Jessica öffnete die Augen schlaftrunken. Der Mann hatte echt wirklich die ganze Nacht geredet. Sie erfuhr von ihm aber nicht wirklich viel, da sie nicht nachfragte. Er sagte immer wieder: „Du bist mein." oder auch „Nicht mehr lange, und du bist bei mir." Sie ignorierte ihn sonst völlig. Jetzt sehnte sie sich danach zurück als er stumm für sie war.
Immer noch lag auf ihrem Tisch der Werwolfroman. Kurz lachte sie über ihren Gedankengang, dass er ein Werwolf sei. Machte aber keinen Sinn. Erstmal waren das Fantasy-Romane, und daher gab es das nicht. Und er war dazu in ihrem Kopf. So waren keine Werwölfe. Zumindest in keinem der Geschichten.
Jessica nahm nicht weiter die Tablette, da sie ohne der Tabletteneinnahme wenigstens selbständig aufwachen konnte. So waren die Gespräche mit dem Mann im Nebel eher kurz. Sie erhoffte sich, dass auch seine Stimme weggehen möge.
Leider musste sie nun wieder auch zur Schule. Sie hatte vorher Ferien gehabt, aber nun musste sie sich auch aufs Lernen konzentrieren. Es fiel ihr aber zunehmend schwerer, da er immer wieder auftauchte. Und nun sogar länger. Manchmal beugte er sich zu ihrem Schreibtisch runter. „Bin nur interessiert was du hier so lernst." meinte er, bevor er verschwand. Niemand bemerkte ihn, und sie machte sich wirklich Sorgen um ihren Geisteszustand. Gleichzeitig träumte sie davon am Tag wirklich ihm zu gehören. Seine Mate oder auch Seelenverwandte. Natürlich waren das nur Träume. Sie ahnte, dass diese ihn verstärkten, und wollte den Psychotherapeuten bitten sie doch in eine Anstalt zu stecken.