Chereads / Die Biografie eines außergewöhnlichen Magiers 2 die Reise nach Esyia / Chapter 29 - Das letzte Kapitel: Willkommen zu Hause 

Chapter 29 - Das letzte Kapitel: Willkommen zu Hause 

Was? Schon zu Ende?

Schade, es war nett dahin zurückzukehren. 

Ja, das war es, aber alles Schöne hat ein Ende. 

Außer die Wurst, die hat zwei. 

Zwei Monate später wurde Thorsten, der sich gerade mit Mewina beim Frühstück unterhielt, von einem Diener unterbrochen. 

„Höchste, das sollten Sie sich ansehen, da kommt eine riesige Schildkröte auf die Südküste von Saniia zu."

Thorsten sah Mewina, der er alles über Esyia anvertraut hatte, und sagte: 

„Ich komme direkt dahin, Mew, begleite mich, wenn es das ist, was ich denke, dass es ist, könntest du deinen Bruder schon bald wiedersehen."

Mewina schnappte sich ihre Jacke und rannte hinter Thorsten zum nächsten Portal. Ihre Herzen schlugen so schnell, dass sie beinahe zersprangen. Die zivilen Magier sahen ihren Höchsten etwas besorgt an, waren die Negativen etwas doch wieder da? Sie durchquerten das Portal und liefen zur Südküste. Dort entdeckte sie Thorsten endlich. Kumara, die Schildkröte, die Esyia trug. Thorsten jubelte, als sie sich umdrehte und mit ihren Hintern ungefähr einen Kilometer vor der Küste hielt. Über ihren Hintern war eine Höhle, aus der Roro, Mishouzu und Bao hinausgeflogen kamen. Meine Frauen und ich bauten eine Hängebrückte, damit die anderen aus Esyia rauslaufen konnten. Ich landete auf Mishouzu vor Thorsten. 

„Ihr seid einige Monate zu früh."

Erst nach seinen Kommentar bemerkte mein Boss meine Innere und Äußere Veränderung. Ich lächelte ihn an, neben mir meine beiden Frauen. 

„Was ist passiert?"

Ich reichte ihm sechs Notizbücher, die die letzten vier Jahre beinhielten. 

„Viel Spaß mit dem längsten Bericht, den du jemals von mir bekommen wirst."

„Was, wie?"

„Sagen wir mal, die Vergangenheit war sehr interessant und erheiternd."

Dann bemerkte ich Mewina, sie stand etwas ungeduldig hinter Thorsten. Ich sah sie an und meinte: 

„Du bist meinem Rat also doch gefolgt?"

sie nickte. 

„Dann gibt es gleich also eine kleine Familienvereinigung."

Hinter mir kam die restliche Familie Woods, mitsamt der Familie Adyn-Lumunis. Im Vordergrund Merlin und Urian, der lachte und sich wie ein kleines Kind freute endlich wieder in Elystria zu sein, bis er Mewina sah. Sein Lächeln wich einem Ausdruck der Angst, in Merlins Gesicht machte sich eher Verwunderung breit. Mewina trat näher, Urian hingegen trat zurück. 

„Mew… ich weiß nicht…"

Dann umarmte sie Beide. 

„Moon sei Dank, ihr seid zu Hause."

Meinte sie und drückte ihre Brüder ganz nah an sich. Meine Frauen kuschelten sich glücklich an mich heran. 

„Ähm Loki, diese Frauen-"

„Das sind meine Ehefrauen. Steht alles ausführlich in meinen Bericht."

Thorsten sah wieder auf die Notizbücher und hatte den Blick eines geschlagenen Hundes. 

„Ich… warte auf die Theateraufführung."

„Es wäre besser, wenn du so schnell wie möglich liest, die Allianz von Esyia möchte sich mit Elystria zusammenschließen, deswegen sind wir hier."

Im selben Moment betraten die Oberhäupter der Clans Elystria das erste Mal. Yukichi wurde zum Sprecher für die Allianz ernannt, er trat hervor und begrüßte Thorsten aus esyianisch. Ich übersetzte für ihn: 

„Das ist der Anführer des Fuyu Clans des Fuchswaldes, Fuyu-Yukichi, er vertritt die Allianz."

Thorsten war ein wenig überfordert. Er stand in seinen zivilen Gammelklamotten vor einem Verhandlungspartner. 

„Bitte stell mich vor und entschuldige mein Auftreten, ihr habt mich gerade vom Frühstück weggezogen."

Ich übersetzte jedes einzelne Wort haargenau. Yukichi lachte amüsiert und meinte:

„Sag ihm, dass das kein Problem ist."

Ich übersetzte für Thorsten und er sagte: 

„Er kann mitkommen und im Wartesaal für Gäste warten. Und während ich mich vorbereite, musst du mir ein Briefing geben. Ich will so viel Kontext, wie möglich."

Ich musste leicht lachen. 

„Komm mit Yukichi. Wir müssen kurz warten, bis der Herr sich fertig gemacht hat."

Ein Monat ging ins Land, es war kurz nach meiner zweiten Hochzeit mit Nat. Esyia und Elystria haben ein Bündnis geschlossen. Esyia lag nun dauerhaft neben Elystria an und man lernte die Sprache des jeweils anderen. Wir betrieben fleißig Handel mit einer gemeinsamen Währung und wenn auch noch nicht alle sich sprachlich verstanden, so merkte man, überall wo man hinging, dass es harmonisch zuging. Ich denke, seit ich es öffentlich gemacht hatte, dass ich gleich zwei Kultiviererinnen geheiratet hatte, war ich das größte Verbindungsstück für Esyia und Elystria geworden. Aber am Ende eines Tages, hatte ich einen großen Traum von mir erfüllt. Hana, Nat und ich hatten ihn endlich fertig gebaut, meinen Buchladen. Ich trug wieder meine gewöhnten Klamotten, naja nicht ganz, die Hosen waren einfach zu bequem und die Schuhe erst, und natürlich unsere Eheketten, der Anhänger zeigte nun einen Fuchs, einen Schmetterling und einen Wolf. Es war der Tag, bevor wir unseren Buchladen eröffneten. Hana Woods und Natsuki Woods räumten oben die Regale ein, ich unten. Wir hatten den Buchladen nach einer Kombination unserer Vornamen genannt, nämlich Halona. Ich war wie in einer Meditativen Hypnose, während ich die Bücher einräumte, als ich die Türe aufgehen hörte. Es waren Noman und Sajin. Noman war gerade dabei sich eine eigene Praxis einzurichten, Sajin half ihm nebenbei. Es war komisch beide in elystrianischen Klamotten zu sehen, welche zu tragen war noch seltsamer. 

„Doktor und Herr Adyn-Lumunis, willkommen in der Buchhandlung Halona. Was kann ich für Sie tun?"

„Hör auf Lolo, seid ihr bereit für morgen?"

„Ich denke schon, gehen wir zusammen nach Hause?"

Noman nickte nur. Merlin hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, dass wir ausziehen, also hatten wir uns alles auf einen Kompromiss geeinigt. 

„Gerne, holst du deine Frauen."

Ich nickte und ging nach oben. Dort standen beide und waren gerade fertig geworden. Ich küsste beide kurz und fragte: 

„Gehen wir nach Hause. Ignis hat gekocht."

Sie nickten und hingen sich bei mir unter. 

„Tschede-i, freust du dich auf morgen?"

Fragte mich Hana. 

„Natürlich freut sie sich auf Morgen, Hana, das war schließlich Lolos großer Kindheitstraum, ne Lolo?"

Ich nickte nur und küsste beide. 

„Ihr wart mein Traum."

„Naw, Tschede-i schleimt sich mal wieder ein."

„Ich schleime nicht!"

Nat und Hana kicherten. Wir gingen die Wendeltreppe runter und standen vor Noman und Sajin, die etwas ungeduldig warteten. 

„Kommt ihr Drei jetzt, wir haben Hunger."

„Jaja, du großes Baby."

Ich holte meine Hausschlüssel aus der Lederjacke und sperrte eine Tür hinter der Theke auf. Es ging erstmal in unser kleines Haus, wir standen in unserer Wohn-Ess-Küche, aber davon war noch nichts zu sehen, wir hatten die Möbel noch nicht ausgepackt. Dann ging dann eine Treppe hoch ins Schlafzimmer, in das Bad und eine weitere Treppe führte hoch auf den Dachboden, wo Kalli lebte. Im unteren Bereich, wo wir gerade standen, befand sich eine Türe raus in den Hinterhof. Wir aber gingen hoch. Ich öffnete die Türe zum Schlafzimmer und wir standen augenblicklich in meinen Zimmer bei Merlin, welches gerade noch angepasst wurde. Wir verließen eine Türe, direkt gegenüber und standen in Merlins Haus. Ich klopfte an Kallis Zimmer. Auch sie war zu mir umgezogen, aber sie besaß auch noch eine Türe, da sie ja von Ignis ausgebildet wurde. Sie kam herausgehüpft und strahlte mich an, doch anstatt mich umarmte die Hana und Nat. Ich war durch bei ihr, nicht auf die böse Weise, aber sie mochte einfach meine Frauen mehr. Noman kicherte blöd. Merlin kam hoch, als er uns hörte.

„Ihr Kinderchen seid laut. Kommt ihr runter? Mewina und Urian sind schon da."

„Ja, kein Wunder, die leben auch hier."

Beschwerte ich mich. Merlin lachte und legte seinen Arm um mich. 

„Keine Sorge, ich seid nicht die letzten, Thorsten kommt wie immer zu spät."

„Er hat gerade viel zu tun. Gib ihm ein wenig Zeit."

Wir gingen runter in die Küche. Ignis hatte viel gekocht. 

„Setzt euch, nehmt euch so viel ihr wollt."

Wir feierten ein wenig. 

„Was ist eigentlich aus Jenson und den restlichen Jeevah geworden?"

Fragte mich Urian. 

„Die leben mit Marius und den neuen Jeevah, also den Jugendlichen Ausreißern, die sich während des Bürgerkrieges auf unsere Seite gestellt haben, in einen neuen Familiendorf. Sag es nicht weiter, aber ich lasse sie noch überwachen."

„Verständlich. Lässt mich auch noch überwachen?"

Fragte er im Scherz. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und sagte: 

„Dich habe ich schon mit acht Jahren verprügeln können, ich denke du bist eine kleinere Gefahr."

Das brachte Merlin und Mewina zum Lachen. A-Lyn grinste ihren großen Bruder an, nur Alezsa war nicht begeistert. Urian hingegen meinte: 

„Ich weiß, bitte erinnere mich nicht daran."

„Das musst du dir bis zum Ende der Zeit anhören, Onkel Uri."

„Tja Uri, du hättest damals mit Loki weglaufen sollen, dann musstest du dir das jetzt nicht mehr anhören."

Scherzte Merlin und umarmte Urian, dieser schubste ihn jedoch im Spiel weg. Mewina und Merlin konnten das nicht hinnehmen und stürzten sich auf ihren Bruder. Der Rest, außer Alezsa lachte, als sich Urian versuchte herauszuwinden. Doch bevor Mewina und Merlin ihn en Rest gaben erlöste Ignis ihn: 

„Essen ist fertig."

Wir setzten uns irgendwo hin, meine Frauen rechts und links neben mich. Ignis hatte einige Rezepte aus Esyia ausprobiert, sie war noch nicht allzu gut, aber auch nicht schlecht. Nach dem Essen wollte ich kurz, sehr zum Widerwillen meiner Damen, eine rauchen. Merlin und Urian begleiteten mich. Beide rauchten auch. Doch etwas an ihrer Aura war schwer und nachdenklich. 

„Alles okay bei euch?"

Fragte ich besorgt. Sie sahen sich unsicher an. 

„Loki, wir müssen mit dir von Bürger zu Nummer eins reden."

Ich wurde hellhörig. 

„Es geht um die Negativen."

Merlin warf Urian einen auffordernden Blick zu. 

„Day Light und Nightmare werden langsam immer stärker. Sie können in circa tausendfünfhundert Jahren wiederauferstehen und dann Zurückkehren."

Mir drehte sich der Magen um ich hätte am liebsten sofort eine Flasche Sjn runtergestürzt. Wenn Day Light und Nightmare zusammen wieder in ihrem alten, bösen Glanz erscheinen, und die hohen Geschwister bis dahin nicht zurück wären, wäre das das Ende von Elystria. 

„Was?"

War das Einzige, was ich hervorbrachte. 

„Ich weiß, es hört sich erstmal schlimm an, aber eintausendfünfhundert Jahre sind eine lange Zeit."

„Und sie werden schneller vorbeigehen, als du denkst. Gut, dass du es uns gesagt hast Uri. Ich werde das sofort bei der nächsten Konferenz ganz oben auf die Tagesordnung setzen."

Meinte ich und rauchte ein wenig panischer. 

„Soll ich dir etwas zum Trinken bringen?"

„Ja verdammt."

Merlin sprang kurz rein und schnappte sich heimlich etwas zum Trinken. Ich riss ihm praktisch die Flasche aus der Hand und kippte es mir hinter die Binde. 

„Okay, okay, okay. Eintausendfünfhundert Jahre dauert es vermutlich noch? Bis dahin müssen wir bereit sein."

Merlin nickte nur. 

„Den Göttern sei Dank hat sich Esyia uns angeschlossen. Wir werden uns vorbereiten und dann kann die Hölle über uns einbrechen."

Uh, was für ein Cliffhanger, der tut weh. 

Tja, was soll ich sagen, ich kann nicht mehr. Die ganze Reise war so romantisch, abstrus und doch erfüllend, dass ich es trotzdem endlich hinter mich bringen will. 

Mir hats trotzdem gefallen, wenn du den dritten Teil schreibst, bin ich gerne wieder bei dir. 

Okay, Doktor Knallkopf. Aber dieses Mal bitte von Anfang an und nicht erst im ersten Viertel einsteigen. 

Und auf mich kannst du auch zählen. Und jetzt geh mit deinen Liebsten kuscheln, ich sehe schon, wie es dir in den Beinen kribbelt. 

Danke Merlin, schönen Tag euch noch. 

Und sie ist weg, schneller als der Wirbelwind. 

Denkst du, sie wird etwas über den großen Krieg schreiben? 

Ich weiß es nicht. Sie hat das alles noch nicht verarbeitet, deswegen hat sie auch schon abgebrochen. Das hat man richtig gesehen, wie nervös und panisch sie geworden ist. 

Was sollen wir tun?

Ihr Zeit geben. Vielleicht wird es lange dauern, aber wenn sie bereit ist, ist sie bereit und dann wird es gut werden. 

Du hast recht. Trotzdem… ich will sie davor schützen, dass alles erneut zu durchleben, Noman. 

Du bist ihr Ota, ich kann das verstehen, Solar, ich wünschte ich hätte so einen liebevollen Vater wie du einer bist. Aber selbst, wenn sie sich entscheidet, können wir nichts anderes tun, als an ihrer Seite zu sein. 

Dann wird es in ihren nächsten Buch über den großen Krieg gehen.