"Dieser alte Diener wünscht Seiner Majestät einen goldglänzenden Abend."
Liu Yao betrat die Empfangshalle des Qianqing-Palastes und nahm das warme Handtuch entgegen, das ein Dienstmädchen darreichte. Das Schein der untergehenden Sonne badete die hölzernen Fußböden in warmes Licht, und der beruhigende Duft von Sandelholz erfüllte die Luft.
Doch etwas stimmte nicht. Die betörende Gestalt, die sonst oft an der Türschwelle stand und auf seine Rückkehr vom Tianlu-Pavillon wartete, fehlte heute auffällig.
"Wo ist Ah Yun?", fragte Liu Yao, dessen aufmerksamer Blick nicht entging, wie ein Zögern über das Gesicht seines Vertrauten huschte. Cao Mingbao, der treue Dienstbote mittleren Alters, war ihm seit vielen Jahren bekannt – und mit ihm auch seine kleinen Unsicherheiten.
Dieses Zögern, gepaart mit Cao Mingbaos seltsamem Ausdruck, war gelinde gesagt beunruhigend.
"Raus mit der Sprache", drängte er.