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Chapter 17 - 15. Das Geheimnis der Nachtwebers

Herri beugte sich über das Buch und runzelte die Stirn. »Was für Hinweise?«

Hermine fuhr mit dem Finger über die Seite. »Anscheinend wurden sie in Form von Symbolen hinterlassen, die nur mit einem speziellen Zauber sichtbar gemacht werden können. Es gibt Berichte, dass eines dieser Symbole…« – sie hielt inne und blätterte hastig um – »…in Muggelgrunz gefunden wurde.«

»Natürlich«, sagte Ronella sarkastisch. »Warum sollte etwas so Gefährliches nicht direkt hier sein?«

Hermine ignorierte ihn wieder. »Wenn wir dieses Symbol finden, könnte es uns den Standort des Schattensteins verraten.«

Herri nickte langsam. »Dann wissen wir, was wir tun müssen. Wir müssen das Symbol finden.«

- Die Suche beginnt -

Am nächsten Morgen begannen die drei ihre Suche in den verlassensten und düstersten Ecken von Muggelgrunz. Sie wussten, dass die Nachtwebers keine Hinweise an offensichtlichen Orten hinterlassen hätten.

»Das hier fühlt sich an wie ein endloses Ratespiel«, murmelte Ronella, als sie die dritte verlassene Abstellkammer durchsuchten, die nur staubige Bücher und eine besonders aggressive Spinne enthielt.

»Geduld, Ron«, sagte Hermine. »Das hier ist wichtig.«

»Sag das der Spinne«, grummelte Ronella, während er ein Buch auf das achtbeinige Monster warf.

In einer alten Galerie, die voller verblasster Porträts von Zauberern war, entdeckte Herri schließlich etwas. Ein einzelnes Bild, das aus der Reihe zu tanzen schien, zeigte eine düstere Landschaft mit einem Turm, der in Nebel gehüllt war.

»Seht euch das an«, sagte Herri und deutete darauf.

Hermine trat näher. »Das sieht aus wie ein Ort, der zu den Nachtwebers passen könnte. Aber warum sollte hier ein Hinweis sein?«

Plötzlich begannen die Linien des Bildes zu leuchten, und auf der Oberfläche erschien ein Symbol – ein Kreis mit einem schlangenartigen Muster, das sich windend darum schlang.

»Das muss es sein!«, rief Hermine.

Ronella trat einen Schritt zurück. »Warum leuchtet es? Ich mag das nicht.«

- Das Symbol entziffern -

Hermine zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf das Symbol. »Vielleicht gibt es eine magische Verbindung. Ich versuche einen Entschlüsselungszauber.«

Sie murmelte einige Worte, und das Symbol begann sich zu verändern. Es formte Worte, die in einer fremden, verdrehten Schrift erschienen.

Herri trat näher. »Was steht da?«

Hermine las langsam: »‚Wo die Dunkelheit den Boden durchdringt, liegt das Versteck.'«

Ronella seufzte. »Das klingt wieder nach einem Ort, an den wir besser nicht gehen sollten.«

Herri ignorierte ihn. »Das bedeutet, der Stein ist irgendwo unter der Schule. Wir müssen herausfinden, wie wir dorthin gelangen.«

Hermine nickte. »Vielleicht könnten wir Hangrid fragen. Er kennt die unterirdischen Teile des Schlosses besser als jeder andere.«

- Ein Besuch bei Hangrid -

Noch am selben Abend suchten die drei Hangrid in seiner Hütte auf. Er war gerade dabei, einem seiner neu adoptierten »Drachlingskröten« – einer gefährlich aussehenden Mischung aus Kröte und Drache – eine Mahlzeit zu servieren.

»Herri!«, rief er begeistert, als er die drei sah. »Kommt rein, kommt rein. Passt nur auf die kleinen Racker auf – die fressen gern Finger.«

»Danke für die Warnung«, sagte Ronella und wich einem der Kröten aus, der gerade einen glühenden Stein kaute.

»Hangrid«, begann Hermine, »wir brauchen deine Hilfe. Wir suchen nach etwas, das tief unter der Schule verborgen ist.«

Hangrid runzelte die Stirn. »Tief unter der Schule, sagt ihr? Da gibt's ne Menge alte Tunnel und Verstecke. Manche davon sind seit Jahrhunderten verschlossen.«

»Kennst du irgendeinen Ort, der besonders… unheimlich ist?«, fragte Herri.

Hangrid dachte einen Moment nach. »Nun, da gibt's 'nen alten Schacht, der direkt in die Tiefe führt. Die Lehrer reden nicht viel drüber, aber ich weiß, dass er irgendwo in der Nähe vom Verbotenen Bereich anfängt.«

»Das könnte es sein«, sagte Hermine aufgeregt. »Kannst du uns zeigen, wo er ist?«

Hangrid zögerte. »Seid ihr sicher, dass ihr das tun wollt? Wenn es da unten was Dunkles gibt, is' das kein Ort für euch.«

»Wir müssen«, sagte Herri entschlossen. »Wenn Moldyshorts hinter diesem Artefakt her ist, können wir nicht warten.«

Hangrid seufzte und nickte schließlich. »Na gut. Aber seid vorsichtig. Ich zeig euch morgen den Weg.«

- Ein dunkler Plan -

Während die drei Freunde in Hangrids Hütte ihren Plan schmiedeten, wurde im Schloss selbst ein anderer Plan vorbereitet.

In einem stillen, verlassenen Raum saß Professor Schnape an einem alten Tisch. Vor ihm lag eine Rolle Pergament, auf die er sorgfältig mit einer Feder schrieb.

Plötzlich bewegte sich ein Schatten in der Ecke des Raumes.

»Ich hoffe, du hast Fortschritte gemacht«, zischte eine kalte Stimme.

Schnape hielt inne und sah auf. »Die Kinder sind näher dran, als sie sollten. Aber ich habe alles unter Kontrolle.«

»Das hoffe ich«, zischte die Stimme erneut. »Denn wenn sie den Stein finden, bevor ich es tue, wirst du dafür bezahlen.«

Schnape schwieg, doch seine Augen funkelten düster.