Chapter 2 - WÖLFE

„Ein lautes Geräusch zerriss die Stille im westlichen Wald des Landes Agelanida nahe der Königsstadt Newhurst. Schritte hinterließen Geräusche auf dem Waldboden, die aber noch leise waren und Stimmen sprachen in einer Art menschlicher Sprache. Aber nicht ganz menschlich. Ein großer Schatten huschte über den Waldboden, gefolgt von mehreren kleineren, aber schnelleren Schatten. Die Schatten verschwanden in den Schatten des Waldes. Aber die Schreie eines verletzten, nein! sterbenden Tieres war zu hören. Es wurde mehrere Minuten lang nicht ruhig. Dann Stille. Kein Vogelgezwitscher, keine Stimmen. Nur Stille. Aber dann zerriss etwas diese Stille. Eine weibliche Stimme war zu hören. „Igitt, ekelhaft. Das ganze Blut klebt jetzt an meinem Fell. Mussten wir es jagen? Und jetzt werden wir es nicht einmal essen?" „Silinea! Hör auf zu jammern." Das Jammern der weiblichen Stimme wurde von einer raueren männlichen Stimme unterbrochen. „Es hat unsere Vorräte gestohlen, also beschwer dich nicht und komm. Oder soll ich dir noch mehr Schlamm ins Fell schütten?", drohte ein anderer. Die Schatten war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht aus dem Schutz der Bäume hervorgetreten. Als sie sich auf den Rückweg machten, erreichte das weibliche Wesen eine große, weite Fläche. Das Sonnenlicht berührt den weiblichen Körper und beleuchtete sie. Das Wesen mit der weiblichen Stimme hatte schönes rotes Fell, mit einer eher rosa Schnauze und rosa Pfoten. Die anderen beiden Wesen betraten nun ebenfalls diesen Bereich. Eines hatte ebenfalls glänzendes rotes Fell, aber mit einer eher weißen Schnauze und weißen Pfoten, und das andere war ein normaler, großer Teenager mit braunen Haaren und rot-blauen Augen. „Was jetzt? Gehen wir zurück zu unserem Rudel oder gehen wir Menschen anschauen?", fragte der Mensch, als die beiden Wölfe mit dem Jungen auf dem Rücken über diese große Wiese rannten. Plötzlich hatte der männliche Wolf einen traurigen Gesichtsausdruck. Dies wurde erkannt. „Sly? Was ist los?", fragte das Weibchen. „Äh, nichts. Ich habe nur daran gedacht, wie wir Thomes in unser Rudel gebracht haben. Mein Vater mag ihn immer noch nicht. Er hat ihn nur auf meine Bitte hin aufgenommen. Wenn er herausfindet, dass er auch auf dieser Mission war und uns geholfen hat, wird er aus dem Rudel geworfen, weil mein Vater immer denkt, „Wolfsangelegenheiten sind Wolfsangelegenheiten und keine Menschenangelegenheiten". Also sei vorsichtig, wenn du uns das nächste Mal folgst", sagte der männliche Wolf mit seiner rauen Stimme, während er zur Seite schaute, um die Reaktion des Menschen auf seinem Rücken zu erhaschen.

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„Vorsicht! Dornen", rief ich, als wir uns durch den dichten Wald kämpften. Obwohl wir erst vor Kurzem hier waren, ist der Weg schon wieder zugewachsen. „Diese dummen Leute", rief meine kleine Schwester Silinea. Ihr Fell ist feuerrot. Aber im Gegensatz zu mir hat sie eine rosa Schnauze. Aber ihr Fell ist weniger rot als meines. Als wir uns durch den Wald kämpften, hörte ich plötzlich Thomas schreien. „Ach, Vorsicht…" Er konnte nicht mehr fluchen, als ihm ein dicker Ast ins Gesicht traf. Der Aufprall war so heftig, dass er das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel. Der Aufprall wurde vom Boden abgefedert. Er rappelte sich auf und kletterte wieder auf meinen Rücken; er hatte von diesem Vorfall eine große Narbe im Gesicht. Als er wieder auf meinem Rücken gekletter war, machten wir uns auf den Weg zurück zum Lager. Der Weg dorthin war ruhig. Man hörte nur die Heuschrecken und das Singen der Vögel. Wir konnten nicht einmal unsere eigenen Schritte hören. Nach einer Weile erreichten wir das Lager, unser Zuhause. Ein großes Gelände mit einer großen Hütte in der Mitte. Drumherum waren jede Menge kleinere Häuser und rechts davon eine kleine Sammelsäule für gefundene Beute, die wir dann abends am Lagerfeuer verspeisen würden. Als wir uns dem Lagerplatz näherten und ihn besser überblicken konnten, konnte ich meinen Vater sehen. Den Alpha. Thomas erschrak, kletterte von meinem Rücken und rannte hinter eines der nahegelegenen Gebäude. Als hätte er es gewusst, drehte sich mein Vater in dem Moment um, als Thomas hinter dem Gebäude verschwand. Ich konnte seinen Blick nicht sehen, aber an meinem Geruch konnte ich erkennen, dass er sich Sorgen um mich machte. Als er mich und Silinea sah, verzog sich sein Gesicht zu einem Lächeln und er führte einen freundlichen Tanz auf. Doch das ließ von ihm ab, sobald er merkte, dass ihn alle beobachteten. Er versuchte, nicht verlegen zu wirken, als er auf uns zukam. Als er näher kam, wurden seine Schritte immer schneller, als wüsste er, dass Thomas auf einer Mission war und versuchte, ihn zu fangen. Doch er kam auf mich zu, sein Blick, der eben noch glücklich und zufrieden gewesen war, verwandelte sich in einen traurigen und unglücklichen Ausdruck. „Sly!! Auf ein Wort!", rief er. Ich bückte mich, um meinem Vater meinen Respekt zu erweisen. „Also gut, wir sehen uns später, Silinea!", fragte ich meine kleine Schwester, als ich mich auf den Weg zu meinem Vater machte. „Was könnte wichtig sein, worüber er jetzt mit mir reden muss?", fragte ich innerlich. Doch als könnte er meine Gedanken lesen, fragte er mich: „Ich weiß, heute ist dein erste Tage des Wolfes und du willst ihn erleben. Aber ich habe eine wichtige Aufgabe für dich. Ich habe Menschen im nördlichen Teil des Westerwalds gesehen." „Und was ist meine Aufgabe?", fragte ich leicht genervt. Seine Augen trafen meine, als er ein kleines Lächeln aufsetzte, was für ihn selten war, und sagte: „Also, Sly. Menschen sind unsere natürlichen Feinde. Du kennst unsere Geschichte, oder? Und jetzt versuchen sie, dieses Gesetz zu brechen und uns aufzuspüren. Was sie bereits getan haben. Sie haben Emmy gefangen, als sie jagte." Mein Schock war deutlich zu sehen, als er das erwähnte. „Sie haben Emmy gefangen?" Ich konnte seine Worte nicht glauben, also musste ich noch einmal fragen. Er hielt kurz inne, bevor er fortfuhr, aber er beantwortete meine Frage nicht. „Sie haben sie wie ein Tier in einen Käfig gesperrt." Seine Stimme klang einen Moment lang widerlich und nach nur einer kurzen Sekunde war seine Stimme wieder normal, als er fortfuhr. „Sie dürfen nicht herausfinden, wo wir unser Lager haben. DU musst sie aufhalten, Sly", seine Betonung stieg, als er mich wegen der Aufgabe ansah. Warum ich? Ich sah seinen verantwortungsbewussten Blick und dachte mir: „Eines Tages, mein Sohn, wirst du das Alphatier des Rudels sein. DU musst Verantwortung übernehmen." Das konnte ich in seinem Blick lesen. Er sagte nichts, ich wusste es einfach. Sein Blick war auf meinen verwirrten Gesichtsausdruck gerichtet, während ich versuchte, seine Gesten zu deuten. „Dann komm mit", sagte er und deutete mit einem kleinen Kopfnicken an, dass ich ihm folgen sollte. Er drehte sich um und ging auf die Lichtung auf der anderen Seite des Lagers zu. Als wir näher kamen, konnte ich sie sehen. Newhurst. Mein Vater hatte uns verboten, diesen Teil des Waldes zu betreten, aus Sicherheitsgründen, sagte er immer. Aber es war etwas anderes, ich konnte es spüren. Als wir über die Lichtung gingen, betraten wir den Dunklen Wald, so nennen wir diesen Wald. Nadelbäume, so weit das Auge reicht. Es war unheimlich. Obwohl ich als Wolf geboren wurde und keine Angst vor dem Wald haben sollte, da Wölfe normalerweise in einem solchen Gebiet leben, machte er mich nervös. Ich konnte meine eigene Angst spüren. Nein, nicht meine, die vor einem Menschen, der in meinem Körper gefangen war. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, dass mein Vater stehen geblieben war. Aber ich konnte nicht länger anhalten . Ich rammte ihn. Aber sein Körper, der wie der eines Bären war, bewegte sich keinen Zentimeter. Er zuckte auch nicht zusammen. Aber meine Brust schmerzte. Als wäre ein Knochen aus einer Mahlzeit in die falsche Röhre geraten und würde jetzt in meinen Lungen leben. Ich schüttelte mich, aber der Schmerz war immer noch da. „Es tut mir leid", sagte ich etwas schüchtern, aber alles, was ich als Antwort bekam, war „Hä? Was?" Er bemerkte es nicht einmal. Ich holte tief Luft, als ich sagte: „Nichts. Es ist in Ordnung." Ich versuchte, nicht verwirrt auszusehen und hoffte, dass er anfangen würde, mit mir über meine neue Mission zu sprechen. „Die Menschen haben etwas, das sie Schule nennen", sagte mein Vater. Das kam plötzlich. „Dort trainieren sie Menschne mit Fähigkeiten, die man Magie nennt. Um Kreaturen wie dich und mich zu fangen." Seine Worte klangen wie ein Schrei in meinem Kopf. „Monster! Monster!", schrien sie in meinem Kopf. Ich schüttelte meinen Kopf frei von diesen Gedanken und fragte „und?" Mein Vater drehte sich um und sagte „Sly, sie muss da irgendwo sein. Ich habe eine Ahnung, wo sie sein könnte, du musst sie retten." Mein Blick richtete sich auf den großen Turm der Kaiserstadt, der am Horizont zu sehen war. Aus meiner perspektive sah sie so freundlich aus, dachte ich. „Ok, und was soll ich tun?", fragte ich, da meine Mission noch vage war. „Ich habe dich an der Akademie angemeldet." Ich war geschockt. Er hat was? Er hat MICH an einer MENSCHLICHEN Schule angemeldet? Als WOLF? So viele Fragen bildeten sich in meinem Kopf. „Ich weiß, das ist viel, aber ich habe schon viel vorbereitet." Er holte eine Maske aus seinem Fellbeutel, der an seinem Oberkörper befestigt war. Die Maske war grau und ganz rund. Als er sie aufsetzte, traute ich meinen Augen nicht. Sein Körper, der eben noch massiv gewesen war, war um das Dreifache geschrumpft und ich konnte seinen Geruch nicht mehr riechen. Nur noch den eines Menschen. Sein Schwanz verschwand und seine Pfoten wurden zu Händen und Füßen. Wirklich. Er verwandelte sich in einen Menschen. Die Maske wurde durchsichtig und man konnte sein menschliches Gesicht sehen. Zottelige Wangen, grüne Augen und braune Haare. So also gelangte er in die Menschenstadt, ohne aufzufallen. Ich blickte über sein Gesicht, auf dem ein kleiner Schimmer zu sehen war. Es war die Maske. Seine Stimme war nicht mehr so ​​rauchig wie vorher. Eher sanft. „Sly, das ist die Maske der „Verwandlung" während er sie beschrieb nahm er die Maske ab und alle Veränderungen kehrten zu seinem früheren Ich zurück. Wolfsgeruch, seine Größe, Pfoten und Schwanz kamen zurück. Nur seine Stimme war noch sanft. Doch nach einem weiteren Satz wurde es wieder rauchig wie zuvor. „Dieser hier kann dir in der Stadt helfen, aber du bist noch sehr jung und er wird nicht alles verwandeln", in Menschenjahren bin ich 25, aber da Wölfe ihre eigenen Zeitlinien haben, bin ich in Wolfsjahren immer noch 6. Was sehr jung ist, aber reif, um ein Wolf zu sein. Mein Vater gab mir die Maske, die gerade auf seinem Gesicht war und nun in meiner Hand lag. Ich hob sie hoch und legte sie auf mein Gesicht.