Chapter 10 - Kapitel 10

Messie beruhigte sie: „Alles ist in Ordnung, er kommt gleich wieder." Doktor Dess holte mehrere Tinkturen aus seiner Tasche. Er wies Messie an, inzwischen hörte man etwas dumpfes knallen und etwas weiteres zerbrechen, dass sie die Narben täglich einschmieren solle mit etwas in einer großen braunen Flasche, während sie ihren Hals mit etwas aus einer braunen kleineren Flasche behandeln sollte. Messie wiederholte seine Anweisungen, um sicher zu gehen, dass sie es richtig verstand und nickte. 

Doktor Dess wandte sich wieder dem Mädchen zu „Kleine Miss, ich rede kurz mit dem jungen Master und bin gleich wieder mit ihm da."

Dr. Dess verließ das Zimmer und ging den langen Gang hinunter, bevor er vor einer braunen Flügeltür hielt. Er atmete tief durch, und betrat den Raum. Ihn begrüßte ein umgeworfener Schreibtisch, eine umgestürzte Kommode aus der Kleidung ragte und als er auf Gabriel zu ging, hörte er das Knacken der Scherben unter seinen Schuhen. „Das war mal eine schöne Vase." stellte er in Gedanken fest. Gabriel saß inmitten des Chaos auf den Boden gegen das Bett gelehnt, seine Beine angewinkelt, und die Hände in seinen Haaren auf den Boden starrend.

„Raus damit." Befahl er. 

„Alles mit dem ich gerechnet hatte und mehr, als Norman erzählte in welchem Zustand ihr sie gefunden hattet. Mangelernährung, ihre Knochen sind nicht so fest wie sie sein sollten, sie muss aufpassen, dass sie sich nicht mehr verletzt, sie würde sich leicht etwas brechen. Eine Schulter wurde ihr ausgerenkt, und wurde nicht ordentlich wieder eingerenkt. Mindestens 4 Backenzähne müssen raus, sie sind entzündet und Eitern. Hautveränderung am Hals durch…" erhielt kurz Inne und schluckte schwer, Gabriel machte eine ungeduldige Handbewegung, die deutete er solle weiterreden. „Die Farbveränderung der Haut am Hals, sowie die Narben an Armen und Beinen werden nicht weggehen egal wie wir sie behandeln. Sie hat ein paar frische Schnitte an den Waden, diese müssen eingecremt werden damit sie gut heilen, ich habe ein paar Cremes dagelassen, Messie ist informiert... Das arme Kind."

Gabriel vergrub sein Gesicht in seinen Händen, während er das Gesagte auf sich wirken ließ. Er fuhr sich durch die Haare. „Das heißt die Zähne müssen raus, wann?"

„Am besten jetzt, ihr sollte es sowieso nicht möglich sein so zu essen."

„Was ist mit ihrer Schulter?"

„Sie hat nicht die völlige Beweglichkeit, wenn du willst, dass sie diese wieder bekommt muss ich ihr die Schulter ausrenken und dann wieder einrenken, aber das wird wehtun."

Gabriel seufzte „Fuck."

Er ließ seine Arme hilflos vor sich hängen und sah dem Arzt in die Augen.

„Ich weiß... es sollte allerdings jetzt gemacht werden, je schneller wir das durchbringen desto schneller kann alles heilen."

„Sie kam grad aus diesem.....Ort.... und du willst ihr ernsthaft Zähne ziehen und die Schulter ausrenken? Hölle nein! Fuck!"

Doktor Dess zuckte mit dem Schultern. „Es muss sein."

Nachdem sich beide lange angeschwiegen hatten, machten sie sich auf den Weg zurück in das Zimmer. Gabriel warf seine beiden Angestellten kurzerhand wieder raus und kniete sich vor das Mädchen, er hielt ihren beiden Händen in seinen. „Meine Kleine, du bist in keiner guten Verfassung. Wir müssen dir ein paar Zähne ziehen und deine Schulter in Ordnung bringen. Das wird wehtun, aber dir geht es danach besser. Das Essen müssen wir auf morgen verschieben. Es tut mir leid. Es tut mir so leid." Er fuhr sich durch die Haare, schweiß glitzerte auf seiner Stirn. Sie sah wie schwer ihm dieses Gespräch fiel. „Wenn du das alles nicht willst, dann verschwindet Doktor Dess von der Erdoberfläche mit all den anderen Ärzten, die es gibt, du muss nie wieder einen sehen." Sie konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken bei dieser Aussage. Sie war verwirrt, sie hatte gerade wieder Oberwasser über ihre neuen Emotionen bekommen, und da saß dieser wunderschöne Junge und war so besorgt um sie. Sie wusste, dass diese Führsorge nicht nötig war, um ihr Blut zu nehmen. Sie wusste es aber schob es ganz weit weg, damit es sie nicht auf gefährliche Gedanken bringen konnte. Sie wollte sich schon in ihre Welt zurückziehen, zu dem bunten Bild, doch sie wurde unterbrochen als Gabriel „Ha!" rief und auf ihre Lippen zeigte. „Du hast gelächelt!" Er drehte sich zur Seite „Yess, wir haben das erste Lächeln!" Sie lächelte erneut und hörte ihn lachen. Er beruhigte sie, mit einer Leichtigkeit und sie war wieder in der Gegenwart angekommen, abgelenkt von dem was sie vorhatte. „Okay alle Ärzte verschwinden" Er stand auf und wollte aus dem Zimmer gehen, doch sie hielt ihn an seinem T-Shirt fest. Er stoppte und kniete sich wieder hin. „Wenn du das durchziehst, dann bekommst du morgen alles zu essen was du essen kannst und willst, und du bekommst ein Geschenk und obendrauf darfst du dir was wünschen." Er legte den Kopf schief und lächelte sie an. „Na wie klingt das?" Sie nickte.

„Du wirst schlafen meine kleine Prinzessin, du wirst nichts mitbekommen, nur morgen wird es etwas wehtun." Er hob seine Hand, doch sie stoppte ihn erneut in seiner Handlung. Sie deutete auf ihren Mund und dann auf ihn. 

Gabriel schmunzelte „Ich werde mich umdrehen und nicht hinsehen." Das Mädchen nickte erneut. Er hob seine Hand und legte sie auf ihre Augen, Wärme strömte durch ihren Körper und sie fühlte sich ganz leicht und sicher, es war ein Gefühl, dass sie noch nie gespürt hatte, sie sträubte sich instinktiv, aber es war so überwältigend, dass sie sich einfach fallen ließ und die Dunkelheit umarmte. Sie wusste, dass sie ihn nie wieder machen lassen durfte, was er gerade tat, weil die warme Dunkelheit, die er ihr gerade bot, sie würde süchtig danach werden.