Der Kardinal des Feuers
Nach dem Treffen mit den Kardinälen ging der Kardinal des Feuers mit entschlossenen, kraftvollen Schritten durch die langen, prunkvoll verzierten Gänge der großen Kirche des Feuers. Die hohen Wände, die mit prachtvollen Fresken geschmückt waren, erzählten die heroischen Taten des Helden des Feuers – Taten, die die Geschichte der Menschheit für immer geprägt hatten. Flammenmotive und goldene Akzente zogen sich durch jeden Winkel des Baus, und das leise Flackern von hunderten Kerzen erfüllte den Gang mit einem warmen, lebendigen Licht.
Er erreichte seinen Arbeitsraum, einen Ort der Autorität, doch auch der Zurückhaltung. Der Raum war prunkvoll, aber keineswegs überladen. Ein massiver Schreibtisch aus dunklem Mahagoni dominierte den Raum, darauf lagen sorgfältig gestapelte Berichte und Dokumente. An den Wänden hingen Banner mit dem Emblem der Feuerkirche und das Portrait des Helden des Feuers, dessen glühender Blick die Flamme der Inspiration in jeden entfachte, der ihn ansah.
Der Kardinal setzte sich und fuhr mit der Hand über die Kante des Schreibtisches. Sein Gesicht war angespannt, und seine Gedanken wirbelten wie die Flammen, die er repräsentierte.
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Pov – Innere Gedanken des Kardinals des Feuers
„Die Schwarze Kompanie…"
Der Gedanke an diesen Namen ließ ihn innehalten. Es war ein ungewöhnlicher Name für eine Söldnertruppe, geradezu provokant. Doch etwas an ihnen war anders, etwas Einzigartiges.
„Effizient. Diszipliniert. Gefährlich."
Er hatte die Berichte gelesen. Missionen, die unlösbar schienen, hatten sie mit Präzision und Geschick gemeistert. Monster, die ganze Städte terrorisiert hatten, wurden durch ihre Klingen und Strategien vernichtet. Ihre Erfolge waren unbestreitbar.
„Vielleicht sind sie die letzte Hoffnung der Menschheit."
Dieser Gedanke kam ihm unwillkürlich. In einer Welt, die von Chaos und Dunkelheit bedroht wurde, konnte eine solch mächtige Kraft genau das sein, was sie brauchten. Doch dann kam ihm die Stimme des Papstes in den Sinn.
„Sie gehören nicht hierher."
Die Worte des Papstes hallten in seinem Kopf wider. Es war eine warnende Stimme gewesen, voller Entschlossenheit und Überzeugung. Der Papst hatte recht. Immer. Seine Visionen, seine Weisheit – sie waren die Leitsterne der Kirche, unfehlbar und unerschütterlich. Doch in diesem Moment keimte ein Funke des Zweifels in ihm.
„Der Papst sagt, sie seien eine Bedrohung. Eine Störung der natürlichen Ordnung."
Der Kardinal lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte an die Decke. Die Flammen des Feuersymbols an der Decke tanzten in seinen Gedanken. Er konnte nicht leugnen, dass der Papst nie falsch gelegen hatte. Seine Urteile waren immer klar, präzise und richtig. Doch warum fühlte es sich diesmal anders an?
„Ich vertraue dem Papst. Er hat uns nie in die Irre geführt. Aber…"
Dieser Gedanke blieb unvollendet. Ein Aber in den Gedanken eines Kardinals war gefährlich. Es bedeutete Unsicherheit, und Unsicherheit konnte eine Kette von Konsequenzen nach sich ziehen, die die Menschheit nicht ertragen konnte.
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Die Truppen der Feuerkirche
Um seine Gedanken zu ordnen, griff der Kardinal nach einem der Berichte über die Truppen der Feuerkirche. Sie waren das militärische Rückgrat seines Glaubens, Krieger mit eiserner Disziplin und unerschütterlichem Glauben an den Helden des Feuers.
Die letzten Monate waren von intensiven Trainingsprogrammen geprägt gewesen. Die Feuerkirche hatte ihre Truppen erweitert, neue Rekruten ausgebildet und ihre Strategien modernisiert. Jede Einheit war darauf spezialisiert, Feinde mit einer Mischung aus roher Stärke und taktischer Brillanz zu bekämpfen.
„Langsam, aber stetig…" murmelte der Kardinal, während er die Fortschritte durchlas. Die Feuerkirche war nicht für schnelle Expansion bekannt, sondern für sorgfältig geplante, nachhaltige Stärkung. Ihre Krieger wurden nicht nur im Kampf geschult, sondern auch in der Kunst des Glaubens – sie waren sowohl Soldaten als auch Botschafter der Ideale des Feuers.
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Ein Plan reift
Der Kardinal legte die Berichte zur Seite und verschränkte die Hände vor sich. Seine Gedanken kehrten zur Schwarzen Kompanie zurück. Sie waren eine Kraft, die niemand ignorieren konnte – weder der Papst, noch die Kardinäle, und schon gar nicht er.
„Vielleicht sollten wir sie beobachten. Ihre Stärke nutzen, ihre Absichten verstehen. Wenn sie wirklich eine Bedrohung sind, müssen wir vorbereitet sein."
Ein Plan begann in seinem Geist Form anzunehmen. Es war nicht gegen den Papst gerichtet, sondern eine Ergänzung seiner Worte. Die Kirche musste bereit sein – für alles.
Er stand auf, seine Augen glühten wie die Flammen, die er verehrte. „Die Schwarze Kompanie mag eine Unbekannte sein. Aber das Feuer hat immer Licht ins Dunkel gebracht. Und ich werde sicherstellen, dass es auch diesmal so bleibt."
Mit diesen Gedanken machte er sich an die Arbeit. Die Zukunft der Menschheit hing von den Entscheidungen ab, die sie jetzt trafen. Und der Kardinal des Feuers war entschlossen, seinen Beitrag zu leisten – sei es durch Zerstörung oder Bündnis.