Chereads / Thalors Flug – Der Drache, der seine Freiheit fand / Chapter 26 - Kapitel 26: Der Weg zur Drachenstadt

Chapter 26 - Kapitel 26: Der Weg zur Drachenstadt

Die Sonne war bereits hoch am Himmel, als Thalor, Elowen und sein Vater sich auf den Weg zur Drachenstadt machten. Thalor konnte das Aufregung in der Luft spüren, die Mischung aus Nervosität und Vorfreude, die ihn durchströmte. Es war ein bedeutender Tag, nicht nur für ihn, sondern für alle Drachen.

„Bist du bereit, mein Sohn?" fragte Elowen, während sie auf der Wiese standen, die den Zirkus umgab. Ihre Stimme war sanft, doch man konnte die Sorgen darin hören. „Es wird eine lange Reise."

„Ich bin bereit," antwortete Thalor, und obwohl er die Worte aussprach, konnte er das Kribbeln in seinem Bauch nicht ignorieren. Es war nicht nur die Aufregung, die ihn beflügelte, sondern auch die Unsicherheit, die die Reise mit sich brachte.

Sein Vater, der noch nie wirklich in Thalors Leben präsent gewesen war, trat näher und nickte zustimmend. „Du wirst sehen, dass die Drachenstadt mehr ist als nur ein Ort. Es ist ein Symbol für unsere Freiheit und unseren Zusammenhalt."

Nach einer letzten Umarmung und einigen beruhigenden Worten machten sich die drei Drachen bereit. Thalor breitete seine mächtigen Schwingen aus und fühlte, wie der Wind durch sein Gefieder strich. Es war ein vertrautes Gefühl, doch heute schien alles anders. Der Moment war besonders, als sie gleichzeitig abhoben und in den Himmel aufstiegen.

Der Wind zerrte an ihren Flügeln, während sie höher und höher stiegen. Unter ihnen verschwammen die vertrauten Landschaften des Zirkus und der umliegenden Wälder, die nur einen kleinen Teil des Reiches der Drachen darstellten. Thalor fühlte sich frei und lebendig, als er die Wolken durchbrach und in die strahlende Sonne eintauchte.

„Schau, wie weit wir gekommen sind!" rief Thalor begeistert. Er sah seine Mutter und seinen Vater an, ihre Gesichter strahlten vor Freude und Stolz.

Elowen lächelte, als sie durch die Wolken flogen. „Das ist nur der Anfang, mein Sohn. Es gibt noch so viel mehr zu entdecken."

Die Gruppe flog in einem lockeren V, jeder Drachen war auf seine Weise einzigartig. Thalor ließ seinen Blick über die Weite des Landes gleiten, während sie über Wälder, Berge und glitzernde Seen flogen. Die Schönheit der Landschaft war überwältigend, und er konnte nicht anders, als die Freiheit zu genießen, die das Fliegen mit sich brachte.

Nach einer Weile begann Thalor, Fragen zu stellen. „Was erwartet uns in der Drachenstadt?"

„Die Stadt wird gut bewacht sein," erklärte sein Vater, dessen Name noch ungewohnt klang. „Die Drachen dort sind stark und stolz. Wir müssen unseren Platz unter ihnen finden und ihnen zeigen, dass wir für unsere Familie und unser Volk kämpfen."

Elowen nickte. „Es ist wichtig, dass wir zusammenhalten. In diesen Zeiten brauchen wir jeden Drachen, der bereit ist, für unser Zuhause zu kämpfen."

Thalor dachte an den Zirkus, an die Menschen, die ihn immer unterstützt hatten, und an die Tiere, die ihn als ihren Anführer betrachteten. „Ich kann nicht glauben, dass wir all das hinter uns lassen müssen."

„Es ist nicht für immer," sagte Elowen und sah ihn ernst an. „Wir kämpfen, um unsere Heimat zu verteidigen, damit wir zurückkehren können. Aber jetzt müssen wir uns auf die Drachenstadt konzentrieren."

Die Stunden vergingen, während sie durch den Himmel flogen, und Thalor spürte, wie seine Nervosität allmählich in Entschlossenheit umschlug. Die Drachenstadt lag vor ihnen, und je näher sie kamen, desto deutlicher sahen sie die Mauern, die die Stadt schützten.

Als sie schließlich die Drachenstadt erreichten, hielt Thalor den Atem an. Vor ihnen erstreckte sich eine atemberaubende Metropole, umgeben von majestätischen Bergen und glitzernden Wasserfällen. Die Stadt war ein Meisterwerk aus Stein und Magie, mit Türmen, die in den Himmel ragten, und weiten Plätzen, die voller Leben waren.

„Es ist noch schöner als ich es mir vorgestellt habe," flüsterte Thalor, seine Augen weit geöffnet vor Staunen.

„Das ist erst der Anfang," antwortete sein Vater, der stolz seine Flügel ausbreitete. „Wir müssen uns jedoch beeilen. Es ist wichtig, dass wir schnell in die Stadt gelangen, bevor die Drachenjäger noch mehr Chaos anrichten."

Gemeinsam landeten sie sanft auf einem großen Platz, der von anderen Drachen bevölkert war. Thalor konnte die verschiedenen Farben und Größen der Drachen bewundern, ihre Flügel schimmerten im Sonnenlicht, während sie miteinander sprachen und lachten. Doch die Stimmung war angespannt, und er konnte die Sorgen in den Gesichtern seiner Artgenossen sehen.

„Komm, wir müssen uns den Ältesten vorstellen," sagte Elowen und führte Thalor und seinen Vater in die Stadt hinein. Thalor folgte ihnen, während sein Herz schneller schlug. Die Drachenstadt war voller Geschichten, und er war bereit, seine eigene zu schreiben.

Sie gingen durch die Hauptstraße, die von majestätischen Gebäuden gesäumt war. Thalor spürte den Blick der anderen Drachen auf sich, ihre Augen voll von Neugier und Misstrauen. Er versuchte, selbstbewusst zu wirken, auch wenn das Kribbeln in seinem Bauch nicht aufhörte.

„Bleib nah bei uns, Thalor," sagte sein Vater, als sie an einer großen Statue vorbeikamen, die einen alten Drachen darstellte, der majestätisch auf einem Sockel thronte. „Es wird viele Herausforderungen geben, aber gemeinsam sind wir stark."

Als sie die große Versammlungshalle erreichten, spürte Thalor, wie das Gewicht der Verantwortung auf seinen Schultern lastete. Dies war der Ort, an dem sie die Drachenältesten treffen würden, die über das Schicksal ihres Volkes entscheiden sollten. Thalor war bereit, seine Geschichte zu erzählen und seinen Platz unter ihnen zu finden.

„Hier beginnt unser neuer Weg, mein Sohn," flüsterte Elowen. „Hier werden wir unsere Stärke zeigen und für unsere Zukunft kämpfen."

Thalor nickte, sein Herz klopfte vor Aufregung und Angst. Dies war der Moment, auf den er gewartet hatte, und er würde alles tun, um seine Familie und sein Volk zu beschützen.

„Lasst uns eintreten," sagte sein Vater, und gemeinsam betraten sie die Halle, bereit, sich ihrem Schicksal zu stellen.