Chereads / Der Aufstieg der Drachen - Band 3 / Chapter 4 - Epilog - Das Ende einer Reise

Chapter 4 - Epilog - Das Ende einer Reise

Der letzte Pfad

Nach der Übergabe des Kreises fühlte sich Kira zum ersten Mal seit Jahren frei. Doch sie spürte auch, dass es noch eine letzte Aufgabe für sie gab – etwas, das ihr Herz zu einem unbekannten Ziel zog. Am Morgen nach der Zeremonie verabschiedete sie sich still. Kael'thar, der treue Drache, wartete bereits auf sie. „Du gehst," sagte er. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

Kira nickte. „Ich weiß nicht, wohin der Weg führt, aber ich spüre, dass ich ihm folgen muss." „Dann werde ich dich begleiten," sagte Kael'thar. „Nein," erwiderte Kira sanft. „Dein Platz ist hier, bei Aeron und den anderen. Sie brauchen dich." Kael'thar schnaubte leise, ein Ausdruck des Widerwillens. Doch schließlich senkte er den Kopf. „Wenn das deine Entscheidung ist, dann werde ich sie respektieren. Aber vergiss nicht – du bist nie allein." Kira lächelte und legte eine Hand auf seine Schuppen. „Danke, Kael'thar. Für alles." Mit nur wenigen Besitztümern verließ Kira Sylvandor und begann ihre Reise in die unbekannte Ferne.

Der Weg in die Einsamkeit

Die Tage wurden zu Wochen, und Kira durchquerte Wälder, Berge und stille Täler. Die Welt, die einst von Konflikten zerrissen war, schien friedlich und lebendig. Doch Kira wusste, dass der Tanz des Gleichgewichts nie endete. In jeder Ecke der Welt lauerten Spuren von Licht und Dunkelheit, die darauf warteten, in Bewegung zu geraten. Eines Abends, als sie an einem ruhigen See lagerte, spürte sie wieder die vertraute Wärme des Sternenfeuers, das sie einst in Danny gespürt hatte. Sie schloss die Augen, und für einen Moment schien es, als ob die Zeit stillstand. „Du hast deinen Weg gefunden," flüsterte sie. „Jetzt muss ich meinen finden."

Das Tor zur Quelle

Ihre Reise führte sie schließlich zu einem Ort, den sie nicht erwartet hatte: das Tor zur Quelle. Es stand da, wie sie es zurückgelassen hatte, leuchtend und pulsierend, doch diesmal war es anders. „Das Tor ruft dich," sagte eine Stimme in ihrem Inneren. Es war sanft, vertraut – vielleicht die Quelle selbst oder ein Echo von Danny. Kira trat näher. Sie wusste, dass dies ihr Ende sein würde, doch es fühlte sich nicht nach Verlust an. Es fühlte sich richtig an. „Ich bin bereit," sagte sie leise. Das Tor öffnete sich, und ein Licht umfing sie. Es war kein Ende, sondern ein Übergang – ein Schritt in eine Existenz, die sie nicht verstand, aber akzeptierte.

Die letzte Erinnerung

Kael'thar spürte es, als es geschah. Irgendwo tief in seinem Inneren wusste er, dass Kira ihren Weg vollendet hatte. Er flog auf den Hügel, wo sie oft gesessen hatte, und blickte in den Sternenhimmel. „Mögest du Frieden finden, alte Freundin," murmelte er. Sylvandor blieb still, doch die Wächter des Kreises spürten eine Veränderung. Aeron, der neue Hüter, spürte einen Funken in seinem Inneren – ein Funken, der ihn an all jene erinnerte, die vor ihm gekämpft hatten.

Der ewige Tanz

Die Welt drehte sich weiter, und das Gleichgewicht blieb bestehen. Die Prüfungen des Kerns, die Opfer von Danny und Kira, und die unermüdliche Arbeit des Kreises hatten die Grundlage für ein neues Zeitalter geschaffen. Doch die Wahrheit des Gleichgewichts war, dass es niemals vollkommen war. Der Tanz von Licht und Dunkelheit setzte sich fort, ein ewiger Kreislauf, der die Welt formte und erneuerte. Aeron führte den Kreis des Gleichgewichts mit der gleichen Hingabe wie seine Vorgänger. Er wusste, dass die Herausforderungen nie aufhören würden, doch er wusste auch, dass er Teil einer größeren Geschichte war – einer Geschichte, die mit Danny und Kira begonnen hatte. Eines Nachts stand Aeron auf dem Hügel, wo Kira oft gesessen hatte. Der Wind wehte sanft, und die Sterne schienen heller als je zuvor. „Ich werde euch nicht enttäuschen," flüsterte er. Und tief in der Essenz der Welt, wo die Quelle ruhte, schien eine Antwort zurückzuhallen: „Du bist nicht allein." Die Welt war im Gleichgewicht. Und obwohl die Prüfungen nie endeten, lebten die Hüter weiter – nicht in Fleisch und Blut, sondern in den Herzen all jener, die an den Tanz des Lebens glaubten.