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Chapter 27 - Warum wir ein Team sind

Die Xiongshou hatten sich gut gemacht. Sie hatten zwar noch nicht viele Goblins umgebracht, aber es war eine beachtliche Menge. Insgesamt nahmen sie neunundzwanzig Goblins das Leben. Das ist über ein drittel der Goblins. Das bedeutet aber auch, dass sie noch einundfünfzig vor sich hatten. Eine beachtliche Menge. Doch Tsuyoi und Tosin würden es um einiges schwerer haben, als die anderen, denn Tsuyoi ist immer so dämlich und leichtsinnig und bekommt es hin, den Hass der Goblins abzubekommen. Diesmal lag es daran, dass Tsuyoi diese komplett ignoriert hatte, während sie einen Schockmoment hatten, weil achtzehn von ihnen umgebracht wurden. Das war natürlich unvorteilhaft für die beiden, denn jetzt müssten sie gegen Willensstärkere Goblins kämpfen.

 „Tsuyoi …", sagte Tosin verunsichert. „Ich glaube du hast die ein wenig wütend gemacht."

 Tosin wies Tsuyoi, mit dem Finger auf sie zeigend, darauf hin.

 „Ist das so?", sagte Tsuyoi, sich zur Seite drehend, „Soll ich jetzt Angst haben, oder was?"

 Tosin schluckte seine Spucke herunter. Der Anblick, der sich vor ihm bot, machte ihm Angst. Seine Beine wurden wackelig und drohten ihn nicht mehr zu tragen, seine Arme fühlten sich an, wie durchgekochte Nudeln, weshalb ihm fast sein Schwert aus der Hand fiel. Die Goblins, die alle vor ihnen standen hatten starke Rüstungen und Schilde. Doch das gruseligste waren die Blicke der verschiedenen Goblins.

 Tsuyoi, der ein paar Köpfe kleiner als Tosin, war, schlug ihm auf die Schulter und sagte: „Mach dir nicht in die Hose! Aber ich muss dich noch für etwas loben. Ich weiß zwar nicht, ob dir das etwas bedeutet, aber Respekt, dass du einfach so Metall durchgeschnitten hast."

 Tosin hatte sich selbst wieder im Griff und seufzte laut, während Tsuyoi auch die anderen Xiongshou dafür lobte, wobei er nicht wusste, ob es ihnen etwas bedeutete.

 „Ich danke dir! Ohne dich wäre ich wohl gestorben."

 „Ach … Da gibt es nichts zu danken! Ich mach' sowas doch gerne!"

 Tosin nickte. Daraufhin sprintete er auf die Goblins zu. Er justierte sein Schwert und versuchte die Goblins alle zu halbieren, doch Tsuyoi hielt ihn auf. Er sagte: „Vergiss nicht, dass du Vi anwenden musst! Ich übernehme das für dich, in Ordnung?"

 „In Ordnung!"

 Tsuyoi schlug sich mit einem Wahnsinns Tempo vor und durch die Reihen von den Goblins. Er schlug sich so weit durch, dass er am Ende dieser Goblin Reihe ankam. Daraufhin drehte er sich um. Dann schlug er sich wieder durch die Reihen, doch er benutzte die Technik, die Rood ihm zeigte, um alle zwölf verbliebenen Goblins zu köpfen.

 „Das war's für euch!", schrie er, als er allen zwölf Goblins den Kopf abschlug.

 Als er das schaffte und jeden geköpft hatte, stellte er sich gerade auf. Er schlug das Blut von seiner wunderschonen Klinge und steckte sie dann zurück in die Scheide. Tsuyoi sah dabei so majestätisch aus, dass man glatt vergessen könnte, in welchen Verhältnissen er aufgewachsen ist. Denn diese waren das komplette Gegenteil. Er hatte es zwar um einiges besser als ein Bettler, doch im vergleich zu Majestäten und anderen Wohlhabenden Figuren, war er in so armen Verhältnissen aufgewachsen, dass er einer voreingenommenen reichen Person, wie ein Bettler vorkam.

 Die Augen von Tosin glänzten. Er hatte noch nie so einen schönen und schnellen Kampf gesehen. Das war so atemberaubend, dass Tosin selbst vergaß zu atmen. Er fing sofort an sich vor Tsuyoi zu stellen und ihn wie ein Fan, der nicht weiß, was Persönlicher Freiraum ist, zu bedrängen.

 „W… Wie hast du das gemacht? Was war da… das gerade? Wieso bist du so stark?"

 Tosin löcherte Tsuyoi mit Fragen, doch er beruhigte Tosin.

 „Beruhige dich! Ich erklär dir das alles doch gerne aber deine Freunde brauchen Hilfe. Schau dich doch um!"

 „Ähm", schaute er sich um. „Stimmt … Okay! Ich frag dich einfach später! Genau!"

 Tsuyoi lächelte Tosin an. Es war ein warmes Lächeln, das nur eine Person wie Tsuyoi haben könnte. Daraufhin verabschiedete sich Tosin. Er lief so schnell er konnte auf seinen Kollegen zu, der bis jetzt nur zwei Goblins ausgeschaltet hatte.

 Im Moment haben sie schon einundvierzig von achtzig Goblins ausgeschaltet. Jetzt fehlen ihnen nur noch neununddreißig.

 

„Sieht so aus, als brauchst du Hilfe, Cayman!", sagte Tosin.

 „Vielen Dank! Ich habe bis jetzt nur zwei besiegt und schon jetzt eine Verletzung davongetragen. Das tut mir Wirklich leid!"

 Cayman war sehr niedergeschlagen. Er fühlte sich erbärmlich, weil er nicht gegen einfache Goblins ankommt. Doch Tosin hatte das nie gestört. Sie waren schon immer ein eingespieltes Team. Nicht weil sie so stark waren, sondern, weil sie sich so gut verstanden. Sie wussten immer, was der andere wollte – ohne nachzufragen. Deswegen wusste auch Tosin wie Cayman sich fühlte.

 „Ist halb so schlimm! Wir schaffen das als Team! Warum glaubst du sind wir in einem Team? Ich bin auch nicht so stark, doch deswegen sind wir in einem Team. Wir ergänzen uns gegenseitig. Also sei nicht so niedergeschlagen!"

 Auf Cayman's Lippen spiegelte sich ein Lächeln ab, das von Cayman's wiedererlangtem Mut zeugte. Er nickte, um seinen Gefühlen und Gedanken Ausdruck zu verleihen. Daraufhin schnellte Tosin auf die Goblins zu, während er ‚Kan' aktivierte. Er konnte bei den zehn Goblins, die vor ihm standen, sehen, dass noch vier von ihnen diesen Schwachpunkt hatten.

 „Cayman, ich werde alle mit dem Knoten besiegen, doch du musst deine Magie anwenden, um die anderen umzubringen! Verstanden?"

 „Klar, Chef!"

 Tosin fühlte sich geschmeichelt, doch er steckte die Gefühle beiseite und konzentrierte sich auf den Kampf. Dafür schlängelte er sich durch die Goblin Reihen durch, bis er beim ersten ankam. Dem schnitt er dann den Bauch auf. Dann fuhr er mit seinen künstlerischen Bewegungen fort und schnitt dem zweiten den Bauch auf. Als er dem zweiten den Bauch aufschlitzte, sprang er hoch in die Luft und teilte den dritten, mit einem sauberen Schnitt durch den Schwachpunkt, entzwei. Das war aber noch nicht das Ende. Denn er hatte noch einen Gegner, den er besiegen musste.

Der vierte Goblin hatte sich ganz hinten in dieser Traube von Goblins versteckt. Um da hinzukommen, musste er die Goblins vor ihm beseitigen, doch sie zu entzweien half nicht, denn von einem physischen Angriff, würde der Goblin keinen Schaden tragen. Er überlegte kurz, was er machen könnte.

„Weg da! Ihr Mistkerle!"

Cayman schrie auf. Das erweckte Tosin's Interesse. Daraufhin schaute Tosin zu Cayman. Dieser hatte ein großes Problem. Und zwar wurde ihm das ganze mit den Goblins zu viel. Er kam mit der Menge an gleichzeitigen Angriffen klar und zog deswegen Wunden davon. Tosin konnte das natürlich nicht zulassen, woraufhin er zu Cayman rannte. Als er Cayman erreichte, schlug er die Goblins zurück. Dabei schnitt er einem den Arm ab. Daraus folgte, dass dem Goblin ein neuer Arm wuchs, doch, was dann passierte Verängstigte beide Xiongshous ein wenig. Aus dem abgeschnittenen Arm wuchs ein neuer Goblin, der genauso aussah, wie der, dem der Arm abgeschnitten wurde.

 „Was?! Die können sich verdoppeln? Wie soll das denn gehen? Und warum können die sowas?"

Cayman reagierte nicht anders, als Tosin und sagte: „Was zur Hölle? Wieso sollen wir gegen solche Dinger kämpfen?"

Ihnen wurde für eine kurze Zeit der Mut geraubt. Das bemerkten auch alle anderen, mit denen die beiden Xiongshou kämpften. Selbst die Goblins. Diese sprangen also auf die zwei zu. Daraufhin hörte man eine Stimme sagen: „Gebt nicht auf! Ihr schafft das!" Diese Stimme gehörte ihrer Freundin. Sie heißt Emma. Die Jungs fassten wieder ihren Mut, denn sie wollten ihre Kameraden nicht enttäuschen und auch nicht schlecht dastehen.

 „Natürlich!", grinste Tosin.

Cayman grinste ebenfalls, doch sagte er nichts. Die beiden hielten ihre Waffen fest in der Hand. Tosin seinen Zweihänder und Cayman seinen Einhänder, der so schön, wie ein Diamant war und glänzte, wie die Waffe von Tosin. Die Goblins hatten ihre Waffen ebenfalls fest in ihren Händen. Daraufhin holten sie weit aus und schwangen ihre kleinen Dolche auf Tosin und Cayman. Die Goblins mit Schild hatten diese fest vor sich gehalten. Tosin und Cayman ließen sich aber nicht so leicht angreifen und wehrten die Goblins ab, ohne ihnen Körperteile abzuschneiden. Tosin fiel das sehr leicht, doch Cayman hatte seine liebe Not.

Cayman war nie sehr begabt im Schwertkampf. In seiner Kindheit wuchs er in einem sehr reichen Haushalt auf. Cayman hatte schon früh mit dem Schwertkampf begonnen, doch er hatte seinen Vater, der ein Anführer der Ritterarmee Zeros war, immer wieder enttäuscht. Er konnte nie seine wahre Kraft zeigen, denn diese war nicht der Schwertkampf. Seine wahre Kraft lag darin Vie anzuwenden. Sein Vater war davon nicht begeistert, da er immer schon einen Sohn haben wollte, der eines Tages denselben Titel, wie er tragen würde. Doch Cayman erfüllte diese Anforderung nicht, woraufhin sein Vater ihm die kalte Schulter zeigte. Seine Mutter aber war voll Liebe und half ihm seine Fertigkeiten zu verbessern, bis er zu dem wurde, was er heute war – Ein Xiongshou, der sich nicht so leicht von anderen besiegen lassen würde.

Die Goblins aber waren ein Problem, denn Cayman hatte auf den Befehl von Tosin gewartet. Doch da Cayman in Probleme geraten war musste Tosin ihn retten. Das verzögerte alles. Cayman ließ sich aber nicht seinen Mut stehlen.

„Tosin!"

„Was ist denn, Cayman?"

„Darf ich meine Magie endlich anwenden? Während ich sie anwende, besiegst du den letzten Goblin! In Ordnung?"

Tosin ließ sich den Plan kurz durch den Kopfgehen.

„Okay! Das klingt nach einem Plan! Also lass uns das machen! Ich vertraue dir!"

„Ich dir auch, Tosin …", murmelte Cayman.

Tosin hörte Cayman's Worte nicht mehr, denn er ist sofort losgesprintet, um den letzten Goblin zu besiegen. Er schlängelte sich in einem Wahnsinns Tempo durch die Goblins. Dabei sah er so erhaben aus, denn trotz des Tempos sahen seine Bewegungen so tänzerisch und bezaubernd aus, dass sie einem den Atem raubten. Diese Art hielt nicht lange an, da er irgendwann den Goblin erreichen würde. Als er dies tat, schwang er seinen Zweihänder von unten auf den Goblin. Der Goblin wich aber aus und griff Tosin an. Daraufhin tropfte Blut seinen Arm hinunter.

„Hya ha ha ha!", lachte der Goblin Tosin aus. „Dachtest du wirklich ich würde mich so einfach umbringen lassen? Ich bin doch nicht so ein Schwächling, wie die anderen!"

„Schade … Dabei dachte ich, dass das jetzt, wo wir Hilfe bekommen, ein Klacks würde."

„Unterschätze mich nicht!"

Tosin konnte sich sein Gerede nicht mehr geben und griff den Goblin deswegen sofort an. Dieser wich dem Angriff mit Leichtigkeit aus und nahm dann abstand. Tosin war überrascht, dass der Goblin sich so leichtfüßig bewegte. Doch er schnellte nach vorn und wollte den Goblin wieder angreifen, doch er wich schon wieder aus und nahm abstand. Dabei zierte ein höhnisches Lächeln die Lippen des Goblins. Tosin lief ein Schauder den Rücken herunter.

„Da bist du überrascht, was?", lachte der Goblin. „Ich habe dich vorgewarnt. Du hast einfach nicht das Zeug, was es braucht, um gegen mich zu gewinnen! Du bist einfach viel zu schwach!"

Der Goblin verspottete Tosin. Er begann über ihn zu lachen und hörte nicht auf. Dabei hatte er sogar den Blickkontakt mit Tosin abgebrochen. Entweder war es aus reiner Dummheit oder der Goblin nimmt Tosin nicht ernst. Da zweiteres wahrscheinlicher war und Tosin sich sicher war, dass der Goblin nicht so dumm ist, wurde er wütend. Er wurde rot wie eine Tomate und sprudelte, wie ein Vulkan. Er wollte sich das nicht gefallen lassen.

„Ich stimme dir zu …"

„Hä?", erwiderte der Goblin Tosin. „Was laberst du da? Was meinst du damit, dass du mir zustimmst?"

Der Goblin war überfragt. Er hatte sich absichtlich über den Xiongshou lustig gemacht, damit er wütend auf ihn zu kam. Doch mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet, weshalb er enttäuscht von Tosin war. Er fragte sich: Was ist in ihn gefahren? War das etwa nicht genug?

„Ich bin schwach. Das muss ich zugeben. Ich war noch nie eine starke Person gewesen, weder psychisch noch physisch. Doch ich habe Freunde, die mich dabei unterstützen und die auf mich bauen. Das mag zwar klischeehaft klingen, doch ohne sie wäre ich nichts. Deswegen muss ich dich besiegen, damit das Leid meiner Freunde, das ihr verursacht, ein Ende nimmt. Verstehst du?"

„Ach so … Du bist also diese Art Mensch? Dann zeig mir doch, was die Kraft der Freundschaft so kann! Los!"

Tosin ließ sich das nicht zweimal sagen. Er schnellte nach vorn, bis er bei dem Goblin ankam. Als es so weit war kreuzten die beiden ihre Waffen. Tosin's großes Schwert und der kleine Dolch des Goblins trafen aufeinander und erzeugten dabei einen lauten klirrenden Ton. Doch sie beide waren so stark, dass sie gleich sofort zurückgeschleudert wurden. Als Tosin auf dem harten Boden aufkam spuckte er ein wenig Blut. Doch stand er sofort wieder auf, um sich auf den Goblin zu schmeißen.

Diesmal griff er mit seinem Schwert von unten an. Der Goblin wich zur Seite aus und schwang seinen Kleinen Dolch auf Tosin. Dieser sprang hoch in die Luft, da er keine Zeit mehr hatte sein Schwert rüber zuziehen und den Angriff abzuwehren. Dann kam auch schon der Goblin, in dem er einen hohen Sprung machte, und sie lieferten sich einen heftigen Schlagabtausch. Tosin hatte zwar behauptet, dass er selbst nicht stark sei, aber ein so schweres Schwert so einfach herumzubewegen ist eine Kunst für sich selbst.

Als die beiden wieder auf dem Boden aufgekommen waren, sprang der Goblin sofort zurück. Seine leichtfüßige Art war bezaubernd, doch Tosin ließ sich nicht aus dem Takt bringen. Er folgte dem Goblin sofort. Er kam in einem übertriebenen Tempo auf den Goblin zu. Das war natürlich eine gefährliche Situation für den Goblin. Deswegen sprang er zur Seite. Tosin tat dies auch.

„Willst du nicht mit dieser Katz und Maus Spielchen aufhören?", fragte Tosin entnervt, woraufhin der Goblin sofort anhielt. Dann sprang er auf Tosin zu und fügte ihm eine Wunde an der Wange zu. Tosin war überrascht, denn der Goblin ist so schnell an ihm vorbei gezischt, dass Tosin ihn nicht mehr sehen konnte.

„Ich kann damit gerne aufhören!"

Hinter Tosin hörte man die Stimme des Goblins. Er stand da, wie ein stolzer König. In der Hand hatte er den Dolch, an dem das Blut Tosins klebte. Seine Lippen waren zu einem spöttischen Grinsen geformt.