Am nächsten Morgen, als die Sonne träge über den Hügeln von Muggelgrunz aufging, machten sich Herri, Ronella und Hermine auf den Weg zu Duddledores Büro. Sie wussten, dass es gefährlich war, den Schulleiter in ihre Angelegenheiten einzubeziehen, aber sie hatten keine andere Wahl.
»Wie war noch mal das Passwort?«, fragte Ronella, als sie vor dem steinernen Wasserspeier standen, der den Eingang zum Büro bewachte.
»Erdnusskaramell«, sagte Hermine.
Der Wasserspeier sprang zur Seite, und die Treppe begann sich wie eine Rolltreppe nach oben zu bewegen.
»Ich hoffe, er wirft uns nicht raus«, murmelte Ronella, während sie die spiralförmige Treppe hinauffuhren.
Oben angekommen klopfte Herri an die Tür.
»Herein!«, rief eine vertraute Stimme.
Das Büro war wie immer ein bizarres Durcheinander von magischen Geräten, die alle blinkten, surrten oder Rauch ausstießen. Duddledore saß hinter seinem riesigen Schreibtisch, ein Lächeln auf seinem Gesicht, als ob er schon wusste, warum sie da waren.
»Herri, Miss Grins, Mr. Wisley«, begrüßte er sie freundlich. »Was kann ich für euch tun?«
- Die Wahrheit über den Schlüssel -
Herri trat vor und zog den Schlüssel aus seiner Tasche. »Professor, wir glauben, dass dieser Schlüssel zum Dunklen Kessel gehört.«
Duddledore betrachtete den Schlüssel mit nachdenklicher Miene. »Ah, der Kessel des Zufalls. Ein gefährliches Artefakt, wenn er in die falschen Hände gerät.«
»Was genau ist er?«, fragte Hermine neugierig.
Duddledore lehnte sich zurück. »Der Kessel ist ein uraltes magisches Objekt, das unglaubliches Glück erzeugt. Doch es ist kein geregeltes Glück – es ist chaotisch. Der Kessel bringt Zufall ins Spiel, und wer ihn benutzt, riskiert, dass alles aus den Fugen gerät.«
»Warum würde jemand so etwas wollen?«, fragte Ronella.
»Weil Glück, egal wie chaotisch, eine mächtige Waffe sein kann«, erklärte Duddledore. »Es heißt, dass Moldyshorts einst versucht hat, den Kessel zu nutzen, um seine Macht zu sichern. Doch die Glückstreffers versteckten ihn, bevor er Erfolg hatte.«
Herri fühlte einen Knoten in seinem Magen. »Und jetzt will Moldyshorts ihn wiederhaben.«
Duddledore nickte langsam. »Wenn der Schlüssel gefunden wurde, bedeutet das, dass der Kessel bald in Gefahr ist. Ihr müsst sehr vorsichtig sein.«
»Wo ist der Kessel?«, fragte Hermine.
Duddledore zögerte. »Er ist tief unter der Schule verborgen – in einer Kammer, die nur mit dem Schlüssel geöffnet werden kann. Doch ich warne euch: Diese Kammer ist nicht unbewacht.«
- Der Weg zur Kammer -
Nachdem sie Duddledores Büro verlassen hatten, berieten sich die drei im Gemeinschaftsraum.
»Also, wir wissen, wo der Kessel ist«, sagte Hermine. »Aber wir wissen nicht, was uns in der Kammer erwartet.«
»Bestimmt etwas Gefährliches«, sagte Ronella und schob seine Ratte von seinem Schoß. »Es ist immer etwas Gefährliches.«
Herri dachte nach. »Wir müssen uns vorbereiten. Wenn Moldyshorts wirklich hinter dem Kessel her ist, könnten wir auf Widerstand stoßen.«
»Wie bereitet man sich auf etwas vor, von dem man nichts weiß?«, fragte Ronella.
»Indem man klug ist«, sagte Hermine. »Wir müssen unsere Zauber üben und herausfinden, wie wir in die Kammer gelangen, ohne dass Quassel uns bemerkt.«
»Oh ja, der sprechende Turban«, murmelte Ronella. »Ich hätte ihn am liebsten gefragt, warum er so riecht.«
»Das hat Zeit«, sagte Herri. »Unser nächster Schritt ist die Kammer. Alles andere können wir später herausfinden.«
- Die erste Hürde -
In der darauffolgenden Nacht schlichen sich die drei erneut durch die Flure der Schule. Der Eingang zur Kammer war laut Duddledore in einem alten, verlassenen Klassenzimmer im zweiten Stock versteckt.
»Das ist es«, flüsterte Hermine, als sie eine Tür erreichten, die mit einem komplexen Schloss versehen war.
Herri zog den Schlüssel hervor, der in seiner Hand leicht vibrierte, als ob er sich freute, endlich benutzt zu werden. Er schob ihn ins Schloss, und mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür.
Der Raum dahinter war dunkel und kalt, und ein steinerner Durchgang führte in die Tiefe.
»Das sieht nicht gerade einladend aus«, sagte Ronella.
»Ich bin sicher, das ist Absicht«, sagte Hermine.
Sie stiegen die Stufen hinab, und die Luft wurde immer kälter. Schließlich erreichten sie eine große, runde Kammer mit einer leuchtenden Kugel in der Mitte. Die Kugel war in einem goldenen Kessel eingelassen, der auf einem Podest thronte.
»Der Kessel«, flüsterte Herri.
- Eine böse Überraschung -
Doch bevor sie näher treten konnten, ertönte eine Stimme aus den Schatten.
»Ich habe euch gewarnt, euch da rauszuhalten.«
Schnape trat aus der Dunkelheit, sein Zauberstab erhoben.
»Professor Schnape?«, fragte Herri.
»Ich bin hier, um sicherzustellen, dass der Kessel nicht in falsche Hände gerät«, sagte er kalt.
Doch noch bevor Herri antworten konnte, erklang eine weitere Stimme.
»Ihr seid zu spät.«
Aus dem Durchgang hinter ihnen trat Professor Quassel. Sein Turban zischte laut, und die seltsame Stimme, die Herri schon einmal gehört hatte, sprach erneut.
»Der Kessel gehört mir!«, zischte die Stimme, die ganz offensichtlich Moldyshorts gehörte.