„Schatz, wir wurden gerade zu deiner Hochzeit von einem Fremden eingeladen. Was geht hier vor?" fragte meine Mutter sauer per Videochat.
Brian war eine Stunde später wiedergekommen, und hatte nicht nur mein Laptop dabei, sondern auch eine Stylistin für Kleider, die meine Maße kurz nahm, und sich notierte, was ich gerne an Stoff hätte. Als sie weg war, da telefonierte Brian weiter, und ging wieder aus dem Raum. Erst da konnte ich meine Eltern anrufen, und war nun in Erklärungsnot.
„Ich war selbst sehr überrascht. Ich kenne ihn auch nicht lange, Mama. Aber er meint, dass ich seine einzig wahre Frau bin." versuchte ich ihr zu erklären ohne das Thema Werwolf anzuschneiden.
Ich hörte sie seufzen. „Willst du dir nicht Zeit lassen?" fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, es ist ok, Mama. Ich hoffe nur, dass ihr beide morgen hier sein könnt." sagte ich. „Morgen ist Sonntag, also kein Problem." sagte sie. „Wir sehen uns dann morgen. Bis dann, mein Schatz." verabschiedete sie sich, und legte auf.
Es wurde Abend, und es klopfte. Hatte nicht nur Brian und sein Beta hierher Zugang? Wer war das? „Zukünftige Luna, hier ist der Beta. Ich bin hier, um euer Kleid vorbeizubringen, Essen und ein Brief vom Alpha."
Ich öffnete die Tür. Ein schlaksiger junger Mann betrat vollbeladen den Raum. Das Kleid legte er über einen Stuhl. Das Essen auf dem Tisch. Erst danach gab er mir den Brief. Ich riss ihn gleich auf.
Meine teuerste Gefährtin,
gerne wäre ich nun bei dir. Aber das bringt Unglück vor der Hochzeit. Daher warte ich am Altar auf dich.
Bis dahin denke ich an dich, und halte dich in Gedanken fest im Arm.
Dein Brian
„Soll ich ihm eine Nachricht mitgeben?" fragte mich der Beta. Ich schüttelte den Kopf. „Hab ja nun alles hier." sagte ich tonlos. „Dann gute Nacht." sagte der Beta, und ging. Die Tür verschloss er.