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Chapter 22 - Perfide Pläne

In einem Luxuriösen Haus, fernab von dem Kampfgeschehen, in einem anderen Land, waren Luke und Delia. Luke saß mit überkreuzten Beinen auf einem Stuhl und trank Tee. Delia wiederum, lag auf einem Bett. Ihre Wunden, die sie im Kampf gegen Tsuyoi erlangte, waren verheilt. Sie war bereit sich Tsuyoi noch einmal gegenüberzustellen und ihm zu beweisen, dass er nur Glück gehabt hatte. Sie war so wütend, dass sie gegen Tsuyoi verloren hatte, dass sie vor Wut schreien könnte, doch wenn sie das täte würde sie sich mit Luke streiten, denn ihm gefiel es nicht, wenn jemand so laut war, denn er wollte seinen Tee in Ruhe genießen.

 „Bruder Luke, wann begeben wir uns zur Yezhu Nanhai?", fragte sie mit einer Wut, die nur sie verspüren konnte.

 Luke nahm seine Teetasse und den Untersetzer – auf dem seine Tasse ruhte, wenn er nicht trank – zur Hand und führte sie zum Mund. Er nahm einen Schluck von seinem leckeren Tee und stellte seine Tasse auf die Untertasse, die er wieder auf den Tisch vor ihm stellte. Seufzend sagte er: „Schwester Delia … Mach dir keine Sorgen. Ich kann uns jederzeit dorthin teleportieren. Aber im Moment ist die Zeit noch nicht reif. Gedulde dich also.", sagte er und räusperte sich kurz. „Ich bin mir bewusst, dass du dich an ihm rächen möchtest, doch wenn wir jetzt eingreifen, stören wir die Goblins. Besser ist es, wenn wir den Goblins all die harte Arbeit überlassen und uns dann die geschwächten Xiongshou und vor allem Rood schnappen."

 „Ich verstehe, Bruder Luke. In Ordnung … Ich werde warten, bis die Zeit reif ist und wir uns dorthin begeben können."

 „Ja, mach das. Denn heute Nacht werden wir uns all die Anerkennung, die wir schon seit Jahren anstreben, bekommen. Dies wird unser Sieg!"

 Luke's sanfte Stimme hallte durch den Raum.

 Sie befanden sich in einem anderen Land. Es war fernab von der Yezhu Nanhai und damit das perfekte Versteck, das sie sich hatten aussuchen können. Das Land, in dem sie waren, war ein Nachbarland von Zero. Es hieß Dorn. In diesem Land geht es friedlich zu und man kann ganz ohne, dass jemand einen Kontrolliert, in das Land einreisen. Wenn das nicht möglich gewesen wäre, hätte Luke sich einen Ort in Zero aussuchen müssen, den er sein Hauptquartier nennen konnte. Doch das Schicksal wollte wohl, dass er dieses Haus als Hauptquartier auserwählt.

 Vor ein paar Jahren hatte Luke sich nach einem Hauptquartier gesehnt, in dem er leben könnte. Da aber Zero nicht sicher war für jemanden, der sich mit dem Goemul zusammengetan hatte, musste ein anderes Land her. Er suchte, als aller erstes nach einem Land, in dem er nicht kontrolliert würde, wenn er die Grenze überschritt. So ein Land fand sich schnell, denn Dorn war ein Nachbarland, und damit eines der ersten Länder, die er nach Kontrollen überprüfen würde. Als er dann herausgefunden hatte, dass dies, das Land sein würde, in dem er sich aufhalten würde, schaute er sich nach Häusern um und kaufte sich dann das Haus, dass er jetzt besitzt.

 Manche mögen glauben, dass es unsicher sei, seine Grenzen nicht zu kontrollieren, doch ein Land wie Dorn kennt dieses Wort nicht. Es gibt kein sicheres Land als Dorn. Noch dazu kurbeln die offenen Grenzen den Tourismus im Land an, was dafür sorgt, dass die Wirtschaft stabil bleibt. Doch das ist noch nicht alles, denn Personen, die als Touristen ins Land gekommen waren und dann zurück in ihr Land gegangen waren, hatten erzählt, wie unglaublich schön Dorn sei und wie freundlich die Einwohner Dorns seien. Das führte dazu, dass junge Leute aus anderen Ländern nach Dorn reisten, um sich mal selbst eine Meinung zu machen. Die meisten dieser Besucher blieben und begannen dort zu arbeiten. Zum Beispiel wurden einige Künstler, Sänger oder Tänzer, was dann noch mehr Leute anlockte. So wurde Dorn zu dem Land, dass es heute war.

 „Mein Herr.", sagte ein Goblin verbeugend zu Luke. „Ich habe mich über die Situation in der Yezhu Nanhai informieren lassen und es sieht übel aus. Die Goblins werden einer nach dem anderen ausgemerzt. Wenn das so weiter geht, werden sie in ein paar Stunden besiegt sein."

 Luke schlug auf den Tisch und rief: „Wie?! Jetzt schon? So lange kämpfen diese Goblins doch noch gar nicht gegen diese Xiongshous! Wie haben die nur …?"

 Luke's Empörung war deutlich zu hören. Er hatte nicht einmal versucht, seine Wut und seinen Ärger zu verstecken. Stattdessen ließ er alles an dem Goblin aus, der ihn so höflich informieren wollte. Doch der Goblin ließ sich nicht aus der Fassung bringen und blieb ruhig.

 „Es tut mir leid, mein Herr.", entschuldigte er sich, wieder verbeugend. „Ich werde den Goblins, die überleben, ihre gerechte Strafe zuteilwerden lassen. Wenn Ihr es wünscht, werde ich sie auch umbringen. Ich tue alles, was Ihr euch wünscht, mein Herr. Doch die Goblins allein sind nicht das Problem, mein Herr."

 Luke wurde neugierig. Er war sich sicher, zu wissen, was das Problem – oder besser gesagt, wer das Problem war – was ihn dazu verleitete den Goblin wieder anzuschreien.

 „Wie bitte? Was meinst du? Los … Sag schon wer das Problem ist!"

 „Um genauer zu sein sind mehrere Personen schuld an der jetzigen Situation. Mir wurde gesagt, dass diese beiden Utopius und Tsuyoi heißen. Besonders Tsuyoi. Er soll einige unserer stärksten Kämpfer fertiggemacht haben." Er stoppte kurz, sammelte sich, atmete kurz und fuhr dann wieder fort: „Weitere Störenfriede sind Wolfy und…"

 „Rood …!", beendete Luke den Satz des Goblins.

 „Richtig, mein Herr. Sie kennen ihn also bereits? Dann muss ich Euch also nicht mitteilen was für ein Monster er ist?"

 Luke nahm wieder ein Schluck von seinem Tee. Dann richtete er sich auf und sagte: „In Ordnung … Ich habe genug gehört! Wir müssen uns wohl schneller als gedacht aufmachen!"

 Der Goblin verbeugte sich wieder, sagte „Ich empfehle mich" und ging dann wieder. Der grüne Goblin verschwand hinter einer großen Tür.

 „Heißt das, wir gehen?"

 Delia hatte Luke gefragt, denn sie war fest entschlossen Tsuyoi zu besiegen. Doch warten konnte sie nicht mehr, denn sie war sehr ungeduldig. Aber wenn ihr Bruder sagte, dass sie noch nicht gehen sollten, da sie den Goblins die harte Arbeit überlassen wollten, hörte sie auf ihn.

 „Ja, Schwester Delia. Doch noch nicht jetzt, denn noch steht unsere Goblin Armee."

 „Verstanden!"

 Delia wollte sich sofort bereit machen, als sie hörte, dass sie los machen würden. Doch Luke hielt sie auf. Er hielt es für kontraproduktiv jetzt seine Energie zu verschwenden. Er sagte: „Auch wenn es nicht viel wäre, ist es immer noch wertvolle Energie, die dir im Kampf fehlen könnte."

 „Ich habe verstanden."

 „Gut … Dann ruh dich noch ein wenig aus, denn deine Wunden sind noch nicht ganz verheilt. Wenn du dich hinlegst, verheilen sie schneller."

 So legte sich Delia noch einmal hin und schlief ein. Luke strich ihr währenddessen über die Wange und lächelte sie an. Er sagte: „Es wird alles gutgehen. Du wirst deine Rache bekommen. Versprochen."

 Luke sagte das zwar so leichtfällig, doch tief in seinem Inneren wusste er, dass es nicht so einfach sein würde, diese Leute zu besiegen. Aber das reichte nicht für ihn aus, denn das Vertrauen, dass er in seine Schwester setzte, übertraf all das Haushoch.

 „Wie dem auch sei … Ich werde heute Nacht nicht verlieren. Komme was wolle.", murmelte Luke.

 Er hatte sich dazu entschieden die Yezhu Nanhai zu sabotieren und ihren Stützpunkt zu zerstören, damit die Einwohner Zeros das Vertrauen in diese Organisation verlieren. Wenn das geschafft war, würden die Bürger immer und immer größeren Hass für die Xiongshou verspüren, bis kein Platz mehr in der Gesellschaft für sie war. Wenn dieser Punkt erreicht war und die Xiongshou von allen verstoßen wurden, würden der Goemul und alle, die unter seinem Kommando arbeiteten, das Land Zero einnehmen und es ihr Eigen nennen. Was der Goemul damit vorhatte wusste aber selbst Luke nicht.

 Luke wollet die Menschen dieses Landes in die Irre führen und dann das Land übernehmen, wenn es am schwächsten war. Doch so einen perfiden Plan würden die Xiongshous, auch wenn sie nichts davon wussten, verhindern.