Da stand die Gruppe von Abenteurern, denen ich das Leben gerettet hatte. Der Anführer sah zur den Raufbolden, die sich mit mir anlegen wollten. Könnt Ihr euch nicht einmal Gegner suchen, die in eurer Liga spielen? Müsst ihr ein Kind bedrohen? Sagte er zu ihnen. Sieh an, wenn das nicht die Waschlappen sind, die von einem beschissenen Drachen vor ein paar mickrigen Goblins gerettet werden mussten. Entgegnete ihnen der Typ vor mir und senkte seinen Arm. Nachdem ich hörte was dieser Penner von sich gab wurde mein Blick zornig. Dieser beschissene Drache wird dir jetzt eine Lektion erteilen. Sagte ich in meinem Kopf. Ich hüpfte kurz auf und pachte seinen Kopf mit meiner Hand. Auf dem Weg nach unten nahm ich ihn mit und drückte sein Gesicht und den Holzboden hinein. Du solltest aufpassen wen Du in meiner Gegenwart beleidigst, sonst bist Du ganz schnell futter für die Würmer! Sagte ich laut und wütend, während ich ihn noch ein bisschen fester auf den Boden drückte.
Seine Kollegen brauchten etwas um zu realisieren was gerade geschehen war. Dann zogen sie Messer, die an ihren Gürteln befestigt waren und wollten mich abstechen. Ich packte ihre Hände, mit dem Messer, mit je einer Hand am Handgelenk. Den Typ rechts mit meiner Linken den anderen mit der Rechten. Dann zog ich kräftig an ihren Handgelenken. Sie schlugen mit ihrem Gesicht in dem des anderen ein. Wenn ihr euch küssen wollt geht in ein Bordell. Sagte ich zu ihnen provozierend, während ich mich erhob und zwei Schritte zurück machte. Die Beiden griffen nach ihren Messern und standen auf. Das wirst Du bereuen. Sagten sie und gingen erneut auf mich los. Mit zwei schnellen, gezielten Schlägen auf den Solarplexus schickte ich sie erneut auf den Boden. Natürlich hielt ich mich sehr zurück, sonst hätte ich mit Leichtigkeit ihren Brustkorb zertrümmert.
Alle drei lagen am Boden und rangen nach Atem. Wenn ihr das nächste mal jemanden zum Streiten sucht, solltet ihr vorher sicher gehen, dass dieser nicht mit euch den Boden aufwischen kann. Sagte ich zu ihnen und setzte mich dann wieder an den Tresen. Alle anwesenden sahen geschockt herüber. Vielleicht habe ich etwas übertrieben. Dachte ich. Nach einer Weile schafften es die Drei Typen aufzustehen. Ich warf ihnen einen warnenden Blick zu und sie suchten schnellstmöglich das weite. Dann setzten sich die Abenteurer neben mir an den Tresen. Der Anführer wandte sich zu mir. Scheinbar habe ich mir umsonst Sorgen gemacht. Diese Typen machen nichts als Ärger. Tut mir leid. Sagte er zu mir. Ich winkte mit einer Hand ab. Du brauchst dich nicht für sie zu entschuldigen, auch wenn ihr zur selben Gilde gehört. Solche Leute gibt es überall. Sagte ich ruhig.
Sag, kennen wir uns? Fragte er mich. Nicht das ich wüsste. Sagte ich sofort und wandte meinen Blick von ihm ab. Er sah mich mit fragendem Blick an. Wirklich nicht? Warum bist Du dann so sauer geworden als er uns Beleidigt hat? Fragte er mit Nachdruck. Ich bin nicht Euretwegen wütend geworden, sondern weil er den Drachen beleidigt hat. Antwortete ich ihm. Kennst Du den Drachen etwa? Fragte er verwundert. Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Es gibt viele Drachen, aber keinen davon sollte man gering schätzen und schon gar nicht beleidigen. Versuchte ich mich zu erklären. Er nickte mir zustimmen zu. Aber Du kennst einen Drachen? Fragte er mich erneut. Ich sah ihn ernst an. Warum willst Du das wissen? Stellte ich ihm als Gegenfrage. Nun, seitdem wir einem begegnet sind, habe ich ein gewisses Interesse daran. Antwortete er verlegen. Lass mich Dir eines zum Thema Drachen sagen. Nur wenige von ihnen sehen in Menschen mehr als einen kleinen Imbiss. Wenn Dir dein Leben lieb ist, dann rennst du sobald du einen von ihnen siehst. Sagte ich ihm.
Der Mann hinter dem Tresen stellte mir einen gefüllten Krug hin. Ich sah ihn fragend an. Der geht aufs Haus. Als Entschädigung für den Ärger vorhin. Ich zuckte mit den Schultern und nahm ihn dankend an. Dann drehte ich mich um und sah auf das eine beschädigte Brett im Boden. Eigentlich sollte ich mich dafür entschuldigen den Boden ruiniert zu haben. Sagte ich und drehte mich zu dem Mann zurück. Er lachte kurz auf. Schon gut, das ist nicht das erste mal, dass er repariert werden muss. Mein Name ist übrigens Ornok, schön dich kennen zu lernen. Stellte er sich dann vor. Zymeth, die Freude ist ganz auf meiner Seite. Entgegnete ich ihm. Ich nahm einen kräftigen Schluck von dem Getränk. Bäh! Was ist das denn für ein Gesöff? Ist das eine Art Bier? Fragte ich mich. An sich nicht schlecht, aber der Nachgeschmack ist ziemlich widerlich. Dachte ich mir und verzog das Gesicht. Was ist das für ein Zeug? Fragt ich Ornok. Ha, ha, das ist ein Kräuterbier. Antwortete er lachend.
Dann kam die Frau vom Schalter die Treppen herunter. Sie wurde von einem Kerl begleitet dessen Schultern so Breit waren, dass ich mir dachte, der Typ hat bestimmt Probleme mit Türen normaler große. Er war wirklich kräftig und an seinem Blick erkannte man sofort, dass er einiges an Kampferfahrung hatte. Aber diese leichte Lederrüstung, erzähl mir nicht das wird eine Aufnahmeprüfung und ich muss gegen diesen Typen antreten. Ich bin eigentlich ein 15 jähriger Junge. Wie sollte ein normaler Knabe gegen diesen Berg ankommen? Dachte ich mir. Die junge Frau kam auf mich zu und der Kerl verschwand durch eine Tür im hinteren Teil. Würden sie mir bitte folgen? Fragte sie mich. Ich stand auf und folgte ihr.
Wir gingen durch die gleiche Tür, durch die auch der andere Kerl verschwunden war. Sie führte durch einen sehr kurzem Gang zu einem Trainingsgelände. Also doch. Sagte ich zu mir und Seufzte. Ich betrat das Gelände und die junge Frau blieb an der Tür stehen. Nun stand ich diesem Berg von Mensch gegenüber. Ich bin Kargan Leiter der Abenteurergilde von Launil. Ich werde prüfen ob Du das Zeug zum Abenteurer hast. Brummte er und verströmte eine bedrohliche Aura. Ich nahm meine Kampfposition ein. Er sah mich mit einem einschüchterndem Blick an. Will er etwa gar nicht Kämpfen? Fragte ich mich. Komm! Sagte ich zu ihm herausfordern. Er schien überrascht zu sein.
Wie Du willst, Zwerg! Sagte er und holte weit aus für einen mächtigen Schlag. Nicht! Rief die junge Frau ihm vom Eingang zu. Aber es war zu spät, der Schlag fuhr mit ganzer Kraft auf mich nieder. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Als sie sie wieder öffnete sah sie nur eine Staubwolke. Ungeduldig wartete sie, bis sie sich gelegt hatte. Da standen wir beide, unsere Gesichter eine Handbreite von einander entfernt. Seine Faust steckte im sandigen Boden. Dann grinste ich ihn an. Auch er begann zu Grinsen und richtete sich gelassen auf. Auch ich nahm eine gelassene Haltung an. Sehr gut, Du hast bestanden! Willkommen in der Abenteurergilde von Launil! Sagte er.
Erleichter begann die Frau wieder zu lächeln. Lass dir beim hinausgehen den Antrag für die Gildenkarte geben. Damit kannst Du dir am Empfang deine Gildenkarte abholen. Alle weiteren Erklärungen bekommst du dort von den Mädels. Ich verbeugte mich kurz. Die junge Frau an der Tür überreichte mir das Blatt Papier. Ich bedankte mich und ging zurück zu den Schaltern in der Haupthalle. Die beiden blieben noch kurz auf dem Trainingsplatz.
Kurz hatte ich angst Sie würden den Jungen wirklich schlagen. Sagte die Junge Frau zum Gildenmeister. Das habe ich auch. Entgegnete er ihr. Er hat meinen Schlag abgelenkt. Sagte er während er auf seine Hand sah und sie zur Faust ballte. Ungläubig sah sie ihn an. Irgendetwas stimmt mit dem Jungen nicht. Es ist unmöglich für einen Knaben in seinem alter meinen Schlag mit dieser Leichtigkeit abzulenken ohne sich dabei auch nur einen Schritt zu bewegen. Ihr müsst mir Dabei helfen herauszufinden wer oder was dieser Junge ist, gib auch den anderen Bescheid, dass sie Augen und Ohren offen halten sollen. Sagte er bedächtig zu ihr. Wie Sie wünschen. Sagte sie und ging auch in die Haupthalle zurück.
Dort stand ich bereits bei ihrer Kollegin am Schalter und wartete auf meine Gildenkarte. Die junge Frau kam zu mir an den Schalter und stellte sich direkt neben mich. Das war eine Außerordentliche Leistung. Sagte sie. Ich wollte Dich noch einmal Beglückwünschen und offiziell Willkommen heißen. Mein Name ist Maiy. In dem Moment kam ihre Kollegin mit meiner Gildenkarte zurück. Und das ist Karin, wir sind immer für euch Abenteurer hier. Solltet Du Fragen, Probleme oder sonstige Anliegen haben kannst Du jederzeit zu uns kommen. Wir werden Dir helfen so gut wir können. Sagte sie und ging dann wieder auf ihren Posten.
Wie Maiy schon sagte. Wir sind hier um euch zu helfen. Wenn Du einen Job annehmen möchtest lasst es uns einfach wissen. Wir können Dir auch Aufträge empfehlen, wenn Du dir unsicher bist welche Du annehmen solltest. Ansonsten freue ich mich auf unsere Zusammenarbeit. Sagte Karin und überreichte mir meine Gildenkarte. Ach so noch etwas. Wenn Du deinen Rang erhöhen möchtest kannst du auch gerne auf uns zukommen. Allerdings musst Du zuerst mindestens zehn Aufträge auf deinem Rang erledigt haben und ab dem C Rang gibt es zusätzlich eine Prüfung um weiter Aufzusteigen. Ergänzte sie ihre Erklärung.
Vielen Dank! Ich werde mein bestes geben. Wo wir gerade dabei sind, könntet ihr mir gleich einen Job geben? Fragte ich höflich. Natürlich, ich hätte hier drei, die sich gut für Einsteiger eignen. Da wäre einmal eine Anfrage des Schreiners, er braucht Unterstützung beim Beschaffen von Materialien, dann ist da noch eine Aufgabe von der Gilde selbst für die Jagt auf Hirsche und die letzte wäre eine zeitlich dringende Angelegenheit eines Alchimisten, der noch auf der Such nach einigen Winterzutaten ist. Möchtest du einen davon annehmen? Fragte sie mich. Ich nehme den Job für den Alchimisten. Antwortete ich. Sehr gerne! Wenn der Auftrag abgeschlossen wurde lass bitte den Auftraggeber hier unterschreiben und kehre dann zu uns zurück. Sagte sie und händigte mir ein Papier aus.