Chereads / Herri Töpfer und der Zauberkessel des Zufalls / Chapter 7 - 5. Ein Fluch im Korridor

Chapter 7 - 5. Ein Fluch im Korridor

Die Tage in Muggelgrunz vergingen schnell, und Herri begann sich langsam an das Leben in der Zauberschule zu gewöhnen. Das Frühstück bestand oft aus fliegenden Toastscheiben, der Unterricht war chaotisch, und es war eine allgemein akzeptierte Tatsache, dass mindestens einmal pro Woche irgendetwas in die Luft flog – meistens in Zaubertränke.

Doch eines Abends, als Herri, Ronella und Hermine auf dem Weg zurück in den Rallerdor-Turm waren, geschah etwas Seltsames.

»Hast du den neuen Besen gesehen?«, fragte Ronella begeistert, während sie durch einen langen Korridor gingen. »Die Nimbus 1990? Der soll so schnell sein, dass man kaum merkt, dass man überhaupt fliegt!«

»Das klingt gefährlich«, sagte Hermine. »Ich verstehe nicht, warum Zauberer so gerne Risiken eingehen.«

»Weil es Spaß macht«, entgegnete Ronella grinsend.

Doch bevor Hermine antworten konnte, blieb Herri stehen. Etwas im Korridor fühlte sich falsch an – die Luft war schwer, und ein merkwürdiger Geruch lag darin, als hätte jemand nasses Heu angezündet.

»Was ist das?«, fragte Herri, während er in die Dunkelheit vor ihnen starrte.

Plötzlich hörten sie ein leises, schabendes Geräusch, und ein Schatten bewegte sich am Ende des Gangs.

»Ich glaube, wir sollten umdrehen«, flüsterte Hermine, doch Ronella schüttelte den Kopf.

»Das ist sicher nur Peeves, der Poltergeist«, sagte er. »Der spielt doch ständig Streiche.«

Doch als sie näher kamen, sahen sie, dass es nicht Peeves war. Es war ein großer Spiegel, der mitten im Korridor stand – ein Spiegel, den sie zuvor noch nie gesehen hatten.

- Der Spiegel und die Botschaft -

»Warum steht hier ein Spiegel?«, fragte Herri und trat näher.

Der Spiegel war riesig, mit einem goldenen Rahmen, der mit seltsamen Runen verziert war. Doch was Herri am meisten auffiel, war, dass sein Spiegelbild… anders war.

Er sah sich selbst, aber er war nicht allein. Hinter ihm standen seine Eltern – Menschen, die er nie gekannt hatte. Sie lächelten ihn an, als wollten sie etwas sagen.

»Herri?«, fragte Hermine vorsichtig. »Was siehst du?«

Herri blinzelte und drehte sich zu seinen Freunden um. »Meine Eltern. Ich sehe meine Eltern.«

Ronella trat ebenfalls vor den Spiegel, doch sein Gesichtsausdruck wurde schnell zu einer Mischung aus Verwirrung und Freude. »Ich sehe mich… mit einem Besen in der Hand! Der Nimbus 1990!«

»Das ist unmöglich«, sagte Hermine, während sie ebenfalls einen Blick in den Spiegel warf. »Ich sehe mich… als die Beste in allen Prüfungen.«

Ronella verdrehte die Augen. »Klar, Hermine.«

»Das ist kein normaler Spiegel«, murmelte Herri und drehte sich wieder zu seinem Spiegelbild um. »Er zeigt dir, was du dir am meisten wünschst.«

Doch während sie den Spiegel weiter betrachteten, begann etwas Merkwürdiges zu geschehen. Auf der Oberfläche des Spiegels erschienen plötzlich Worte, die aussahen, als wären sie in Nebel geschrieben:

„Hüte dich vor dem, was du suchst, denn der Zufall ist der größte Feind."

»Was bedeutet das?«, fragte Ronella nervös.

Hermine trat einen Schritt zurück. »Ich glaube, wir sollten gehen. Jetzt.«

Doch bevor sie sich umdrehen konnten, ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen, und der Spiegel zerbrach in tausend Stücke.

- Die Folgen des Fluchs -

Am nächsten Morgen wurde das gesamte Schloss von der Nachricht erschüttert, dass ein verbotener Spiegel im Korridor der dritten Etage gefunden worden war. Professor McKnack war wütend, und Duddledore hatte eine Ankündigung gemacht, die alle Schüler in Panik versetzte:

»Der Spiegel war kein gewöhnlicher Spiegel«, hatte er mit ernster Stimme gesagt. »Er war mit einem alten Fluch belegt, der Chaos verbreiten kann, wenn er nicht rechtzeitig zerstört wird.«

»Chaos?«, fragte Ronella nervös, während sie in der großen Halle frühstückten. »Was meint er damit?«

»Ich weiß es nicht«, sagte Hermine, »aber ich glaube, es hat etwas mit dem zu tun, was wir letzte Nacht gesehen haben.«

Herri schwieg, doch tief in seinem Inneren wusste er, dass der Spiegel nicht das Ende war. Irgendetwas war in Gang gesetzt worden, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie herausfinden würden, was.

»Wir sollten mit Professor McKnack reden«, sagte Hermine schließlich.

»Oder wir könnten einfach so tun, als hätten wir nichts gesehen«, schlug Ronella vor.

»Das hat bei dir noch nie funktioniert«, entgegnete Hermine und zog Herri mit sich, während sie Richtung Büro der stellvertretenden Schulleiterin ging.