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Chapter 28 - Kapitel 27: Dieses Mal aber richtig, der letzte Schlag gegen Fuyu-Yukine

Jetzt geht's los, jetzt geht's los!

Oh ja, lasst uns diesem Wichser in den Arsch treten!

Wow Loki, ich dachte du würdest jetzt uns daran erinnern, dass das alles vor ungefähr eintausendfünfhundert Jahre war. 

Ich fühle diese Stelle sehr. Dieser Mann hat meiner Familie so viel Unheil gebracht, dass es gut tut ihn in den Arsch zu treten, wenn auch in retrospektive! 

Am nächsten Morgen versammelten wir uns mit den Oberhäuptern aller Clans zur großen Angriffsplanung. Wir einigten uns auf eine sehr einfache Taktik. Nur die stärksten Jingkai, also Haku, Song, Merlin, Natsuki und ich würden das Yoshenportal der Sasotan, Sen-Ten, aufsuchen und um ihn herum beten. Hana, Ignis, Urian, Sajin, Kalli und Noman würden uns als Feuerschutz begleiten, der Rest würde sich den Kämpfen anschließen. A-Lyn neben mir brannte schon für diesen Kampf, endlich durfte sie mitkämpfen. Kalli… eigentlich hatte ich ihr verboten mitzukämpfen, nachdem sie uns dann damit gedroht hat sich heimlich an die Front zu schleichen, beschlossen wir es wäre das beste ihr Abendrot in die Hand zu drücken und sie einfach auf Roro zu setzen, dass falls wir flüchten mussten, wenigstens einen Fluchtfahrer hatten. Die Vorbereitungen brauchten noch den restlichen Tag, solange trainierte ich mit meinen Frauen. Ich hatte beim Strohhalm ziehen leider den Kürzeren gezogen, im wahrsten Sinne des Wortes, und nun musste ich mich gegen beide verteidigen. Also hielt ich „Suri" in der Hand und hatte „Rika" am Gürtel. Kalli, A-Lyn und Ignis sahen zu. Sie rasten auf mich zu und ich wehrte sie ab. Dadurch, dass die esyianische Kampfkunst um einiges schneller und wendiger ist, sah das für jemanden aus Elystria so aus, als würde man einen Kampf um ein hundertfaches Beschleunigen. Die Drei konnten kaum mitverfolgen. Ich beschwor die grüne Flamme in die Klinge meines Schwertes. Hana machte das Gleiche mit dem Element des Blitzes, Nat mit Luft. Sie griffen mich Beide an. Ich musste ausweichen. Ich sprang drei Meter nach hinten und schwang mein Schwert nach ihnen, sie blockten mit ihren Elementen meinen Angriff, in dem sie ihre Iados vor sich hielten. Ich nutzte den Moment, rannte auf sie zu und entwaffnete beide mit Immetras. Ich setzte beide Schachmatt, was auch immer Schach ist. 

„Wenn ich bedenke, dass ich dich unterrichtet habe und du nun stärker bist als ich, da muss ich mich schon genieren."

Meinte Nat. Ich zog beide hoch und küsste sie. 

„In manchen Dingen bist du mir überlegen, ich kann einfach gut kämpfen."

Hana räusperte sich und sah gespielt verletzt aus, weswegen ich sie sofort ebenfalls küsste. Ich drehte mich zu Ignis, Kalli und A-Lyn, als ich sie fragen wollte, ob sie diese Kampfart von mir lernen wollten, stürzten sich meine Frauen auf mich, stießen mich zu Boden, bevor sie anfingen meinen Gesicht zu küssen und zu lecken. 

„Stopp, Stopp, Gnade, bitte!" 

Sie schleckten mich, bis sie keine Spucke mehr hatten und ich gewaschen war. Unsere drei Zuschauer hatten sich totgelacht. Ich packte Beide und warf sie über meine Schultern. Sie protestierten lautstark dagegen getragen zu werden. 

„Ihr beide bekommt dafür eine Auszeit."

Merlin, Urian, Sajin und Noman kamen dazu. Sie waren ein wenig verwirrt, gut, wenn ich an ihrer Stelle sehen würde, wie jemand mit Spucke verschmierten Gesicht seine Beiden Ehefrauen in den Luftknast steckte, wäre ich das wahrscheinlich auch. Noman konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und lachte im nächsten Moment los. 

„Das ist Klasse, die hohe Nummer eins, meine Vorgesetzte, speichelüberströmt!"

„Halt deine Klappe, perverser Arzt."

„Hilf uns, Tschede-o!"

Rief Hana, während Nat nach mir schlug, das tat nicht weh, keine Sorge. Merlin trat leicht hervor und meine: 

„Ich will diesen schönen Moment ja nicht unterbrechen, aber ich würde gern mit meiner Tochter kämpfen."

Ich sah Merlin verwundert an, bevor ich die Beiden herunterließ. Merlin reichte mir zwei andere Iados. 

„Nimm die, ich habe eine üble Vermutung."

Ich gab Natsuki „Suri" und Hana „Rika" zum Halten und nahm die anderen Iados. Merlin zog Flixia aus seinem Mantel. Oh nein, ich ahnte übles. Trotzdem versuchte ich schnell genug zu sein, um mich gegen ihn zu behaupten, doch ein schneller Schlag und meine Iados waren hinüber. Ich fiel ein wenig zurück, ich stolperte, bevor es mich auf den Hintern setzte. 

„Merlin, seit wann bist du so stark?"

„Ich bin nicht stärker geworden, im Gegenteil, der Moment in dem Urian es schafft mich und Sajin im Dreikampf zu besiegen, ist der, in dem wir uns eingestehen müssen, dass wir das Kämpfen mit dem Breitschwert verlernt haben."

Urian sah ihn beleidigt an. Aber das war eine gesunde Beziehung zwischen Geschwistern. 

„Na und? Wir werden all das wieder antrainieren, sobald wir wieder in Elystria sind."

„Das ist ja das Problem. Laut Jenson haben die Sasotan einige seiner Männer verschleppt. Sie wissen vermutlich, wie man Breitschwerter herstellt."

Ich war kurz blass, bevor ich dann lauthals: 

„Scheiße!"

Schrie. Der machte mir wirklich nur Probleme

„Wenn es wirklich zu einen Kampf mit den Sasotan kommt, sind wir geliefert!"

Stellte ich entmutigt fest. 

„Nun, nicht unbedingt."

Ich sah zu Sajin, er streckte mir ein neuartiges Schwert hin.

„Um ehrlich zu sein habe ich mir in der Vergangenheit schon darüber Gedanken gemacht. Als ich damals in den hiesigen Schwertkampf erlernt hate, war ich verblüfft und fasziniert über die Schnelligkeit und über die Wendigkeit, die dieser Stil mit sich brachte. Das Problem war, im Vergleich zur elystrianischen Schwertkunst war es Kräftetechnisch unterlegen. Klar, wenn man ein Großmeister wie Yukichi ist, könnte man durch den ersten Schlag gewinnen, aber vielen hier gelingt das nur mit Glück. Dieser Gedanke war der Grund vieler schlafloser Nächte, die ich hier hatte, also habe ich versucht ein Schwert zu konstruieren, welches Stärke und Schnelligkeit vereint. Dabei kam das heraus."

Er zog ein Schwert aus der Scheide. Es war wie ein Breitschwert, auf beiden Seiten scharf, aber es war lang und dünn, wie ein Iado. 

„Versuch erneut gegen Merlin zu kämpfen."

Zögernd nahm meine Hände es. Es war ein wenig komisch zu halten. Ich begab mich in eine Kampfposition und Merlin griff mich erneut an. Dieses Mal wehrte ich seine Attacke mit Leichtigkeit ab. Das Schwert war schwerer als ein Iado, aber leichter als Abendrot. Mit einen einfachen Schlag warf mein neues Schwert ihn zurück, er taumelte, in dem Moment hätte ich ihn reintheoretisch erledigen können. Aber die Waffen waren scharf, ich wollte ja nicht meinen eigenen Meister abmurksen, obwohl ich in seinem Testament stehe. Deswegen half ich ihm auf die Beine. 

„Das ist genial, es ist zwar nicht so schnell oder stark, aber überlegen Sajin wir müssen so schnell wie möglich alle mit solchen Schwertern ausstatten."

„Wir sind dir schon zuvorgekommen. Wir sind bereits dabei dieses Schwert zu duplizieren. Jeder Schmied und alle die Kartidupli beherrschen sind dabei tausende Schwerter für die Kultivierer herzustellen. Das hier haben wir für dich gemacht."

Ich nahm das Schwert dankend an mich. Sie gaben Hana und Nat auch jeweils eines. 

„Ruht euch noch aus, wir gehen heute Nacht los."

Wir nickten. 

Ein paar Minuten später lag ich mit den Beiden in unseren Futon. Ich lag zwischen den Beiden, sie schliefen tief und fest, ich hingegen war wach und versuchte auch gar nicht erst, einzuschlafen. Mein Mund war trocken, er sehnte sich nach Flüssigkeit, um seinen Wunsch nachzukommen trugen meine Beine mich in die Küche. Der Tempel war das erste Mal seit einem Tag verlassen, wo die anderes waren, wusste ich nicht. Nur einer stand in der Küche und trank. 

„Hey Ota, du kannst auch nicht schlafen?"

Merlin nickte nur und reichte mir ein Kidaobecher, in dem sich frisches Quellwasser befand. Ich trank. 

„Du kannst auch nicht schlafen?"

Fragte er. 

„Ja, in mir steigt gerade ein gewisser Bammel auf. Ich würde am liebsten meine Frauen verstecken, sie sollen nicht kämpfen."

Er sah mich etwas genervt an. 

„Die Beiden sind wahnsinnig stark. Sie sind anders als Thalia."

„Ich weiß. Und ich will sie auch nicht zu schwachen kleinen Frauen machen, du weißt ich schätze Stärke."

Merlin umarmte mich.

„Wenn alles gut läuft, ist das alles morgen um diese Uhrzeit vorbei." 

Ich sah ihn etwas hoffnungslos an. Er umarmte mich und küsste meinen Kopf. Dieser Mann war doch sehr hinterhältig. Er hatte es geschafft meine Frauen umzubringen. Indirekt und direkt.

„Beruhige dich."

Ich nickte. Er hielt mich noch so lange in den Armen, bis ich leicht zusammensackte. 

„Und jetzt bringen wir dich hoch."

Er nahm mich hoch und trug mich zu meinen Frauen. 

„Legst du dich auch nochmal hin?"

Nuschelte ich in sein Oberteil. 

„Ich weiß es nicht. Vielleicht."

„Du musst nachher lange tanzen."

„Ich weiß."

Er brachte mich zurück. Nat war wieder wach und nahm mich glücklich in Empfang. 

„Und schlaf jetzt Loki. Natsuki sorg dafür, dass sie schläft."

„Keine Sorge, dieser süße kleine Wolf bleibt bei mir und schläft."

Mitten in der Nacht flogen wir auf Roro durch den wolkenbefangenen Nachthimmel. Es war kalt, aber in Anbetracht dessen, was uns vielleicht erwarten würde, war uns das egal. Ich steuerte Roro, er trug mehr Leute als gewöhnlich, weswegen es hinter mir auch sehr eng war. Ich steuerte Roro raus aus dem Portal in das alte Torarya-Gebiet. 

„Blevicia…"

Murmelte Merlin hinter mir und wir wurden unsichtbar. Ich hatte eine Karte des Sasotan Gebietes vor mir, den Kompass hielt ich fest in der Hand. 

„Aurealis Twilaris."

Ich versuchte so nach etwas verdächtigem Ausschau zu halten. 

„Tschede-i schone deine Kräfte."

Meinte Nat und lehnte sich an mir an. 

„Das macht mir nichts aus, Nat."

„Aber mir und Hana."

Hana lehnte sich nun auch an mir an. 

„Es geht mir gut, keine Sorge."

Sie nickten nur. Uns entdeckte bisher niemand. 

„Ich denke nicht, das Yukine durch die Gefangenen Jeevahs etwas anderes als Waffen herausbekommen hatte. Bisher entdeckte ich niemanden, der fliegen kann."

„Dann haben wir vielleicht Glück und das wird eine ruhige Mission."

Meinte Sajin. 

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er wirklich nicht weiß, was wir vorhaben."

Vermutete ich. Nat und Hana wurden aufmerksam, sie ahnten, dass ich mich ihretwegen sorgte. 

„Lasst es uns einfach hinter uns bringen."

Meinte Hana. Sie zitterte, Nat nahm sie in den Arm. Ich sah über meine Schultern, sie hatte alles unter Kontrolle. Widerwillig versuchte sich mein aufgeregter Geist sich wieder auf das Fliegen zu konzentrieren, aber auch ich wurde nervös. Was, wenn uns Yukine doch bemerkt hatte? Wir kamen ins Sasotan gebiet und sahen schlimme Szenen. Krieger, die junge Kultivierer jagten, sie töteten und verspeisten. So wurden die Sasotan also immer stärker. Yukine hatte ihnen befohlen, Kultivierer, die nicht stark und mächtig waren, zu töten, um Kannibalismus zu begehen. Hana sah dem Szenario unter uns schockiert zu. 

„Schau nicht hin, bald ist alles vorbei."

Sie weinte, Nat drückte sie an sich. Am liebsten hätte ich mich umgedreht, doch ich musste mir meine Fliegerbrille aufsetzen, damit ich die Kultivierer und mögliche Gefahren besser wahrnahm. Ich sah weit in das Sasotan Gebiet rein und entdeckte sogar Yukine. Er saß ruhig in einen Palast und plante einen Angriff. Dieser Bastard ahnte nicht, dass wir einen Gegenschlag bereits ausführten. Es war niemand in der Luft und niemand entdeckte uns auf der Erde, es war beruhigend zu wissen, dass man uns nicht bemerkte. Ich fand Sen-Ten und lenkte Roro dahin. Komisch, Sen-Ten lag nicht dort, wo er auf der Karte eingezeichnet war. 

„Die Karte ist falsch."

„Die Karte? Falsch?"

Hana war abgelenkt und sah mir über die Schulter. 

„Wo genau liegt er? 

Ich deutete auf einen Ort auf der Karte, der ungefähr dreißig Kilometer näher an uns lag. 

„Aber wieso…"

So-Ten war eine Schlucht, die in einer anderen mündete.

„Entschuldigung, gibt es ein Problem da vorne?"

Fragte Haku und krabbelte zu uns. 

„Ja, Sen-Ten ist falsch auf dieser Karte eingezeichnet, er liegt viel näher an unseren aktuellen Standpunkt."

„Oh, das liegt daran, dass Sen-Ten wandert, deswegen sind die Yoshen der Sasotan immer zu einer anderen Tageszeit aktiv."

Wir sahen Haku verwundert an. 

„Wusstet ihr das nicht?"

„Offensichtlich nicht. Das wurde aber auch in keinerlei Schriftrollen wiedergegeben."

„Vieles ist damals von Sasotan-Jin vernichtet worden. Ich denke er hat wahrscheinlich in seinen Wahnsinn alles vernichtet, was ihn in den Weg kam."

„Wie dem auch sei, dann fliegen wir dort hin."

Meinte ich und bat Roro schneller zu fliegen.

Wir kamen an. Laut Haku sah dieser Ort einst belebt und wunderschön aus, nun aber war er ein Teil einer leblosen und kargen Wüste. Sebekta sah, zum Vergleich dagegen, sehr belebt und einladen aus. Das Problem, vor dem wir nun standen, war, dass Sen-Ten sehr weitläufig war, was bedeute wir mussten uns aufteilen. Sehr weit aufteilen.

„Okay, wir machen das so. Haku wird von Sajin und Noman begleitet, Suri von Kalli und Hana, Song von Urian und Ignis."

„Moment, dann haben wer du noch Merlin Feuerschutz, das geht nicht Tschede-i."

Meinte Hana etwas verzweifelt und Nat wollte mich schon ermahnen, jedoch erklärte Merlin ihnen die gesamte Situation genauer: 

„Loki und ich haben darüber geredet, für uns ist das okay, da wir erst seit kurzen Jingkai sind, können wir zu Not kämpfen, die Yoshen werden sich wahrscheinlich auf euch stürzen. Es geht eher darum, dass die drei Besten Jingkai, vor allem Haku, geschützt sind. Macht euch um uns keine Sorgen, wir sind die begabtesten Magier, unseres Landes, wir können uns verteidigen."

Meine Frauen sahen mich etwas unentschlossen an. Sie konnten kaum blinzeln, da stand ich bei ihnen und drückte ihre Stirne an meine. Ich sah sie die wunderschönen Augen meiner Frauen. Es war, als würde die Zeit stehen bleiben, so unfassbar schön waren beide. 

„Es wird alles gut werden, ich verspreche es euch." 

„Versuch dich nicht töten zu lassen, nicht nochmal Tschede-i."

„Ich kann euch beiden nur dasselbe empfehlen. Keine Sorge, eher wir es uns versehen sind wir zu Hause und leben endlich in Frieden."

Wir verteilten uns. Sen-Ten war circa drei Kilometer lang. Die Gruppen um Haku, Nat und Song verteilten uns in einem Kilometer abstand, Ich und Merlin auf der anderen Seite waren circa eineinhalb Kilometer voneinander Weg. Ich erkannte ihn noch schemenhaft. Wir standen schräg gegenüber, circa fünfhundert Meter entfernt, war Songs Gruppe, einen Kilometer daneben Nats Gruppe. Roro flog über uns und machte einen Looping, dass bedeutete, dass alle bereit waren. Ich nahm meine Kubashi und begann zu tanzen. Anders als die leichtfüßigen Bewegungen der Fuchs Yoshen oder den fliegenden Bewegungen der Vogel Yoshen war der Tanz für die Skorpione eher kriechend und punktvoll. Wir hatten diesen Tanz von Haku schnell beigebracht bekommen, mir fiel es schwer diese Bewegungen elegant vorzuführen, er war so anders als der der anderen Yoshen. Trotzdem, ich musste funktionieren, das war vielleicht unsere einzige Chance in diesem Standkrieg noch was zu reißen. Roro flog über Merlin und mir, um uns wenigsten warnen zu können, falls was passiert. Eine erdrückend lange Zeit tanzten wir, ohne, dass etwas geschah. Dann, urplötzlich machte ich die Augen auf und stand in der Welt der Yoshen. Bei mir waren Merlin, Nat, Haku und Song. 

„Wie sind wir wieder hierhergelangt?"

Fragte ich Haku, doch er schien diesen Ort zu kennen. An diesem Platz waren keine einzigen Yoshen. 

„Hallo, seid ihr da?"

Fragte Haku und trat ein wenig weiter vor. Ich sah zu Merlin, er spürte auch eine geballte Ladung Energie, die direkt auf uns zu kam. Wir stellten uns vor die Esyianer und wollten unsere Waffen ziehen, aber sie waren weg. 

„Macht euch bitte keine Sorgen. Es sind ein paar Freunde von mir."

Ich wollte protestieren, jedoch fühlte ich in dieser geballten Energie keine bösen Absichten hatten. Im Gegenteil, sie fühlten sich vertraut an. Dann kamen sie hervor. Sie waren fast vier Meter groß und sahen so aus wie ihre Statuen. Es waren die Götter. Die Göttinnen aus dem Fuyu, Ryodan und Toridiu-Clan: Ka-Cha, Ya-Cha und Yor-Cha, und die Götter des Jindu, Sasotan und Torarya Clan: Yi-Cha, Ki-Cha und Mi-Cha. Ka-Cha trat vor und kniete sich zu uns. Sie war halb Fuchs und halb Mensch. 

„Hallo Haku, hallo Fuyu-Song, hallo Fuyu-Suri, hallo Ten-Yala, und hallo Ten-Aya."

Meinte sie freundlich. Yi-Cha unterbrach sie harsch:

„Warum habt ihr am Sen-Ten gebetet?"

Der Fischgott war wütend. Ki-Cha wirkte sehr wütend, der Skorpiongott hatte es sicherlich schwer, seitdem sein eigener Clan so vor die Hunde gegangen war. Haku hielt uns ein wenig zurück, er trat ihnen entgegen. 

„Lange nicht mehr gesehen… Ich muss mit euch reden. Es geht um den Sasotan-Clan."

„Du kannst deine Meinung auch nicht richtig Kund tun, was willst du Haku!"

Schimpfte Yi-Cha. Haku wich etwas zurück. 

„Ich wollte Sasotan-Jin bestrafen, habe aber meinen Wunsch an die Yoshen falsch ausgedrückt. Es ist viel in dieser Nacht geschehen. Kuri war schlimm verletzt, ich war schlimm verletzt… Ich konnte mich nicht klar ausdrücken. Ich hatte gehofft, dass die Sasotan es schaffen Jin zu töten, aber er konnte sich nicht einmal dafür opfern. Ich bitte euch helft mir diesen Fluch zu beheben."

Ki-Cha trat dazu und meinte: 

„Das geht nicht mehr Haku, die Yoshen haben sich gegen den Clan gewandt."

„Wenn ich mit ihnen reden könnte Ki-Cha könnte ich sie zur Umkehr bewegen. Ich bitte darum."

„Tse, naiv wie immer. Wie alt bist du? Etwas über Fünftausend Jahre?"

Motzte Yi-Cha. 

„Wenn wir sie nicht zurückholen und das Land nicht wieder von Yoshen bewandert wird, dann wird das gesamte Land, und damit meine ich ganz Esyia, sterben!"

Meinte Haku entsetzt. Mi-Cha, der Gott der Torarya und Ki-Cha sahen sich besorgt an. 

„Sie haben seit über viertausend Jahre unsere Gebiete besetzt. Ich bin dafür, dass die fünf es versuchen. Lassen wir sie zu den Skorpionen."

Meinte Ka-Cha, Mi-Cha und Ki-Cha nickten, die restlichen weiblichen Götter auch, nur Yi-Cha war beleidigt, dass er überstimmt wurde. 

„Wir bringen euch hin, aber seid euch gewiss, die Skorpione sind sehr hinterhältig, seit niemand mehr zu ihnen beten kann."

Wir sahen uns an und nickten nur, eine andere Wahl hatten wir nun nicht mehr. Die Göttinnen und Götter gingen vor raus und führten sie in ein Tal voller Skorpione. 

„Sind das alle?"

Fragte ich und hoffte auf ein Ja. 

„So ziemlich, Ten-Aya."

Meinte Yi-Cha arrogant, scheiß Fisch, ich weiß, warum ich nicht gerne Fisch esse. Ka-Cha sah ihn auch ein wenig wütend an und meinte: 

„Keine Sorge Ten-Aya, das sind alle Skorpione."

Ki-Cha beugte sich zu den Skorpionen, doch sie liefen weg. Haku trat vor doch die Skorpione liefen wieder unbeeindruckt weg. 

„Na wunderbar, er kann sie nicht einmal erreichen."

Meinte Merlin frustriert. Ich sah zu Nat, sie dachte das Gleiche wie ich. 

„Haku, dürften wir es mal versuchen?"

Fragte sie höfflich. Haku sah uns erst etwas unsicher an, bevor er begriff. 

„Ja, ich bitte darum."

Wir näherten uns langsam den Skorpionen. Sie sahen uns an, und obwohl Skorpione eine kaum erkennbare Mimik haben, wussten wir, dass sie uns nicht feindlich gesinnt waren. Wir beugten uns zu ihnen und sie kamen interessiert an. Song verstand auch warum und erklärte Merlin folgendes: 

„Aya und Suri sind mit Rika, einem Skorpion, verheiratet. Deswegen erkennen die Yoshen sie an."

„Das ist Wahnsinn, der helle Wahnsinn."

Meinte Merlin erstaunt. Wir beide mussten nicht mit ihnen reden, sie verstanden, was wir wollten. Wir wollten Esyia und die Sasotan retten, indem wir die Yoshen wieder erweckten. Sie zögerten, da es die Sasotan den Wunsch Hakus nicht ausgeführt hatten, waren sie skeptisch, ob die Sasotan ihrer würdig waren. Und doch, die Yoshen waren einsam, sie wollten wieder Seite an Seite mit ihren Clan leben und angebetet werden, sie sahen zu Ki-Cha, dem es genauso ging, was war ein Gott ohne Gläubige? Er war wahrscheinlich so einsam und verlassen gewesen, wie sie. Haku lächelte und nickte, bevor er sich verbeugte: 

„Ich habe einen Fehler gemacht, einen fatalen Fehler. Ich wollte nur eine Person bestrafen, aber ein kleiner Denkfehler hat einen ganzen, unschuldigen Clan in die Dunkelheit gestürzt. Ich bitte darum, dass ihr wiederkommt und die Skorpionenwüste wieder lebendig macht."

Die Skorpione verstanden und binnen einer Millisekunde, eines Wimpernschlages, standen wir wieder an Sen-Ten und aus dem Canyon kamen die Skorpione herausgekrabbelt. Die Wüste erstrahlte in bunten Lichtern und wirkte mit dem Betreten der ersten Yoshen freundlicher. Hana sah sie mit strahlenden Augen an. Alle Augen strahlten. Ich setzte mich erschöpft in den warmen Sand und streckte die Hand aus. Ein Skorpion landete auf ihr und gab mir einen Stein aus dem Land der Yoshen. 

„Danke."

Er krabbelte wieder weg. Merlin kam zu mir gerannt und nahm mich freudig hoch. 

„Ihr seid genial, ihr habt es geschafft!"

Die anderen kamen zu uns, ich schloss meine Frauen erleichtert in die Arme. 

„Sie haben gespürt, dass wir mit dir verheiratet sind. Sie haben gespürt, wie gut du bist."

Flüsterte ich in Hanas Ohr. 

„Sie haben eher gespürt, wie gut ihr mir getan habt. Ich liebe euch so sehr."

„Wir dich auch."

Meinte ich. Dieser wunderschöne, romantische Moment wurde jäh unterbrochen von einer Aura, die ich dem Teufel selbst zugeschrieben hätte. Fuyu-Yukine, hinter ihm waren angehörige des Sasotan Clans. 

„Ihr!"

Schrie er entsetzt. Keiner seiner Gefolgsleute schien uns feindselig. Sie bestaunten die Yoshen, sie hatten sie noch nie in ihren Leben gesehen. Yukine war wütend. Sehr wütend. 

„Du bist besiegt, das Clan Oberhaupt der Sasotan lebt."

Hana trat vor, ihre Leute verneigten sich vor ihr. 

„Sasotan-Rika, Ihr lebt und Ihr habt uns die Yoshen wiedergebracht, was für ein Glück."

„Das war ich nicht, diese Wunder ist einzig meinen Ehefrauen, ihren Familien und Haku selbst zu verdanken, ich verlange, dass ihr sofort jeglichen Angriff auf die anderen Cläne abbrecht."

Hana wirkte wie ausgewechselt, was mir gefiel, sehr gefiel. 

„Moment, das könnte eine Falle sein, hört nicht auf sie, sie hat sich mit dem Feind eingelassen." 

Seine Begleiter sahen Yukine sehr wütend an. Hana war als Oberhaupt doch sehr viel beliebter, schließlich hatte sie nicht zum Kannibalismus aufgerufen. Yukine ließ sich das nicht gefallen.

„Ich habe euch die letzten viertausend Jahre aufgepäppelt, euch durchgebracht und euer Gebiet vergrößert."

„Ja, und es hat uns so viel gekostet. Wir haben deinetwegen Kannibalismus begangen und deinetwegen unser geliebtes Oberhaupt verloren, das werden wir dir nie verzeihen. Du hast uns so viel gekostet, dafür sollst du bluten."

meinte der eine und wollte nach Yukine greifen, dieser Begriff jedoch, dass er am Ende war und nutzte einen Talisman, mit dem er sich weit weg teleportieren konnte. Da wir ihn nicht mehr spürten, konnten wir nicht hinterher. Trotzdem waren wir ruhig. Der Sasotan Clan war nun nicht mehr auf ihn angewiesen. Was konnte ein Mann allein einen ganzen Land antun? Hana grüßte die beiden Krieger. Es waren die stärksten Krieger der Sasotan, Sasotan-Mo und Sasotan-Tong.

„Clanoberhaupt, wir müssen den Angriff schnell verhindern, die ersten Truppen wissen gar nicht, dass die Yoshen zurückgekehrt sind."

„Okay, ihr werdet nach Sasojing zurückkehren und meinen Befehl weitergeben. Ich werde mich zu den ersten ausgerückten Einheiten begeben."

„Sehr wohl."

Wir flogen direkt in ein Kampffeld. Wir hatten fast neun Stunden getanzt, weswegen der Kampf im vollem Gange war. Ich hörte A-Lyn am lautesten schreien. Ihr gefiel das ein wenig zu sehr. Hana sah besorgt runter und versuchte irgendwie die Aufmerksamkeit auf sich zu locken. Daher, dass sie viel zu leise war, übernahm ich das für sie. Ich nahm ihre und Nats Hand, bevor ich waghalsig vom Rücken meiner Eule direkt ins Geschehen sprang. 

„Tschede-i, bist du verrückt!"

„Vertraut mir einfach. Cornxga!"

meine Flügel breiteten sich aus und ich fing uns damit ab. Die Sasotan wurden aufmerksam und hielten inne, so wie die restliche Allianz. Hana landete direkt vor den Sasotan. 

„Sofort einhalten!"

Schrie sie und sofort hielten alle inne.

„Die Yoshen sind wiedergekehrt. Sie sind wieder da, es gibt für uns keinen Grund andere Gebiete zu erobern."

Die Krieger sahen sich unsicher an. 

„Wenn ihr euch zurückzieht, werdet ihr es mit eigenen Augen sehen. Nur bitte haltet endlich ein." 

Erklärte sie. Die Krieger vertrauten Hana. Ich persönlich glaube bis heute noch, dass die Sasotan nie von Yukine angeführt werden wollten. Sie verneigten sich vor den Kriegern der Allianz und entschuldigten sich lautstark. 

„Wir sollten so schnell wie möglich nach Sasojin gehen, wir müssen die nächsten Schritte planen."

Meinte Yukichi, bevor er aber die Sasotan in die Allianz aufnehmen konnte, erklärten wir ihm, dass Yukine noch auf freien Fuß war. Er wirkte ab diesem Zeitpunkt mehr genervt als besorgt. 

„Wir gehen trotzdem erstmal nach Sasojin, vielleicht weiß dort jemand, wo er ist."

Wir nickten und luden ihm mitsamt den anderen Oberhäuptern auf Roro, Haku und Song blieben. 

Wir standen in der goldenen Stadt Sasojin. Hana kannte sie nur grau und zerfallen, aber als sie ihre Heimat nun, nach Rückkehr der Yoshen wiedersah bekam sie ein paar Tränen in die Augen. Ich legte meinen Arm um sie und meinte: 

„Du hast es geschafft."

Sie umarmte mich und meinte: 

„Nein, du und Nat habt es geschafft."

„Ich lass mich dazu überreden, dass wir es geschafft haben, aber das war keine Alleinarbeit von Nat und mir."

„Genau Hana, stell dein Licht in den Schatten."

Meinte Nat und küsste sie auf die Wange. 

„Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber wir müssen weitermachen. Yukine ist noch da draußen und wer weiß, was er noch alles vorhat."

Warf Hao ein. 

„Gut lasst uns in den Palast gehen."

schlug Hana vor und ging voraus. Die zwei Kämpfer, denen wir zuvor am Sen-Ten begegnet waren. 

„Oberhaupt, wir haben getan, was Ihr wolltet, was sollen wir nun tun?" 

Hana sah sich um, auch wenn Sasojin wieder gut aussah, es roch nach Tod, Verwüstung und Leid. 

„Räumt die Stadt auf und begrabt die, die Yukine auf den Gewissen hat ehrenvoll."

„Ja Herrin."

Wir betraten das Gebäude. Der Palast bestand auf purem Gold. Kein Wunder war der Sasotan Clan der reichste Clan, der Sand bestand aus purem Gold, weswegen sie leicht solche Gebäude bauen konnten, ohne großartige Kosten. 

„Kommt mit, mein Arbeitszimmer liegt auf der anderen Seite."

Nat und mir stand der Mund offen. 

„Wir haben uns in eine reiche Frau verliebt, Tschede-i."

Ich nickte nur. 

„Aber du weißt, Hana wird nach dem wir hier fertig sind, das Zepter an ihren Cousin weitergeben."

„Ich weiß, das war ja auch nur ein Scherz."

Wir folgten der Gruppe. Hana fand sich in diesem riesigen Gebäude perfekt zurecht. Der Palast von Tag und Nacht war fast genauso groß wie dieser hier. 

„Tschede-i? Bist du dir sicher, wohin es geht?"

„Ich bin in diesem Ding groß geworden. Wir sind schon da."

Sie öffnete ihr Arbeitszimmer. Aber es sah nicht nach Hana aus. Es war unordentlich, an den Wänden war Blut, die Bodenmatten waren zerrissen und die Möbel umgeworfen. 

„Scheint, als hätte mein ältester Sohn hier gewütet. verzeih Rika."

„Das ist nicht schlimm. Wir werden einfach in den Speisesaal… Ich denke wir gehen auf die Terrasse."

Der Speisesaal wäre wirklich keine appetitliche Idee gewesen.

Waren da wirklich überall Körperteile?

Natürlich, Yukine war eine Sau. Er hat junge Leute getötet und gefressen.

Wir saßen draußen und beredeten mit einigen hohen Sasotan wo Yukine sein könnte. Dadurch dass der Fluch nun weg war, konnte ich konnte mittlerweile wieder mit dem sechsten Augen sehen.

„Ich kann ihn finden, Yala, das sechste Auge funktioniert wieder, versuch mit mir Yukine zu finden."

„Wunderbar. Dann wird das jetzt sehr schnell gehen."

Er und ich sahen uns mit den sechsten Auge um.

„Boah, Esyia ist riesig, doppelt so groß wie Elystria."

„Aber in Elystria leben trotzdem fast doppelt so viele Leute. Ich hab ihn, er ist in der Nähe von So-Ten."

„Was!"

Schrie Yukichi, ich sah auch warum. Song war dortgeblieben, allein.

„Wir müssen schnell dahin, Song hat kein Schwert dabei."

„Ota, ich werde ihn mit den Himmelsmenschen aufhalten, du bleibst mit den anderen Oberhäuptern hier."

Das schloss Hana auch mit ein, sie war davon nicht gerade sehr angetan. Trotzdem ließ sie uns gehen. Ich rannte mit Nat, Merlin, Noman und Sajin in Richtung Portal. Roro sammelte uns ein und passierte das Portal.

„Haltet euch fest. Roro Wettkampf!"

„Oh ja."

Er zog das Tempo sofort an und flog so schnell wie schon lange nicht mehr. Gerade Mal zwanzig Sekunden, dann waren wir schon am Portal. Das Portal jedoch stand mitten in Kitsunande, So-Ten lag drei Minuten Flug entfernt, bis dahin konnte noch eine Menge Scheiße passieren. 

„Roro, darf ich Ygafure bei dir einsetzen?"

„Ja!"

Keuchte er. Ich hatte irgendwann vor Esyia herausgefunden, dass man Ygafure auch bei anderen Lebewesen anwenden konnte, ich legte meine Hände auf Roro und beschwor Ygafure. Sofort wurde er doppelt so schnell. Die hinter mir krallten sich fest, sie wären sonst aus dem Sattel herausgefallen. Aber wir kamen binnen einer Minute bei Song. Und wir waren gerade rechtzeitig. Yukine kämpfte bereits gegen Song. Na ja, er versuchte Song anzugreifen, dieser wich aber immer wieder aus. Nat und ich sprangen sofort mit gezückten Waffen von Roro, wir mussten direkt einen tödliche Schlag auf Song abwehren. Yukine trug ein Iado, also kämpften wir mit unseren Iados. Schließlich wollten wir ehrenvoll kämpfen. 

„Ihr Beide, warum seid ihr hier!"

„Ich werde ganz sicher nicht zulassen, dass du Oka wehtust!"

Schrie Nat und griff ihn an. Dieses Mal konnte sie sich besser halten als damals, als wir zu Stein erstarrten. Ich half ihr und versuchte ihn von hinten anzugreifen. Die anderen kamen auch und griffen an. Yukine sah also nun fünf Gegnern entgegen. Naja, viereinhalb, Noman kümmerte sich um Song, er beschützte ihn. Er wehrte jeden unserer Schläge ab. Ich knurrte ab einen gewissen Zeitpunkt und versuchte ihn mit Ictusa wegzuschlagen. Ich traf ihn, er taumelte nach hinten. 

„Anteplaelis!"

Nat fesselte ihn. Yukine versuchte sich zu befreien, doch Merlin schlug ihn nieder und verfluchte ihn mit Dorminates. Erleichterung stieg in uns allen auf. Nur in Song spürte ich etwas gemischte Gefühle. 

„A-Ying!"

Hörte ich Yukichi rufen. Er kam auf uns zu gerannt und fiel Song um den Hals. 

„Ka-Cha sei Dank, dir geht es gut."

„Sie haben ihn fangen können..."

Yukichi sah zu seinen ältesten Sohn, der gefesselt und schlafend dasaß. Sein Gesicht, das sonst immer liebevoll war, war nun voller Hass. 

„Was machen wir jetzt…"

Fragte Song. Anders als sein Mann, hatte er zwiegespaltene Gefühle. Yukine sollte eigentlich von der Allianz zum Tode verurteilt werden. Auch wenn Yukichi wütend wie noch nie zuvor war, und das war noch eine Untertreibung, er konnte es nicht über sein Herz bringen, seinen eigenen Sohn zum Schafott zu führen. Das übertrug sich auf mich auch und sosehr Nat ihn verachtete, sie liebte ihn auch noch irgendwie. Sie hätte ihn auch nicht töten können. Mein Blick wanderte durch die Runde und verarbeitete alles, da kam mir eine Idee, auch wenn vielleicht keine schöne.

„Also ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich bin nach wie vor erschüttert darüber, dass Yukine sich freiwillig in seinen Tod gestürzt hat."

Ich näherte mich Yukine und öffnete ein leeres Notizbuch. 

„Libara collectoralis."

Ich fing ihn ein. 

„Wir konnten leider seine Leiche nicht mehr finden, aber ich habe deutlich gespürt, wie das Leben dieses Terroristen seinen Körper verließ und in die ewigen Stürme kam. Gelobt seien die Götter, die blutige Herrschaft von Fuyu Yukine über die Sasotan ist endlich beendet."

„Du meinst, wir sollen lügen?"

„Fällt dir was Besseres ein, Soma?"

Er schüttelte den Kopf. 

„Das muss in diesen Reihen bleiben."

Song fiel mir um den Hals. 

„Danke dir…"

„Schon gut, ich danke euch, ihr habt mich hier aufgenommen, als wäre ich eine von euch. Ich fühle mich endlich besser."

Nat umarmte mich auch und sogar Yukichi. Meine Leute standen hinter mir und ich fühlte, sie standen hinter mir. Ich übergab Song und Yukichi das Notizbuch mit ihrem Sohn darin. Song hatte ein paar Tränen in seinen Augen. Er hasste und liebte seinen Sohn.

„Wir sollten wieder nach Sasojin zurückkehren. Ich mache mir Sorgen um unsere Tschede-i."

Meinte Nat, ich nickte nur. 

Das war ehrlich gesagt, eine deiner größten und bewundernswerten Aktionen. 

Ich hätte ihn getötet.

Ich um ehrlich zu sein auch… aber er bedeutet Nat aus irgendeinen Grund doch noch was. Also konnte ich ihn nicht töten.

Wir betraten unser Zimmer im Tempel der Himmelsmenschen. Hana hatte bereits ihre Position an ihren Cousin übergeben, auch wenn viele der Sasotan traurig darüber waren, ihr geliebtes Oberhaupt erneut zu verlieren, so freuten sie sich für ihre Anführerin. Nat und Hana wollten kuscheln. Ich hingegen musste nachdenken. Bald würde es nach Hause gehen, wie sollten wir Kontakt halten. Meine Frauen hatten hier ihre Familien, die nun auch meine Familien wurden. 

„Was belastet dich, Tschede-i?"

Sie stellten sich zu mir und umarmten mich. 

„Ich… weiß nicht, ob ein Portal von Elystria hierher möglich wäre."

Sie sahen mich ein wenig unsicher an.

„Rede doch mal mit Haku, vielleicht weiß er was."

„Vielleicht kann er die Schildkörte dazu überreden näher an Elystria zu schwimmen."

„Oder am besten ganz nah ran, direkt vor die Küste."

Ich musste leicht lachen. Aber, warum sollte ich nicht mir Haku reden? Fragen kostet schließlich nichts. 

„Aber erstmal schau mal hinter dich."

Ich drehte mich zu den Beiden, beide standen ganz nah an mir und legten sich leicht auf meine Brust. 

„Wir haben endlich Ruhe…"

Meinte ich und drückte beide an mich heran. Sie waren wunderbar. 

„Lasst uns ein wenig schlafen."

Sie nickten und ich nahm beide hoch, ja, ich konnte beide gleichzeitig hochnehmen, bevor ich sie liebevoll auf das Futon legte. 

Ich konnte nicht schlafen, langsam machte ich mir Sorgen, vielleicht sollte ich mich doch mal von Noman untersuchen lassen. Ich stand auf und sah aus dem Fenster. So-Ten leuchten sah ich bis hierhin. Song und Haku beteten um die Wette. Vielleicht sollte ich schon mal mit Beiden reden. Ich zog mich an und nahm eine Laterne in die Hand. Roro wachte auf und setzte sich verschlafen auf meine Schulter. 

„Wohin gehen wir?"

„Zu So-Ten."

„Warum?"

„Ich muss was mit Beiden bereden."

Roro schlief im Stehen ein. Ich lachte ein wenig, als ich den Tempel verließ und mich in Richtung So-Ten begab. Es wirkte alles friedlich in dieser Nacht. Das erste Mal seit langem konnte ich entspannen, meine Frauen waren in Sicherheit, deswegen konnte ich sie guten Gewissens allein lassen. Die Laterne leuchtete mir den Weg, ab der Hälfte führten mich die Yoshen zu So-Ten. Haku und Song tanzten zusammen. 

„Es stimmt, was sie über dich sagen Song, du bist exzellent, sogar besser als ich und ich bin ein Gott."

„Du schmeichelst mir Haku. Ich komme niemals an die Götter heran"

Sie sahen zu mir, als sie bemerkten, dass die Yoshen abgelenkt waren."

„Ten-Aya, du bist wach? Heute bin ich doch mit beten dran."

„Ich weiß, ich wollte etwas mit euch bereden."

Und so erzählte ich den Beiden was mich belastete, aber auch was ich mir überlegt hatte.

„Das… um ehrlich zu sein, ich hatte gehofft, dass meine kleine, süße A-Natsuki etwas länger bei mir bleibt… aber wir könnten es vielleicht mit der Allianz darüber reden." 

„Die Götter wären am wenigsten dagegen. Sie sind sehr angetan von dir, natürlich auch von deinen Begleitern. Elystria und Esyia sollten endlich zusammen sein."

Meinte Haku. 

„Gut, ist Yukichi noch wach?"

„Ich denke ja, er schläft nie, wenn ich noch draußen beten bin, zumindest nicht mehr seit meinen Unfall mit Chocheng."

„Ich werde euch helfen Yukichi zu überzeugen." 

„Danke Haku."

Zu Dritt liefen wir zurück nach Kitsunande und liefen direkt in den Tempel. Wir fanden dort eine kleine Party vor. Die Oberhäupter hatten Yukichis Alkoholvorrat geplündert. Yukichi trank nicht oft und auch nicht gerne. Vor uns lagen sechs Oberhäupter die knalle voll waren, anders kann ich es nicht beschreiben. Torarya-Shuan sah Song, würgte und sagte: 

„Da ist das Dreckkind, was Yukichi in die Familie gebracht hat."

Yukichi, ebenfalls dicht wie nie, steht auf packte Shuan und knallte ihn eine, ich hätte es nicht besser machen können.

„Wenn du noch einmal meinen Tschede-i beleidigst wird der Torarya Clan ein weiteres Mal einen Teil seines Gebietes verlieren."

Shuan stand auf und stellte sich direkt Yukichi gegenüber. 

„Ja, das tu ich, hey Dreckkind, mit was hast du Yukichi verhext."

Bevor Yukichi ihm noch eine reinhauen konnte, packte Song seinen Ehemann und hob ihn über die Schulter. Das hätte niemand Song zugetraut, er wirkte so… zierlich, er war kleiner als ich. 

„Aya, ich denke, wir bekommen die heute nicht mehr zum Denken. Lass sie sich ausnüchtern."

Hao, Aki und Kiwani schliefen bereits, Hanas Cousin hing im Garten und kotzte und in dem Moment, in dem Song mit Yukichi den Raum verließen, knallte Shuan nach vorne. Es war unfassbar, für Haku und mich, dass Song Yukichi, der größer und schwerer war, mit so einer Leichtigkeit tragen konnte.

„Ich helfe dir Song."

Bot ich besorgt an. 

„Geht schon Aya, ich bringe ich kurz hoch, du könntest mir aber vielleicht die Türe auf machen. Haku, du kannst schon gerne wieder zu Kuri gehen, wir treffen uns morgen Früh und besprechen das nochmal mit allen anderen."

„Okay, dann viel Glück euch noch mit Yukichi."

Dieser versuchte sich zu wehren, aber in seinem Zustand konnte er nicht einmal eine Fliege totschlagen. 

„Lass mich runter, ich bin glücklich verheiratet… mit meinen schönen Mann… mit dem man gut schlafen kann…"

Dichtete Yukichi, den Rest lass ich lieber weg. Song wurde leicht rot, weil Yukichi über sehr intime Dinge trillerte. 

„Wenigstens steht er nach über viertausend Jahre nach wie vor auf dich."

Versuchte ich ihn aufzuheitern. Song sah mich ein wenig geniert an, sagte aber: 

„Danke, aber du solltest das trotzdem nicht hören."

„Keine Sorge, ich tu so, als wäre das nie passiert."

„Danke Loki."

Es war das erste Mal, dass er mich Loki nannte. Im ersten Moment wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte, einerseits wollte ich ihm danken, er hatte damit anerkannt, dass ich aus Elystria kam, andererseits war ich mir nicht sicher, ob ich nach Hause wollte. Aber daher, dass wir direkt vor der Zimmertür standen, öffnete ich den Beiden einfach die Tür. Song warf Yukichi auf das Futon. 

„Also, ich kümmere mich mal um diesen…"

Yukichi trillerte nach wie vor. 

„Sänger, geh du zu dir nach Hause und versuch noch ein wenig zu schlafen."

„Wenn ich nur schlafen könnte, wäre ich nicht zu euch gekommen."

Song sah mich besorgt an, aber ich verabschiedete mich bereits. 

„Ich komm morgen früh nochmal und wir versuchen mit diesen Alkoholleichen da unten zu reden."

„So wie es derzeit aussieht haben wir vielleicht gute Karten."

Ich musste leicht grinsen, Song auch, bevor er von einem betrunkenen Yukichi in das Zimmer reingezogen wurde. Da musste ich dann doch noch lachen. 

Am nächsten Morgen erklärte ich Hana und Nat, was ich alles in der Nacht zuvor mit Song und Haku beredet hatte. Sie sahen mich ein wenig mit gehemmter Vorfreude an. 

„Es wäre schön, wenn deine Idee funktionieren würde. Aber wir sollte uns keine großen Hoffnungen machen. Shuan wird der erste ein, der sich dagegenstemmen wird. Bei den anderen habe ich keine Sorge, nur er."

Mir kam wieder die Szene von gestern in den Sinn, die in der Yukichi Shuan eine geknallt hat, dass es besser nicht ging. Wenn einer das unter Kontrolle hatte, dann mein Schwiegervater. 

„Ich denke, Yukichi wird ihn unter Kontrolle halten. Wir sollten einfach mal davon ausgehen, dass alles gut gehen wird."

Beide umarmten mich. 

„Wir sind nur noch ein paar Schritte von einen friedlichen Leben entfernt. Gebt jetzt nicht auf. Wir werden uns bald ein gemütliches zu Hause aufbauen."

„Und dann wirst du Nat heiraten."

Verriet Hana ihr. Sie sah erst sie und dann mich schockiert an. Ich nickte jedoch.

„Moment, eine Sekunde. Du willst mich nochmal heiraten? Warum?"

„Du hast mich schon beschützt, bevor ich dich überhaupt kannte. Hana und ich sind uns einig, ich will dich noch einmal heiraten. Was sagst du?"

Sie wurde rot, roter als ihre Augen. Ich küsste sie und sie fiel nach hinten. 

„Komm schon Nat, sonst schleife ich dich vor den Altar."

Nat sah zu Hana, als würde sie ihr stumm danken und dann fiel sie mir um den Hals. Sie drückte mich und freute sich deutlich hörbar. 

„Du freust dich ja noch mehr als damals, als ich dir den ersten Antrag gemacht habe."

Sie antwortete nicht, sondern küsste mich und drückte ich auf den Rücken. Hana lachte sich schlapp und konnte sich kaum beherrschen, oder gar mir helfen. Sogar Noman und Sajin kam hinein, um nach uns zu sehen. 

„Was ist denn hier los?"

„Loki will mich noch einmal heiraten, in Elystria!"

Verkündete sie. 

„Herzlichen Glückwunsch!"

Meinte Noman und versuchte erst gar nicht mir aufzuhelfen, sondern gab Nat die Hand. Sajin als nächstes. 

„Dürfte ich jetzt aufstehen?"

„Nein."

Sagte Nat und küsste mich weiter, Hana stieg auch noch ein. 

„Stopp! Bitte, helft mir!"

„Nope. Aber ihr solltet euch beeilen. Yukichi will uns sehen."

Hatte Song etwas schon mit ihm geredet? Sah ganz danach aus. 

„Also dann meine Damen, wir sollten so langsam runter gehen."

Ich küsste beide und sie ließen mich endlich aufstehen.