"Wer zum Teufel hat das getan?", schnappte Chase und schlug erbost auf den Tisch.
Seine Sekretärin, die beiseite trat, wurde kreidebleich. "Es muss ein Hackerangriff sein! Ich überprüfe umgehend die IP-Adresse!"
Chase war außer sich vor Wut.
Wer auch immer diesen hinterhältigen Streich gegen ihn geplant hatte, durfte damit nicht durchkommen. Die Black Corp. war schließlich das führende Unternehmen der Stadt und verfügte über Spitzentechnologie!
Wie konnte jemand so leicht in ihr System eindringen? Chase dachte bei sich: "Verdammt, das ändert nichts. Es zeigt nur, dass mein IT-Personal nutzlos ist!"
Bald war die IP-Adresse zurückverfolgt, und sie schien vom Silverlin Hotel zu stammen.
Chase betrachtete die IP-Adresse und runzelte die Stirn. Im nächsten Moment kam ihm ein Gedanke.
War nicht Hazel Haynes aktuell im Silverlin Hotel untergebracht? Sie musste etwas damit zu tun haben!
"Diese Miststück", dachte Chase, "kann mich in der realen Welt nicht schlagen. Also hat sie sich dazu entschlossen, mich auf diese Weise zu demütigen?" Er knirschte mit den Zähnen, und sein Gesichtsausdruck wurde immer düsterer.
"Josh, hast du die Unterlagen? Die Wette betreffend die Vereinbarung."
Mit einem ernsten Gesichtsausdruck reichte Josh ihm flugs die Papiere. "Alles erledigt, Mr. Black. Hier sind sie!"
Chase nahm sie entgegen und überflog sie kurz.
Die Bedingungen waren für Hazel äußerst ungünstig. Chase lächelte zufrieden.
"Perfekt. Ich möchte sehen, wie diese Schlampe untergeht!"
Es war mittlerweile 9 Uhr morgens.
Begleitet von Tristan kam Hazel am Haynes-Tower an.
Der Parkplatz unten wimmelte nur so von Reportern und einer von Ingrid angeheuerten Menge an Demonstranten.
"Da ist sie!", rief einer.
"Verlass die Stadt, du freche Nutte! Du bist eine Schande für alle Stadtbewohner!"
"Schande über dich!"
Dann waren da die Reporter. "Hazel, planen Sie, Ihren Vater aus dem Vorstand zu drängen? Wollen Sie das Vermögen der Haynes-Familie für sich beanspruchen?"
"Macht Platz!"
"Bitte, Hazel, sagen Sie etwas!"
"Seit wann sind Sie und Mr. Woods ein Paar? Ist Mr. Black über Ihre Beziehung informiert?"
Tristan dehnte sich aus, um Hazel zu schützen, während sie auf das Gebäude zusteuerten.
Mehr als ein Dutzend Bodyguards hielt die Menge zurück.
"Wirft etwas auf sie! Zeigt ihr, was passiert, wenn sie sich an andere Männer heranmacht!"
Im nächsten Moment prasselte es.
Faules Obst, Lunchboxen, Wasserflaschen und aller anderer Müll fiel wie ein Sturm auf Hazel nieder!
"Hey! Hört damit auf!" riefen Hazels Leibwächter. "Wir rufen die Polizei, wenn ihr nicht aufhört!"
Endlich erreichten Hazel und Tristan mit vereinten Kräften den Aufzug.
Sie beeilten sich einzusteigen.Blass und leicht zitternd starrte Hazel in den leeren Raum.
Tristan hielt sich an ihrer Schulter fest und flüsterte mit sanfter Stimme: "Es ist in Ordnung, Hazel. Hab keine Angst. Schenk diesen Leuten keine Beachtung. Sie sind nichts als Söldner."
"Ich bin in Ordnung, Tristan", entgegnete Hazel abgelenkt, ihre Lippen verfärbten sich blass.
Die Fahrstuhltür war im Begriff sich zu schließen, als plötzlich jemand sie blockierte und sie sich langsam wieder öffnete.
Chase betrat den Aufzug mit seinen langen Beinen und wütender Miene. Anscheinend war auch er den Belästigungen der Reporter nicht entkommen.
Erst dann bemerkte er Hazel und Tristan.
Tristan hatte seine Arme um Hazels Schultern gelegt. Sie sahen aus wie ein süßes, inniges und perfektes Paar.
Fast zeitgleich, beim Anblick dieser Szene, wurde Chase so düster, wie man es sich nur vorstellen konnte, und eine gewisse unaussprechliche Brutalität lag in seinem Blick. "Hazel Haynes! Was glaubst du, was du getan hast? Denkst du, dein kleiner Scherz kann alles wieder in Ordnung bringen?"
Hazel zog die Stirn in Falten und starrte Chase mit einem verwirrten Blick an. "Wovon sprichst du?"
Chase verspottete sie: "Ach komm, als ob du das nicht wüsstest! Netter Versuch! Weißt du was? Ich könnte dich jetzt der Informationsdiebstahl bei Black Corp beschuldigen. Das würde ausreichen, um dich für 8 bis 10 Jahre ins Gefängnis zu bringen!"
Hazel erschrak. "Ich verstehe das alles nicht. Wofür wollen Sie mich anklagen?"
Wütend packte Chase Hazel am Kiefer. "Wegen Hausfriedensbruch! Weil du dich in meine Eigentümer gehackt hast! Wegen Diebstahl meiner Geschäftsinformationen!"
Das brachte Tristan sofort auf. Er schob Chase weg und sagte in seinem kältesten Ton: "Ich warne dich, Chase Black. Fass Hazel nicht an! Ich will nicht vor Hazel mit dir kämpfen!"
Chase schüttelte Tristans Hand ab. "Wie kannst du es wagen, dich in meine persönlichen Angelegenheiten mit ihr einzumischen?"
"Tristan, es gibt keinen Grund, sich so aufzuführen", sagte Hazel schnell und stellte sich zwischen die beiden, wobei sie Tristan mit ihrem Körper blockierte.
Chase war schnell erhitzt und hatte schon als Kind geboxt. Tristan würde sicher leiden, wenn es handgreiflich werden würde.
"Hör einfach zu, Chase Black. Ich habe keine Ahnung, wovon du redest."
"Meinst du das ernst? Gut, dann sieh dir diese IP-Adresse an und sag noch einmal, dass du von nichts weißt! Hast du vergessen, was du getan hast?" Chase holte sein Handy heraus und zeigte Hazel ein Bild der Nummern.
Hazel warf einen Blick darauf, war jedoch weiterhin konfus. "Was soll das sein? Was versuchst du genau zu sagen?"
Ding! Der Aufzug erreichte das Stockwerk des Konferenzraums.
Chase holte tief Luft. Nach einem kalten Schnauben verließ er den Aufzug, ohne sich noch einmal umzudrehen.
"Ich warte hier auf dich, okay?" sagte Tristan.
"Nein, Tristan, mach dir keine Sorgen. Ich komme klar. Du hast deine eigenen Aufgaben zu erledigen. Mach dir keine Sorgen um mich."
"In Ordnung, ich hol dich ab, wenn ich mit der Arbeit fertig bin!"
"Ja, bis dann!"
Damit wandte sich Hazel mit entschlossener Miene zum Konferenzraum.
Im Konferenzraum lehnte sich Chase im Hauptstuhl zurück und rauchte eine Zigarette. Kaum war Hazel eingetreten, warf er einen Stapel Papiere auf den Tisch.
"Hier ist alles. Schau es dir an. Und wenn alles in Ordnung ist, unterschreibe."
Hazel hustete, als sie den Rauch einatmete. "Hier im Büro ist das Rauchen nicht gestattet. Geh auf die Dachterrasse oder in den Raucherraum!"
Chase spottete nur. Dann zog er mit einem boshaften Lächeln tief an seiner Zigarette und blies allen Rauch direkt in Hazels Gesicht!