Als Jessica wach wurde spürte sie endlich wieder, wie sie sich strecken konnte. Wenigstens etwas, dachte sie sich. Ihre Finger krümmte sie unter ihrer Decke. Jetzt war sie richtig glücklich. Wenn noch aufstehen klappt, dann könnte sie abhauen. Es machte ihr nämlich null Spaß hier zu sein. Denn eigentlich hatte er sie ja entführt. Das durfte sie ja nicht vergessen. Aber aufstehen klappte noch nicht. Zwar versuchte sie es, aber kam nur bis zur Hälfte ihres Körpers, bis sie entkräftet aufgab. Er war eh nicht gerade da, und sah ihren Erfolg und Misserfolg nicht.
Sie sah nach draußen, und sah eine sternklare Nacht. Da kam der Mond allmählich. Aber seit wann war der Mond blau? Denn das war dieser Mond. Er schien auf sie, und sie spürte plötzlich wie ihre eigene Körperkraft zurück kam. Sie erhob sich vorsichtig. Denn nochmals mit dem Gesicht auf den Boden liegen wollte sie nicht. Je mehr Mondlicht sie abbekam desto mehr Kraft tankte ihr Körper wohl. So konnte sie gehen. Definitiv. Nur wo war sie? Erst jetzt betrachtete sie durchs Fenster den Ausblick. Weit weg sah sie Berge. Bis zur Palastmauer war Wald und wohl auch eine kleine Stadt. Sie sah zumindest einige Lichter.
So ganz vertieft in ihren Gedanken und dem Ausblick bekam sie nicht mit, wie hinter ihr jemand die Tür öffnete. „Bei der Mondgöttin…" flüsterte jemand, schloss die Tür und rannte zum Mann im Nebel. „Sir, ihre Gefährtin… sie…" brachte sie nur hervor. Mehr musste sie nicht sagen. Sofort rannte er zu ihr. Als er die Tür aufriss lag sie wie immer im Bett.
Jessica hatte das zuschlagen der Tür mitbekommen, und war gleich wieder ins Bett gegangen. Daher war der Mann nun verwirrt.