Die Ketten waren sehr stabil. Das Eisen schlug gegen das Messer, Funken flogen bei jedem Aufprall. Meine Hände zitterten vor Anstrengung, während ich versuchte, das widerstandsfähige Metall zu durchtrennen. Der Drache beobachtete mich dabei, seine glühenden Augen voller Ungeduld und einem Hauch von Misstrauen.
„Das wird nichts," zischte Tobias hinter mir, seine Ohren angespannt und auf die Stimmen der Wachen gerichtet, die immer näher kamen. „Du brauchst ewig, und die sind gleich hier!"
„Hast du eine bessere Idee?" zischte ich zurück und schwang das Messer erneut. Es war stumpf, alt, und ganz offensichtlich nicht für diesen Job gemacht. „Ich würde ja Feuer spucken, wenn ich könnte, aber leider bist du derjenige, der reden und nicht handeln kann!"
„Sehr witzig," murmelte Tobias und sah sich hektisch um. „Ich halte Ausschau. Beeil dich einfach!"
Der Drache schnaufte erneut, diesmal lauter, und sein langer Schwanz peitschte einmal ungeduldig gegen den Boden. Ich hielt inne, sah auf und bemerkte, dass seine scharfen Krallen immer wieder über die Reste der Ketten an seinen Flügeln glitten.
„Warte... Tobias, vielleicht kann er es selbst tun."
„Oh, großartig!" Tobias verdrehte die Augen, sein Sarkasmus war fast greifbar. „Was für ein genialer Plan. Lass das riesige, potenziell wütende Wesen sich selbst befreien. Warum hab ich daran nicht gedacht?"
„Halt die Klappe," murmelte ich, während ich vorsichtig meine Hände zurückzog und dem Drachen einen Schritt näher trat. Seine Augen glitzerten in der Dunkelheit, und ich hob langsam meine Hände, um zu signalisieren, dass ich keine Bedrohung war.
„Du bist stark," sagte ich sanft zu ihm, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Du hast diese Ketten nicht verdient. Sie halten dich gefangen, aber du kannst sie brechen. Du musst nur wollen."
Der Drache fixierte mich, als würde er jedes Wort abwägen. Für einen Moment fragte ich mich, ob er mich verstanden hatte – und dann, wie dumm ich gewesen wäre, es zu glauben. Doch dann senkte er langsam den Kopf und öffnete sein Maul.
„Oh nein," murmelte Tobias. „Das war's, wir sind tot."
Aber der Drache biss nicht. Stattdessen schloss er seine gewaltigen Kiefer um eine der Ketten an seinen Flügeln. Mit einem Knurren, das durch Mark und Bein ging, spannte er seine mächtigen Muskeln und zog. Das Metall schrie vor Widerstand, aber dann – mit einem ohrenbetäubenden Knacken – zerbrach die erste Kette.
„Ich wusste es!" rief ich triumphierend und klatschte fast in die Hände, bevor Tobias mich böse anfunkelte.
„Pssst! Wollen wir gleich noch eine Einladung an die Wachen schicken?"
Ich grinste schief und sah zu, wie der Drache mit neuem Elan die anderen Ketten zerriss. Seine Flügel entfalteten sich ein Stück weit, so weit, wie es die Stümpfe der gestutzten Spitzen zuließen. Er sah mich an, und ich spürte eine Welle von Dankbarkeit, die von ihm auszugehen schien.
„Gut gemacht," flüsterte ich, während ich einen Schritt zurücktrat.
„Das war beeindruckend und alles," sagte Tobias nervös, „aber die Wachen sind jetzt wirklich nah dran. Wir sollten los."
Kaum hatte er das gesagt, hörte ich eine Stimme ganz in der Nähe.
„Da drüben! Bewegung bei den Wägen!"
Mein Herz setzte einen Schlag aus. Die Wachen hatten uns gesehen.
„Zeit für Plan B!" rief ich Tobias zu.
„Plan B? Wir hatten keinen Plan B!"
„Ich improvisiere!" Ich sprang auf die Ladefläche des Wagens, wo noch ein paar Kisten standen, und rief dem Drachen zu: „Hilf uns! Chaos, erinnerst du dich?"
Der Drache brüllte, ein donnerndes Geräusch, das durch die Nacht hallte. Sein Schwanz peitschte gegen den Wagen, und die gesamte Konstruktion wackelte gefährlich. Die Zugtiere, verängstigt vom Lärm, begannen zu wiehern, zu brüllen und in alle Richtungen zu ziehen.
Pfffffffff machte es. Meine Ohren Zuckten bei dem Geräusch.
Plötzlich schoß ein Pfeil aus der Dunkelheit hervor. "PASS AUF!" schrie ich und wich dem Pfeil aus. Er flog und traf einen Baum, wroan der Pfeil zersplitterte und das innere über dem Waldboden verstreut wurde.
Ein Zischen und ein merkwürdiger Geruch stiegen in die Luft, als die seltsame Substanz aus dem zerborstenen Pfeil hervorquoll. Es dampfte leicht, ein gefährlich aussehender, grünlicher Nebel, der sich rasch über den Waldboden ausbreitete.
„Gift!" zischte Tobias, sein Fell sträubte sich, während er hektisch einen Schritt zurücktrat. „Die schießen mit Giftpfeilen! Die meinen es ernst!"
„Meinst du?!" rief ich zurück, während ich einen Sprung nach vorne machte, um aus der Reichweite des dampfenden Nebels zu kommen. Meine Augen huschten panisch durch die Dunkelheit, auf der Suche nach dem Schützen. Doch der Wald war schwarz wie die Nacht, und die einzigen Lichtquellen waren das Flackern der fernen Fackeln und die schwachen Flammen des ausgebrannten Wagens.
„Wir müssen hier weg, sofort!" Tobias' Stimme bebte leicht, aber er war schon auf dem Sprung, zog mich dabei fast mit sich.
„Nein, wir können den Drachen nicht hierlassen!" Ich wandte mich um und sah, wie der Drache den Kopf hochwarf, seine Nasenlöcher blähten sich, als er den Geruch des Giftes wahrnahm. Er sah zwischen mir und der Richtung, aus der der Pfeil kam, hin und her, seine Augen leuchteten auf – und dann stieß er einen weiteren ohrenbetäubenden Brüller aus.
„Gut so, Großer! Mach Lärm!" rief ich, während ich Tobias hinterherschleifte, der offensichtlich nicht begeistert von meinem Plan war.
„Lärm? Lärm zieht noch mehr von denen an!"
„Genau! Je mehr sie sich auf ihn konzentrieren, desto weniger achten sie auf uns!" Ich grinste, auch wenn mein Herz fast bis zu meinen Ohren schlug. Der Drache verstand die Aufgabe offensichtlich: Mit einem mächtigen Schlag seines Schwanzes fegte er zwei der Wagen um, die krachend zu Boden gingen. Die Zugtiere kreischten, und der Lärm wurde ohrenbetäubend, als die Wachen versuchten, die Kontrolle zurückzugewinnen.
Ein weiterer Pfeil schoss vorbei und schlug nur einen Meter von mir entfernt in den Boden ein. Ich duckte mich reflexartig und zog Tobias mit mir hinter eine umgestürzte Kiste. „Okay, vielleicht ist es doch ein bisschen zu viel Chaos!" keuchte ich.
„Ach, jetzt kommst du darauf?" Tobias schnappte nach Luft, während er seinen Kopf hinter der Deckung hervorstreckte, um einen Blick auf die Angreifer zu werfen. „Da hinten, mindestens drei! Und einer hat... oh nein, das ist ein Bolzenwerfer!"
Ich wagte einen kurzen Blick und sah ihn ebenfalls: Eine große, klobige Armbrust, die an einem Holzgestell befestigt war, bereits gespannt und mit einem massiven Bolzen geladen. Die Wachen richteten sie gerade auf den Drachen.
„Das wird ihn töten!" rief Tobias panisch.
„Nicht, wenn wir schneller sind!" Ich sprang auf, bevor mein Verstand mir sagen konnte, wie dumm das war, und rannte los.
„Was machst du?!" Tobias' Schrei verblasste hinter mir, als ich direkt auf die Wachen zulief, die mit der Beladung des Bolzenwerfers beschäftigt waren. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, aber ich wusste, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte.
Der erste Wächter sah mich kommen und zog sein Schwert, aber ich war schneller. Mit einem Satz sprang ich auf ihn zu, meine Klauen blitzten in der Dunkelheit. Ich war kein Krieger, aber ich hatte genug Adrenalin im Blut, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er stürzte zu Boden, und ich riss den Bolzen aus seiner Hand, bevor er ihn ganz in die Waffe einsetzen konnte.
„Nicht so schnell!" zischte ich und warf den Bolzen so weit weg, wie ich konnte.
„Das war ein Fehler!" rief eine andere Wache, die bereits mit gezogener Waffe auf mich zukam. Mein Puls raste, und ich wich zurück, als der Drache plötzlich in die Aktion eingriff.
Mit einem ohrenbetäubenden Knurren riss er sich aus den letzten Resten seiner Ketten und stürzte sich auf die Angreifer. Seine Klauen krachten auf den Boden, sein Atem fauchte durch die Nacht. Die Wachen schrien panisch und versuchten, in Deckung zu gehen, während der Drache den Bolzenwerfer wie ein Spielzeug zerfetzte.
„Ich habe gesagt, er wird uns helfen!" rief ich triumphierend zu Tobias, der sich langsam hinter einer Kiste hervorwagte.
„Das war pures Glück!" rief er zurück, bevor er losrannte. „Und jetzt sollten wir verschwinden, bevor wir doch noch verbraten werden!"
Der Drache schnaubte einmal zu mir herab, ein Funke von Verständnis in seinen leuchtenden Augen. Dann wurden diese Augen, die dierket vor meinen Augen schwebten Weicher und er lächelte - ja er lächelte. "Tobias" flüserte ich und drehte mich um. "er lächelt"
Und dann, was ich nicht erwartet hatte. Sprach er zu mir. zu uns.
"Danke!" bedankte sich der Drache mit einem Nicken und breitet seine Flügel aus.
"Moment mal?" wandte sich Tobias ein. "Nur mal so, waren deine Flügel nicht bis gerade noch gestutzt?"
Ich sah ich ihn noch einmal an und er hatte rechte. Die Narben waren verheilt.
„Das… das ergibt keinen Sinn!" stammelte ich und blinzelte den Drachen an, der jetzt majestätisch und ohne einen Kratzer vor uns stand. Seine Flügel spannten sich aus, breiteten sich weit über uns aus und warfen einen gigantischen Schatten über den Boden. Sie waren vollkommen intakt, makellos sogar – kein Anzeichen mehr von den Stümpfen, die sie vorhin noch gewesen waren.
„Narben verheilen schnell, wenn man endlich frei ist," sagte der Drache, seine tiefe Stimme vibrierte wie das Grollen eines fernen Donners. Seine goldenen Augen fixierten Tobias und mich mit einer Wärme, die ich von einem Wesen seiner Größe und Kraft niemals erwartet hätte.
„Du... du kannst sprechen?" brachte Tobias hervor, der es nun endlich begraf, dass vor ihm ein Sprechender Drache steht. „Warum zum Henker hast du das nicht früher gemacht?!"
Der Drache schnaubte, ein tiefes, beinahe amüsiertes Geräusch. „Weil Worte oft weniger Macht haben als Taten." Er hob seinen Kopf ein Stück höher und fügte hinzu: „Und weil ich darauf warten musste, dass ihr mir zeigt, dass ihr es wert seid, gerettet zu werden."
„Wert? Wieso sollten wir… warte mal, wir haben dich gerettet!" protestierte Tobias und fuchtelte mit den Armen. „Wir hätten hier beinahe den Löffel abgegeben! Du hättest uns vielleicht vorher ein paar Tipps geben können, oder?"
Der Drache lachte samft, sein Schweif zuckte freudig über den Boden. "Also was tut ihr den hier?" fragte er. Ich blickte Tobias an, dann wieder den Drachen. "Nun, wir müssen mein Freudin finden. Sie wurde von den Menschen entführt." Ich stockte. "Ach so, übrungs Ich bin ein Wolf" sagte ich Stolz ud streckte meine Brust Raus.
"Ich bin Sly, das ist mien Freund Tobias, den wir irgend wann mal in unser Rudel aufgenommen hatten!" ich zeigte auf Tobias. "Und? wie heisst du?"
"Ich.." fragte sich der Drache. Er legte eine Kralle an das Kinn und überlegte. "nun ich hatte nie einen Name. Ich bin in Gefangenschaft aufgewachsen. Als meine Mutter gestorben ist habe ich aufgehört zu Sprechen. Das waren jetzt fast zwanzig Jahre ohne ein Wort" Er seuftzte Traurig. "Doch die Menschen haben mich Schuppi gennant!"
Ich hörte wie Tobias hinter mir ein Lachen verdrücken wollte, es aber nicht klappt. "Du brauchts auf jeden fall ein neuen Namen" bemerkte ich. "aber was für einer?"
Fyro? nein!
Killerkralle? auch nicht!
Glut? ein bisschen zu Feruig!
"Oh, ich habs" ich drehte mich zu dem Drachen um und lächelte. Er hatte sich mittlerweile auf den Weg gelegen. Um ihn herum lagen Toten Menschen. Er wirkte zufrieden und gabe ein zufriedenes Schnurren, wenn sie es könnten, und zuckte aufgerete mit den Flügel.
"Na, los, ich will ihn höre!" brummte der Drache aufgeregt. "Schuppi. Den Namen will ich ablegen. Oh bitte, gib mir ein Neunen Namen. Ich werde alles für euch tun. Bittttte" er verzog das Gesicht, und sah nicht mehr aus wie ein Drache sondern wie ein kleines Kind. Besser gesagt ein Welpe.
"Na gut!" sagte ich schließlich und blickte zu Tobias der mit den Händen in den Hüften nebne mir stand und auf den Drachen hin ab sah. "Wir nennen dich...
Phönix!"