Chereads / Herri Töpfer und der Zauberkessel des Zufalls / Chapter 9 - 7. Ein geheimnisvoller Hinweis

Chapter 9 - 7. Ein geheimnisvoller Hinweis

Herri, Ronella und Hermine sprinteten durch die Gänge von Muggelgrunz, während Filch, der Hausmeister, hinter ihnen her brüllte.

»Bleibt stehen, ihr kleinen Übeltäter!«, schrie er und schwang eine Lampe wie ein Schwert.

»Das ist nicht gut«, keuchte Ronella. »Er wird uns in Kürbisse verwandeln!«

»Filch kann nicht zaubern!«, rief Hermine über ihre Schulter. »Er ist ein Squib.«

»Ein was?«, fragte Herri, während sie um eine Ecke bogen.

»Ein Nicht-Zauberer, der aus einer Zaubererfamilie stammt«, erklärte Hermine. »Aber das hilft uns gerade nicht!«

Sie rasten um die letzte Ecke und tauchten in den Korridor des Rallerdor-Turms ein, wo das Porträt der fetten Dame sie mit erhobener Augenbraue ansah.

»Passwort?«, fragte sie.

»Puddingblitz!«, keuchte Hermine, und das Porträt schwang zur Seite.

Sie stürzten in den Gemeinschaftsraum und schnappten nach Luft. Filchs Rufe verstummten in der Ferne.

»Das war knapp«, sagte Ronella und sank auf einen Sessel. »Warum müssen wir immer weglaufen?«

»Weil wir immer Dinge tun, die verboten sind«, antwortete Herri und ließ sich neben ihn fallen.

Hermine setzte sich mit dem Buch, das sie in letzter Sekunde gerettet hatte, und schlug es wieder auf. »Hier ist noch mehr über den Dunklen Kessel.«

»Wir wurden fast geschnappt, und du liest weiter?«, fragte Ronella ungläubig.

»Natürlich«, sagte Hermine, ohne aufzusehen. »Der Kessel könnte wichtig sein. Hör zu: ‚Der Kessel ist ein Artefakt von enormer Macht. Er erzeugt Glück, aber auf Kosten der Stabilität. Alles, was durch Zufall beeinflusst wird, wird unkontrollierbar.'«

»Das klingt… gefährlich«, sagte Herri.

»Das ist es auch«, sagte Hermine. »Und hier steht noch etwas: ‚Der Kessel wurde vor Jahren in einem magischen Verlies verborgen – einem Ort, der nur durch einen bestimmten Schlüssel zugänglich ist.'«

»Ein Verlies?«, fragte Ronella. »Das klingt nach einem Albtraum.«

»Oder nach unserem nächsten Ziel«, sagte Herri mit entschlossener Stimme.

- Die Suche nach dem Schlüssel -

Am nächsten Morgen machten sich die drei auf die Suche nach Hinweisen. Sie fragten leise ältere Schüler aus, schlichen durch die Flure und hielten ihre Ohren offen.

Doch es war nicht leicht, Informationen zu bekommen. Die meisten Schüler hatten keine Ahnung, wovon sie sprachen, und die Lehrer waren zu beschäftigt, sich über explodierende Zaubertränke zu beschweren.

Dann, während einer besonders langweiligen Geschichte der Zauberei-Stunde, fand Hermine endlich etwas.

»Schaut euch das an«, flüsterte sie und zeigte auf eine Randnotiz in ihrem Lehrbuch. »Hier steht, dass der Dunkle Kessel zuletzt in Verbindung mit einer alten Zaubererfamilie namens der Glückstreffers erwähnt wurde.«

»Glückstreffers?«, fragte Ronella. »Das klingt wie ein schlechter Scherz.«

»Es ist ein Hinweis«, sagte Herri. »Vielleicht sollten wir in der Bibliothek nach dieser Familie suchen.«

»Nicht wieder in den Verbotenen Bereich!«, stöhnte Ronella.

Hermine rollte mit den Augen. »Nein, im normalen Bereich. Aber wir müssen schnell sein.«

- Eine seltsame Entdeckung -

In der Bibliothek fanden sie ein altes Buch über magische Artefakte, in dem die Glückstreffers ausführlich beschrieben wurden.

»Hier steht, dass die Familie einst für ihre unglaubliche Fähigkeit bekannt war, das Glück zu kontrollieren«, las Hermine vor. »Sie nutzten den Kessel, um ihr Vermögen aufzubauen, aber irgendwann wurde er ihnen zu gefährlich, und sie versteckten ihn.«

»Wo haben sie ihn versteckt?«, fragte Herri gespannt.

»Das steht hier nicht«, sagte Hermine. »Aber es gibt einen Hinweis: ‚Der Schlüssel zu ihrem größten Schatz liegt im Schloss verborgen, dort, wo das Glück verloren geht.'«

»Das Glück verloren geht?«, fragte Ronella. »Das klingt deprimierend.«

Herri dachte nach. »Vielleicht… der Kerker? Oder ein alter Klassenraum?«

»Vielleicht«, sagte Hermine. »Aber wir müssen vorsichtig sein. Wenn der Kessel so mächtig ist, wie sie sagen, will ihn bestimmt noch jemand anderes haben.«

- Ein merkwürdiges Verhalten -

Während sie das Schloss weiter durchsuchten, fiel Herri auf, dass Professor Quassel sich immer seltsamer benahm. Sein Turban schien öfter zu zischen, und er mied Herris Blick, wann immer sie sich begegneten.

»Was ist mit ihm los?«, fragte Herri eines Abends, als sie im Gemeinschaftsraum saßen.

Herri, Ronella und Hermine standen vor der massiven Holztür von Professor McKnacks Büro. Auf dem Türschild stand in geschwungener Schrift: „Betreten nur auf eigene Gefahr. Die Katze beobachtet."

»Das ist eine Falle«, sagte Ronella und machte einen Schritt zurück. »Sie wird uns in Kürbisse verwandeln.«

»Hör auf, dich so kindisch zu benehmen«, fauchte Hermine. »Wenn wir etwas wissen wollen, müssen wir fragen.«

Bevor Ronella protestieren konnte, klopfte Hermine entschlossen an die Tür.

»Herein!«, kam eine scharfe Stimme von drinnen.

Das Büro war genauso ordentlich und streng wie Professor McKnack selbst. Ein Stapel Bücher lag auf dem Schreibtisch, und eine Porzellanfigur einer Katze thronte bedrohlich auf einem Regal. Professor McKnack saß hinter ihrem Schreibtisch, die Hände verschränkt und die Augenbraue skeptisch hochgezogen.

»Was kann ich für euch tun?«, fragte sie mit einem Ton, der deutlich machte, dass sie keine Zeit für Unsinn hatte.

Hermine trat vor. »Professor, wir wollten fragen, ob Sie uns etwas über den Spiegel im Korridor der dritten Etage erzählen können.«

McKnacks Augen verengten sich. »Wie kommt es, dass ihr von diesem Spiegel wisst?«

Ronella starrte auf seine Füße, und Herri fühlte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat.

»Äh… wir haben ihn zufällig gesehen«, sagte Herri schließlich.

McKnack stand auf, ihre Robe wehte dramatisch, obwohl kein Wind zu spüren war. »Dieser Spiegel war gefährlich. Er zeigt Wünsche, ja, aber er zieht auch Chaos an. Es war unverantwortlich, ihn hierher zu bringen.«

»Wer hat ihn gebracht?«, fragte Hermine.

McKnack hielt inne, bevor sie leise antwortete: »Das wissen wir nicht. Aber es könnte mit dem Dunklen Kessel zusammenhängen.«

»Dem was?«, fragten Herri und Ronella gleichzeitig.

»Das geht euch nichts an«, sagte McKnack scharf. »Aber ich rate euch dringend, euch von allem fernzuhalten, das ungewöhnlich erscheint.«

- Das Rätsel des Dunklen Kessels -

Zurück im Gemeinschaftsraum der Rallerdors saßen die drei zusammen und versuchten, die Worte von Professor McKnack zu entschlüsseln.

»Was ist dieser Dunkle Kessel?«, fragte Ronella, während er seine Ratte mit einem Brotkrumen fütterte.

»Es klingt wie etwas, das wichtig ist«, sagte Hermine. »Wenn der Spiegel mit ihm verbunden ist, könnte es gefährlich sein.«

»Vielleicht hat es etwas mit Moldyshorts zu tun«, sagte Herri, während er nachdenklich in die Flammen im Kamin starrte.

Ronella zuckte zusammen. »Sprich seinen Namen nicht aus! Das bringt Unglück.«

»Ach, hör auf«, sagte Hermine genervt. »Wir wissen alle, dass Moldyshorts irgendwo da draußen ist. Und es ist möglich, dass er versucht, etwas wiederzuerlangen – vielleicht diesen Kessel.«

Herri erinnerte sich an die Botschaft, die im Spiegel erschienen war: „Hüte dich vor dem, was du suchst, denn der Zufall ist der größte Feind."

»Ich glaube, wir sollten mehr darüber herausfinden«, sagte er schließlich.

Ronella stöhnte. »Natürlich glaubst du das. Warum können wir nicht einmal ein ruhiges Jahr haben?«

»Weil wir in Muggelgrunz sind«, antworteten Herri und Hermine gleichzeitig.

- Eine verbotene Bibliothek -

Am nächsten Tag beschlossen sie, mehr Informationen über den Dunklen Kessel zu suchen – in der Bibliothek. Doch Hermine hatte andere Pläne.

»Die normale Bibliothek reicht nicht aus«, sagte sie entschlossen. »Wir müssen in den Verbotenen Bereich.«

»Verboten?«, fragte Ronella entsetzt. »Das ist doch nur ein Wort für ‚hier wird man geschnappt und bestraft'!«

»Nicht, wenn wir vorsichtig sind«, sagte Hermine und schob ihre Bücher zusammen. »Wir gehen heute Nacht.«

- Einbruch in den Verbotenen Bereich -

Kurz vor Mitternacht schlichen sich die drei in die Bibliothek. Es war dunkel, und die einzigen Geräusche kamen von den schlafenden Porträts, die ab und zu schnarchten.

Hermine führte sie zielsicher zum Verbotenen Bereich, wo die Bücher in Ketten lagen und eine düstere Aura ausstrahlten.

»Das ist ein schlechter Plan«, murmelte Ronella, doch er folgte trotzdem.

Hermine griff nach einem Buch mit dem Titel „Kessel, Chaos und Katastrophen" und begann zu lesen.

»Hier steht, dass der Dunkle Kessel ein Artefakt ist, das unglaubliches Glück erzeugen kann – aber nur auf Kosten von Zufall und Chaos.«

»Das klingt nach einer Katastrophe«, sagte Herri.

»Es heißt, der Kessel wurde vor Jahren versteckt«, fuhr Hermine fort. »Aber es gibt Gerüchte, dass er wieder aufgetaucht ist.«

In diesem Moment erklang ein lautes Knarren, und ein Lichtkegel fiel auf sie.

»WAS HABEN WIR DENN HIER?«, brüllte die Stimme von Filch, dem Hausmeister.

Die drei ließen das Buch fallen und rannten um ihr Leben.

»Vielleicht hat er Angst vor Schlangen«, schlug Ronella vor.

»Oder vor sich selbst«, sagte Hermine. »Ich glaube, er verbirgt etwas.«

Herri nickte. »Ich auch. Und ich wette, es hat etwas mit dem Kessel zu tun.«

Doch bevor sie weiterreden konnten, flog plötzlich eine Eule durch das Fenster und ließ einen Brief vor ihnen fallen. Herri hob ihn auf und öffnete ihn vorsichtig.

„Trefft mich heute Nacht in der großen Halle. Ich habe Informationen über den Schlüssel."

Der Brief war nicht unterzeichnet, doch Herri spürte, dass dies der nächste Schritt auf ihrer Suche war.

»Das klingt nach einer Falle«, sagte Ronella, während er den Brief las.

»Vielleicht«, sagte Herri. »Aber wir haben keine Wahl.«