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Chapter 21 - Kapitel 21 der Kardinal der Erde

Der Kardinal der Erde

Nach dem Treffen der Kardinäle kehrte der Kardinal der Erde in die mächtigen Hallen der Erdkirche zurück. Die Architektur der Kirche unterschied sich deutlich von den anderen Tempeln: Sie war massiv, kraftvoll und bodenständig. Die hohen Säulen bestanden aus uraltem Stein, der direkt aus den Tiefen der Erde gebrochen worden war, und das Innere der Kirche wirkte wie eine mächtige Höhle – ein Symbol für Stabilität und Beständigkeit. Es war ein Ort, der Sicherheit und Stärke ausstrahlte, wie ein Bollwerk gegen die Unsicherheiten der Welt.

Die Gänge waren geschmückt mit Fresken, die die Geschichten des Helden der Erde erzählten. Eine seiner bekanntesten Taten war der Schutz einer ganzen Stadt vor einem herabstürzenden Gebirge – er hatte das Land mit bloßen Händen geformt, um eine Mauer zwischen der Zerstörung und den Menschen zu errichten. Überall in der Kirche war das Emblem der Erdkirche zu sehen: eine stilisierte Faust, die aus dem Boden emporragt und Kraft und Widerstand symbolisiert.

Der Kardinal betrat seinen Arbeitsraum, einen weitläufigen Saal, der von grob behauenen Steinen eingefasst war. In der Mitte stand ein massiver Holztisch, auf dem Karten, Berichte und Pläne ausgebreitet waren. An den Wänden hingen Waffen, alte Banner und Relikte, die die Siege der Erdkirche zeigten. Ein Kamin aus dunklem Stein brannte leise und erfüllte den Raum mit einer angenehmen Wärme.

Er setzte sich, griff nach einem Bericht und begann zu lesen. Doch seine Gedanken schweiften ab.

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Pov – Innere Gedanken des Kardinals der Erde

„Die Schwarze Kompanie…"

Die Worte des Papstes klangen immer noch in seinen Ohren. Fremde, die nicht aus dieser Welt stammten. Eindringlinge, die die natürliche Ordnung störten. Er war kein Mann, der sich leicht beeindrucken ließ, doch etwas an dieser Gruppe ließ ihn innehalten.

„Fremde oder nicht, sie sind effektiv. Ihre Siege gegen die Monster sprechen für sich."

Er legte den Bericht zur Seite und rieb sich die Schläfen. Die Erde war ein Element der Beständigkeit, der Logik. Er war es gewohnt, auf Fakten zu bauen, nicht auf Spekulationen. Doch die Schwarze Kompanie brachte eine Unsicherheit mit sich, die selbst ihn beunruhigte.

„Der Papst sagt, sie seien eine Bedrohung. Aber wie können sie eine Bedrohung sein, wenn sie das tun, was wir alle tun sollten – die Menschheit schützen?"

Er dachte an die Berichte über ihre Kämpfe. Monster, die ganze Städte bedrohten, wurden von ihnen vernichtet. Sie hatten Karawanen gerettet, Dörfer geschützt und Ordnung in chaotischen Regionen gebracht. War das wirklich die Tat von Feinden?

„Oder ist es nur der Anfang von etwas Schlimmerem?"

Der Kardinal der Erde war kein Mann, der schnell urteilte. Er wusste, dass die stärksten Fundamente Zeit und Geduld brauchten, um gelegt zu werden. Doch er konnte nicht ignorieren, dass etwas an der Schwarzen Kompanie ihn beunruhigte.

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Die Truppen der Erdkirche

Die Erdkirche war bekannt für ihre mächtigen Krieger und Verteidiger. Ihre Truppen, oft als „Steinfäuste" bezeichnet, waren Meister in der Kunst des Krieges. Sie waren dafür ausgebildet, Festungen zu errichten, Schlachtfelder zu dominieren und die Positionen der Feinde zu zerstören. Ihre Stärke lag in ihrer Unerschütterlichkeit – wie die Erde selbst.

Der Kardinal griff nach einem Bericht über die neuesten Rekruten. Die letzten Monate waren intensiv gewesen: Neue Soldaten wurden ausgebildet, und die erfahrenen Krieger verfeinerten ihre Fähigkeiten. Besonders beeindruckend waren die Erd-Magier, die in der Lage waren, Barrieren zu errichten, den Boden zu spalten und Feinde mit massiven Felsen zu zerquetschen.

„Unsere Stärke liegt in unserer Beständigkeit", dachte der Kardinal. „Aber Stärke allein wird nicht ausreichen. Wir müssen klug handeln."

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Ein Plan entsteht

Die Berichte der Schwarzen Kompanie lagen auf dem Tisch vor ihm. Jede Seite erzählte von Erfolgen, von Disziplin, von Effizienz. Doch sie erzählten auch von ihrer Andersartigkeit, ihrer Fremdheit.

„Vielleicht sollten wir mit ihnen sprechen", dachte der Kardinal. „Nicht als Verbündete, nicht als Feinde. Aber als Beobachter. Wenn sie eine Gefahr darstellen, müssen wir vorbereitet sein. Doch wenn sie uns helfen können…"

Er stand auf und ging zu einer Karte der Monstersteppe, die an der Wand hing. Mit einem Finger fuhr er die Grenzen der verschiedenen Clans nach, die in den letzten Berichten erwähnt wurden. Die Welt war im Wandel, und die Erde selbst schien sich zu bewegen – ein Zeichen, dass etwas Großes bevorstand.

„Die Schwarze Kompanie ist wie ein Erdbeben", dachte er. „Sie können zerstören, aber auch Neues schaffen. Es liegt an uns, herauszufinden, welches von beidem sie wirklich sind."

Er wandte sich zurück zu seinem Schreibtisch und griff nach einer Feder. Die Kirche der Erde würde sich nicht voreilig bewegen, doch sie würde auch nicht stillstehen. Der Kardinal wusste, dass sie bereit sein mussten – für alles, was kommen mochte. Egal, ob die Schwarze Kompanie ein Verbündeter oder ein Feind war, die Erdkirche würde stehen wie ein Fels in der Brandung.