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2.6 Der zweite Teil der Prüfung

Dieses Kapitel ist der sechste Teil des zweiten Kapitels. Ich habe mich dazu entschieden das zweite Kapitel in mehrere aufzuteilen, da das zweite Kapitel eine sehr große Menge an Text hat. Das bedeutet, dass dieses Kapitel und die folgenden für die Leute sind, die kein Kapitel mit über 12.000 Wörtern lesen möchten. Das bedeutet auch, dass dieses Kapitel spoiler für die beinhaltet, die nicht über das erste Kapitel hinaus gekommen sind. 

„Als erstes Mal möchte ich euch allen danken. Danken dafür, dass ihr teilgenommen habt und euch getraut habt, diesen beschwerlichen Weg zu beschreiten."

Alle anwesenden bedankten sich auch bei ihm, für diese Worte. Er war stolz auf sie alle, ignorierte den Gedanken aber und fuhr fort: „Schätzt euch glücklich, dass ihr den ersten Teil überstanden zu haben. Jetzt aber kommen wir zum zweiten. Dafür müsst ihr euch endscheiden wer zuerst beginnt, aber ich erkläre es euch als erstes. In der zweiten und letzten Prüfung werdet ihr gegen erfahrene Xiongshou antreten und euch beweisen. Dafür werdet ihr natürlich auch eure Waffen benutzen. Ihr bekommt keine Holz-Attrappen, die würden nur zerbersten, bei euren Fähigkeiten. Also, wer jetzt aufhören möchte hat die Chance.", keiner antwortete ihm also sah er dies als Nein. „Wenn keiner von euch aufgeben möchte, ist das auch in Ordnung. Also macht euch bereit. Hier kommt Artemis. Sie ist eine herausragende Kämpferin und wird euch heute prüfen! Aber ich halte jetzt mal die klappe und überlass Artemis den Vortritt.", der Prüfer, dessen Namen Tsuyoi immer noch nicht weiß, hatte aufgehört mit seiner kratzigen Stimme zu reden.

Die Frau, die aufgetaucht war, war ganz normal von ihrer Statur. Ihre Haare waren lang und pechschwarz genauso wie ihre Augen. Wenn man in ihre Augen schaute, sah man nur leere Dunkelheit, die einen zu verschlingen vermag. Sie hatte einen Kastanienbraunen Pelzmantel und eine etwas weite Schwarze Hose, in der man sich gut bewegen kann. An ihrer Hose trug sie einen Gürtel, an dem sie ein Schwert hatte, welches dieselbe Form, wie das von Soko hatte. Die Scheide dieses Schwertes war schön, mit Blumenmustern, verziert. Ihre Schuhe waren nichts Besonderes, sie waren ganz normal, dieselben, die jeder andere Mensch anhat. Die Frau mit ihren pechschwarzen Augen hatte nun begonnen sich vorzustellen. Sie sagte: „Guten Tag! Ich bin Artemis. Ihr könnt mich auch so nennen. Wie ihr schon gehört habt, müsst ihr nur gegen mich antreten. Wer beginnt als erstes?", ihre Stimme war leise und genauso emotionslos, wie ihre Augen. Sie wirkte ein wenig gruselig auf Tsuyoi aber er wollte sich nicht weiter beirren lassen und ignorierte das Gefühl. Dann erklang eine laute Stimme, die die Stille erlöschen ließ. Es war das erste Mädchen, welches bestanden hatte. Die Blauhaarige.

„Ok gut. Dann komm her!", ihre Stimme war weiterhin so leise, wie die einer Maus. Die Blauhaarige stellte sich gegenüber von Artemis. Sie begann sich vorzustellen.

„Ich bin Soko! Ich bin hier, um die Prüfung zu bestehen und meine Eltern Stolz zu machen!"

Ach, so heißt sie. Ist schön, dass ich es endlich weiß. Dachte sich Tsuyoi und konzentrierte sich wieder auf den Kampf.

„Freut mich zu hören Soko. Ich fühle mich geehrt, deine Bekanntschaft machen zu dürfen.", sie zeigte sich sehr freundlich. Das verwirrte Tsuyoi ein wenig. Sie machte nicht den Anschein, als wäre sie freundlich. Aber er verwarf den Gedanken und schaute weiter zu.

Nachdem sie sich vorgestellt hatten, gingen sie beide in Kampfstellung. Sie warteten auf das Go, welches sie vom Prüfer erhalten würden.

Der Prüfer hob die Hand und gab dann ein lautes „los" von sich. In dem Moment preschte Soko vor. Sie hatte sich gedacht, dass sie mit der Klinge nur von der Seite schlagen müsse und Artemis wäre dann besiegt, aber sie machte es Soko nicht so leicht. Artemis machte einen Satz nach hinten, genauso weit, dass die Klinge sie nicht erwischen würde. Soko war beeindruckt davon, wie präzise sie gesprungen ist und hatte sich schnell dazu entschieden den Plan zu ändern.

Ihre Gedanken waren ein wirres Durcheinander, aber sie hatte gar keine Zeit nachzudenken, denn Artemis ist schon auf sie zugesprungen. Als Soko dies merkte war es schon zu spät, um auszuweichen also war ihre einzige Option die Klinge abzuwehren. Sie riss ihre Klinge so schnell es ging auf die gewünschte Position. Beim Aufprall klirrten beide Klingen laut. Auf Sokos Lippen bildete sich ein Lächeln, welches aus Verzweiflung heraus Endstand. Soko nutzte die Chance, um sich vor ihr zu entfernen.

Was soll ich jetzt nur tun? Wie soll ich sie besiegen? Und kann es sein, dass mein Lächeln nicht nur ein verzweifeltes ist? Kann es sein, dass ich spaß habe? Na ja, was auch immer! Ich muss mich auf den Kampf konzentrieren!

Soko nutzte die Zeit, die Artemis ihr gegeben hatte, um nachzudenken. Der Gedanke, dass sie spaß habe, ließ ihr in dem Moment keine Ruhe. Es stimmte, dass sie spaß an dem Kampf hatte. Es lag daran, dass sie bevor sie hergekommen ist niemanden getroffen hatte, der stärker als sie war. Sie hatte jeden Kampf gewonnen, bis irgendwann keiner mehr gegen sie antreten wollte. Alle sagten sie ihr: „Du wirst doch eh gewinnen. Warum sollte ich also meine Zeit verschwenden?" Deswegen hatte sie noch nie einen Kampf, bei dem sie verloren hatte und deswegen hatte sie sich in diesem Moment so sehr gefreut.

Soko konzentrierte sich jetzt wieder auf den Kampf. Sie war froh, dass Artemis sie nicht angegriffen hatte. So unkonzentriert, wie sie war, wäre das ihr aus gewesen Aber sie machte sich nichts daraus und preschte ein Zweites Mal nach vorn, um einen Treffer zu landen.

Artemis wich diesmal nicht aus und wehrte den Angriff ab. Da Sokos Angriff von unten kam konnte Artemis ihr Gesicht sehen. Sie hatte ja mit ihrem ganzen Körper und nicht nur mit ihrem Schwert angegriffen. Sokos verwegener Blick machte Artemis ein wenig sauer. Sie verlor kurz die Kontrolle über sich. Artemis wollte gerade mit ihrer vollen Kraft zuschlagen, aber sie konnte sich noch zurückhalten. Danach machte Artemis einen kleinen Sprung zurück, damit sie nicht zu weit weg von ihr war. Artemis gab Soko keine Zeit zu reagieren, denn genau, als sie auf dem Boden aufkam, hatte Artemis ihr Schwert von der Seite auf Soko zu sausen lassen.

Was?! Wann ist das passiert? Wie schnell ist diese Frau? Wie konnte sie so schnell springen und dazu direkt zuschlagen? In diesem kurzen Moment ging Soko so einiges durch den Kopf. Sie konnte auf einmal auch keinen klaren Gedanken mehr fassen, bis auf die paar Sätze ging nichts mehr. Sie hatte Angst. Angst zu verlieren, aber gleichzeitig freute sie sich darüber. Endlich konnte sie auch mal spüren, wie verlieren so ist. Kurz bevor sie dann wirklich getroffen wurde, hielt Artemis dann an. Alle haben für sie beide geklatscht. Sogar Utopius.

Erstaunlich! Zwischen den beiden liegen Welten, aber Soko hat sich trotz alledem so gut geschlagen! Tsuyoi war beeindruckt von Soko. Sie hatte gewirkt, wie ein Held aus einem Märchenbuch.

„Wunderbar! Der Kampf war gut mitanzusehen!", der Prüfer hatte den Kampf beendet und sie beide für diesen wunderbaren Kampf gelobt. „Soko…", der Prüfer bemerkte Sokos betrübtes Gesicht und ging zu ihr hin, um sie zu trösten. „Das hast du gut gemacht. Du solltest stolz auf dich sein. Ich habe in meinen 20 Jahren als Prüfer noch nie einen besseren Kampf gesehen."

Soko ignorierte ihn aber die Worte schienen zu wirken. Seine sanfte Stimme war wirklich wie Balsam für die Seele, was man von seiner kratzigen alltags Stimme nicht behaupten konnte.

Er redete noch einen kurzen Moment weiter, um dann bekannt zugebe, ob sie bestanden hatte oder ob sie es nicht hatte.

„Also bevor der nächste Kampf beginnt, muss ich bekannt geben, ob sie bestanden hat oder ob sie es nicht hat. Aber vorher klatscht doch ein zweites Mal!", alle klatschten noch einmal. Als alle aufhörten zu klatschen fuhr er fort: „Glückwunsch, Soko! Du hast bestanden! Dein Kampf gegen Artemis war fabelhaft und deine Bewegungen nahezu perfekt!"

Soko freute sich über das Lob. Sie war jetzt auch um einiges glücklicher, denn sie war sich jetzt bewusst, wie schwach sie eigentlich war.

Der Prüfer, der kurz wartete bevor er weiterredete, sagte: „Als nächstes ist Violet dran zu kämpfen! Trete bitte vor Violet"

Violet trat unsicher hervor. Sie ist das zweite Mädchen, was bestanden hatte. Das Bild, welches sich Artemis von ihr machte, war eher negativ. Sie dachte sich, wie jemand, der so unkonzentriert ist überhaupt die Puppe hatte zerschneiden können. Aber sie ließ ihren Gedanken keinen Freiraum. Sie wollte sich selbst ein Bild von ihr machen. 

Als Violet vor Artemis trat hatte sie sich mit gesenktem Haupt vorgestellt.

„Ich bin Violet. Freut mich sie kennen zu lernen. Ich bin hier, weil ich meine Familie und alle anderen Bewohner Zeros von dem Leid, dass der Goemul den Leuten zufügt, zu befreien.

„Mich kennst du ja schon also muss ich mich nicht nochmal vorstellen, aber ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen. „

Die Stimmen beider waren gleich piepsig und Tsuyoi hatte Probleme ihren Namen zu verstehen, aber er hat es irgendwie geschafft.

Aha. Sie heißt also Violet. Schöner Name, das muss ich schon sagen und dazu auch noch passend zu ihrer Haarfarbe.

Tsuyoi hatte jetzt erst gemerkt, wie hübsch sie eigentlich ist. Sie hatte ein schwarzes Kleid an. Es hatte weiße Rüschen am Saum und an ihrem Ausschnitt. Ihr Kleid hatte einen eckigen Ausschnitt. Um ihre Hüfte hatte sie einen breiten Gürtelähnlichen Obi, den sie hinten zu einer Schleife gewickelt hatte. Ihre Violetten Haare hatten Schwarze spitzen, die ihre Schönheit noch einmal unterstrichen. Ihre Waffe war eine mit einer einschneidigen und gebogenen Klinge. Die Scheide dieser war Violett, passend zu ihrem Haar. Auf der Scheide hatte sie emporsteigenden Bambus, der aussieht als würde er nur wachsen, um sich aus etwas zu befreien, drauf.

Der Prüfer machte wieder dieselbe Handbewegung und gab dann ein zweites lautes „Los!" von sich.

In diesem Kampf preschte das erste Mal Artemis nach vorn. Violet blieb nur starr stehen. Sie bemerkte aber die auf sie losstürmende Artemis und wehrte ihren Angriff von der Seite einfach ab, indem sie ihr Schwert auf die rechte Seite riss und dann Artemis Schwert aufhielt. Artemis sprang kurz zurück und griff sofort wieder an. Sie ließ Violet keine Zeit, aber Violet konnte trotzdem reagieren und wich ihrem angriff von vorne aus.

Wie?! Dem konnte sie ausweichen? Das sollte sie nicht mal schaffen, auch wenn sie es gesehen hatte! Dann habe ich sie wohl unterschätzt! So ein Fehler darf mir nicht noch einmal passieren!

Jetzt griff auch Violet an. Sie ihr Schwert näher, um es dann so schnell sie konnte in Richtung Artemis zu schlagen, aber die konnte noch rechtzeitig ausweichen. Danach sah Artemis eine Lücke in ihrer Verteidigung und schlug sofort zu aber hielt genauso wie bei Soko kurz bevor sie Violet traf, an.

„Gut gekämpft Violet! In puncto Geschwindigkeit bist du mir auf jeden Fall überlegen. Hättest du diesen kleinen Fehler nicht gemacht und eine Lücke in deiner Verteidigung gelassen hättest du mir große Schwierigkeiten bereiten können.", Sie klopfte Violet auf die Schulter und erklärte ihr ihre Fehler und ihre Stärken in diesem Kampf.

„Vielen Dank! Sie waren wirklich sehr stark. Ohne Zweifel. Ich nehme mir ein Beispiel an ihnen und werde meine Grenzen überschreiten.", während alle noch klatschten, ging Violet mit diesen Worten zurück in die Reihe, in der alle anderen standen.

„Ein guter Kampf, Violet! Deine Geschwindigkeit ist beeindruckend! Du solltest stolz auf dich sei. Aber jetzt zur Frage der Fragen: Hast du denn auch bestanden?", der Prüfer wollte es ein wenig spannend machen, aber das erzeugte wohl nicht so viel Spannung. Alle waren genervt davon, also sagte er schnell ihr Ergebnis: „Du hast natürlich auch bestanden! Glückwunsch!"

Violet freute sich sichtlich darüber. Sie freute sich sogar so sehr, dass sie Soko umarmte. Die dadurch verwirrte Soko wollte sie erst wegdrücken, aber sie ließ sie dann doch ihren Spaß haben und erklärte es sich mit den Worten: Sie hat ja bestanden, da darf man sich ja freuen.

Als Violet gemerkt hatte, dass sie eine fremde Person umarmt, hat sie Soko losgelassen. Ihr Gesicht lief rot an. Daraufhin endschuldigte sie sich, auch wenn es wegen ihrer piepsigen Stimme, schwer zu hören war, kam es von Herzen.