Chapter 3 - Wiedergeburt

Reinkarnation – der Gedanke daran erweckte bei manchen Neugier und bei vielen Skepsis. Einige umarmten das Konzept voller Überzeugung, andere taten es als reine Fiktion ab.

Atticus, ein Skeptiker, war überzeugt, dass der Tod das definitive Ende bedeutete.

Doch als ob das Schicksal ihn verspotten wollte, wurde er mit einer bemerkenswerten Ironie des Lebens konfrontiert. In einem Moment, der sich jeder Logik und Vernunft entzog, sah sich Atticus einem verwirrenden Ereignis gegenüber.

"Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Junge. Er sieht ganz aus wie Avalon!"

Atticus beobachtete, wie eine ältere Frau den Neugeborenen behutsam in eine weiche Decke hüllte und ihn einer Frau in den Arm legte, die schwach in einem Krankenhausbett lag.

Die Mutter war von strahlender Schönheit, die alle in ihren Bann zog. Goldenes Haar umrahmte ihre hohen Wangenknochen und vollen Lippen. Ihre azurblauen Augen schimmerten tiefgründig, als flüsterten sie von Geschichten, die noch unerzählt waren.

„Warum weint er nicht, Xiomara?", fragte Anastasia besorgt, während sie ihr Kind betrachtete und die Stirn runzelte.

Ihre Instinkte schlugen Alarm; während der Schwangerschaft hatte sie so oft Tritte ihres Sohnes gespürt, dass sein Schweigen sie beunruhigte.

Er hatte den Eindruck eines Kindes erweckt, das von Energie und Leben strotzt, und sie konnte nicht verstehen, warum ihr Kleiner so ungewöhnlich ruhig war.

„Stimmt etwas nicht?", fragte sie erneut, den Blick auf ihr Baby gerichtet.

Xiomara, die Ärztin, begegnete dem besorgten Blick von Anastasia mit beruhigender Gewissheit. „Es kommt vor, dass Säuglinge unmittelbar nach der Geburt nicht weinen", erklärte sie gütig, in der Absicht, Anastasia zu beruhigen.

„Bitte ruhen Sie sich noch ein paar Tage aus und melden Sie sich sofort, falls Ihnen irgendetwas Ungewöhnliches auffällt – abgesehen davon."

Xiomara war selbst von diesem seltsamen Vorfall fasziniert; trotz ihres Fachwissens hatte sie so etwas noch nie erlebt.

„Sind Sie sicher?", hakte Anastasia nach, während sie ihr Kind prüfend ansah.

Die Medizinerin blieb standhaft und nickte dem Kind beruhigend zu. „Ich glaube wirklich, dass alles gut wird", sagte sie mit sanfter Stimme.

Schließlich gab Anastasia nach, nicht ohne eine Restbesorgnis. „In Ordnung. Danke für Ihre Hilfe, Xio", entgegnete sie, ohne den Blick von dem Bündel in ihren Armen abzuwenden.

„Jederzeit, Anna", antwortete Xiomara mit einem Lächeln und verbarg ihre eigene Sorge unter ihrer professionellen Miene.

„Ich werde den anderen Bescheid sagen, dass alles in Ordnung ist. Sie machen sich sicher große Sorgen."

Mit diesen Worten verließ sie den Raum, ihre Schritte hallten hinter ihr nach.

Einige Minuten vergingen, und Anastasias Herz füllte sich mit Wärme, als zwei Frauen und ein Mann den Raum betreten, leuchtende Lächeln im Gesicht.

Zelda, deren Haar von grauen Strähnen durchzogen war, blickte liebevoll auf Anastasia und den Neugeborenen herunter.

„Liebling, geht es dir gut?", erkundigte sie sich. Die Geburt war nicht einfach gewesen, und die Angst hatte groß gewesen, dass Anastasia sie nicht überleben würde.

Anastasia lächelte erschöpft. „Mir geht es gut, Mama", sagte sie mit noch immer schwacher Stimme von den Strapazen der anstrengenden Geburt. Ein neues Leben in die Welt gebracht zu haben, hatte sie erschöpft, aber dennoch erfüllte sie ein Gefühl der Freude.Ethan, ihr Vater, strahlte vor Stolz, als er seiner Tochter auf die Schulter klopfte: "Hahaha, er sieht genauso gut aus wie ich!" Sein Grinsen war ansteckend und sein Lachen klang, als wäre es über Generationen hinweg mit Wohlstand durchtränkt.

Sein Haar war ein erfahrenes Schwarz, um seine Augen und seinen Mund zeigten sich sanfte Falten. Er hob vorsichtig seinen Enkel hoch und verzog sein Gesicht zu albernen Grimassen, um ein Kichern von dem Kind zu entlocken.

Anastasias Blick wanderte zu Freya, ihrer Schwiegermutter, deren Gesichtsausdruck weitaus ernster war. "Er ist nicht hier, nicht wahr?" fragte Anastasia, ihre Stimme von Traurigkeit unterlegt, während sie sich nach einer positiven Nachricht sehnte.

"Nein, mein Liebling", erwiderte Freya, ihr Tonfall sanft und mitfühlend, als sie den Kopf schüttelte. Ihr blaues Haar fiel etwas länger als üblich für Frauen über ihre Schultern.

Anastasias Herz sank. Sie machte sich Sorgen um die Sicherheit ihres Mannes. Ohne den Vater ihres Kindes war ihre Freude nicht vollständig, seine Abwesenheit schmerzlich spürbar.

"Ich bin sicher, er wird zurückkehren, sobald er hört, dass du einen Sohn zur Welt gebracht hast", versuchte Zelda Anastasia aufzumuntern, doch sie gab nur ein leises "Hm" von sich, ihre Gedanken wirbelten umher.

Ethan lenkte das Gespräch auf ein leichteres Thema. "Welchen Namen hast du für unseren Enkel ausgesucht?", fragte er, hoffend auf ein Lächeln. Anastasia hatte sich schon als Mädchen mit allerhand verrückten Namen beschäftigt, die sie einmal ihren Kindern geben wollte.

Ihre Augen leuchteten, als sie sagte: "Ich will, dass er den Namen trägt..." Sie stockte, ihr Geist suchte hektisch nach dem perfekten Namen aus den vielen, die sie mochte, von denen ihr allerdings die meisten entglitten.

Plötzlich tauchte ein Name in ihren Gedanken auf,

"Atticus. Sein Name wird Atticus Ravenstein sein."

"Atticus, welch wunderschöner Name! Er passt perfekt zu ihm", rief Zelda begeistert.

Anastasia nickte zufrieden, sie schien mit ihrer Entscheidung glücklich zu sein, denn sie wirkte lebhafter als noch Minuten zuvor.

Kurz darauf trat Xiomara ins Zimmer und brachte eine Flasche mit einer tiefblauen Flüssigkeit mit. "Nun, ich denke, wir sollten sie nun ruhen lassen. Die Geburt war nicht leicht für sie", schlug sie der Familie behutsam vor.

"Trink dies hier und ruhe dich ein wenig aus, Anna", sagte sie, während sie ihr ein wenig von dem Mittel in einem Becher reichte.

"Ich finde, 'Atticus' ist ein toller Name", fügte sie hinzu.

"Ich danke dir. Ich bin erschöpft", antwortete Anastasia, nahm die Flasche entgegen und trank deren Inhalt.

Während ihre Augen müde wurden, übergab sie ihr Neugeborenes der Fürsorge Zeldas.

Zelda wiegte Atticus in ihren Armen, bevor sie ihn in eine wunderschöne Wiege legte, die mit feinen Schnitzereien und einem königlichen Baldachin verziert war.

Beim Verlassen des Zimmers wurden Gebete und gute Wünsche ausgesprochen in der Hoffnung auf eine rasche Erholung Anastasias und eine sichere Rückkehr ihres Mannes.

Indes fand sich der junge Atticus inmitten eines existenziellen Strudels wieder. 'Was zum Teufel passiert hier?', grübelte er, verwirrt von den sich entfaltenden Ereignissen und der Schwere seiner unerwarteten Existenz.

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A\N: Hallo. Dies ist mein erster Schreibversuch und ich benötige Rezensionen, um mich weiterzuentwickeln. Bitte hinterlasst welche!

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