Dieses Kapitel ist der zweite Teil des zweiten Kapitels. Ich habe mich dazu entschieden das zweite Kapitel in mehrere aufzuteilen, da das zweite Kapitel eine sehr große Menge an Text hat. Das bedeutet, dass dieses Kapitel und die folgenden für die Leute sind, die kein Kapitel mit über 12.000 Wörtern lesen möchten. Das bedeutet auch, dass dieses Kapitel spoiler für die beinhaltet, die nicht über das erste Kapitel hinaus gekommen sind.
„Heute ist der zweite Tag, auf meiner Reise zu einem Xiongshou. Ich bin glücklich. Ich habe einen neuen Freund kennengelernt. Er heißt Rood. Und vielleicht werde ich in Zukunft noch ein paar mehr Freunde, mit denen ich eine gute und abenteuerliche Reise erleben kann, kennenlernen.", Tsuyoi schrieb in sein Tagebuch, welches er sich kurz bevor er seine Reise antrat, kaufte. Man sah ihm sichtlich an wie fröhlich er ist. In seinem bisherigen Leben war er noch nie so glücklich. Rood sah ihn an. In ihm stieg Freude auf. Tsuyoi's unschuldiges lächeln, welches von herzen kam, machte Rood so viel glücklicher. Danach hatte Rood auf Tsuyoi's Büchlein geschaut. Er hatte sich gefragt, ob es ein Tagebuch ist und ob er in dem Buch von ihm schrieb. Ihm juckten die Finger. Er fragte sich, warum er immer so lange wartete, bis er jemandem eine Frage stellte.
„Tsuyoi?", fragend guckte er Tsuyoi in die Augen und das Jucken in seinen Fingern hörte auf. Tsuyoi warf ein schnelles, „Was ist denn?" ein ohne Rood anzuschauen. „Was schreibst du denn da? Ist das ein Tagebuch?"
„Richtig! Es ist ein Tagebuch. Ich hab mir gedacht, dass ich ein Tagebuch in dem ich meine Abenteuer nieder schreiben könnte, eine spaßige Angelegenheit wär. Ich fand den Gedanken, meine Abenteuer immer lesen und Erinnerungen wiederzuerwecken zu können schön. Vielleicht würde ich ja, wenn ich alt und faltig bin Nostalgie verspüren.", Rood stimmte ihm zu. Er bereute es jetzt selbst keines geschrieben zu haben.
„Zu schade. Wenn ich meine eigenen Abenteuer wieder lesen könnte, hätte ich sicherlich geweint. Die ganzen traurigen und die schönen Abenteuer, würden meine Tränendrüsen sicher aktivieren. Aber meine Freunde, die ich verlor… An diese Situation würde ich ungern denken wollen."
„Das tut mir leid Rood. Ich hoffe, dass es dir gut geht. Falls du jemanden zum Reden brauchst, bin ich immer für dich da.", Rood bedankte sich bei Tsuyoi. Er war glücklich darüber ihn kennengelernt zu haben. Danach verstummten sie beide und Tsuyoi schrieb mit freudigem Gesicht weiter an seinem Tagebuch.
Jetzt ist es wieder Abend geworden. Sie suchten sich wieder einmal einen Schlafplatz und so ging das die nächsten drei Tage. Tsuyoi wurde es langsam zu anstrengend aber als er das Gebäude der Yezhu Nanhai am Horizont sah, wurde er freudig aufgeregt.
„Rood! Hey Rood! Antworte mir Rood!", Tsuyoi's Aufregung schwappte auf Rood über und er selbst war nun freudig aufgeregt, aber gleichzeitig war er genervt von Tsuyoi's lauter Stimme.
„Lass mich doch erst einmal los!", Tsuyoi ließ ihn los und setzte sich, „Jetzt kannst du mir deine Frage stellen. Was wolltest du?"
„Siehst du das Gebäude da?"
„Meinst du das Gebäude der Yezhu Nanhai, am Horizont?", Tsuyoi antwortet darauf hibbelig und mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht mit: „Ja! Genau das meine ich! Wie lange brauchen wir noch bis dorthin? Ich kann es echt nicht mehr abwarten."
„Es wird noch ungefähr eine halbe Stunde dauern.", Rood begann zu stottern und sein Gesicht verzog sich zu einem anstrengenden und aufgezwungenen Lächeln, „Ach, Ts- Tsuyoi… Hast du dich eigentlich als Teilnehmer der Prüfung angemeldet? Ich hoffe es, denn ohne Anmeldung kannst du eigentlich nicht teilnehmen."
„Wie!? Ich musste mich anmelden? Seit wann muss man sich anmelden?" Tsuyoi trieb es die Tränen in die Augen, aber er versuchte sie zurückzuhalten. Rood versuchte ihn zu beruhigen.
„Weinst du?", Rood machte es selbst traurig, aber er konnte seine Tränen noch zurückhalten, „Du hast noch eine Chance."
„Wirklich? Welche denn? Sag! Sag schon! Ich muss es wissen!", Tsuyoi zerrte an Rood und Rood versuchte ihn zu beruhigen, aber er ließ sich nicht beruhigen, also begann Rood zu schreien.
„Stopp! Hast du noch alle Tassen im Schrank? Hör auf an mir zu zerren!", es wirkte. Tsuyoi hörte auf, an ihm zu zerren und schaute auf den Kahlen Holz Boden des Wagens, in dem beide fuhren. „Entschuldige dich, Tsuyoi!", er zuckte zusammen. Ihm wurde mulmig im Bauch. Er bekam Angst vor Rood.
„Entschuldigung.", murmelte Tsuyoi in sich hinein.
„Wie bitte? Ich habe dich nicht verstanden.", Tsuyoi wurde ein wenig lauter - weiterhin auf dem Boden schauend.
„Entschuldigung!"
„So!", Tsuyoi zuckte wieder zusammen. Roods tiefe und laute Stimme erschütterte ihn bis aufs Mark. „Du wolltest wissen, welche Chancen du noch hast, an der Prüfung teilzunehmen, richtig?", Rood forderte Tsuyoi mit einer kraftvollen Handbewegung auf den Kopf zu heben. Tsuyoi tat dies auch, aber er wischte sich vorher die Tränen in den Augen weg, damit Rood seinen erbärmlichen Anblick nicht ertragen müsste.
„Richtig.", antwortete Tsuyoi Rood.
„Dann erklär ich es dir jetzt. Wir gehen jetzt zur Yezhu Nanhai und da kannst du dich an der Rezeption anmelden. In den letzten Jahren haben sich immer weniger, für die Prüfung zum Xiongshou, angemeldet. Das heißt es sind vielleicht noch Plätze frei und wenn nicht kannst du dich in eine Warteliste schreiben lassen. Auf dem Weg zu diesem Gebäude gibt es oft Attentäter, deswegen kommt ein großer Teil gar nicht erst bei der Yezhu Nanhai an. Also kannst du höchstwahrscheinlich teilnehmen. Du bist wahrscheinlich der einzige auf der Wartelist."
„Meinst du das wirklich ernst, Rood?", Tsuyoi rührte es zu Tränen. Er wollte weinen, aber er musste jetzt standhaft bleiben. Er darf seine Gefühle nicht die Oberhand ergreifen lassen.
„Ja! Natürlich meine ich das ernst. Also hör auf zu weinen!", Tsuyoi fiel Rood ins Wort mit: „Ich weine gar nicht!", Rood wollte eigentlich noch mehr sagen, aber er ließ Tsuyoi reden.
Ich bin so glücklich! Zum Glück gibt es noch die Option mit der Warteliste. Während er sich das dachte, schaute er an die gewölbte Stoffdecke, des Wagens mit einem so breiten Lächeln, dass ihm das Gesicht wehgetan hatte, aber er hörte nicht auf zu Lächeln.
Tsuyoi wollte Rood eigentlich fragen, wie lange sie jetzt noch, bis zur Yezhu Nanhai, brauchten. Ihm juckten die Fingerspitzen und seine Lippen zitterten, weil sein Körper die Lippen bewegen wollte, um die Wörter zu bilden aber sein Kopf sagte nein. Er hatte im Moment viel zu viel Angst vor Rood. Er kam ihm wie ein Monster vor. Tsuyoi fasste von heute an einen Entschluss: Ich werde mich niemals wieder mit Rood streiten. Er war fest entschlossen. Er würde lieber allein den Goemul bekämpfen, als sich ein weiteres Mal mit Rood zu streiten.
„Hatschii!"
„Bist du krank Tsuyoi? Lass mal sehen.", Rood ging Tsuyoi ein wenig näher und faste ihm auf die Stirn. „Du bist aber warm. Vielleicht solltest du dich ausruhen."
„Niemals! Wir sind doch gleich da. Da kann ich doch nicht einfach schlafen.", Tsuyoi wollte um jeden Preis nicht schlafen gehen. Er wollte nichts Wichtiges verpassen.
„Leg dich lieber erstmal schlafen. Ich bitte dich.", Roods Stimme klang sanft aber sein Gesichtsausdruck war streng und seine Aura war erdrückend, also entschied sich Tsuyoi lieber zu schlafen.
„Vielen Dank Tsuyoi.", Roods Gesichtsausdruck wurde sanfter und Tsuyoi beruhigte sich wieder.
Nachdem sie bei der Yezhu Nanhai angekommen waren, parkte Rood seinen Wagen und seufzte nach der langen Reise. Nachdem er sich kurz ausgeruht hatte, lief er geradewegs zur Rezeption des Yezhu Nanhai Gebäudes. Einige begrüßten ihn mit: „Guten Abend, Herr Atlas!", Rood merkte jetzt erst, dass die Sonne am Horizont fast verschwunden ist. Es war wunderschön. Dieser Rot-Orange schein, mit dem die Sonne den Horizont zierte. Rood vergaß sich für einen Moment in dem wunderschönen Himmel, aber er sammelte sich wieder und korrigierte die Personen, die ihn mit „Herr Atlas", ansprachen. Ihm gefiel es nicht mit dem Nachnamen angesprochen zu werden. Es nervte ihn regelrecht, weil er dieselben Personen seit Jahren korrigieren muss, aber sie sprechen ihn weiterhin mit seinem Nachnamen an.
Er ging jetzt durch die Tür zur Rezeption. Er seufzte. Warum muss hier denn so eine lange Schlange sein? Ich dachte ich könnte Tsuyoi schnell anmelden und ihm gute Nachrichten überbringen. Es wird wohl ein bisschen dauern. Naja, es sind alles alte Personen, die werden sich sicherlich nicht für die Prüfung anmelden.