"Hast du es gehört?" fragte eine der Stimmen. Mein Schweif zuckte noch tiefer im Gestrüb. Meine Ohren Gespitzt und lauschte den Menschen.
"Was gehört?" fragte eine andere. Die Fahrer Tür öffnete sich und eine Schlanke person stieg aus. An ihrem Gürtel, zumindestetn denke ich dass das ein Gürtel war, hingen Waffen,Schocker und Seile. Die Frau brummte irgendetwas, ihr gesicht voller ekel geziert, als ob sie hier
nicht sein wollte. Sie kickte einen Stein mit ihrem Stiefel weg, der klappernd über den Asphalt rollte. „Irgendwas hat sich hier bewegt", sagte die erste Stimme, tiefer und ernster als die anderen. Der Ton ließ mein Fell sich aufstellen, als würde jede meiner Haarspitzen Gefahr wittern.
„Vielleicht nur ein Tier", brummte die schlanke Frau, während sie sich umsah. Ihre Augen scannten die Umgebung wie ein Raubtier auf der Jagd. „Oder... es ist das, wonach wir suchen."
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. War es möglich, dass sie mich meinten? Mein Atem war flach, meine Muskeln angespannt, bereit zu rennen, falls nötig.
Die Schritte kamen näher. Die schweren Stiefel drückten das Gras nieder, und ich konnte das Knistern der vertrockneten Halme unter ihrem Gewicht hören. „Hier war es", sagte die erste Stimme wieder. Ein Mann, der jetzt im Gras kniete, nur ein paar Meter von mir entfernt. „Ich schwöre, hier war es."
Tick
„Wir verschwenden Zeit", knurrte die Frau ungeduldig. „Wenn wir es nicht bald finden, wird der Boss nicht gerade... erfreut sein."
„Ich hab da so 'ne Idee", sagte die zweite Stimme. „Wenn's sich versteckt, zwingen wir es raus."
Tick
Mein Herz setzte aus, als ich hörte, wie Metall gegen Metall klirrte. Es war das Geräusch, das ich nicht hören wollte – eine Waffe wurde entsichert.
Ich spannte mich an. Wenn ich jetzt sprang, würde ich sie vielleicht überraschen können. Aber wohin? Das Gras bot Schutz, aber keine Flucht. Die Bäume dahinter waren zu weit weg, und die Lichter ihres Wagens tauchten die Lichtung in einen unnatürlichen, kalten Schein.
„Drei Sekunden", sagte die Frau, ihre Stimme scharf wie eine Klinge. „Wenn es hier ist, wird es sich zeigen."
Eins.
Mein Schweif zuckte.
Tick
Zwei.
Meine Pfoten krallten sich ins feuchte Gras.
Drei.
Ein blendendes Licht schoss über die Lichtung und erleuchtete jedes Blatt, jeden Grashalm und jede Unebenheit im Boden. Ich drückte mich noch tiefer ins Gras, meine Augen zusammengekniffen, um nicht vom grellen Licht erfasst zu werden. Es war, als hätte die Nacht selbst den Atem angehalten.
Ein leises Tick, bin ich der einzigste der das Hört?
„Da!" rief der Mann, der im Gras kniete. Seine Stimme war triumphierend, und meine Nackenhaare stellten sich auf. Sie hatten mich gesehen. Oder zumindest glaubten sie das.
„Was ist es?" fragte die Frau und trat näher, ihre Schritte schwer und entschlossen. Das Klicken von Metall begleitete sie – ein Schocker, der bereit war, seine Ladung zu entfesseln.
„Ich... ich dachte, ich hätte etwas gesehen", stotterte der Mann, jetzt weniger sicher. Sein Tonfall war unsicher, wie jemand, der plötzlich an seinen eigenen Instinkten zweifelte. „Da... im Gebüsch."
Tick
Ich hielt den Atem an. Das Gebüsch, von dem er sprach, war keine zwei Schritte von meinem Versteck entfernt. Ein Windstoß ließ die Blätter rascheln, und ich wusste, dass das ihre Aufmerksamkeit nur noch mehr auf diese Stelle lenken würde.
Die Frau kniete sich hin, fast auf Augenhöhe mit meinem Versteck. Ihre Augen suchten mit einer Intensität, die mich erstarren ließ. „Wenn du da bist", sagte sie leise, fast flüsternd, „dann rate ich dir, rauszukommen. Mach es nicht schlimmer."
Tick,Tick
Ich spürte, wie meine Muskeln zitterten, aber nicht vor Kälte. Tick,Tick,Tick. Ich wusste, dass ich nicht ewig hierbleiben konnte. Aber wenn ich sprang,Tick,Tick,Tick,Tick würde es schnell vorbei sein. Und wahrscheinlich nicht zu meinen Gunsten. Tick,Tick,Tick,Tick,Tick,Tick,Tick,Tick,Tick,Tick,Tick,Tick
Dann kam der Knall.
Bumm
Die Explosion ließ die Luft vibrieren, ein donnerndes Beben, das die Nacht verschlang. Der Wagen wurde wie ein Spielzeug in die Luft geschleudert, und Trümmer flogen in alle Richtungen. Metallteile, Glassplitter und Rauch wirbelten durch die Dunkelheit. Ich duckte mich instinktiv tiefer ins Gras, mein Herz raste, während die Schockwelle durch den Boden rollte.
Die Menschen schrien. Es war ein Chaos aus panischen Rufen und dem Kreischen von Metall, das auseinandergerissen wurde. Die Frau wurde von der Wucht der Explosion nach hinten geschleudert und landete unsanft auf dem Boden. Der Mann, der noch im Gras kniete, wurde zur Seite geworfen und rollte mehrere Meter weit, bevor er reglos liegen blieb.
Rauch füllte die Luft, dick und beißend, während die Flammen, die vom Fahrzeug ausgingen, die Lichtung in ein unheilvolles, flackerndes Licht tauchten. Für einen Moment war alles nur ein dumpfes Dröhnen in meinen Ohren, begleitet vom Geruch von verbranntem Gummi und Öl.
Ich wusste nicht, was gerade passiert war. War es ein Unfall? Oder hatte jemand – oder etwas – diese Explosion absichtlich herbeigeführt? Meine Gedanken rasten, aber ich konnte mir keine Antworten zusammenreimen. Alles, was ich wusste, war, dass dies meine Chance war.
Mit einem Ruck sprang ich aus meinem Versteck. Das Gras raschelte unter meinen Pfoten, und ich spürte die Hitze der Flammen auf meiner Haut, als ich mich durch den Rauch schlängelte. Meine Augen suchten nach einem Weg in die Dunkelheit, weg von diesem Ort des Chaos.
Ich rannte in den Wald, an der Mauer entlang die mittlerweiel auf meiner linken aufgetaucht ist. Das Stadttor liegt ein paar meter vor mir. Newhurst wurde immer unsympathiser für mich.
Ich lag gerade auf der Lauer als mich etwas am Schwanz erwischte. Ich wirblete herum und sah direkt in die Augen von Tobias. "WAH" schrie ich auf, aber hielt mir mit den Klauen das Maul um die Stadtwachen nicht zu alamiren.
"TOBIAS!" versuchte ich leise zu Brüllen, doch eindeutig zu leise um es als 'Brüllen' durchzugehen zu lassen. "Was zum verdrehten Knochen machst du hier?" fragte ich ihn.
"Also.. Wie soll ich den da Rein kommen??" er deutete mit einem Finger auf das Riesige Tor. Hier hatte keine die Explosion mitbekommen. Gut für uns. Vor dem Tor standen reihen Weise Wagen die an verschiedene Zugtiere gespannt Waren. Gany vorne stande ein Bulle, dahinter ein paar Pferde un am hinteren ende sogar einen Drachen mit gestutzend Flügel. "Arme Dinger!" brummte ich und sah rachsüchtig die Menschen an, welche nun ein paar meter nach vorne ritten.
"Wir müssen sie Retten!" schlug ich vor und schlich nach vorne. Tobias zuckte kurz, murmelte ein leises "Das ist eine schlechte Idee" und folgte mir dann.
„Eine schlechte Idee?" zischte ich leise über meine Schulter, während ich mich durch das hohe Gras in Richtung der Zugtiere bewegte. „Schlechter als einfach hier stehen zu bleiben und zuzusehen?"
Tobias rollte mit den Augen, schlich aber dennoch hinter mir her. „Du weißt, dass das hier nicht unser Ziel ist, oder? Wir müssen in die Stadt, Emmy holen und abhauen, bevor uns jemand erwischt!"
„Und wie sollen wir das tun, wenn sie ihre armen Tiere bis zum Tod schuften lassen? Aussederm begint Schule erst übermorgen" Ich duckte mich tiefer, als einer der Wachen auf seinem Pferd vorbeiritt, die Augen prüfend in die Nacht gerichtet. „Außerdem: Wenn wir die Tiere freilassen, verursachen wir Chaos. Chaos bedeutet Ablenkung. Und Ablenkung bedeutet, dass wir leichter in die Stadt kommen." Ich grinste Tobias an, obwohl er es in der Dunkelheit kaum sehen konnte.
„Und wenn sie uns erwischen? Was bedeutet das dann?" Tobias seufzte schwer. „Ich werde dich an deinem verdrehten Schwanz aus dieser Misere ziehen müssen, wie immer."
„Ach, sei nicht so pessimistisch." Ich schlich weiter, bis wir direkt hinter den Wägen waren. Der Bulle war riesig, sein Atem dampfte in der kühlen Nachtluft. Er schnaubte leise, als ich mich ihm näherte, und ich konnte die Narben an seinem Nacken und seinen Flanken erkennen. Diese Menschen hatten ihn schlecht behandelt, und das machte mich nur noch entschlossener.
„Okay, wir fangen mit dem Drachen an", flüsterte ich und warf Tobias einen kurzen Blick zu. „Er wird uns am meisten helfen können."
„Den Drachen? Bist du verrückt?" Tobias starrte mich an, als hätte ich den Verstand verloren. „Was, wenn er uns angreift? Er könnte uns beide in Sekundenbruchteilen rösten!"
„Oder er könnte uns helfen", erwiderte ich ruhig. „Drachen sind intelligent, Tobias.Sie sind wie wir. Sie hassen ihre Fesseln genauso sehr wie wir. Wenn wir ihm zeigen, dass wir ihn befreien wollen, wird er auf unserer Seite sein."
Tobias murmelte etwas, das wie „Du bist wahnsinnig" oder "wie du" klang, und hielt Wache, während ich mich dem Drachen näherte. Seine Flügel waren tatsächlich gestutzt, und dicke Ketten banden ihn an den Wagen. Seine Augen glühten sanft in der Dunkelheit, ein tiefer, trauriger Blick, der mich fast zum Innehalten brachte.
„Hey, Großer", flüsterte ich sanft, während ich mich näherte. „Wir sind hier, um dir zu helfen. Ich brauche nur ein bisschen Zeit, um diese Ketten zu lösen, okay?"
Der Drache schnaufte leise, seine mächtigen Schultern zuckten, als ob er die Worte verstand. Langsam hob er den Kopf und beobachtete mich aufmerksam, aber ohne Aggression.
„Okay, ich denke, er wird uns nicht fressen", murmelte ich leise zu Tobias. „Jetzt hilf mir mit den Ketten."
Tobias seufzte tief, zog ein kleines Messer aus seiner Tasche und begann, an den Fesseln zu arbeiten. „Das hier endet entweder glorreich oder in Flammen", brummte er.
„Hoffen wir auf das Erste", erwiderte ich grinsend, während ich mich auf die nächste Kette konzentrierte. Doch in der Ferne hörte ich plötzlich Stimmen. Die Wachen kamen zurück. Unser Zeitfenster wurde gefährlich klein.