Die dunkle Rache einer ungewollten Ehefrau: Die Zwillinge sind nicht von dir!

🇳🇬nuvvy10
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Synopsis

Chapter 1 - Scheidung

„Ewan, ich will die Scheidung."

Athena fand ihre Stimme, eine Minute nachdem sie ihren Mann Ewan und seine selbsternannte beste Freundin Fiona in einer intimen Pose auf dem schwarzen, langen, plüschigen, mit Gold verzierten L-förmigen Sofa im Wohnzimmer gesehen hatte.

Welcher gute Ehemann würde heute seine Frau ihrem Kummer überlassen? Welcher gute Ehemann würde seine Arbeit - oder besser gesagt seine Geliebte - vorziehen und nicht wenigstens fünf Minuten mit seiner Frau um den Tod ihrer Mutter trauern? Welcher gute Ehemann war so herzlos?

Der Anblick der beiden erinnerte sie an das wenig schmeichelhafte, doch herzzerreißende Bild, das Fiona ihr vor zwei Tagen geschickt hatte: Ewan schlief in Fionas Haus, in ihrem Bett, verwoben mit ihr.

Damals war Athena tief verletzt gewesen, nun entwich ihr jedoch nur ein sarkastisches Lachen.

Scheidung?

Athena hatte immer gedacht, das sei ein abstraktes Ereignis, das bestimmten Menschen passiere, nicht aber ihr. Doch in diesem Moment war dies das Einzige, was sie tun wollte. Oh, die Gezeiten des Lebens!

Sie sah nun zu, wie Fiona ihr einen vernichtenden Blick zuwarf, bevor sie aus den Armen von Ewan glitt, der sich träge umdrehte, um die Störung seines Friedens zu betrachten.

„Was hast du gerade gesagt, Athena?" fragte Ewan und richtete sich auf dem Sofa auf, seine Miene eine Leinwand der Distanziertheit. Ein Außenstehender könnte meinen, er frage nach dem Wetter oder der Uhrzeit.

„Ich habe genug, Ewan. Gib mir die Scheidung." Athena antwortete und unterdrückte den Schmerz, der drohte, ihr Gesicht zu verdecken, als sie sah, wie Fiona ihre rechte Hand in Ewans offene Handfläche legte.

War das ein Akt der Solidarität? Athena war sich nicht sicher, doch es schmerzte sie am meisten; ihr Herz drohte zu brechen, als Ewan Fionas Hand ergriff und mit einer Geste der Normalität bedeckte.

Athena fühlte sich ohnmächtig, blieb aber standhaft und entschloss sich, die Sache jetzt und hier zu beenden, bevor sie verschwand, um zwei Verluste zu betrauern. Sie glaubte, dass sie in diesem Moment keine andere Wahl hatte.

Da Ewan sich nicht um ihre Gefühle kümmerte, tatsächlich nie gekümmert hatte, wäre es dumm von ihr gewesen, vor ihnen in Tränen auszubrechen. Ihre Dummheit und Naivität von drei Jahren endete hier. Sie hatte nicht mehr den Wunsch, das Eis, das Ewan Giacometti war, zu schmelzen.

„Ich habe es dir von Anfang an gesagt.", begann Ewan und rieb sanft und langsam Kreise auf Fionas Handfläche.

Eine Geste, die Athena tapfer schluckte, während der schmerzhafte Schmerz ihr Herz überwältigte, ohne mit der Wimper zu zucken.

„Es gibt keinen leichten Weg aus dieser Ehe. Nicht, bis ich das bekomme, was ich von dir will, und dieser Tag scheint noch weit entfernt. Leider, so klischeehaft es auch klingen mag, hast du dieses Bett gemacht und wir müssen beide darin liegen."

„Ich kann so nicht mehr leben, Ewan. Ja, ich Dumme habe das Bett gemacht, aber ich denke, wir sollten das Bett jetzt loswerden. Es hat keinen Sinn, noch einmal darauf zu liegen." Athena versuchte den dunklen Humor mit einem Kichern, lehnte sich lässig an eine Wand und nahm die distanzierte Miene ihres Mannes auf. Sie wusste, dass sie sich jetzt nicht mehr verstecken konnte.

Auf ihren Lippen lag ein kühles Lächeln, das Fiona ärgerte, und in ihren Augen lag eine Mischung aus purem Hass und Wut, die Ewan tief beunruhigte.Ewan sprang auf, so plötzlich und aggressiv – der erste Riss in seiner sonst so gleichgültigen Fassade –, dass Athenas rechte Hand unbewusst über ihren Bauch glitt. Fiona, deren Gedanken bereits Räder schlugen, entging dies nicht.

"Bist du glücklich mit mir?" Ewan konnte den Zittern in seiner Stimme nicht verbergen, immer noch kaum fassend, dass Athena ihn so beiläufig ablegen wollte. War ihre Liebe die ganze Zeit nur eine Fassade gewesen? Nicht verwunderlich, sie war ja schließlich die Tochter ihres Vaters.

"Ich will auch die Scheidung, meine Liebe. Aber zuerst musst du deinem Vater einen Sohn schenken, damit er mein Eigentum zurückgibt." Er verringerte die Distanz zwischen ihnen, als er diese Bombe platzen ließ.

Athena zog die Stirn kraus, nicht verstehend, welches Eigentum Ewan meinte. "Wovon redest du, Ewan?"

"Die gebildete Züchterin tut so, als wüsste sie von nichts", stichelte Fiona herablassend.

Athena regte sich über Fionas spöttischen Kommentar auf, biss jedoch nicht an.

Sie überhörte die Spitze gegen ihren Bildungsstand, eine weitere Härte des Lebens, und fokussierte sich auf die beiden anderen beunruhigenden Faktoren. Züchterin? Eigentum? Worüber redeten diese beiden Idioten eigentlich?

Sie hatte angenommen, dass Ewans Besessenheit mit einem Sohn darin begründet war, sein adliges Erbe zu sichern und die Vereinigung der beiden seit Ewigkeiten zerstrittenen Firmen zu stärken. Doch sie begann zu ahnen, dass noch mehr dahinter steckte, etwas, das ihr Vater ihr vorenthalten hatte.

Diese Erkenntnis veranlasste sie, schützend ihre Hand fester um ihren Bauch zu legen, um das Kind zu beschützen, das sie kürzlich bei sich getragen hatte.

Die freudige Kunde hatte Athena vor zwei Tagen erreicht, aber sie hatte beschlossen, sie bis nach der Beerdigung ihrer Mutter für sich zu behalten. In dem irrigen Glauben, dass sie mit dieser Nachricht Ewans gefrorenes Herz erwärmen könne, erkannte sie jetzt angesichts dieser neuen Enthüllungen, dass das ein hoffnungsloses Unterfangen war.

Sie kannte nicht die Rolle ihres Vaters in ihrer Ehe, wusste nur, dass er sie, sein einziges Kind, überredet hatte, Ewan zu heiraten, aber sie würde ihr Kind nicht den kalten Händen dieser zwei Männer überlassen.

"Willst du wirklich gehen?" hörte sie Ewan fragen, dessen Stimme wieder kalt und distanziert klang.

Sie nickte langsam, hielt seinem Blick stand und ließ sich nicht beirren, als seine blauen Augen bei ihrer Antwort vor Wut dunkler wurden.

"Dann gib mir einen Sohn. Bis dahin vergiss den Gedanken an eine Scheidung. Hoffentlich erbarmt sich dein unfruchtbarer Schoß und nimmt nach dieser Nacht die Empfängnis an."

"Keine Chance! Ich werde niemals..."

Doch bevor Athena ihren Satz beenden konnte, trug Ewan sie mit unglaublicher Geschwindigkeit und Beweglichkeit, zur Überraschung beider Frauen, auf seinen Schultern und marschierte wütend in Richtung ihres Schlafzimmers.