Die Nacht war still, als Herri, Ronella und Hermine ihre Suche nach dem Schlüssel begannen. Mit einem kleinen, flackernden Lichtzauber – der eher wie ein Glühwürmchen aussah, das einen schlechten Tag hatte – schlichen sie durch die langen Gänge von Muggelgrunz.
»Das ist Wahnsinn«, flüsterte Ronella, während sie die Treppen zu einem der Türme hinaufgingen. »Wir könnten geschnappt werden. Oder schlimmer – Hauspunkte verlieren!«
»Prioritäten, Ron«, zischte Hermine und schob ihn weiter.
Herri hielt den Zauberstab vor sich, während sie durch eine alte Holztür traten, die laut knarrte. Der Turm war kalt und dunkel, mit Spinnweben, die von der Decke hingen, und einem leichten Geruch nach feuchtem Holz.
»Hier muss es doch etwas geben«, murmelte Herri, während sie den Raum absuchten.
- Ein merkwürdiges Rätsel -
Nach einer Weile entdeckte Hermine eine steinerne Truhe in einer Ecke des Raumes. Sie war mit seltsamen Runen verziert, die schimmerten, sobald das Licht ihres Zauberstabs darauf fiel.
»Das muss es sein«, sagte Hermine aufgeregt. »Das ist der Schlüssel!«
»Sicher?«, fragte Ronella skeptisch und trat vorsichtig näher. »Was, wenn es nur eine alte Aufbewahrungskiste für Spinnen ist?«
Hermine ignorierte ihn und begann, die Runen zu lesen. »Hier steht: ‚Nur wer das Glück des Zufalls versteht, darf eintreten.'«
»Das klingt… kompliziert«, sagte Herri.
»Vielleicht ist es eine Art Rätsel«, sagte Hermine. »Etwas, das wir lösen müssen.«
Ronella trat zurück. »Das ist nichts für mich. Ich bin eher der Typ, der beim Zufall stolpert.«
Herri sah die Truhe an. »Vielleicht… vielleicht ist das der Punkt. Wir müssen etwas versuchen, ohne zu wissen, was passiert.«
- Der riskante Versuch -
Hermine überlegte einen Moment, dann nickte sie. »Das könnte sein. Vielleicht müssen wir einfach… handeln.«
Herri hob seinen Zauberstab und zögerte. »Alohomora?«
Die Runen begannen leicht zu glühen, doch die Truhe blieb geschlossen.
»Das war… wenig beeindruckend«, sagte Ronella.
»Vielleicht… hier, lass mich«, sagte Hermine und deutete auf Herri, den Zauberstab fester in der Hand. »Reparo!«
Nichts geschah.
»Ich sag ja, das ist ein Glücksspiel«, murmelte Ronella und griff nach einem zufällig herumliegenden Besenstiel. »Vielleicht öffnet sich die Truhe, wenn ich einfach draufhaue.«
Doch bevor er zuschlagen konnte, begannen die Runen heller zu leuchten. Die Truhe öffnete sich mit einem lauten Knarren, und ein kleiner, goldener Schlüssel schwebte heraus.
»Das war… seltsam«, sagte Hermine.
Ronella grinste. »Das war großartig! Ich wusste doch, dass ich der Zufallskönig bin.«
Herri griff nach dem Schlüssel, der sich kalt und glatt in seiner Hand anfühlte. »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wo dieser Schlüssel hingehört.«
- Ein überraschender Besucher -
Doch bevor sie die Truhe schließen konnten, hörten sie plötzlich Schritte. Herri steckte den Schlüssel schnell in seine Tasche, und die drei versteckten sich hinter einer Säule.
In den Raum trat niemand Geringeres als Professor Quassel, der nervöse Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Sein Turban schien noch schief sitzender als sonst, und er murmelte vor sich hin, während er den Raum durchsuchte.
»Er sucht etwas«, flüsterte Hermine.
»Vielleicht den Schlüssel«, fügte Ronella hinzu.
Quassel hielt inne und blickte sich um, als ob er etwas spüren würde. Dann zischte eine seltsame Stimme aus seinem Turban: »Es ist nicht hier. Wir müssen woanders suchen.«
Herri erstarrte. »Hast du das gehört?«, flüsterte er.
»Sein Turban hat gesprochen«, sagte Hermine, die plötzlich sehr blass wurde.
Quassel verließ den Raum, und die drei wagten es erst, nach mehreren Minuten aus ihrem Versteck zu kommen.
»Das war unheimlich«, sagte Ronella und rieb sich die Arme. »Warum spricht sein Turban?«
»Ich glaube, das hat etwas mit Moldyshorts zu tun«, sagte Herri ernst. »Er sucht den Kessel – und Quassel hilft ihm.«
- Die nächste Etappe -
Zurück im Gemeinschaftsraum berieten sie sich über das, was sie herausgefunden hatten.
»Wenn Quassel hinter dem Kessel her ist, müssen wir schneller sein«, sagte Hermine.
»Aber wo ist der Kessel?«, fragte Ronella. »Wir haben den Schlüssel, aber keine Ahnung, wohin er gehört.«
Herri holte den Schlüssel hervor und betrachtete ihn. »Wir müssen mehr über diese Glückstreffers herausfinden. Vielleicht gibt es in der Bibliothek einen Hinweis.«
»Oder wir fragen jemanden«, schlug Hermine vor.
»Wen denn?«, fragte Ronella.
Hermine dachte einen Moment nach. »Duddledore. Er weiß bestimmt etwas.«
Herri nickte. »Dann müssen wir ihn finden. Aber wir müssen vorsichtig sein. Wenn Quassel wirklich für Moldyshorts arbeitet, ist die ganze Schule in Gefahr.«