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Chapter 21 - Ein kalkuliertes Lächeln

Tsuyoi und Utopius schrien schmerzerfüllte Schrei.

 „Wie kannst du nur so eine Fähigkeit anwenden?", fragte Utopius unter immer stärker werdenden Schmerzen.

 Ihr habt das sicher schon oft gehört, denn das ist die Macht des Goemuls!

 Es ertönte wieder diese Stimme in den Köpfen der beiden. Es war fast wie ein Fluch, den sie nicht loswerden konnten.

 Tsuyoi und Utopius schrien weiterhin vor Schmerz. Sie waren beide in einer Sphäre eingeschlossen, in der der Goblin alles Kontrollierte. Im Moment werden sie beide darin mit ganz vielen kleinen Stichwunden zu Tode gefoltert. Doch sie beide ließen sich nicht runterkriegen und blieben bei Bewusstsein. Auch wenn sie von winzigen Windklingen verletzt wurden, würden sie sich nicht so einfach ergeben.

 Doch für beide wurde die Situation immer schlimmer, denn sie verloren durch die Wunden eine besorgniserregende Menge Blut.

 „Utopius, weißt du wie man diese Sphäre zerstören könnte?"

 „Ja … Aber ich weiß nicht, ob es funktioniert."

 „Egal … Probier's aus!"

 Utopius ließ sich das nicht zweimal sagen und versuchte die Barriere zu zerstören. Er konzentrierte sich so sehr er konnte.

 Versuch es gar nicht erst! Es wird nicht funktionieren, entmutigte ihn die Stimme.

 „Bist du dir da sicher, du Drecks Goblin!"

 Utopius ließ sich nicht unterkriegen und antwortete der Stimme. Doch dem Goblin gefiel das nicht. Er erhöhte sofort die Anzahl der Windklingen, die sie in einer Sekunde trafen. Das war spürbar und so verloren sie beide noch mehr Blut.

 Sie sind jetzt schon dreißig Sekunden in der Sphäre und sind immer noch nicht aus ihr raus. Langsam wird es knapp und das wusste Utopius. Trotz der Qualen strengte er sich an. Er versuchte es so gut er konnte während die Sekunden in Zeitlupe verstrichen.

 Als Utopius es dann geschafft hatte, heilte er sich sofort und Tsuyoi tat dasselbe. Sie hatten fünfunddreißig Sekunden in dieser Sphäre ausgeharrt und eine so große Menge Blut verloren, dass ihnen nur das Heilen der Wunden irgendwie Kraft schenken konnte.

 „Wir lassen nicht zu, dass ihr eure Wunden heilt!", schrien die Goblins, doch Utopius und Tsuyoi hatten es in kürzester Zeit geschafft ihre Wunden zu heilen.

 Sie beide sprangen auf den Goblin Haufen und trennten jeden, der ihnen im Weg war in zwei. Bei einigen funktionierte das doch bei den anderen entwickelte sich ein Doppelgänger. Obwohl sie gerade zusammen zwanzig Goblins ausgelöscht hatten und nur noch zehn übrig sein sollten, sind jetzt immer noch sechsundzwanzig übrig, denn acht von den zwanzig Goblins hatten die Duplikationsfähigkeit. Das war echt ätzend, denn jetzt müssten sie wieder Magie anwenden.

 Tsuyoi erzeugte wieder Feuerbälle und griff sie dazu mit Windklingen an. Das war effektiv, denn die Windklingen in Kombination mit den Feuerbällen, schossen Löcher in die Goblins, die dann mit den Windklingen erweitert wurden. So ging er weiter vor. Einige wichen den Angriffen aus, doch diese sind ihnen trotzdem zum Opfer gefallen.

 „Jetzt seid nur noch ihr fünf da!", sagte Utopius, als sie beide die Goblins mit der Duplikationsfähigkeit vernichtet hatten.

 Diese fünf Goblins wollten aber nicht unterschätzt werden. Sie setzten ein überhebliches Lächeln auf und hielten ihre Dolche fest in den Händen.

 „Oho … Ihr seid wohl übermütig, nicht, Utopius?"

 „Ja, es scheint so, Tsuyoi …"

 „Dann wollen wir sie mal belohnen!"

 Tsuyoi und Utopius ließen ihre Klingen auf die Goblins herabprallen. Doch die Goblins hatten früh genug reagiert und sind zurückgesprungen. Sie zogen ihre Klingen zurück, justierten sie am Körper, rannten auf die Goblins zu und schlugen zu.

 „Au …!", schrie einer der Goblins.

 Tsuyoi hatte es geschafft und einen verwundet, doch gleich sofort kam ein anderer dazu, um ihn zu beschützen.

 „Hier kommst du nicht vorbei!", schrie der Goblin, der gekommen war.

 Tsuyoi ignorierte seine Aussage und preschte auf ihn zu. Er justierte seine Klinge noch einmal und schlug wieder zu. Doch der Goblin konnte Tsuyoi's Klinge abwehren und ihn mit einem Angriff zurückschlagen, der so stark war, dass Tsuyoi auf den Boden flog und Blut spuckte.

 „Der war gut …!", sagte Tsuyoi stöhnend.

 „Vielen Dank!"

 Der Goblin schaute auf Tsuyoi herab. Mit einem verächtlichen Lächeln fügte er noch hinzu: „Erbärmlich, dass dich ein solcher Angriff zu Boden geworfen hat!"

 „Vielleicht habe ich dich ja unterschätzt …"

 Tsuyoi stand auf und wischte sich das Blut von seinen Mundwinkeln. Er starrte genau auf den Goblin, während er sich aufrichtete. Der grüne Goblin tat es Tsuyoi gleich und so starrten sie sich gegenseitig an. Doch einer musste irgendwann diese Stille brechen und dieser Jemand, war niemand anders als Tsuyoi.

 „Langsam reicht mir das Angestarre!"

 Tsuyoi preschte auf den Goblin zu. Er war bereit alles zu tun, um zu gewinnen. Er schwang sein Schwert auf den Goblin und versuchte ihn zu verletzen. Wobei ihm das nicht helfen würde, denn diese Goblins haben die Fähigkeit sich zu duplizieren, wenn ihnen ein Körperteil abgeschnitten wurde.

 Der Goblin wehrte Tsuyoi's Angriff ab. Ihre Klingen klirrten laut und sie wechselten zu einem heftigen Gefecht. Tsuyoi und der Goblin griffen sich an und wehrten ihre angriffe ab. Es war ein chaotisches hin und her. Keiner gewann die überhand.

 

Während Tsuyoi sich einen hitzigen Kampf gegen den Goblin lieferte, erging es Utopius nicht anders. Er dachte, dass der Kampf gegen diese Goblins einfacher sein würde, aber da hatte er sich getäuscht. Sie waren quasi unsterblich. Sie konnten sich duplizieren, wenn ihnen Köperteile abgehackt wurden und waren auch noch stark dazu.

 „Tsk! Wenn ihr nicht ausweichen und euch wehren würdet, wärt ihr schon längst zu Asche verbrannt!"

 Utopius war entnervt. Wenn der Kampf nicht so lästig wäre, hätte er spaß daran gehabt. Aber er war anders als Tsuyoi, der sich immer auf einen Kampf freute. Utopius hingegen wollte, dass ein Kampf schnell endete, denn nur dann wäre das der Beweis dafür, dass man stark ist.

 Utopius musste gegen drei Goblins kämpfen, während Tsuyoi die anderen zwei übernahm. Wenn jemand gleichzeitig von drei Goblins angegriffen wird, ist das ziemlich lästig. Er entschied sich also dazu sie alle schnell auszulöschen. Aber wie nur? Er kannte ihre Schwachstelle, doch die Goblins hatten, im Gegensatz zu denen gegen die Tsuyoi gekämpft hatte, etwas drauf.

 Das war aber alles etwas über das er sich im Laufe des Kampfes Sorgen machen musste, denn er bekam kaum freie Sekunden, um nachzudenken. Denn, wenn Utopius einen von sich wegschleuderte tauchen die anderen beiden schon vor ihm auf. Es war ein Teufelskreis, aus dem er nicht entkam.

 Utopius kämpft gerade gegen einen, während die anderen auf dem Boden lagen, den die sind, erst einmal K.O. So stark, wie Utopius die beiden auf den Boden geschlagene hatte sind erstmal weg. Doch lange werden sie nicht schlafen. So ist das nun mal mit den Goblins. Utopius machte sich aber nichts draus und vergrub seine Wut erstmal.

 „Ich kann das nicht mehr!", schrie Utopius, als er den Goblin, gegen den er gekämpft hatte, auf den Boden geschmissen hatte.

 Utopius wartete keine Sekunde und zischte in Richtung des Goblins. Er zog seine Klinge und verpasste dem Goblin einen guten schnitte, der ihn nicht halbierte. Auch wenn Utopius dies gerne getan hätte musste er aufpassen, denn er wollte nicht gegen zwei von denen kämpfen.

 „Das war's jetzt mit dir!"

 Der Goblin lag auf dem Boden. Er war perfekt platziert, um ihn mit einem sauberen Magischen Angriff zu halbieren. Diesmal würde er sich auch nicht wieder duplizieren.

 „Ich wünsch dir eine gute Reise ins Traumland. Denn du wirst nie wieder rauskommen."

 Auf Utopius Gesicht bildete sich ein Grinsen ab, welches Freude und Wut widerspiegelte.

 „Windschwert!", flüsterte Utopius und halbierte den Goblin.

 „Neiiin!"

 „Wie kannst du nur, du Monster! Ich werde dir das heimzahlen!"

 So schnell, wie diese Goblins eingeschlafen waren, sind sie auch aufgewacht. Sie waren erschüttert von dem Tod ihres Freundes, doch Gnade hatten sie nicht verdient, denn sie waren es, die den Kampf gesucht hatten und nicht umgekehrt.

 „Ihr seid es … Warum habt ihr nicht weitergeschlafen? Dann wäre mir eine Menge Arbeit erspart geblieben."

 Utopius Gesichtsausdruck veränderte sich und wurde zu einem Lächeln, bis über beide Backen. Es war aber kein Lächeln aus Freude, sondern ein kühles und Kalkuliertes, das von viel Erfahrung zeugt.

 Die Goblins waren wütend. Sie hörten gar nicht mehr auf das, was Utopius sagte. Sie sprangen ihn nur noch aus Frust an. Sie wollten es wenigstens versucht haben ihren Freund zu rächen.