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Chapter 22 - Flucht

Irgendwie schleppte ich mich nach einigen Stunden zum Badezimmer. Ich sah vollkommen fertig aus. Blutergüsse hatten sich an meinen Handgelenken gebildet, aber auch an meiner Taille und zwischen den Schenkeln kurz vor meinem Intimbereich. Ich wimmerte, als ich dies mit meinen Fingern berührte.

Ich dachte an meine Eltern. Wahrscheinlich dachten sie, dass ich gerade romantische Flitterwochen hatte. Weit gefehlt. Denn wenn ich dies geahnt hätte, wäre ich nie in den Stand der Ehe mit ihm gegangen. Verdammt, selbst markieren lassen hätte ich mich nicht.

Ich hatte hier eindeutig nichts mehr verloren. Auf so eine Liebe konnte ich verzichten. Ich zog mich an. Im Kleiderschrank waren wenigstens Klamotten im Überfluss da.

Nachdem ein T-Shirt, Jeans und Schuhe mich nun bedeckten ging ich raus. Er war auch nicht im Wohnzimmer. Hoffentlich konnte ich wirklich gehen.

Auch wenn es verrückt klang, vermisste ich nun Alex, der mich zwar ablehnte damals nach Sex, aber wenigstens war der Sex auf gegenseitigem Einverständnis gewesen.

Plötzlich überkam mich die Eingebung. Darum hatte er mich gefickt. Er wollte ebenso meine Kraft haben. Es war so offensichtlich nun. Niemand mochte mich wegen mir. Alle wollten meine Kraft. Was auch immer es war.

Verwirrt, und total in Tränen aufgelöst rannte ich weg. Dabei stoß ich gegen den Beta, aber rannte einfach weiter. „Luna? Was ist los? Ey, Julia!" rief mich der Beta. Ich reagierte nicht. Bloß nicht zurück schauen. Es tat in meinem Herzen alles weh.

Vor dem Anwesen rannte ich in einen Wald. Kurz darauf ertönte ein lautes Wolfsheulen. Damit war die Jagd auf mich wohl eröffnet. Am Ende kletterte ich verzweifelt an einer Eiche hoch. Ihre dicken Äste trugen mich, und als ich vier Meter hoch war, da sah ich ihn kommen. Er schnüffelte herum, knurrte, und kam wohl nicht auf die Idee, dass ich geklettert war. Sein Beta kam wenig später, aber als Mensch, und sah mich bestimmt oben. Denn er schaute kurz zu mir. „Alpha, warum lief sie überhaupt weg?" fragte er. Er verwandelte sich. „Ich weiß es nicht. Nachdem ich die Paarung vollzogen hatte, ging ich. Und vorhin war sie nicht mehr da." erklärte er. Ich platzte fast vor Wut, aber versuchte weiterhin kaum zu atmen und zu bewegen. Er verwandelte sich wieder und rannte in nördlicher Richtung davon.

Mühelos sprang der Beta auf den Baum wo ich saß. „Luna, komm wieder zurück. Er macht sich wirklich Sorgen." versuchte mich der Beta zu beruhigen. „Tut er nicht." sagte ich zu ihm. „Die sogenannte Paarung war ein Akt der Gewalt, verstehst du? Er vergewaltigte mich." sagte ich wieder weinend, und zeigte die Blutergüsse an der Taille und Handgelenken.

Der Beta war fassungslos. „Ich bin sein bester Kumpel, aber das… oh mein Gott!" sagte er entsetzt. Er half mir vom Baum nun runter. „Bitte sag ihm nicht wo ich bin." flehte ich. „Zu spät." knurrte Brian hinter mir.