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Chapter 3 - the path of freedom :Akiro, whose heart knows no harm

Der Morgen brach sanft über das Dorf herein, als Akiro die Augen

aufschlug und das weiche Licht der zwei Sonnen, durch das Fenster

strömte. Das Zimmer war in ein warmes, goldenes Licht getaucht, das

von den Holzwänden reflektiert wurde und den Raum wie eine ruhige

Oase wirken ließ. Der Duft von frischem Gras und blühenden Blumen

drang durch das offene Fenster, getragen von einer sanften Brise, die das

Rascheln der Bäume draußen im Garten vernahm.

Vor dem Fenster hatte sich eine kleine Gruppe Vögel niedergelassen, die

fröhlich zwitscherten, als würden sie die Sonne begrüßen und dem neuen

Tag einen musikalischen Anfang verleihen. Ihr Gesang füllte die Luft, und

irgendwo in der Ferne erklang das zarte Schlagen einer Flöte – vielleicht

von einem Dorfbewohner, der seine Morgenroutine begann.

Akiro setzte sich langsam auf und ließ seinen Blick über sein Zimmer

schweifen. Es war schlicht eingerichtet, mit einem alten,

handgeschnitzten Holzstuhl, einer kleinen Kommode und einigen

Andenken an seine Kindheit, die er sorgfältig auf einem Regal aufgereiht

hatte. Dicht an sein Fenster schlich sich eine Katze heran, ihre

neugierigen Augen blitzten im Licht der beiden Sonnen. Sie war eine

Nachfahrin der Byokos, jener alten, mystischen Tiere, die einst als treue

Begleiter in den Geschichten seines Volkes auftauchten. Ihre goldfarbenen

Augen und das dichte, samtige Fell zeugten von dieser edlen Herkunft,

während ihre geschmeidigen Bewegungen und das sanfte Streichen um

seine Beine eine vertraute Wärme in ihm weckten.

Das Haus selbst war von einer behaglichen Ruhe erfüllt. Die Holzbalken,

die das Dach stützten, knarrten leise im Rhythmus der sanften Brise, als

ob das alte Gebäude atmen würde. Akiro liebte dieses alte Heim, das

bereits viele Generationen gesehen hatte und nun seine Erinnerungen in

sich trug. Die Wände waren mit kleinen, liebevoll gefertigten

Schnitzereien verziert – Symbole von Frieden, Weisheit und Schutz, die

seine Großmutter einst von Hand eingeritzt hatte.

Eine weitere Katze, getigert und mit tiefem, schokoladenbraunem Fell,

sprang auf die Fensterbank und streckte sich genüsslich im Morgenlicht,

bevor sie Akiro mit halb geschlossenen Augen ansah, als würde sie ihm

die Gelassenheit des Augenblicks wünschen. Der Anblick brachte ihn zum

Lächeln; die Tiere schienen immer genau zu wissen, wie sie ihn in ihrer

stillen Art willkommen heißen konnten. Er stand auf und lief barfuß zur

Fensterbank, um die Katzen zu streicheln. Ihr sanftes Schnurren

verschmolz mit dem fröhlichen Gezwitscher der Vögel und dem sanften

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Knistern der Wände – ein Morgen, der ihm das Gefühl gab, dass die Welt

im Einklang ruhte.

Während die Sonnen höher stiegen und die goldene Wärme des Lichts den

Raum vollends durchdrang, atmete Akiro tief ein und fühlte, wie die Ruhe

dieses Ortes ihn mit neuer Energie erfüllte.

Akiro trat in die Küche, wo der Duft von frisch gebratenem Fisch bereits

den Raum erfüllte. Am Tisch saß Hisoki, ein Dorfbewohner mit einem

alten Gesicht und einem Lächeln, das von seinen Jahren als Fischer

erzählte. Seine Hände, stark und voller Narben, hielten eine kleine

Schüssel mit Reis, während neben ihm ein fein zubereiteter Fisch auf

einem Teller angerichtet war. Oma Heron hatte ihn liebevoll gewürzt und

gebraten, ein seltener Genuss, den sie sich und ihren Gästen nur bei

besonderen Anlässen gönnte.

„Akiro, setz dich! Hisoki hat heute Morgen einen wunderbaren Fang

gemacht," rief Oma Heron ihm mit einem warmen Lächeln zu, während

sie ihm eine Schüssel Reis und frisches Gemüse hinstellte. Die Frische der

Kräuter und das knackige Grünzeug standen im Kontrast zu dem

kräftigen Duft des Fisches.

Akiro nahm höflich Platz, senkte jedoch leicht den Kopf, bevor er

antwortete. „Danke, Oma, und danke auch dir, Hisoki, für die Einladung.

Aber ich werde bei dem Gemüse bleiben." Seine Stimme war ruhig, aber

bestimmt, und in seinen Augen lag ein Ausdruck von Klarheit und

Überzeugung.

Hisoki, der mit einem Happen Fisch im Mund zu Akiro hinübersah, hob

eine Augenbraue. „Du lehnst ab, Junge? Fisch ist doch etwas Feines – das

Beste, was unser Fluss zu bieten hat," sagte er, ein wenig verwundert,

aber mit einem freundlichen Lächeln.

Akiro nickte leicht, seine Augen sanft und voller Mitgefühl. „Das ist er

bestimmt, Hisoki. Aber ich empfinde in mir den Wunsch, keinem Wesen

unnötiges Leid zuzufügen. Es fühlt sich für mich… richtiger an, nur das

zu nehmen, was die Erde uns direkt schenkt." Seine Worte klangen leise,

aber fest, und Oma Heron, die ihn genau kannte, nickte verständnisvoll.

Sie hatte immer gewusst, dass Akiro einen tiefen, fast spirituellen

Respekt für das Leben in all seinen Formen hegte.

Hisoki schnaubte leicht, aber schmunzelte dann und hob die Hände.

„Jeder hat seine eigenen Wege, nehme ich an. Solange du satt wirst,

Junge, ist doch alles in Ordnung." Er nahm einen weiteren Bissen und

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nickte anerkennend. „Na, und mehr Fisch bleibt für mich," fügte er mit

einem Augenzwinkern hinzu.

Während das Frühstück fortging, aß Akiro in aller Stille sein Gemüse und

Reis, seine Gedanken immer wieder zu den sanften Bewegungen der

Katzen, die auf dem Fenster Rahmen lagen und sich in der Sonne

wärmten. Er fühlte sich eins mit dem Frieden des Morgens und dem leisen

Leben, das ihn umgab. Für ihn war dies das harmonische Gleichgewicht,

das ihm innerlich Kraft gab...

Akiro hielt seine Stäbchen ruhig und wartete geduldig auf das Zeichen

seiner Oma, dass er den Tisch verlassen durfte. Als sie ihm ein sanftes

Nicken gab, beugte er sich respektvoll nach vorn und richtete seine

Worte an Hisoki.

„Vielen Dank, Hisoki. Der Fisch hat meiner Oma wirklich gut geschmeckt,"

sagte Akiro mit ehrlichem Lächeln und erhob sich dann langsam. Er griff

in die kleine Ledertasche an seinem Gürtel und zog vier Goldmünzen

hervor, die er mit einer leichten Verbeugung in Hisokis Hand legte. „Bitte

nimm das als Dankeschön für deine Mühe."

Hisoki schien kurz überrascht, doch ein Schmunzeln huschte über sein

Gesicht, als er die Münzen entgegennahm. „Danke, Akiro," erwiderte er

und legte die Münzen in seine Tasche.

Akiro nickte noch einmal und wandte sich dann seiner Oma zu, um ihr

leise zu sagen, dass er nun seine Morgenroutine beginnen würde. Als er

das Zimmer verließ, schaute Hisoki ihm nach, dann wandte er sich leise

murmelnd an Oma Heron.

„Er ist ein höflicher Junge, das kann man ihm nicht absprechen… aber ich

kann seinen Weg nicht gutheißen," sagte er mit einem kleinen

Kopfschütteln. „Er wird für immer ein Außenseiter bleiben, wenn er so ist

– so zurückgezogen und anders."

Oma Heron sah nachdenklich zu der Tür, durch die Akiro verschwunden

war. „Mag sein," sagte sie sanft, „doch er ist auch jemand, der die Welt

mit einem offenen und reinen Herzen betrachtet. Vielleicht wird ihm sein

Weg noch Freunde bringen – auf eine Weise, die für ihn richtig ist."

Akiro trat in den sanften Morgen hinaus, seine Füße berührten den

taufeuchten Boden, und der klare Klang der Vögel füllte die Luft. Er trug

nur eine einfache, leichte Tunika, die vom täglichen Training und der

Witterung bereits abgenutzt war. Der Stoff war an den Ellbogen

ausgefranst und an den Knien verschlissen, doch Akiro kümmerte das

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wenig. Sein bescheidenes Geld sparte er für seine Oma Heron – in seinen

Augen hatte er alles, was er brauchte.

Mit einem tiefen Atemzug ließ er den Duft des Waldes in seine Lungen

strömen und spürte die Energie der Umgebung, die ihn rief. Der Fluss lag

nur wenige Schritte entfernt, das Wasser schimmerte im frühen Licht

und glitt wie flüssiges Silber durch das Grün der Bäume. Akiro trat

langsam in das Wasser, und als die Kühle seine Haut berührte, lächelte er

leicht. Er tauchte ein und schwamm stromaufwärts, das klare Wasser

strömte gegen seinen Körper, und seine Muskeln arbeiteten kräftig, um

sich gegen die Strömung zu behaupten.

Um ihn herum glitten Lachse anmutig durchs Wasser, scheinbar von

seinem Tun angezogen, und schwammen Seite an Seite mit ihm. Sie

tauchten mit ihm, stiegen auf und ab, als wären sie seine stillen

Begleiter. Unter Wasser schloss Akiro die Augen und ließ sich auf den

Flussboden sinken. Das Wasser war kühl, still und ruhig, und während er

meditierte, spürte er den weichen Sand unter sich. Kleine Krebse krochen

vorsichtig über seine Arme und Beine, als ob sie ihn als ein weiteres

Element der Natur anerkannten. Es war ein Moment tiefer Ruhe, als

würde der Fluss seine Kraft mit ihm teilen.

Nach einer Weile tauchte er wieder auf, und sein Blick wanderte zu einem

massiven, alten Baum am Ufer, dessen Äste dick und stark genug waren,

um sein Gewicht zu tragen. Akiro zog sich an einen Ast heran und

begann, Klimmzüge zu machen. Seine Hände griffen fest an die raue

Rinde, und sein Körper bewegte sich auf und ab im gleichmäßigen

Rhythmus seines Atems. Die Vögel hatten sich ihm genähert, einige

landeten sogar auf dem Ast über ihm, betrachteten ihn neugierig und

begannen leise zu zwitschern, als wollten sie ihn in seinem Tun

ermutigen. Er konnte ihr kleines Gewicht kaum spüren, doch ihre Nähe

schenkte ihm das Gefühl, willkommen und akzeptiert zu sein.

Weiter entfernt, in einem schattigen Bereich, suchte Akiro einen Platz, an

dem das Eis den See bedeckte. Hier ließ er sich nieder, seine Hände und

Füße positionierte er vorsichtig, bevor er mit bedachter Balance in die

Liegestützposition ging. Das Eis knirschte leise, doch er hielt das

Gleichgewicht, seine Muskeln angespannt und konzentriert. Plötzlich

bemerkte er in seinem Augenwinkel eine Bewegung: Ein Fuchs, still und

wachsam, hatte sich am Rand des Eises niedergelassen und beobachtete

ihn neugierig. Akiro lächelte, und seine Bewegungen wurden noch

kontrollierter, um die Balance zu halten und das Vertrauen des Fuchses

nicht zu erschüttern.

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In einer kleinen Lichtung schließlich fand er Felsen, Er beugte die Knie,

nahm einen der Felsen in die Hände und begann, ihn auf und ab

zubewegen, ließ die Muskeln in Armen und Beinen gleichermaßen

arbeiten. Ein leises Rascheln ließ ihn aufsehen, und er bemerkte ein

Eichhörnchen, das keck auf dem Felsen saß, als wolle es ihm Gesellschaft

leisten. Es hielt inne, seine kleinen Augen funkelten neugierig, und dann

sprang es auf den nächsten Felsen hinüber, als würde es ihm zu einem

noch größeren Kraftakt herausfordern.

Sein Training verlief in der Stille des Morgens, unter den Blicken der Tiere,

die ihm seit jeher vertraut waren. Die Natur war seine Arena, die Flüsse

und Felsen seine Geräte, und die Tiere seine leisen Zuschauer, die ihm in

ihrer wortlosen Weise zeigten, dass er in dieser Welt eine Heimat

gefunden hatte.

Akiro trat einen Schritt zurück, ließ die Arme sinken und atmete tief

durch. Das sanfte Licht der beiden Sonnen strahlte durch die Bäume und

spiegelte sich im Wasser des Flusses wider. Er schloss die Augen, ließ den

Morgenhauch seine Wangen streifen und spürte die ruhige Präsenz all

dessen, was ihn umgab – die Bäume, das Wasser, die Tiere.

Mit einer respektvollen Verbeugung flüsterte er leise, fast ehrfürchtig:

„Ich danke dir, Natur, für dein Geschenk. Für das Wasser, das meinen

Körper und Geist reinigt, für die Kräuter, die uns nähren, für das Licht,

das uns den Weg weist, und für die Luft, die uns das Leben schenkt."

Er hob den Blick und sah, wie das Licht durch das dichte Blätterdach

glitzerte, das Rauschen des Flusses verstummte für einen kurzen

Moment, und die Tiere, die ihm zugesehen hatten, schienen ihm fast

zuzuhören. Es war, als spürten sie die Ehrlichkeit und Dankbarkeit, die er

ihnen und der Welt entgegenbrachte. Akiro verspürte eine tiefe Ruhe in

seinem Inneren, als wäre seine Verbundenheit zur Natur stärker

geworden, als hätte sie ihn ein weiteres Mal in ihrem Kreis willkommen

geheißen.

Akiro machte sich auf den Rückweg durch die klare Morgenluft, die noch

immer das sanfte Zwitschern der Vögel erfüllte. Als er das Haus erreichte,

sah er Hisoki gerade die Tür hinter sich schließen und den Kopf zur Seite

neigen, als er Akiro erblickte. Ein breites Lächeln erhellte das Gesicht des

Mannes.

„Akiro!" rief Hisoki, die Hand an der Tasche mit den Münzen. „Vielen Dank

noch mal für deine Großzügigkeit. Vier Goldmünzen, das hätte nicht sein

müssen!"

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Akiro erwiderte das Lächeln und verbeugte sich leicht. „Es war mir ein

Anliegen. Ich freue mich, dass du Oma Heron damit eine Freude gemacht

hast."

„Nun, falls du doch mal Appetit auf Fisch bekommst," meinte Hisoki mit

einem gutmütigen Zwinkern, „dann sag einfach Bescheid. Ich würde dir

den besten Fang des Tages bringen."

Akiro schüttelte sanft den Kopf und hob die Hände abwehrend. „Danke,

Hisoki, aber ich bleibe bei meiner Entscheidung."

Hisoki lachte, klopfte ihm freundlich auf die Schulter und schien das

höfliche, aber bestimmte Nein schließlich zu akzeptieren.

Akiro trat ins Haus und wurde sogleich von Oma Herons warmem Lächeln

empfangen, während sie ihm eine Tasse mit dampfendem Tee

entgegenhielt.

„Na, mein Lieber," fragte sie mit neugierigen Augen, „wie war dein

Training heute Morgen? Und, sind die Tiere dir wieder gefolgt?"

Akiro setzte sich und nahm einen Schluck Tee. „Ja, es war wie immer –

die Vögel auf den Ästen, die Eichhörnchen auf den Felsen, und sogar ein

Fuchs hat mir beim Training zugeschaut," antwortete er leise und

lächelte bei der Erinnerung an das kleine Tier, das ihn aus sicherer

Entfernung beobachtet hatte. „Und beim Schwimmen haben sich ein paar

Lachse an mich gehängt."

Oma Heron hob die Augenbrauen und schüttelte sanft den Kopf, ein

skeptisches Lächeln auf den Lippen. „Akiro, das sagst du jedes Mal! Aber

du weißt, dass Tiere normalerweise ängstlich sind und sich verstecken,

nicht wahr? Sie meiden uns – das ist ihre Natur."

Akiro nickte und antwortete ruhig: „Das stimmt schon, Oma. Aber ich

glaube, sie spüren, dass ich ihnen nichts Böses will. Tiere fliehen nur vor

dem, was ihnen schaden will."

Sie schüttelte lächelnd den Kopf, doch ein leichtes Funkeln lag in ihren

Augen. „Du und deine Tiergeschichten," murmelte sie liebevoll. „Vielleicht

bist du wirklich anders als die anderen."

Die Mittagssonne stand hoch am Himmel, als Oma Heron sich auf den

Weg zum kleinen Kräuterladen machte, wo der Duft von getrockneten

Blüten und frischen Blättern schon von weitem verlockend in der Luft

lag. Akiro ging an ihrer Seite, mit leichtem, wachen Schritt, bereit, sie zu

begleiten und mitzuarbeiten. Die Wälder ringsum schienen stiller als am

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Morgen, die Luft schwerer, als würde die Natur selbst in die Ruhe des

Nachmittags eintauchen.

„Du bist sicher, dass du mir wirklich helfen möchtest, Akiro?" fragte Oma

Heron, während sie ihren Korb fester in der Hand hielt. „So oft du mir

hilfst – du musst doch auch mal deine eigenen Dinge tun."

Akiro lächelte und winkte ab. „Oma, ich helfe gern im Laden. Außerdem

hast du immer gesagt, dass die Arbeit mit Kräutern eine beruhigende

Wirkung hat."

Sie nickte, und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Weißt du,"

begann sie nach einer Weile, „daran denke ich immer wieder. Besonders,

seit gestern dieser Hiori Sora hier war. Ein ungewöhnlicher Mann, nicht

wahr?"

„Hiori Sora…", wiederholte Akiro, die Augen nachdenklich auf den Weg

gerichtet. Der Name klang fremd, fast wie eine alte Melodie, die ihm im

Ohr blieb. „Er war freundlich, hast du gesagt."

„Sehr freundlich, ja," bestätigte Oma Heron, „und überaus neugierig. Er

stellte mir Fragen über den Laden, über die Kräuter und selbst über die

alten Geschichten unseres Dorfes. Ich habe ihm von Argon erzählt und

unseren alten Sagen, und er war sehr interessiert." Sie schmunzelte,

während sie sprach, und in ihren Augen schien ein Hauch von Stolz

aufzublitzen.

Akiro hielt kurz inne, als sie den Laden erreichten, die Türe mit dem

vertrauten Knarren öffnend. „Vielleicht ist er ja nur ein Reisender, der sich

für Geschichten interessiert," sagte er ruhig. Doch tief in sich spürte er,

dass Hiori Sora mehr war als das, vielleicht eine Verbindung zu etwas, das

er selbst noch nicht begreifen konnte.

Zusammen traten sie in den Laden, wo die schattigen Wände von

Kräuterbündeln und seltsam leuchtenden Fläschchen gesäumt waren.

Akiro legte behutsam seinen Umhang ab und begab sich ohne ein

weiteres Wort an die Arbeit, das Lächeln von Oma Heron noch im Sinn.

Mehrere Dorfbewohner traten in den kleinen Laden ein, ihre Schritte

waren schwer und ihre Blicke musterten Akiro, wenn auch nur

verstohlen. Ein leises Murmeln begann zwischen ihnen, gerade laut genug,

dass es Akiro nicht entging.

„Das ist doch dieser... Akiro, nicht wahr?" raunte eine Frau, als sie sich zu

ihrer Begleiterin beugte. „Der komische Junge, der lieber Pflanzen isst und

behauptet, Tiere würden ihm folgen."

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„Ja, ja," flüsterte die andere zurück, und ein leises Lachen folgte. „Dieser

Tierfreund... gibt sich für alles hin, außer für ein anständiges Gespräch

mit uns."

Akiro hörte sie, doch er ließ sich nichts anmerken. Er trat mit einem

freundlichen Lächeln an die Frauen heran und fragte, wie er ihnen

behilflich sein könnte. Sie schienen einen Moment lang überrascht von

seiner Höflichkeit, nickten aber rasch und gaben ihre Kräuter und Tees in

Auftrag.

„Das macht dann insgesamt 47 Silbermünzen," sagte Akiro schließlich, als

er alles abgezählt hatte.

Die Frauen blickten einander an, und es entstand eine verlegene Stille.

„Oh, wir... haben nur 35 Silbermünzen bei uns," gestand eine der beiden

schließlich, die Wangen leicht gerötet.

Akiro lächelte sanft und schüttelte den Kopf. „Kein Problem. Ich

übernehme den Rest für euch." Ohne zu zögern, griff er in seinen Beutel

und legte die 12 fehlenden Silbermünzen auf die Theke.

„Das ist... wirklich großzügig," murmelte die eine Frau, sichtlich

beschämt, doch Akiro winkte es freundlich ab und half ihnen sogar, ihre

Einkäufe zu verstauen.

Die Frauen verließen den Laden, immer noch leicht verlegen, während

Akiro ihnen hinterher sah, das Lächeln kein bisschen geschmälert. Für ihn

war es selbstverständlich, anderen zu helfen, auch wenn ihm das wenige

Anerkennung brachte.