Chereads / Die Chroniken von Ilurian / Chapter 19 - Kapitel 19 der Kardinal des Wassers

Chapter 19 - Kapitel 19 der Kardinal des Wassers

Der Kardinal des Wassers

Nach dem Treffen der Kardinäle ging der Kardinal des Wassers ruhig und bedacht durch die weitläufigen, kühlen Gänge der großen Kirche des Wassers. Die hohen Wände waren mit kunstvollen Fresken geschmückt, die die heroischen Taten des Helden des Wassers darstellten – einer Figur, die für ihre Weisheit, ihre Heilkräfte und ihre unerschütterliche Ruhe bekannt war. Die Kirche selbst war eine architektonische Meisterleistung, gebaut aus weißen Steinen und durchzogen von plätschernden Wasserläufen, die durch die Flure und Hallen flossen. Das sanfte Rauschen des Wassers erfüllte die Luft, eine ständige Erinnerung an die Reinheit und Kraft des Elements, das er repräsentierte.

Der Kardinal betrat seinen Arbeitsraum, der in seiner Schlichtheit dennoch eine beeindruckende Eleganz ausstrahlte. In der Mitte des Raumes stand ein großer Tisch aus poliertem Marmor, auf dem Berichte, Karten und Dokumente ordentlich gestapelt waren. An den Wänden hingen Karten der Welt, und in einer Ecke des Raumes plätscherte leise eine kleine Quelle, deren Wasser in ein Becken floss.

Er setzte sich auf seinen Stuhl, lehnte sich zurück und schloss die Augen, während das Rauschen des Wassers ihn umgab. Doch seine Gedanken waren alles andere als ruhig.

---

Pov – Innere Gedanken des Kardinals des Wassers

„Die Schwarze Kompanie…"

Die Worte des Papstes hallten in seinem Kopf wider. Eine Söldnergruppe aus einer anderen Welt, effektiv, gefährlich, und dennoch… fremd. Sie waren wie eine Welle, die plötzlich und ohne Vorwarnung auf die Ufer dieser Welt zugerollt war.

„Sie gehören nicht hierher."

Der Papst hatte es mit solcher Überzeugung gesagt, dass der Kardinal gezwungen war, darüber nachzudenken. Aber warum fühlte es sich an, als könnte diese Gruppe von Fremden etwas Gutes bringen? Ihre Taten sprachen eine andere Sprache. Sie hatten Monster besiegt, Chaos verhindert und Menschen gerettet. War das wirklich die Tat von Eindringlingen, die die natürliche Ordnung stören wollten?

„Die Welt ist in Aufruhr. Die Balance, die wir so sorgfältig wahren, ist gefährdet. Aber sind sie wirklich die Ursache?"

Er rieb sich die Schläfen. Das Wasser war sein Element, ein Symbol der Klarheit und Harmonie. Er wusste, dass voreilige Entscheidungen oft mehr Schaden anrichten konnten als das Problem selbst.

„Wenn sie wirklich so gefährlich sind, wie der Papst sagt, müssen wir vorbereitet sein. Aber was, wenn sie die Rettung bringen, die wir so dringend brauchen?"

Ein Tropfen fiel von der Quelle in das Becken, das Geräusch hallte leise durch den Raum. Der Kardinal öffnete die Augen und sah das sanfte Kräuseln der Wasseroberfläche.

„Wasser passt sich an. Es findet seinen Weg. Vielleicht müssen wir das auch tun."

---

Die Truppen der Wasser-Kirche

Der Kardinal wandte sich den Berichten über die Truppen der Wasser-Kirche zu. Sie waren bekannt für ihre Vielseitigkeit und ihre Fähigkeit, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive zu glänzen. Die Truppen der Kirche wurden in den Prinzipien des Wassers ausgebildet: Anpassung, Zusammenarbeit und Überlegenheit durch Kontrolle.

Die letzten Monate hatten sie genutzt, um ihre Taktiken zu verfeinern. Neue Rekruten wurden ausgebildet, und die erfahrenen Soldaten trainierten in einer Kombination aus Magie und Schwertkampf. Besonders beeindruckend waren ihre Wasser-Magier, die in der Lage waren, Flüsse zu manipulieren, Barrieren aus Eis zu erschaffen und Heilmagie anzuwenden.

„Unsere Stärke liegt in unserer Flexibilität", murmelte der Kardinal. „Doch Flexibilität ist nichts ohne Führung. Wir müssen klug handeln."

---

Ein Plan entsteht

Die Berichte der Schwarzen Kompanie lagen vor ihm. Missionen, Siege, Errungenschaften – alles dokumentiert und analysiert. Es war offensichtlich, dass sie nicht nur Söldner waren. Sie waren eine Kraft, die die Welt verändern konnte.

„Vielleicht sollten wir mit ihnen sprechen", dachte der Kardinal. „Verstehen, was sie wirklich wollen. Wenn sie eine Bedrohung sind, werden wir handeln. Aber wenn sie Verbündete sein könnten…"

Er stand auf, ging zur Quelle in der Ecke des Raumes und tauchte seine Hände in das klare Wasser. Das kühle Nass beruhigte ihn, half ihm, seine Gedanken zu klären.

„Der Papst hat seine Zweifel, und ich respektiere seine Weisheit. Aber das Wasser zeigt mir, dass wir nicht voreilig sein dürfen. Die Schwarze Kompanie ist eine Welle, die entweder zerstören oder reinigen kann. Wir müssen den richtigen Weg finden."

Mit dieser Überzeugung wandte er sich zurück zu seinen Berichten. Die Welt war in einem Zustand des Wandels, und die Wasser-Kirche würde sicherstellen, dass dieser Wandel nicht in Chaos endete. Ob durch Diplomatie oder Krieg, sie würden ihren Platz in dieser neuen Ordnung finden.