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Chapter 13 - Kapitel 13 Nicht so abgeneigt

Wenyan stürmte sofort durch die Tür und trat ein.

„Jinghe, Jinghe?"

Als er auf ihren zweifachen Ruf hin nicht reagierte, stupste Wenyan ihn sanft an.

„Geht es dir gut? Versetz mich nicht in Angst und Schrecken."

Allerdings sah er nicht danach aus, als würde er bloß schlafen.

„Wenn du jetzt nicht aufwachst, kneife ich dich in dein Philtrum, damit du Bescheid weißt. Ich mache das, um dich zu retten, nicht etwa, damit du aufwachst und mir vorwirfst, ich würde dich belästigen."

„Egal, ich mache ein Video als Beweis, falls du kleinlich sein solltest."

Wenyan murmelte zu sich selbst, als sie die Videoaufnahme auf ihrem Smartphone aktivierte.

Just in dem Moment, als sie einen passenden Ort suchte, um ihr Handy aufzustellen, hob Jinghe, der regungslos mit dem Gesicht auf dem Schreibtisch liegen geblieben war, langsam den Kopf.

Jinghe: „Was machst du da?"

Wenyan, die nah an sein Gesicht gefilmt hatte: „Ich kann es erklären ... Hast du die Geduld, mir zuzuhören?"

Jinghe warf ihr einen kühlen Blick zu und lehnte sich langsam auf seinem Stuhl zurück.

Sein Gesicht war blass und seine Stimme schwach: „Hast du Zucker?"

„Zucker, welchen Zucker willst du?"

„Oder ein Getränk, aber kein Mineralwasser."

Wenyan erkannte schnell: „Du hast eine Unterzuckerung? Warte auf mich, ich bin gleich wieder da!"

Kein Wunder, dass er reglos da lag, er war ohnmächtig geworden.

Nachdem sie das gesagt hatte, rannte Wenyan sofort los.

Sie hatte sich abends etwas zu essen gekauft, um Zeit zu sparen, darunter Gebäck wie Brot und Kuchen, und hatte es draußen in einer Papiertüte gelassen.

Als Jinghe sah, wie sie hinausstürmte, griff er nach ihrem Handy, das sie zurückgelassen und vergessen hatte mitzunehmen.

Sein Gesicht war furchtbar grau, aber es besserte sich ein wenig, als er erkannte, dass die Kamerafunktion nicht eingeschaltet war.

Er wollte gerade die Aufzeichnung beenden und das Telefon zurücklegen, als er, nachdem er an Wenyans Charakter gedacht hatte, die Stirn runzelte und ihr Fotoalbum öffnete.

Wer wusste schon, ob diese Frau heimliche Fotos von ihm gemacht hatte?

Es stellte sich als harmlos heraus: Es gab keine Bilder von ihm, hauptsächlich ihre eigenen Selfies und einige Screenshots mit Informationen über „Lost Voice".

Es schien, als hätte sie sich vorbereitet und nahm das Ganze ziemlich ernst.

Aber hatte sie nicht auf die Schauspielerei herabgesehen?

Noch während er grübelte, hörte Jinghe plötzlich das Geräusch eiliger Schritte, die sich aus der Ferne näherten.

Es war das Geräusch von Wenyan, die zurückkam.

Schnell legte Jinghe das Telefon auf den Schreibtisch.

Auch wenn er sich rasch bewegte, bemerkte Wenyan es dennoch, als sie hereinkam.

Wenyans Gesichtsausdruck war unbeschreiblich.

„Du hast wirklich in meinem Handy herumgeschnüffelt? Solltest du nicht solche Aktionen eigentlich verachten?"

Ein verdächtiges Erröten huschte über Jinghes blasse Wangen.

„Du hast mich gefilmt."

Wenyan 'tskte' und näherte sich ihm schnell mit der Papiertüte in der Hand.

„Wenn du hingeschaut hättest, wüsstest du, dass ich dich nicht gefilmt habe. Ich wollte dich gerade kneifen, weil ich dich nicht wecken konnte."

„Das habe ich gehört."

„Siehst du, ich hatte wirklich Angst, dass du unfair spielen würdest."

„Als ob an mir etwas wäre, das deine Intrigen wert wäre."

Wenyan: „......"

[Muss Jinghe so bissig sein? Ich finde, man sollte ihn statt Jinghe ‚Psycho' nennen. Ich versuche, ihm zu helfen, und er unterstellt mir noch immer Kritik, pah!]

„Hier, das ist ein halbgebackener, cremiger Käsekuchen, der ziemlich süß ist, und dazu gibt es Orangensaft. Das ist genau das Richtige für deinen niedrigen Blutzucker."

Während sie sprach, reichte Wenyan Jinghe die Papiertüte.

Dann beschwerte sie sich bei sich selbst [Das ist mein Lieblingskäsekuchen, den ich mir noch nicht mal selbst gegönnt habe, sondern stattdessen meine zweite Wahl wählte. Jinghe, oh Jinghe, wenn du es wagst, wählerisch zu sein oder irgendetwas Unfreundliches zu sagen, werde ich das sofort mitnehmen und an die Hunde verfüttern].

Jinghe hielt einen Moment inne, in kritischen Zeiten war diese Person doch gar nicht so übel.