Jessica war fix und fertig nach der Trauerfeier. Emotional aber auch körperlich. Denn so wirklich gesund war sie noch lange nicht. Ihr schmerzte immer noch nach langen stehen oder auch sitzen ihr Rücken. Sie hoffte, dass hier kein bleibender Schaden entstanden war.
Jessica ging ins Badezimmer, und holte sich zwei Schmerztabletten. Das half. Vorerst. Zumindest für einige Stunden Schlaf. Sie trank Wasser, und nahm die Tabletten ein. Schnell legte sie sich nun hin, und hoffte ihre Ruhe vorerst zu haben.
Sie träumte von einem Mann. Sie konnte ihn kaum erkennen. Er sagte auch was zu ihr, aber sobald sie erwachte, hatte sie es vergessen. Was für ein seltsamer Traum, dachte sie sich, und drehte sich wieder um. Sie schlief nun traumlos weiter.
Am nächsten Morgen klingelte das Telefon. Total müde ging sie ran, und erfuhr, dass die Firma des LKW-Fahrers ein gutes Vergleichsangebot gemacht hatten. 2.000 € monatlich an sie bis sie die Ausbildung oder Studium beendet hätte sowie zusätzlich 100.000 € sofort. Die Kanzlei hatte zuerst, so glaubte Jessica es noch zu wissen, sofort 500.000 € gefordert. Gesamt gesehen aber war das in Ordnung. Nächstes Jahr hätte sie Abitur. Und dann wohl eine Ausbildung, auch wenn sie immer noch ratlos war, was sie machen sollte. Ihre Eltern waren beides leitende Angestellte in verschiedenen Firmen. Wäre ja wenigstens ein Ziel, dachte sich Jessica. Es fiel ihr sehr schwer nach vorne zu schauen.
„Und nehmen Sie das Angebot an?" fragte der Anwalt. „Hört sich zumindest nicht schlecht an. Ja, ich glaube schon." antwortete Jessica. „Gut, ich mache insoweit alles fertig. Sie müssen nur einmal vorbeikommen und unterschreiben. Oder soll ich lieber kommen?" fragte der Anwalt leicht besorgt. „Nein schon ok. Ich kann kommen. Wann?" fragte Jessica, und sah plötzlich im Raum dem Mann im Nebel aus ihren Träumen. War nur eine Sekunde. Darum dachte sie, sie verlor den Verstand. Denn nach der Sekunde war er verschwunden.