Julias Sichtweise
Sechs Jahre später
Endlich hatte ich es geschafft! Meinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre hatte ich in der Tasche, und suchte nun dringend einen neuen Job. In der Uni hingen einige vielversprechende Stellenangebote an der schwarzen Wand. Ich machte kurz Fotos davon, und ging freudestrahlend nach Hause. Mittlerweile lebte ich alleine, da die Universität weit weg von zuhause war. Trotzdem redete ich über Videochat fast täglich mit meinen Eltern.
Seitdem mich Alex abgelehnt hatte schaffte ich es nicht mich neu zu verlieben. Ich hatte zwar Spaß am Wochenende in Discos beim Tanzen und trinken. Nur mehr gab es da auch nicht.
Manchmal dachte ich, dass ich dank Alex abstinent gegenüber anderen Männern geworden war. Ich hoffte es nicht, aber es sah fast so aus.
Immerhin war ich von der Nacht mit Alex nicht schwanger geworden. Das wäre ja noch was gewesen. Ein Kind von dem Mistkerl hätte ich nicht brauchen können.
Ich seufzte, und setzte mich nun an meinen Laptop. Schnell tippte ich die Bewerbungen. Besonders eine als Sekretärin des Geschäftsführers sprach mich an.
Ich hatte nicht wirklich eine Ausbildung, aber ich tat alles um hervorzustechen. Daher konnte ich mehrere Fremdsprachen fast fließend sprechen, hatte IT Kurse besucht und mich auch sonst weitergebildet. Daher sah ich doch meine Chancen.
Wenige Tage später bekam ich einen Termin zum Vorstellungsgespräch. Und nachdem ich pünktlich auf die Minute da erschien, und ich ein Gespräch mit einer ziemlich miesepetrigen Personalchefin hatte, sah ich keine Chance mehr.
Bei der Stelle sollte ich die persönliche Sekretärin vom Geschäftsführer Brian Black sein. Voraussetzungen waren entweder kaufmännische Ausbildung und drei Jahre Berufserfahrung oder Uniabschluss mit vergleichbaren Qualifikationen. Arbeiten waren nebst organisatorischen Kram auch den Chef zu begleiten.
Abends wurde ich aber doch überrascht. Das Telefon klingelte, und mir wurde mitgeteilt, dass ich doch genommen wurde, und vier Tage später anfangen könnte.
Nachdem ich aufgelegt hatte, jubelte ich, trank etwas Alkohol zur Feier, und wusste, dass nun alles gut gehen würde.