Ui, dafür musst du jetzt aber weit springen, oder?
Leider, aber diese Geschichte ist jetzt schon sehr lang, ich kann sie nicht noch länger machen.
Tja, wie heißt es doch so schön, in der Kürze liegt die Würze.
So kurz ist sie nun auch wieder nicht.
Eineinhalb Jahre vergingen und Rika wurde immer stärker. Und ja, ich liebte Natsuki nach wie vor sehr tief und innerlich. Wir beide versuchten Rika nach wie vor geheim zu halten, was nach und nach immer schwerer wurde. Wir waren oft gemeinsam weg. Man sah uns kaum noch. Das tat mir auch unwahrscheinlich leid, aber wir konnten auch nicht die Wahrheit über Rika sagen, sonst würde das Übel für sie und für uns ausgehen. Es war gerade mitten in der Nacht, als wir uns auf Roro auf den Weg zu ihr machten. Wir hatten gerade wieder mit Song gebetet und hatten uns danach rausgeschlichen. Das war aber nicht sonderlich erfolgreich, denn ich merkte wir wurden verfolgt. Dieses Mal hatten sie uns erwischt. Auch wenn die Drei es versuchten, Noman konnte seine Aura niemals restlos löschen. Sajin war wahrscheinlich bei ihm, den sie flogen auf Sajins Drachen.
„Verdammt…"
„Loki?"
„Sie haben uns verfolgt."
Wir tauschten Plätze und ich flog allein mit Cornxga los. Natsuki sollte sie kurz ablenken. Ich hingegen machte mich noch unsichtbar und flog über den Drei. Sie bemerkten mich nicht. Es waren aber nicht Noman, Merlin und Sajin, statt Merlin flog Yukichi mit. Oh nein, das war nicht gut, das war gar nicht gut. Ich musste sie irgendwie weglocken. Aber wie, sie spürten ja Natsuki und Roro, Natsuki konnte ihre Aura auch nicht löschen. Ich musste die Drei konfrontieren. Also blockierte ich ihren Flugweg und machte mich wieder sichtbar. Sajin erschrak und konnte seinen Drachen gerade rechtzeitig zum Stehen bringen, fragt nicht wie, aber die Drachen aus Esyia konnten irgendwie in der Luft stehen, wahrscheinlich weil sie nach wie vor Yoshen waren. Meine Arme waren vor meiner Brust verschränkt und ich versuchte so streng und genervt wie möglich zu wirken, um von meiner Unsicherheit und Panik abzulenken.
„Warum verfolgt ihr uns?"
fragte ich gespielt genervt. Das würde so schlimm enden, das wusste ich.
„Entschuldige, warum zur Hölle schleicht ihr euch nachts weg!"
fragte mich Noman ungespielt wütend.
„Für was wohl!"
„Ja, für was, entschuldige wenn ich nicht so weit denken kann!"
„Ach komm, du bist doch der Perverse und Zweidenker von uns Beiden!"
„Ten-Aya, Ten-Soma, ich bitte euch beide um Ruhe."
Erklärte Yukichi höflich unseren beinahe Streit für beendet. Er wirkte zwar ruhig und nicht wütend, aber ich merkte auch sein Geduldsfaden war kurz vorm Reißen.
„Ten-Aya ich weiß, dass ihr beide was verheimlich und ich würde gerne wissen was."
Scheiße! Ich zitterte ein wenig. Das könnte Natsuki, Rika und mir den Kopf kosten, wenn es herauskommt.
„Ich und Suri haben aus Versehen ein Baby bekommen…"
versuchte ich uns noch zu retten. Im Nachhinein eine miese Ausrede, ich weiß. Yukichi zog eine Augenbraue hoch und erklärte, warum diese Lüge dumm war:
„Meine Tochter will keine Kinder, du willst auch keine, außerdem kann man nicht aus Versehen ein Baby bekommen, nicht in unserer Welt. Also was ist wirklich los? Wir reißen euch auch nicht den Kopf ab."
Ha, großartige Metapher Yukichi. In dieser Situation wurde mir dabei mehr schlecht als alles andere.
„Oh doch, dafür schon, man könnte das alles als Hochverrat ansehen. Yukichi, wir haben richtig schlimme Scheiße gebaut."
Er zog beide Augenbrauen hoch. Ich regte mich auf und beschloss, unsere Maskerade war soeben aufgeflogen und das war meine Schuld.
„Aya, egal was los ist, ich werde euch nicht hinrichten. Suri ist meine Tochter, du bist meine Schwiegertochter. Was auch immer so schlimm ist, wir finden sicherlich eine Lösung dafür."
Ich beschloss einfach mal auf Yukichi zu vertrauen, auch wenn er die Allianz damit gefährdete.
„Sasotan-Rika lebt wieder…"
„Ten-Aya, du musst schon ehrlich sein."
„Ich bin absolut und hundertprozentig ehrlich."
Er versuchte seine Fassung zu wahren, während Noman und sogar Sajin jegliche Farbe aus ihren Gesichtern verloren.
„Dann musst du uns alles von A nach B erklären."
Ich flog vor raus und erklärte den Drei alles, was geschehen war. Wir kamen an und ich präsentierte eine gesund aussehnende Sasotan-Rika. Die Höhle und sie sahen mittlerweile sehr gut aus. Sie war nicht mehr abgemagert, sondern hatte ein normales Gewicht. Ihre Haare hatte sie ein wenig kurzer geschnitten, und sie glänzten auch mehr. Ihre Augen wirkten wacher als zuvor und in ihnen sah man ein immer wieder eine gewisse Freude, wenn wir Beide da waren. Sie trainierte gerade mit Suri und einen Trainings Iado, die Beiden sahen uns und wurden beide kreidebleich.
„Das musst du mir erklären, Tschede-i."
meinte Natsuki. Rika wich ängstlich zurück und ließ das Iado vor Schreck fallen. Sie versteckte sich sogar leicht hinter ihren Wasserkrug.
„Sie sind nicht hier, um uns hinzurichten, zumindest hoffe ich das nicht."
Das half eher weniger, meine Ehefrau und Rika waren etwas verängstigt. Natsuki hielt ihr Schwert zwischen ihren Vater und Rika, sie zeigte ihm deutlich, dass sie bereit war sie zu verteidigen, wenn nötig, ich legte meine Hand auch drohend auf den Griff eines meiner Iados. Sajin beobachtete das und ich wusste, wenn es zu einen Kampf zwischen mir und ihnen kam, dann würde er Noman um jeden Preis schützen. Auch wenn das bedeutete, dass er mich töten müsste, ob er das mittlerweile noch konnte, was jedoch eine andere Frage.
„Ten-Aya hat uns über alles aufgeklärt. Wir wollen dir nichts tun. Im Gegenteil, wir wollen euch in eurem Vorhaben unterstützen, auch wenn ich damit die Allianz der Cläne gefährde."
Rika kam leicht aus ihrer Deckung, Natsuki nahm das Schwert runter und meine Hand ließ langsam das Iado los. Rika trat unterwürfig gegenüber von Yukichi. Sie traute sich nicht in sein Gesicht zu sehen und verneigte sich leicht vor ihm. Man spürte die Scham, die in ihr aufstieg, auch wenn man keine Auren spüren konnte.
„Ich verdiene Eure Güte nicht, Fuyu-Yukichi. Ich bin deutlich unter Eurer Würde. Bitte riskiert nicht die Allianz, an der Eure Kinder und die Himmelsmenschen so mühsam gearbeitet haben, für mich. Ich habe furchtbare Dinge getan und verdiene erneut den Tod."
Soma wollte was sagen, aber Nidan hielt ihn davon ab. Yukichi nahm ihr Kinn in die Hand und drückte ihren Kopf hoch, so dass sie ihn direkt ansehen musste.
„Ja, Sasotan-Rika, du hast furchtbare Dinge getan, aber jeder hätte in deiner Situation dasselbe getan. Ich bin ebenfalls ein Clanoberhaupt, ich würde auch alles tun, damit es meinen Leuten gut geht. Ich werde dich nicht töten. Ten-Aya hat mir erzählt, dass du bereit bist, Haku um Vergebung zu bitten und deinen Clan zurück möchtest. Wir stehen dieses Mal auf einer Seite. Also erhebe dich."
Rika stellte sich langsam gerade hin.
„Ich danke Euch Fuyu-Yukichi."
sagte sie erleichtert, lächelte und verneigte sich zum Dank vor ihm. Sie bot in ihren zu Hause ihren neuen Gästen Sitzplätze an. Ich merkte wie misstrauisch Noman und Sajin waren.
„Euch passiert hier nichts, ich bürge für sie."
flüsterte ich den Beiden zu. Sie vertrauten mir, schließlich war ich ihre Tschede-o. Sie setzte sich zu Natsuki und Yukichi, ich blieb noch kurz stehen und machte für uns Tee. Yukichi und Rika überlegte, wie sie Rika vorstellten sollten.
„Ich kann gerne Tod bleiben, wäre vielleicht auch besser so. Wenn der Sasotan-Clan von meiner Existenz erfährt, könnten sie angreifen mit dem Gedanken ihr hättet mich vor eineinhalb Jahren gefangen genommen und meine Hinrichtung vorgetäuscht. Es wäre daher besser für mich Tod zu bleiben."
„Aber das würde heißen, dass du hier in dieser Höhle verbleiben musst?"
„Das ist kein Problem. Ich fühle mich hier mittlerweile sehr wohl."
sagte sie und freute sich, dass sie bleiben durfte und nicht getötet werden würde. Die schönste Freude, wenn ihr mich fragt.
„Wie ich sehe trainiert ihr sie?"
„Ja Ota, sie konnte nicht mit dem Iado kämpfen, gut vor eineinhalb Jahren war ihr Körper auch noch nicht so gesund."
„Ja das stimmt, jetzt weiß ich auch, wo die verschwundenen Lebensmittel hin sind."
Sagte er und sah etwas wütend auf die Kisten und Fässer.
„Entschuldige Ota."
„Jaja, kein Problem."
Sajin und Noman sahen die Drei etwas verblüfft an. Ich wusste nicht, wo das Problem lag, die Beiden waren auch gegen die Exekution von Rika. Sogar Yukichi schien erleichtert, dass sie noch lebte, er war damals auch gegen ihre Exekution gewesen. Ich war ehrlich ein wenig wütend. Rika gab sich so viel Mühe so vor ihnen zu sein, wie sie auch zu uns war. Ich spürte auch keinerlei Absicht uns zu verraten, denn was das der Fall gewesen wäre, hätten Natsuki und ich sie schon lange getötet.
Ich merkte auch auf unseren Rückflug, dass sich Noman und Sajin nicht so ganz eingekriegt hatten. Natsuki hinter mir bemerkte das auch. Wir sahen einander an und überlegten, wie wir unsere Tschede-os damit konfrontieren sollten. Yukichi war noch da, wir sollten ihn erstmal abliefern, das war nach wie vor eine intime Unterhaltung zwischen uns. Obwohl und eigentlich schon klar war, was sie wollten. Wahrscheinlich waren sie wütend, wir hätten sie für Rika angegriffen, die beiden dachten wahrscheinlich, dass sie uns manipuliert. Das war nicht einmal so abwegig. Manchmal ertappte ich mich und auch sie dabei, wie wir sie etwas verliebt ansahen und sie uns. Diese junge Frau hatte uns beiden den Kopf verdreht. Das Schlimme daran war, dass Natsuki und ich uns nach wie vor liebten. Wir hatten darüber geredet, eine Scheidung kam für uns nicht in Frage. Wir liebten uns noch mehr. Polyamorie war auch eine zwar eine Option, aber diese umzusetzen wäre schwer. Wir haben nie über eine Beziehung zu dritt nachgedacht. Sie kuschelte sich an mich heran und schloss die Augen. Ich liebte diese Frau so sehr, und sie mich. Dann kamen wir in Kitsunande an und mussten uns von Yukichi verabschieden. Wir betraten den Tempel und in dem Moment, in dem Sajin die Tür hinter uns zu warf, mit all seiner Kraft wussten wir Beide, dass wir jetzt fällig waren. Merlin war Moon sei Dank nicht da, der hätte uns Beide wahrscheinlich zusätzlich fertig gemacht.
„Habt ihr sie noch alle?!"
Brüllte uns Noman an.
„Hört mal, uns ist klar, dass es nicht in Ordnung war, euch zu verheimlichen, was los ist."
„Ganz recht Loki, du müsstest mittlerweile wissen, was es bedeutet, Dinge zu verheimlichen, ich sag nur Kerans Tagebuch!"
„Ich weiß, aber seid mal ganz ehrlich, was hättet ihr an unserer Stelle getan?"
Sajin ging tief in sich, während Noman nach wie vor wütend war. Um ehrlich zu sein, er war noch nie, in unserer gesamten Zeit als Freunde, so wütend auf mich gewesen. Doch Sajin legte seine Hand auf die Schulter seines Ehepartners.
„Noman, so wütend ich auch bin, sie haben Recht. Wir hätten dasselbe getan und das weißt du auch."
Noman grummelte, doch er gab nach und nahm mich, trotz immenser Wut auf mich, in den Arm.
„Trotzdem, uns hättet ihr zumindest einweihen können. Dummkopf."
brummelte er wütend.
„Ihr habt Recht, dass hätten wir wirklich tun müssen. Verzeiht uns."
Es war kurz ruhig.
„Und wann heiratet ihr sie?"
Meiner Tschede-i und mir fiel alles aus dem Gesicht. Noman fürchtete kurz sein Kommentar hatte bei uns einen Herzinfarkt bewirkt. Entrüstet, komplett fertig mit allen, fragte ich:
„Wie bei allen guten Geistern kommst du auf diesen Hirnfurz?"
„Ja, das würde mich ehrlich gesagt auch interessieren."
stellte sich meine Frau auf meine Seite, sie sah genauso entrüstet aus wie ich.
„Ach kommt schon ihr Beide, ihr könnt uns nichts vor machen. Sie hat sich in euch verliebt, ihr euch in sie."
Stellte Sajin fest, sogar er hatte es bemerkt. Wir konnten nichts erwidern, wir waren beide wie erstarrt, wären die beiden ins Bett gegangen, wir wären dort unten wahrscheinlich bis in den morgen mit weit offenen Mund dastehend geblieben. Ich konnte nicht glauben, dass uns beide so gut durchschaut hatten. Das schlimme war, dass mir kein passender Konter einfiel. Sie hatten ja recht, verfluchte noch eins, diese Idioten hatten Recht! Natsuki neben mir sah ebenfalls sehr verwundert und sprachlos aus.
„Ich denke nicht, dass wir sie jemals heiraten werden."
„Es wäre aber besser. Derzeit sind wir eine Art eigener Clan, der nicht der Allianz zugehörig ist, wenn sie euch heiratet, dann könnten wir ihr Asyl gewähren, ohne dass Yukichi die Allianz verletzen würde. Zusätzlich hättet ihr beide für sie uns angegriffen, ihr könnt uns also nicht ernsthaft sagen wollen, dass ihr nicht in sie verliebt seid."
Ich sah zu Natsuki, die mich ein wenig irritiert ansah, nach wie vor. Etwas wütend darüber von den Beiden in die Ecke getrieben worden zu sein, knurrte ich:
„Ich denke, da das hier unsere Ehe ist, werden wir beide entscheiden, ob wir sie heiraten. Und wenn ihr uns jetzt entschuldigt, wir beide hatten einen langen und anstrengenden Tag."
Ich schnappte meine Frau und wir gingen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, die Treppen hoch in unser Zimmer. Ich beruhigte mein inneres Feuer. Dann drehte ich mich zu meiner Frau um, nur um in ihr: „Du weißt, dass sie Recht haben."-Gesicht zu sehen.
„Nein Nat, sprich du nicht auch noch die Wahrheit aus."
sagte ich und setzte mich mit den Nerven am Ende auf meinen Stuhl. Ich seufzte tief.
„Was sollen wir deiner Meinung nach machen, Nat?"
„Lo, ich weiß es nicht. Einerseits will ich dich für mich allein, andererseits wäre sie auch ein Teil von uns und ich weiß, dass wir beide das wollen. Aber was, wenn sie dich komplett für sich einnimmt, oder schlimmer ich dich vernachlässige?"
„Ich bin nicht für Polyamorie geeignet, was wenn ich einen von euch vernachlässige? Was wenn ich es nicht ertragen könnte dich jemand anderes küssen zu sehen?"
„Nein, auf keinen Fall, wir haben einfach zu viele Bedenken. Lass uns schlafen gehen."
Wir zogen uns um und legten uns in unser Futon. Weder sie noch ich konnten schlafen.
„Sollen wir Frühstück machen?"
Fragte sie mich um fünf Uhr morgens.
„Okay."
Ab welchen Punkt habt ihr eure Meinung dann geändert?
Geduld, ich komme gleich dazu.
Und ich wiederhole mich, schreib schneller.
Gegen Mittag packte ich für Rika ein paar weitere Vorräte ein. Ich hatte ihr etwas vom Frühstück eingepackt. Ich und Natsuki wollten sie an diesem Tag runter an den Bach bringen, damit sie sich waschen konnte. Merlin hatte davon mittlerweile auch erfahren, wie hatten ihn eingeweiht. Er stand hinter uns und beobachtete uns schweigend. Ich seufzte und ging kurz zu ihm.
„Merlin, ich weiß, dass du kein Freund davon bist-"
„Warum tust du das dann trotzdem?"
„Das ist vielleicht unsere einzige Chance einen Krieg zu verhindern."
Er sah mich etwas bestürzt an.
„Verzeih Loki, aber ich mache mir nun mal Sorgen um dich und um meine Schwiegertochter."
„Ich weiß Merlin, aber wir haben das im Griff."
Nat kam zu uns und fügte hinzu:
„Wir sind immer zu zweit bei ihr, aber laut Loki scheint sie keine feindliche Absicht zu haben. Im Gegenteil, sie ist erleichtert, hier zu uns und Hilfe zu bekommen. Keine Sorge, wir haben alles im Griff."
versicherte sie ihm.
„Okay, ich muss mich hinlegen, erst mit Song beten gehen und dann noch im Toridiu Clan ist wahnsinnig anstrengend."
er drehte sich um und ging in den Tempel.
„Wir müssen wieder öfters beten gehen, Nat."
Sie nickte nur.
„Vielleicht könnten Noman und Sajin, jetzt da sie es wissen, ihr auch mal Vorräte bringen."
Ich half ihr auf Roro.
„Vielleicht."
Murmelte ich, wohlwissend, dass sie davon nicht so einfach zu überzeugen waren.
Zwei Stunden später wuschen sich Nat und Rika an einen kleinen Bach. Ich hingegen zeichnete beide. Sie trugen nur ihre Unterwäsche und spielten ein wenig mit Blue im Wasser. Zur Erinnerung Blue war das Kitsune des Wassers und der Seele, sie konnte als Wasser kontrollieren und erzeugte sie ein paar Wellen für die Beiden. Roro saß neben mir.
„Ui, du zeichnest. Du weißt, man kann auch Fotos machen."
„Nein, nicht in diesen Fall. Ich komme mir ein wenig pervers vor, wenn ich meine Frau und eine Fremde beim Waschen fotografiere, so wirkt das ein wenig künstlerischer."
„Ich würde Hana nicht als Fremde bezeichnen."
„Nenn sie bitte Sasotan Rika oder nur Rika."
„Warum, ihr mögt sie Beide und hier ist es erlaubt mehr als einen Partner zu heiraten, wenn du verstehst, was ich andeuten will."
„Sowohl Nat also auch ich haben das gestern beredet, auch wenn wir wollen, wir wissen nicht, ob wir beide können."
„Wenn es dabei um den sexuellen Aspekt geht-"
„Roro, ich brauche keine Aufklärung meiner Eule! Es geht hierbei auch eher um den romantischen Aspekt."
„Loki, du konntest vor Esyia mit vier Frauen gleichzeitig flirten und alle waren begeistert. Ich denke, wenn es jemand schafft, dann du."
„Es geht in einer Ehe um mehr als nur flirten, es geht darum alle glücklich zu machen."
„Loki, sieh dir dich und sieh dir deine Tschede-i an, dann sieh dir Rika an, ihr seid ineinander verliebt."
Ich seufzte, er hatte ja recht. Das Bild, was ich gerade zeichnete, war der Beweis, ich sah es an und dachte kurz nach. Dann zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus und ging ebenfalls ins Wasser. Sofort wurde ich von Rika und Nat gleichzeitig nass gemacht. Ich wehrte mich mit Aquarialis. Nat packte auch ihre elystrianischen Kampffähigkeiten aus, während Rika versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Wir kämpften ein wenig mit dem Wasser, bis wir beide uns erschöpft ans Ufer zu Rika retteten. Ich sah zu Nat und nickte. Ihre Augen strahlten, wenn auch ein wenig besorgt. Bevor wir Rika fragen konnten, fragte sie uns:
„Ich würde gerne, als Dank, dass ihr mich beschützt habt, eure Di-Banme werden."
Eine Di-Banme, oder ein Do-Banme, je nachdem welches Geschlecht eine Person, war eine Art von Besitztum. Eine Art Diener, die auch je nach Bedarf mit einem das Bett hüten kann. Es war, für mich persönlich, eine Degradierung einer Person. Nat sah sie genauso an wie ich, der „Das denkst du doch nicht wirklich, oder?" Blick.
„Wir wollen dich als unsere neue Ehefrau, Hana."
sagte ich gnadenlos direkt und sie wurde rot. Nat musste leicht lächeln und ich zog beide an mich. Ich fühlte mich ein wenig komisch, Natsuki wirkte eher glücklich damit. Hana hingegen war erleichtert, sie wollte unbedingt bei uns sein.
„Aber, wenn das funktionieren soll, brauchen wir Regeln."
ergänzte ich. Meine Frauen setzten sich vor mich und sahen mich erwartungsvoll an.
„Wieso seht ihr mich so an? Ich dachte wir machen die Regeln zusammen."
„Damit das funktioniert Loki, brauchen wir ein Familienoberhaupt, auch wenn du davon nicht begeistert bist, du hast mir und Hana den Antrag gemacht, also bist du es."
Ich schluckte kurz und überlegte einen Moment.
„Die erste Regel lautet, Reden. Ich kenne euch und mich mittlerweile recht gut, wir fressen unsere Emotionen in uns rein und reden nicht darüber, vor allem wenn wir eifersüchtig sind. Sollte Eifersucht oder irgendein anderes Problem auftreten, dann soll diejenige das auch sagen."
Sie nickten mir beide zu. Ich beschloss auch die Regeln aufzuschreiben.
„Das ist privat unsere wichtigste Regel, Reden."
Die beiden nickten erneut. Erneut musste ich eine Minute nachdenken, bevor mir eine weitere Regel einfiel.
„Die Zweite wird sein, dass wir, wenn wir miteinander schlafen, zu dritt einander beiliegen. Es sei denn, eine hat gerade keine Lust und erlaubt den anderen beiden, dass sie zu zweit Sex haben dürfen, aber es muss ausgesprochen werden, es reicht kein, ich will nicht, es muss ein, ich will nicht, macht ihr allein, sein. Verstanden?"
Sie nickten.
„Wenn wir eines Tages in Elystria leben werde ich ein Haus für uns haben. Hana wird wahrscheinlich abends heimkommen-"
„Nein, ich werde den Clan an meinen Cousin weitergeben. Er ist ein guter Junge, im gleichen Alter wie ich, er war als Kind das Mündel meiner Ota. Er weiß, was zu tun ist."
Ich nickte nur, wenn sie das so wollte, konnte ich mich nicht in ihren Weg stellen, was mich zur nächsten Regel führte.
„Ich bin an sich das Familienoberhaupt, aber ich befehle nicht über euch. Ihr seid sehr starke Frauen, ich will, dass das auch so bleibt, das Einzige, was ich aufstelle, sind Regeln und ich werde auch dafür sorgen, dass ihr sie einhaltet. Mit allen Mitteln."
Das letzter betonte ich spielerisch streng. Sie nickten.
„Dann die nächste Regel, die mich als Oberhaupt ausschließt. Wenn wir kämpfen, ist eure Priorität euer eigenes Leben. Vor allem wenn es zu kämpfen in meinen Heimatland kommt. Ich bin eine der hohen Magier und dementsprechend verpflichtet zu kämpfen. Meine Priorität wird das Leben der Bürger sein, offiziell, aber ich bin auch nur ein Magier, meine Priorität sind eure Leben."
„Aber Loki-"
„Nat, bitte."
Widerwillig nickten beide.
„Wir werden uns alle ein Bett teilen. Wir wechseln uns ab, wer in der Mitte liegen darf."
Sie nickten. Mir kam noch eine in den Sinn, die gerade bei Hana wahrscheinlich sehr wichtig werden würde.
„Wir schützen auch die Ehre der anderen. Bis hin zum Kampf."
Nat jubelte, ich gab ihr somit die Erlaubnis sich zu prügeln, was ihr gefiel. Wie ich schon sagte, ich wollte meinen Frauen keine Ketten anlegen. Ich wollte weiterüberlegen, als Nat uns Hana mich unterbrachen.
„Wir wollen auch eine Regel machen, Tschede-i."
„Mhm!"
Oh, ich ahnte, was jetzt kommen würde, trotzdem, ich konnte nicht über beide bestimmen, schließlich wollte ich nicht so sein wie der fette, ehemalige Kaiser der Highlands, ich wollte meinen Frauen eine Stimme geben, sogar mehr.
„Gerne."
Meinte ich und wartete auf die Katastrophe.
„Wir beschützen uns gegenseitig in jeder Situation."
Meinte Nat.
„Egal ob Kampf oder diplomatische Mission, wir bleiben an der Seite des jeweils anderen."
Sagte Hana.
„Aber wenn es zu einen Kampf kommt, in dem die Höhen Magier kämpfen müssen, gilt deine Regel, wir werden die Zivilisten schützen und auf dein Kommando warten."
Ich sah beide erst etwas streng an, bevor sich mein Gesicht erweichte, ein kleines Lächeln sich auf meine Lippen schlich und ich zugab.
„Ich kann euch beiden nicht widersprechen und danke euch."
Wir nahmen und das erste Mal zu dritt in den Arm und küssten uns. Zuerst Natsuki und ich, dann durfte Hana entscheiden, wen sie zuerst küssen wollte. Sie küsste mich und dann sofort Nat, damit sich keiner eifersüchtig fühlen musste. Es begann zu regnen, manchmal begann es in Esyia urplötzlich wie aus dem Nichts zu regnen. Roro legte seine Flügel um uns, Blue kam auch und kuschelte sich heran. Unsere Klamotten waren vollkommen durchnässt.
Also haben wir es Roro zu verdanken, dass ihr eine zweite Ehefrau bekommen habt?
Ja. Roro war es, der mir den Arschtritt gegeben hat und weder ich noch Nat noch Hana habe uns je bei ihm beschwert.
Man muss auch ehrlich zugeben, zu dritt seid ihr unbesiegbar, das hat man in der Vergangenheit schon so oft gesehen. Aber eine Frage, du hast Nat in Elystria nochmal geheiratet, dabei wolltest du doch niemanden ausschließen oder eifersüchtig machen?
Ach Merlin, du hattest noch nie ein sonderlich gutes Gedächtnis, nicht wahr? Meinen Lieblingssatz, seit ich diese Geschichte angefangen habe kennst du ja bereits, nicht wahr?
Lies weiter Meister, blablabla. Meinen Lieblingssatz kennst du aber auch, schreib schneller Loki!
Wir beschlossen eine Woche später Hana offiziell zu heiraten, ja das ging um einiges schneller als bei Nat, aber wir konnten nicht anders. Es war leider ans Licht gekommen, dass Rika noch am Leben war und nur dadurch, dass ich als Clanoberhaupt des Ten Clans der Himmelsmenschen, hört auf zu lachen, wir waren mittlerweile wirklich ein eigener Clan, nur so ihr Leben retten konnte habe wir keine Zeit verlieren wollen. Zusätzlich waren die Sasotan wieder aufgetaucht. Sie hatten die Grenzen zum Torarya Clan angegriffen. Es war noch einmal das Gleiche, außer dass wir keine Feierlichkeiten hatten. Wie ich schon sagte, Hana wäre beinahe erneut hingerichtet worden. Aber das war uns egal, im Gegenteil, sogar Nat und ich wollten keine großartigen Feierlichkeiten, als wir geheiratet haben. Dafür hatte uns Ten-Nidan viel zum Essen gekocht.
„Danke Sajin."
sagte ich zu ihm und unterhielt mich noch allein mit ihm in der Küche. Ich trug noch meine Hochzeitskleidung und sollte eigentlich bei meinen Frauen sitzen.
„Kein Ding, schließlich wollen sowohl Noman als auch ich uns bei euch entschuldigen. Hana ist so ein liebes Mädchen und sie passt perfekt zu euch."
„Danke Sajin, auch, dass ihr eine weitere Tschede-o akzeptiert habt."
Ohne ihr Einverständnis hätten wir Hana nicht heiraten können.
„Das war das Mindeste, du hast nämlich Recht, sie wäre der Schlüssel zum Frieden."
Und zu einem sehr interessanten Sexleben, dachte ich mir. Ich bedankte mich nochmals bei ihm und setzte mich dann zu meinen Frauen, Merlin und Noman. Nats Eltern und Yamato waren ebenfalls anwesend. Ich setzte mich neben Nat, die in der Mitte saß. Ich nahm mir etwas zum Essen und im selben Moment vibrierte mein Kommi. Nomans auch. Es war Jindu-Aki, der Jindu Clan wurde von den Sasotan angegriffen. Ich sah zu Noman und zeigte es Nat.
„Dann lasst uns nichts lange fackeln, wir müssen sofort durch die Portale zu den Jindu!"
meinte sie.
„Was ist los?"
fragte Hana. Wie sollte ich ihr beibringen, dass wir gleich gegen ihren Clan kämpfen mussten? Moon sei Dank gab es Nat, sie war zwar manchmal ein wenig zu direkt, aber in manchen Situationen war das sehr angenehm. Hana sah uns kurz erschlagen. Dann aber stand auch sie auf.
„Dann lasst uns keine Zeit verlieren."
„Bist du dir sicher, willst du nicht lieber hierbleiben?"
Sie sah mich kurz etwas beleidigt an.
„Okay, wie du willst."
Die anderen standen schon. Wir zogen uns kurz um und holten unsere Waffen. Mein Bogen war voller geschnitzter Bilder, ich hatte kaum noch Platz für Erinnerungen, die ich verewigen wollte. Die letzte die darauf gepasst hat war die Hochzeit mit Hana und Nat. Ich packte ihn, ein Köcher mit Pfeilen und meine beiden Iados ein. Meine Frauen waren schon bei Roro und Nats Tori, Baio. Ich holte noch Stolas, Atria und Mishouzu aus meinen Buch der Kreaturen, auch ganz wichtig, Blue, sie konnte uns vielleicht helfen, indem sie die Sasotan wegspülte. Wir alle sprangen auf die Flugtiere und steuerten auf das Portal zu. Ich fand es unfassbar, wie schnell es Fuyu-Krieger gab, die sich für den Kampf im Flug spezialisiert hatten. Wir flogen durch die Portale und sahen direkt den Jindo Clan, der sich versuchte auf Booten gegen die ebenfalls auf Booten stehende Sasotan zu bekämpfen. Weitere Krieger aus verschiedenen Clans kamen durch die Portale zur Hilfe. Ich flog auf Roro, neben mir auf Mishouzu Hana, auf der anderen Seite Nat auf Baio. Wir flogen über die Krieger der Jindu zu den Kriegern der Sasotan. Hana trug einen Schal über ihre untere Mundpartie, damit man sie nicht sofort erkannte. Hinter mir saßen Merlin und Blue, Noman kümmerte sich um Verletzte und Sajin flog irgendwo auf Kiyohime, genauso wie Yamato. Ich zielte und versank eines der Boote. Genauso wie meine Frauen, ich wollte eigentlich nicht, dass Hana gegen ihren eigenen Clan kämpfen musste, trotzdem schien sie bereit gegen ihre Leute anzutreten. Aber sie schien zu wissen, wie sie angreifen musste. Wir beschossen sie mit Pfeilen von oben herab und versenkten so viele Boote der Sasotan. Blue hatte eine riesige Welle erschaffen und schlug mit ihr gegen die verbliebenden Boote. Sie vielen wieder zurück und traten endlich den Rückzug an.
„So habe ich mir meine Hochzeit nicht vorgestellt."
meinte Hana.
„Entschuldige Schatz, aber was muss das muss."
tröstete sie Nat.
„Lasst uns zurückfliegen."
schlug ich vor und meine Frauen flogen mir hinterher.
Wir beschlossen am Abend, dass es Zeit wurde um endlich nach den Archiven von Sasotan-Jin. Also machten wir und den gesamten Abend über bereit, loszufliegen. Dieses Mal wollten nur wir Himmelmenschen und meine Ehefrauen gehen. Ans sich wäre Yamato gerne mitgekommen, aber das ging nicht wegen der Allianz, würde er einer Sasotan helfen, dann wäre das ein Verstoß gegen die Regelungen der Allianz und glaubt mir, wir haben zu lange an diesen Regeln gesessen und ausdiskutiert, als das wir jetzt einen Bruch riskieren wollten. Yamato, Song und Yukichi waren noch bei uns.
„Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, euch allein gehen zu lassen."
meinte Song besorgt.
„Mach dir keine Sorgen Song, ich werde auf meine Frauen aufpassen."
versicherte ich ihn.
„Außerdem kenne ich die Skorpionenwüste sehr gut, ich weiß welche Orte man meiden muss."
„Und ich bin kein kleines Mädchen mehr Oka. Ich habe zwei Ehefrauen, bin eine gute Kriegerin und Jingkai, mach dir um mich keine Sorgen."
Er nahm sie trotzdem in den Arm. Nach ein paar Stunden Besprechung gingen wir in unser Zimmer. Es tat mir leid, dass Hana keine schöne Hochzeit bekommen hatten, da wollten Nat und ich sie ein wenig „aufheitern" wenn ihr versteht, was ich meine.