Auf dem Boden lagen nun ein Goblin Kopf und der restliche Körper. Tsuyoi hätte keine Probleme gehabt diesen Goblin umzubringen. Auch wenn der Goblin Tsuyoi in einem unachtsamen Moment angriff, hätte er schnell sein Katana gezückt und den Goblin auf verschiedenste Weisen entzweien können. So viel Zeit hatte er gehabt. Doch Rood hatte wohl keine einzige Sekunde gezögert. Er hatte sein Schwert so schnell gezogen, dass Tsuyoi seines gerade einmal zur Hälfte aus der Scheide gezogen hatte. Dem Goblin hatte er dann noch im selben Moment den Kopf abgetrennt. Die Geschwindigkeit dieser Klinge war so hoch, dass Tsuyoi hören konnte, wie das Schwert den Wind durch zweiteilte.
Auf Roods Gesicht bildete sich ein Kühler Ausdruck ab. Er zeigte, wie Gefühllos Rood bei seiner Arbeit ist. Tsuyoi lief ein kühler Schauder den Rücken runter.
„Alles in Ordnung, Tsyuoi?", fragte Rood, der im selben Moment seinen Gesichtsausdruck geändert hatte.
Tsuyoi fasste sich mit der rechten Hand an seine rechte Wange. Es war nichts. Tsuyoi spürte nichts auf seiner Wange. Obwohl Rood den Goblin auf Tsuyoi's Gesichtshöhe enthauptet hatte, spürte er kein Blut. Der Schnitt war so perfekt, dass Tsuyoi keinen Spritzer Blut abbekam. Er war erstaunt.
„R-Rood …", sagte Tsuyoi aufgewühlt und verwirrt zu gleich. „W-Wie hast du das…? Wie hast du so einen p-perfekten Schnitt hinbekommen? Ich habe k-k-keinen Spritzer Bl-Bl-Blut abbekommen."
Tsuyoi konnte keinen ordentlichen Satz bilden, ohne zu stottern.
„Das nennt sich Training. Ich habe lange trainiert. Aber habe ich dir nicht schonmal gesagt, dass ich schon zwanzig Jahre hier bin? Wenn es dir nur um das Blut gang war das so: Ich habe seine Wunde sofort versengt."
„Das war alles nur Training? Und du hast die Wunde sofort versengt?"
Tsuyoi starrte ungläubig auf Rood. Dieser war ein wenig verwirrt. So schnell war ich doch gar nicht. Rood dachte, dass Tsuyoi selbst auch sehr schnell war. Immerhin hatte er sein Schwert zur Hälfte rausgezogen. Das würde ihm keiner so schnell nachmachen können und das sagte er ihm auch, aber Tsuyoi bedankte sich nur. Rood dachte, dass das immer noch daran lag, dass Tsuyoi verblüfft war, also schlug Rood ihn einmal.
„Aua …! Warum machst du sowas?"
„Ich wollte, dass du wieder wach wirst. Ich meine hast du dich selbst gesehen? Du sahst aus, als hättest du in einer anderen Dimension gelebt."
Rood hatte sich wirklich sorgen um Tsuyoi gemacht. Das war alles nur zu Tsuyoi's Bestem. Daran glaubte Rood jedenfalls.
„Ach … So war das also … Ich hatte aber ein paar Fragen, die du mir beantworten solltest, bevor wir in den Wald gehen. Magst du die mir bitte beantworten?"
„Klar! Das geht natürlich, aber Monster solltest du nicht erwarten. Die sind alle schon weg, siehst du?"
„Stimmt!"
Tsuyoi hatte aus seinen Fehlern gelernt und deswegen direkt, nachdem er die Schelle von Rood bekam in den Wald geschaut. Er hatte auch gemerkt, dass die Augen nicht mehr da waren. Die haben wohl alle Angst bekommen, was?
„Ich wollte eigentlich wissen, wie du die Monster im Wald sehen konntest und was du mit versengen meintest. Nein, besser gesagt: Wie hast du bitte die Wunde sofort versengt?"
Tsuyoi stellte seine Fragen kurz und schmerzlos. Rood war daraufhin empört. Er fragte sich, warum diesen Kindern solch nützliche und einfache Tricks nicht beigebracht wurden. Nachdem Rood sich genügend Empörte begann er mit der Erklärung. Rood sagte, dass er in der Nacht sehen konnte, weil er eine Technik benutzt, die ihm dies erlaubte. Dafür müsse man nur die magische Energie in seinem Köper auf die Augen konzentrieren.
„Ganz einfach, oder nicht? Probier's einfach aus!"
Tsuyoi willigte ein. Er dachte, dass es nicht allzu lange dauern müsste, weil er wegen seines Males besser in der Benutzung von Vi war. Aber nichts da! Tsuyoi stand schon zehn Minuten rum und versuchte diese Technik zu benutzen. Er hatte auf jeden Fall gute Fortschritte gemacht, dafür, dass er diese Technik seit gerade einmal zehn Minuten übte. Rood stand währenddessen bereit und gab Tsuyoi Tipps, wie er diese Technik hier auf der Stelle lernen könnte. Nach weiteren zehn Minuten hatte Tsuyoi noch größere Fortschritte gemacht. Er verbesserte sich in der Benutzung dieser Technik in nur zehn Minuten um einige Male. Rood war beeindruckt davon und spornte Tsuyoi weiter mit Sprüchen wie: „Du bist gut dabei, Tsuyoi!" oder „Du hast diese Technik schon fast drauf. Du hast dich in nur zehn Minuten um einige Male verbessert!" Tsuyoi sprang darauf nie wirklich auf. Er sagte immer nur: „Mhm …", und ignorierte Roods Sprüche. Den störte es kein Stück. Er dachte sogar, dass Tsuyoi sich diese Sprüche zu Herzen nahm. So waren dann weitere zehn Minuten vergangen. Tsuyoi begann zu jubeln und Rood auch. Sie mäßigten sich natürlich, da es mitten in der Nacht war. Tsuyoi hatte sie geschafft zu erlernen – auch wenn es nur mit Müh und Not war. Die Technik, mit der man im Dunkeln sehen kann, ist nun sein. So machte Rood sich bereit die nächste und damit auch letzte Frage Tsuyoi's zu beantworten.
Er begann damit zu sagen: „Also Tsuyoi … Glückwunsch, dass du diese Technik erlernt hast. Ich bin stolz auf dich!"
„Danke, Rood!", sagte Tsuyoi aus vollem Herzen. „Du bist der beste Lehrer."
Auch wenn Tsuyoi damit Valentinus hintergangen hatte, und Rood dies wusste, bedankte sich Rood dafür.
„Als nächstes kommt deine letzte Frage dran, richtig?"
„Richtig!", antwortete ihm Tsuyoi, während er stramm dastand und seine Arme fest an seinem Körper hielt.