür, eine gehorsame Ehefrau gewesen zu sein. Oh... Ich denke, das ist deine Bezahlung dafür, dass du mehrmals mit ihm geschlafen hast." Sasha sprach, als implizierte sie, Dominique behandele sie wie eine Prostituierte und ihr Liebesspiel sei nur Teil eines Geschäfts gewesen.
"Er hatte eine gute Zeit mit dir. Aber ich glaube, er nimmt mich lieber... in seinem Büro", fügte Sasha höhnisch hinzu und zwinkerte ihr zu.
"Und zuletzt...", Sasha machte eine Pause. Sie stand auf und beugte sich vor, um ihr ins Ohr zu flüstern. "Er möchte, dass du das Kind abtreibst. Er weigert sich, seine Existenz anzuerkennen und sieht es als Bedrohung für sich selbst an." Sashas Stimme war verächtlich, jedes ihrer Worte durchdrungen von giftiger Verachtung, die Sabrinas Herz durchbohrte.
Sabrinas Augen weiteten sich vor Entsetzen, instinktiv umfasste eine Hand ihren Bauch, schützte das Leben in ihrem Inneren. Ein Gemisch aus Schock, Unglauben und einer rohen Welle des Schmerzes blitzte über ihr Gesicht. Ihr Körper zitterte, als sie Dominiques Gefühllosigkeit erfasste.
'Ich habe mich in ein Monster verliebt! In einen Teufel!', dachte Sabrina, Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie kämpfte darum, ihre Fassung zu bewahren.
"Verlass diesen Ort, jetzt! Bevor ich dich selbst umbringe!" Sie packte den Stift, ihre Fingerknöchel erbleichten, als ihr Blick an Sasha haftete. Sie hielt den Stift, dessen Spitze bedrohlich auf Sasha gerichtet war.
Sabrina würde nicht zulassen, dass sie ihren Willen bekamen. Sie würde einen Weg finden, dieser Hölle zu entkommen!
Inzwischen erkannte Sasha die Ernsthaftigkeit von Sabrinas Haltung und wich langsam zurück, die Hände in einer Geste der Kapitulation erhoben. Der Hohn auf ihren Lippen jedoch blieb.
"Wie lange willst du dich Dominique noch widersetzen? Sei nicht so hartnäckig, Sabrina. Dominique ist nicht mehr der Mann, den du gekannt hast. Also mach es uns nicht so schwer." Sasha drehte sich um und ging auf die Tür zu. "Wenn ich das nächste Mal komme, hoffe ich, deine Unterschrift auf diesen Papieren zu sehen. Und du solltest ruhig gehen, nachdem du das Kind abgetrieben hast, solange Dominique noch gnädig ist."
"Geh einfach", wiederholte Sabrina und schleuderte alle Dokumente zu Boden.
Als Sasha ging, erfüllten Sabrinas Schmerzensschreie den Raum. Sie schluchzte unaufhörlich. Nach ein paar Minuten gab Sabrina sich einen Ruck, stand von ihrem Krankenbett auf und wischte sich die Tränen von den Wangen.
Entschlossen sah sie die Wachen an, die draußen standen. Es gelang ihr, einem von ihnen ein Handy zu entwenden.
Sie zögerte nicht lange und kontaktierte die Person, der sie am meisten vertraute – ihre beste Freundin. "Gael, ich brauche deine Hilfe. Ich werde alles persönlich erklären."
Nachdem sie aufgelegt hatte, hob sie die Dokumente vom Boden auf.
'Sie werden bezahlen.' Ihr Racheakt gegen ihren betrügerischen Ehemann war eine entschlossene Erklärung – eine unerschütterliche Wiedererlangung ihrer Macht und Würde."