Verschlafen öffnete Jessica die Augen. Wo war sie? Sie erinnerte sich verschwommen an einige Details. Das Gespräch, der Mann, und dann wurde sie ohnmächtig. Und lag sie nicht kurz auf seinem Arm? Da erinnerte sie sich, dass sie sein Gesicht gesehen hatte. So unglaublich schön war es gewesen.
Trotzdem beschäftigte nun die Frage: Wo war sie?
Sie schaute sich um, und befand sich in einem großen Bett. Sie selbst fühlte sich hier wie ein Kind, weil es so groß war. Rechts war eine Fensterfront, und hinten an der Wand ein Schrank. Vermutlich der Kleiderschrank. Sie wollte nun aufstehen, aber ihre Beine gaben nach. Sie lag auf dem Boden wie eine kaputte Puppe. Sie hörte wie eine Tür aufging. Jessica rollte mit den Augen. Schlimmer geht's kaum.
„Scht, Mate. Du bist die Kraft hier nicht gewohnt. Bleib ruhig." sagte er, und half ihr sich umzudrehen, so dass sie wieder in seinen Armen lag. „Was redest du da?" fragte sie. „Du bist nicht mehr in deiner Welt. Du bist in meiner nun. Nur hier braucht man mehr Kraft. Die musst du noch antrainieren." Jessica war sich sicher: Der Typ hatte nicht mehr alle Latten am Zaun. Egal wo sie war, sie war immer noch auf der Erde. Irgendwo hörte der Spaß echt auf.
Mit größter Mühe erhob sie sich, und saß nun, und sagte ernst: „Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist. Ich gehöre dir nicht! Ich bin keine Mate oder sonst was! Und ich verlange, dass du mich sofort nach Hause bringst."
Er fing an zu zittern, ließ Jessica los, und ging in den Raum. Fell spross überall auf seiner Haut. Seine Augen wurden schwarz. Panisch wurde Jessica, aber konnte sich nicht rühren.
Wenige Augenblicke später stand ein locker 1,50 Meter hoher Werwolf vor ihr, und knurrte sie nun an.