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Chapter 2 - Die Prüfung beginnt!

„Hallo? Irgendwer, der mich mitnehmen könnte?", fragte Tsuyoi einige Leute verzweifelt, aber niemand antwortete ihm, also machte er einfach weiter.

„Hallo mein Herr!"

„Guten Tag! Kann ich dir irgendwie helfen?"

Der junge Mann, den Tsuyoi ansprach, verspürte Mitleid, denn er sah aus, als wolle er weinen.

 „Ja!", Tsuyois Mimik wechselte schnell, von Traurig zu überglücklich, „Sie haben doch eine Kutsche und sie transportieren Personen, zu den Orten, die sie besuchen wollen, richtig? Oder liege ich falsch?"

 „Nein. Das ist absolut richtig.", der junge Mann erfreute sich, als Tsuyoi wieder glücklich aussah und fuhr dann fort. „Soll ich sie in eine Stadt bringen? Oder soll ich Waren für sie Transportieren?"

Tsuyoi erzählte ihm, dass er zur Yezhu Nanhai möchte. Er war fertig mit dem Erzählen und in ihm stieg ein mulmiges Gefühl auf. Er erzählte ihm ohne Hemmschwelle, wohin er gehen möchte, aber er vergaß, dass der Weg zum Prüfungsgebäude ein gefährlicher war. Trotz des Gefühls, welches er verspürte, war die Antwort des Herren zu seinem Erstaunen positiv.

 „Natürlich kann ich dich mitnehmen. Du musst natürlich bezahlen, aber ich habe eine Bedingung für die Fahrt.", Tsuyoi fragte ihn, welche das sei, und der Herr antwortete ihm mit: „Du musst mich duzen."

 „Natürlich! Aber… Wie viel kostet es denn, mich bis zur Yezhu Nanhai zu bringen?"

Der Herr erzählte ihm den Preis und Tsuyoi gab ihm das Geld, was der Herr wollte.

 

Tsuyoi Trainierte sehr viel, um sein Ziel zu erreichen, denn er möchte eines Tages bei der Yezhu Nanhai ein Mitglied sein, um sein Land und seine Familie beschützen zu können, falls Goemul, die Bestie, die sich in seinem Land Dörfer, wie das von Tsuyoi, zum Ziel nimmt und sich in jedem starke Kämpfer und Kämpferinnen sucht, damit sie ihm helfen können. Die Yezhu Nanhai ist eine Organisation, die Staatlich geleitet wird und die Menschen vor der Bestie und seinen Anhängern beschützt. Die Mitglieder dieser Organisation werden im ganzen Land, als Helden gefeiert. Aber das war nicht, dass was er wollte. Aber Heute war ein besonderer Tag für ihn. Heute wird er zum Prüfungsgebäude, der Yezhu Nanhai, losziehen. Die Aufnahmeprüfung ist in einer Woche und er brauchte ungefähr fünf Tage, um zum Prüfungsgebäude zu gelangen. Da heute der Tag der Tage war, taumelte der gerade aufgewachte und müde Tsuyoi ins Bad, seines Elternhauses. Dort machte er sich fertig, kämmte sich die Haare, Wusch sein Gesicht und seinen Körper und zog sich Wams, Hose und Socken an. Danach schwankte der immer noch müde Tsuyoi zu seinen Eltern. Er wollte sich verabschieden, weil er losmusste, um sich einen Kutscher zu suchen, doch er vergaß, seine Tasche für die Fahrt zu packen.

„Scheiße! Meine Tasche! Ich hab sie nicht gepackt! Wie soll ich es jetzt noch rechtzeitig schaffen??", Tsuyoi wollte zu weinen beginnen aber seine Mutter beruhigte ihn mit den Worten: „Keine Sorge. Ich habe sie schon gepackt.", und tätschelte ihm dann den Kopf.

„Wirklich? Vielen Dank!", und er umarmte seine Mutter so fest er konnte. Danach verabschiedete er sich von seinen Eltern, mit einem kräftigen „Auf Wiedersehen!" und so begann er, mit Weingeräuschen von seiner Mutter im Hintergrund, eine Reise, die er niemals vergessen und, die in die Geschichte eingehen wird.

 

Auf dem steinigen Weg, den Tsuyoi in der Kutsche bereiste rüttelte, der Wackelnde Wagen, Tsuyoi durch. Auf der jetzigen Reise, die Tsuyoi hinter sich gelegt hatte, lernte er, dass sein Kutscher Rood heißt und auch ein Mitglied, der Yezhu Nanhai ist. Rood erzählte ihm, dass er im Land umherreiste, um die in den Städten hiesigen Gerichte zu probieren und um den Goemul zu suchen.

 „Hast du denn schon irgendetwas zu dem Goemul herausgefunden? Und kannst du mir Gerichte aus anderen Städten empfehlen? Ich würde liebend gern mal anderes Essen ausprobieren. Ich konnte das Essen von zuhause sowieso nicht mehr ab!" Tsuyois Neugier stieg drastisch an.

 „Klar kann ich dir Essen empfehlen aber über den Goemul kann ich dir nichts erzählen." „Schade.", entfuhr dem bedröppelten und niedergeschlagenen Tsuyoi. „Sei doch nicht so niedergeschlagen.", Rood wollte seine Stimmung wieder aufmuntern, um sich selbst nicht schlecht zu fühlen. „Ich empfehle dir doch noch Essen.", Rood wartete einen Moment, „Na, siehst du? So solltest du immer sein. Dein Lächeln ist wunderschön. Mit dem Lächeln wirst du jede Person, die du beeindrucken möchtest, um den Finger wickeln können." Tsuyois Lächeln war wirklich wunderschön. Es war makellos. „Meinst du wirklich? Vielen Dank!", Rood erfreute sich an der Reaktion Tsuyois.

 Danach hatte Rood, Tsuyoi Gerichte empfohlen, die er in den Städten gegessen hatte und die ihm geschmeckt hatten. Tsuyoi schrieb sich, währenddessen alle Gerichte, die Rood ihm empfohlen hatte. Er erzählte sich, er würde alle diese Gerichte probieren und sich selbst eine Meinung über den Geschmack bilden. Tsuyoi juckte es in den Fingern.

„Rood!"

„Ja, Tsuyoi?"

„Wie lange bist du eigentlich schon ein Mitglied der Yezhu Nanhai?", Rood schaute fragend drein.

„Ich bin schon lange dabei. Ich bin mir nicht sicher, aber es sollten 2 Dekaden sein.", Ihn wunderte, dass Tsuyoi nicht den Titel, den ein Mitglied trägt, sondern immer nur „Mitglied der Yezhu Nanhai" sagt. Also fragte er ihn: „Wieso sagst du eigentlich Mitglied der Yezhu Nanhai? Ein Mitglied der Yezhu Nanhai heißt doch „Xiongshou". Oder wusstest du das nicht?"

„Ach. Ist das so?", Rood warf auf diese Frage ein „Ja" ein und ließ Tsuyoi dann fortfahren, „Ich wusste das gar nicht. Meine Eltern und jeder andere, der in meinem Dorf gelebt hatte und immer noch lebt, nannte sie immer „Mitglieder der Yezhu Nanhai".

„Na, dann weißt du's jetzt wenigstens.", Tsuyoi bedankte sich bei ihm für diese neu erlangte Information, lehnte sich an die Innenwand und machte die Augen zu, um sich seinen wohl verdienten Schlaf, nach einem anstrengenden Tag, zu gönnen. „Schlaf Gut" sagte Rood zu Tsuyoi, der gerade angefangen hatte zu schnarchen.

 

Angekommen in einer Waldhütte, die sie besuchten, um die Nacht durchzustehen und nicht zu erfrieren, denn die Nächte in Zero, dem Land in dem Tsuyoi lebte, wurden immer sehr kalt. Wenn sie draußen campen würden, würde jede einzelne Zelle in Tsuyois Körper, sich wehren. Die Hütte war schon besetzt und fertig aufgeräumt, weil ein Paar auf Reisen in der Hütte war, aber da die Hütte für alle nutzbar ist und keiner sie, außer der Besitzer, für sich beanspruchen kann gingen sie beide in die Hütte.

„Guten Abend!", begrüßten Rood und Tsuyoi das Paar im Chor. „Wir beide hoffen, dass wir euch nicht stören!", Roods Stimme litt unter seiner Nervosität. Er sprach… Nein er schrie das Paar ungewollt an und das Paar zuckte zusammen.

„Ah, Guten Abend!", die Frau, die Rood erschreckt hatte, begrüßte auch ihn und ihr Partner winkte den beiden zu, „Wollt ihr euch nicht hinsetzten?", sie zeigte auf das Sofa, auf dem das Paar saß.

„Vielen Da…", Tsuyoi unterbrach Rood und redete an seiner Statt, „Vielen Dank! Wir würden uns gerne setzen.", sie beide setzen sich ans andere Ende des Sofas, welches in der Mitte des Raumes stand. Danach fragte Tsuyoi nach den Namen der beiden Turteltäubchen und sie erzählten ihm, dass der Mann Koral hieß und die Frau Haru. Tsuyoi redete weiterhin an Rood's Statt und meinte, die Namen der beiden seien schön und haben einen wundervollen klang. Daraufhin bedankten sie sich, wandten sich um und beschäftigten sich wieder mit sich selbst.

 Tsuyoi tat es ihnen gleich. Aber statt sich mit Rood zu unterhalten, schloss er die Augen und versuchte zu schlafen. Rood wollte ihn noch daran hindern, aber Tsuyoi war schon weggeratzt und Rood würde es leidtun ihn aufzuwecken, wo er doch gerade eingeschlafen ist. Man kann es ihm ja nicht verübeln. Es war ja eine anstrengende fahrt, auch wenn Tsuyoi nicht selber gefahren ist. Rood hatte trotz alledem ein höhnisches lächeln auf dem Gesicht. Auch wenn es mir leidtäte, würde es mir große Freude machen, ihn aufzuwecken und sein erschrockenes und verwundertes Gesicht zu sehen. Aber ich lass es lieber, sonst erschreck ich noch die Turteltäubchen, dachte sich Rood.

 

Tsuyoi ist am nächsten Morgen als erster, von den beiden, aufgewacht. Er schaute sich im Raum um. Ihm viel jetzt erst auf, wie makellos der Raum ist. Es war zwar eine Holzhütte, die von außen sehr heruntergekommen aussah, aber von innen wie ein Traumhaus, welches sich nur Reiche leisten könnten. Die Möbel im Raum waren alle sauber und entstaubt. Vielleicht, dachte Tsuyoi sich fragend, macht der Besitzer, der Hütte immer sauber? Oder war es vielleicht das Paar? Naja egal, viel wichtiger ist doch: Wo die hin sind? Mit „die" meinte Tsuyoi das Pärchen von gestern. Ist nicht gerade die Sonne aufgegangen? Haben sie diese Nacht überhaupt geschlafen? Ich hoffe ihnen geht's gut. Sie haben so sympathisch auf mich gewirkt.

 Dann ist auch Rood aufgewacht: „Guten Morgen, Rood!", verschlafen und mit Schlafsand in den Augen, gab Rood ein schwaches, „Guten Morgen zurück!". Rood schaute sich ebenfalls im Raum um, war sprachlos und seine Kinnlade viel zu Boden. Er stotterte kurz und musste sich erst einmal sammeln. „Wie!?", entfuhr es Rood in einem verdutzten Ton, „So edle Möbel? Wer lässt eine Hütte mit so edlen Möbeln einfach leer stehen, damit Reisende sich in ihr ausruhen können?"

 „Das weiß ich auch nicht. Aber warum bist du denn so überrascht? Es sind doch nur ein paar Möbel. Da musst du doch nicht so einen Trubel verursachen."

 „Was meinst du mit „Nur Möbel"? Schau dir doch allein den Schreibtisch in der Ecke da an.", Rood zeigte, weiterhin entgeistert auf einen Schreibtisch in einer Ecke direkt gegenüber der Tür. „Der Schreibtisch besteht komplett aus Koral holz. Es wächst nur im Meer und da Zero nicht ans Meer angrenzt muss man es importieren lassen. Aber das aller Schwerste daran ist die Beschaffung des Holzes. Man muss es nämlich aus dem Meer bergen. Weißt du eigentlich wie anstrengend das ist?", Tsuyoi fuhr mit einem schnellen „Nein" ein und Rood fuhr fort. „Das Holz im Meer ist sehr schwer, weil es sich, im Laufe seines Holzlebens, mit Wasser vollsaugt und noch dazu riesig wird. Um die 10 Meter. Aber bevor man es bergen kann, muss man es noch von den Wurzeln trennen, denn rausreißen darf man es nicht, weil sie sonst nicht mehr nachwachsen würden. Aber das dicke Holz ist schwer zu sägen, deswegen muss man mehrmals ins Wasser, um nicht zu ersticken. Die Taucherflaschen, die auf dem Rücken getragen werden, haben aber gerade mal genug Luft für eine halbe Stunde.", während er redete, fuchtelte er wild mit seinen Händen rum, „Aber, weil das Zersägen anstrengend ist, reicht sie nur für Zehn Minuten und es müssen sogar Zwei den Baum gleichzeitig zersägen. Und wenn die Prozedur mit dem Zersägen fertig ist, muss es geborgen werden, getrocknet und als letztes in Form geschnitten. Deswegen ist es so edel und teuer. Die Preise gehen an die Millionen!"

 „Wie!? An die Millionen? Du willst mich doch auf den Arm nehmen? Wer gibt denn bitte Millionen für ein Stück Holz aus?? Mit einer Million könnte ich auf dem Land ein schönes Leben ohne sorgen leben.", jetzt viel Tsuyois Kinnlade zu Boden und er verstand, warum er so überrascht auf dem Sofa saß und zum Schreibtisch schaute.

 „Was meinst du mit: „Ein Stück Holz". Es ist besonders. Es ist schön, weich und leicht zu reinigen. Schau dir die Marmorierung, des Holzes an. Vor allem, dass es weich ist, erschwert die Verarbeitung. Wenn man nicht aufpasst, geht das Holz kaputt und man muss das Holz danach wegschmeißen, weil es zu nichts zu nichts mehr zu gebrauchen ist."

 „Das ist doch nicht dein Ernst, oder? Das ist doch so eine Verschwendung? Deswegen mag ich Reiche und den Adel nicht. Vielleicht sollte ich lieber einen Putsch versuchen als ein Xiongshou zu werden aber vergiss es, sonst lande ich noch im Kerker wegen Landesverrat oder dem Plan eines Putschversuches. Naja, ich werde trotzdem Xiongshou, ich hab's ja meinen Eltern versprochen, aber irgendwann werde ich sicher aus unserer Monarchie eine Demokratie machen."

 „Hohe Ziele, die du dir da steckst aber setz dich doch erst einmal wieder. Du kannst ja nicht die ganze Zeit darumstehen.", Tsuyoi setzte sich still auf das Sofa, auf dem Rood saß.

 Tsuyoi und Rood redeten noch ein Weilchen weiter aber als sie bemerkt hatten, wie spät es schon ist, machten sie sich und die Pferde, schnell fertig und machten sich dann auf den Weg zur Yezhu Nanhai.

 

„Heute ist der zweite Tag, auf meiner Reise zu einem Xiongshou. Ich bin glücklich. Ich habe einen neuen Freund kennengelernt. Er heißt Rood. Und vielleicht werde ich in Zukunft noch ein paar mehr Freunde, mit denen ich eine gute und abenteuerliche Reise erleben kann, kennenlernen.", Tsuyoi schrieb in sein Tagebuch, welches er sich kurz bevor er seine Reise antrat, kaufte. Man sah ihm sichtlich an wie fröhlich er ist. In seinem bisherigen Leben war er noch nie so glücklich. Rood sah ihn an. In ihm stieg Freude auf. Tsuyoi's unschuldiges lächeln, welches von herzen kam, machte Rood so viel glücklicher. Danach hatte Rood auf Tsuyoi's Büchlein geschaut. Er hatte sich gefragt, ob es ein Tagebuch ist und ob er in dem Buch von ihm schrieb. Ihm juckten die Finger. Er fragte sich, warum er immer so lange wartete, bis er jemandem eine Frage stellte.

 „Tsuyoi?", fragend guckte er Tsuyoi in die Augen und das Jucken in seinen Fingern hörte auf. Tsuyoi warf ein schnelles, „Was ist denn?" ein ohne Rood anzuschauen. „Was schreibst du denn da? Ist das ein Tagebuch?"

 „Richtig! Es ist ein Tagebuch. Ich hab mir gedacht, dass ich ein Tagebuch in dem ich meine Abenteuer nieder schreiben könnte, eine spaßige Angelegenheit wär. Ich fand den Gedanken, meine Abenteuer immer lesen und Erinnerungen wiederzuerwecken zu können schön. Vielleicht würde ich ja, wenn ich alt und faltig bin Nostalgie verspüren.", Rood stimmte ihm zu. Er bereute es jetzt selbst keines geschrieben zu haben.

 „Zu schade. Wenn ich meine eigenen Abenteuer wieder lesen könnte, hätte ich sicherlich geweint. Die ganzen traurigen und die schönen Abenteuer, würden meine Tränendrüsen sicher aktivieren. Aber meine Freunde, die ich verlor… An diese Situation würde ich ungern denken wollen."

 „Das tut mir leid Rood. Ich hoffe, dass es dir gut geht. Falls du jemanden zum Reden brauchst, bin ich immer für dich da.", Rood bedankte sich bei Tsuyoi. Er war glücklich darüber ihn kennengelernt zu haben. Danach verstummten sie beide und Tsuyoi schrieb mit freudigem Gesicht weiter an seinem Tagebuch.

 

Jetzt ist es wieder Abend geworden. Sie suchten sich wieder einmal einen Schlafplatz und so ging das die nächsten drei Tage. Tsuyoi wurde es langsam zu anstrengend aber als er das Gebäude der Yezhu Nanhai am Horizont sah, wurde er freudig aufgeregt.

 „Rood! Hey Rood! Antworte mir Rood!", Tsuyoi's Aufregung schwappte auf Rood über und er selbst war nun freudig aufgeregt, aber gleichzeitig war er genervt von Tsuyoi's lauter Stimme.

 „Lass mich doch erst einmal los!", Tsuyoi ließ ihn los und setzte sich, „Jetzt kannst du mir deine Frage stellen. Was wolltest du?"

 „Siehst du das Gebäude da?"

 „Meinst du das Gebäude der Yezhu Nanhai, am Horizont?", Tsuyoi antwortet darauf hibbelig und mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht mit: „Ja! Genau das meine ich! Wie lange brauchen wir noch bis dorthin? Ich kann es echt nicht mehr abwarten."

 „Es wird noch ungefähr eine halbe Stunde dauern.", Rood begann zu stottern und sein Gesicht verzog sich zu einem anstrengenden und aufgezwungenen Lächeln, „Ach, Ts- Tsuyoi… Hast du dich eigentlich als Teilnehmer der Prüfung angemeldet? Ich hoffe es, denn ohne Anmeldung kannst du eigentlich nicht teilnehmen."

 „Wie!? Ich musste mich anmelden? Seit wann muss man sich anmelden?" Tsuyoi trieb es die Tränen in die Augen, aber er versuchte sie zurückzuhalten. Rood versuchte ihn zu beruhigen.

 „Weinst du?", Rood machte es selbst traurig, aber er konnte seine Tränen noch zurückhalten, „Du hast noch eine Chance."

 „Wirklich? Welche denn? Sag! Sag schon! Ich muss es wissen!", Tsuyoi zerrte an Rood und Rood versuchte ihn zu beruhigen, aber er ließ sich nicht beruhigen, also begann Rood zu schreien.

 „Stopp! Hast du noch alle Tassen im Schrank? Hör auf an mir zu zerren!", es wirkte. Tsuyoi hörte auf, an ihm zu zerren und schaute auf den Kahlen Holz Boden des Wagens, in dem beide fuhren. „Entschuldige dich, Tsuyoi!", er zuckte zusammen. Ihm wurde mulmig im Bauch. Er bekam Angst vor Rood.

„Entschuldigung.", murmelte Tsuyoi in sich hinein.

„Wie bitte? Ich habe dich nicht verstanden.", Tsuyoi wurde ein wenig lauter - weiterhin auf dem Boden schauend.

„Entschuldigung!"

„So!", Tsuyoi zuckte wieder zusammen. Roods tiefe und laute Stimme erschütterte ihn bis aufs Mark. „Du wolltest wissen, welche Chancen du noch hast, an der Prüfung teilzunehmen, richtig?", Rood forderte Tsuyoi mit einer kraftvollen Handbewegung auf den Kopf zu heben. Tsuyoi tat dies auch, aber er wischte sich vorher die Tränen in den Augen weg, damit Rood seinen erbärmlichen Anblick nicht ertragen müsste.

„Richtig.", antwortete Tsuyoi Rood.

„Dann erklär ich es dir jetzt. Wir gehen jetzt zur Yezhu Nanhai und da kannst du dich an der Rezeption anmelden. In den letzten Jahren haben sich immer weniger, für die Prüfung zum Xiongshou, angemeldet. Das heißt es sind vielleicht noch Plätze frei und wenn nicht kannst du dich in eine Warteliste schreiben lassen. Auf dem Weg zu diesem Gebäude gibt es oft Attentäter, deswegen kommt ein großer Teil gar nicht erst bei der Yezhu Nanhai an. Also kannst du höchstwahrscheinlich teilnehmen. Du bist wahrscheinlich der einzige auf der Wartelist."

 „Meinst du das wirklich ernst, Rood?", Tsuyoi rührte es zu Tränen. Er wollte weinen, aber er musste jetzt standhaft bleiben. Er darf seine Gefühle nicht die Oberhand ergreifen lassen.

„Ja! Natürlich meine ich das ernst. Also hör auf zu weinen!", Tsuyoi fiel Rood ins Wort mit: „Ich weine gar nicht!", Rood wollte eigentlich noch mehr sagen, aber er ließ Tsuyoi reden.

Ich bin so glücklich! Zum Glück gibt es noch die Option mit der Warteliste. Während er sich das dachte, schaute er an die gewölbte Stoffdecke, des Wagens mit einem so breiten Lächeln, dass ihm das Gesicht wehgetan hatte, aber er hörte nicht auf zu Lächeln.

 Tsuyoi wollte Rood eigentlich fragen, wie lange sie jetzt noch, bis zur Yezhu Nanhai, brauchten. Ihm juckten die Fingerspitzen und seine Lippen zitterten, weil sein Körper die Lippen bewegen wollte, um die Wörter zu bilden aber sein Kopf sagte nein. Er hatte im Moment viel zu viel Angst vor Rood. Er kam ihm wie ein Monster vor. Tsuyoi fasste von heute an einen Entschluss: Ich werde mich niemals wieder mit Rood streiten. Er war fest entschlossen. Er würde lieber allein den Goemul bekämpfen, als sich ein weiteres Mal mit Rood zu streiten.

 „Hatschii!"

 „Bist du krank Tsuyoi? Lass mal sehen.", Rood ging Tsuyoi ein wenig näher und faste ihm auf die Stirn. „Du bist aber warm. Vielleicht solltest du dich ausruhen."

 „Niemals! Wir sind doch gleich da. Da kann ich doch nicht einfach schlafen.", Tsuyoi wollte um jeden Preis nicht schlafen gehen. Er wollte nichts Wichtiges verpassen.

 „Leg dich lieber erstmal schlafen. Ich bitte dich.", Roods Stimme klang sanft aber sein Gesichtsausdruck war streng und seine Aura war erdrückend, also entschied sich Tsuyoi lieber zu schlafen.

 „Vielen Dank Tsuyoi.", Roods Gesichtsausdruck wurde sanfter und Tsuyoi beruhigte sich wieder.

 Nachdem sie bei der Yezhu Nanhai angekommen waren, parkte Rood seinen Wagen und seufzte nach der langen Reise. Nachdem er sich kurz ausgeruht hatte, lief er geradewegs zur Rezeption des Yezhu Nanhai Gebäudes. Einige begrüßten ihn mit: „Guten Abend, Herr Atlas!", Rood merkte jetzt erst, dass die Sonne am Horizont fast verschwunden ist. Es war wunderschön. Dieser Rot-Orange schein, mit dem die Sonne den Horizont zierte. Rood vergaß sich für einen Moment in dem wunderschönen Himmel, aber er sammelte sich wieder und korrigierte die Personen, die ihn mit „Herr Atlas", ansprachen. Ihm gefiel es nicht mit dem Nachnamen angesprochen zu werden. Es nervte ihn regelrecht, weil er dieselben Personen seit Jahren korrigieren muss, aber sie sprechen ihn weiterhin mit seinem Nachnamen an.

 Er ging jetzt durch die Tür zur Rezeption. Er seufzte. Warum muss hier denn so eine lange Schlange sein? Ich dachte ich könnte Tsuyoi schnell anmelden und ihm gute Nachrichten überbringen. Es wird wohl ein bisschen dauern. Naja, es sind alles alte Personen, die werden sich sicherlich nicht für die Prüfung anmelden.

 

Rood räusperte sich. Er hat es endlich geschafft. Er stand eine halbe Stunde in der Schlange, nur weil die alten Personen mit der Rezeptionistin diskutierten.

 „Schönen guten Abend! Ich bin Rood."

 „Ich weiß, wer sie sind, mein Herr.", sie antwortete ihm mit großen, strahlenden Augen und sie blieb trotzdem professionell, „Ihre Gestalt und ihre Aura ist unverkennbar. Es wäre unangenehm, wenn ich sie nicht erkennen würde. Zurück zum Thema. Aus welchem Grund sind sie hier Herr Atlas?"

 „Nennen sie mich doch Rood.", Rood hoffte, sie würde es verstehen und ihn Rood nennen aber zu seiner Enttäuschung, sagte sie: „Das könnte ich doch niemals machen, mein Herr."

 Dann eben nicht. Dachte Tsuyoi sich genervt und verärgert.

 „Also, lassen sie uns lieber das Thema wechseln. Ich bin hier, weil ich einen Jungen für die Prüfung zum Xiongshou anmelden möchte. Er kann im Moment leider nicht, deswegen übernehme ich das für ihn."

 „In Ordnung. Welchen Namen trägt er denn? Und wie alt ist er?"

 „Sein Name ist Tsuyoi. Tsuyoi Rooks.", die Rezeptionistin wiederholte die Frage nach dem Alter wieder, „Er ist 15 Jahre alt, also alt genug, um teilzunehmen.", sie beide führten ihr Gespräch weiter. Die Rezeptionistin schrieb Tsuyoi auf die Wartelist. Rood verabschiedete sich und verneigte sich leicht, bevor er dann zurück zu Tsuyoi ging.

 Ich habe jetzt einen Schlüssel, für ein Zimmer, für Tsuyoi. Aber was soll ich nur mit Tsuyoi machen? Er schläft sicherlich noch. Wenn er, doch nicht schläft schick ich ihn einfach in sein Zimmer. Rood überlegte viel nach und kam dann zu einem Entschluss.

 „Ich trag ihn einfach hoch!", rief er ein wenig zu laut. Er fühlte sich, als wäre wirklich neben seinem Kopf eine Glühbirne aufgetaucht. Rood bemerkte jetzt die Blicke der anderen. Es war ihm unangenehm, aber er musste jetzt damit leben.

 Angekommen bei dem Wagen, in dem Tsuyoi lag lunschte er kurz rein. Er wollte Tsuyoi nicht stören und direkt einsteigen, weswegen er nur kurz geguckt hatte. Überrascht schaute er Tsuyoi an. Er schläft ja gar nicht. Rood wurde ein wenig sauer, aber er beruhigte sich. Er fragte Tsuyoi, warum er nicht schlief, woraufhin Tsuyoi ihm sofort mit den Worten: „Ich konnte nicht schlafen. Es ist einfach zu unbequem. Also dachte ich mir, dass ich mich einfach hinsetzten sollte. Rood verstand und erklärte ihm, was er für ihn arrangiert hat. Er erzählte darüber, dass er auf der Warteliste sei und, dass er ein Zimmer in dem Gebäude hier bekommen hatte.

 „Ach wirklich? Das sind aber freudige Nachrichten. Ich danke dir und hab ich dich eigentlich schon bezahlt?"

 „Ja hast du.", erwiderte Rood mit sanfter Stimme und sanftem Gesichtsausdruck, „Ich muss dich in dein Zimmer bringen. Komm! Steig auf!", Rood machte ihm klar, dass er auf seinen Rücken steigen soll, aber Tsuyoi schaute einfach nur dumm drein, während er seinen Kopf zur Seite geneigt hatte. „Komm!", machte er ihm erneut klar aufzusteigen.

 „Was möchtest du denn von mir? Ich versteh's nicht Rood."

„Na, ist doch klar! Du sollst mir auf den Rücken steigen, damit ich dich in dein Zimmer bringen kann.", Tsuyoi erwiderte dies mit einem langgezogenen „ach so" und machte sich bereit in seinem schwachen zustand Rood Rücken zu besteigen. Er stöhnte sowieso schon die ganze Zeit, weil ihm so unglaublich warm war, und, weil sein Körper so unbeschreiblich schwer ist. Es fühlte sich an, als hätte er Blei an seinem gesamten Körper befestigt, weswegen Rood ihm helfen musste. Rood merkte jetzt, wo Tsuyoi Roods Hals mit seinen Armen umschlungen hatte, wie schwach er eigentlich ist. Rood hofft, dass Tsuyoi bis zur Prüfung in zwei Tagen wieder gesund sein würde. Tsuyoi dachte genau dasselbe.

Er spürte jetzt, wie Unbehagen in ihm aufstieg.

Es kommt von innenheraus, genauso wie die Liebe, aber es ist nicht dasselbe Gefühl, Tsuyoi wusste, wie sich Liebe anfühlte. Er war ja schon einmal hoffnungslos verliebt aber dieses Gefühl ließ ihn erzittern, ihm wurde wärmer und es zog ihm Schweißperlen auf die Stirn. Er vermutete, dass es die Angst war, die er in sich trug. Diese Angst trägt er aber noch nicht lange in sich. Er bekam sie, als Rood von der Warteliste sprach. Diese hatte jetzt ein neues, beängstigendes Level erreicht. Er hatte Angst nicht dran kommen zu können. Er würde bitterlich Tränen weinen. Er versuchte die Angst, die ihm gerade Probleme bereitete und fast Tränen in die Augen zog, zu unterdrücken. Es fiel ihm zwar schwer aber als Rood endlich vor der Tür, zu Tsuyois Zimmer stand schaffte er es. Er musste sich jetzt nicht mehr um das Unterdrücken kümmern, also schaute er was Rood machte.

„Soll ich die Tür aufmachen? Ich könnte das hinbekommen."

„Würdest du das wirklich hinkriegen, Tsuyoi? Bist du nicht zu schwach?", Rood machte sich wirklich sorgen um Tsuyois Gesundheit, aber Tsuyoi wunderte sich nur. Er fand, dass er ein wenig übertrieben hatte.

„Klar! Aber du musst mich nicht so bemuttern. Ich bin nur ein wenig krank und nicht kurz davor das Zeitliche zu segnen."

„Sag das lieber nicht, sonst jinxxt du es noch, Tsuyoi aber hier! Nimm den Schlüssel.", Rood hockte sich leicht, damit Tsuyoi den Schlüssel ins Loch stecken konnte. „Danke", sagte Tsuyoi zu Rood, der ihn reinbrachte und auf das Bett gelegt hatte. Rood deckte ihn zu, verabschiedete sich, legte den Schlüssel auf den Nachttisch, neben seinem Bett, und machte sich dann raus, um alle seine Pflichten zu erledigen. Währenddessen schlief Tsuyoi sofort ein.

 

Rood hatte sich auf den Weg zum Hauptgebäude, welches direkt neben dem ist, in dem sich Tsuyoi befindet, gemacht. Er wollte Tsuyoi noch eigentlich ein wenig mehr erzählen, über die Yezhu Nanhai und über andere Themen die ihn brennend interessierten, aber die Zeit reichte nicht. Er musste sich jetzt einer wichtigeren Aufgabe widmen. Er musste mit dem Ratsoberhaupt und dem Vize-Oberhaupt reden, wobei er selbst ein Vize-Oberhaupt.

 In der Yezhu Nanhai gab es ein Ratsoberhaupt und zwei Vize-Oberhaupte. Das Ratsoberhaupt ist die einflussreichste Person in der gesamten Organisation. Er traf die Entscheidungen. Wer welchen Auftrag bekommt oder wer ein oder eine Tempest wird. Tempest sind Xiongshous, gefährlichere Missionen aufgetragen bekommen, bei denen man auf die stärksten Anhänger des Goemuls treffen kann. Sie sind oftmals auch die stärksten und bestehen aus 12 Mitgliedern, einer stärker als der andere. Wer sich einer von ihnen nennen darf, sollte stolz auf sich sein. So eine Chance ist nur einmalig. Das Amt, des Vize-Oberhaupts, wird von zwei Personen bekleidet und Rood ist einer von ihnen. Sie begeben sich üblicherweise nicht auf irgendwelche Missionen. Die einzige Ausnahme ist Rood. Sein Pflichtbewusstsein hat ihn immer daran gehindert aufzuhören. Seine, für ihn bestimmte Aufgabe ist, dem Ratsoberhaupt unter die Arme zu greifen.

 Rood ist jetzt beim Ratsoberhaupt angekommen. Er begrüßte ihn, stellte sich erst einmal vor und verbeugte sich tief vor dem Ratsoberhaupt. Danach drehte er sich zur Person, die direkt neben dem Ratsoberhaupt war. Er verbeugte sich und die Person, vor der Rood sich verbeugte tat es ihm gleich, denn beide haben dieselbe Position. Die andere Person war, das zweite

Vize-oberhaupt. Sie beiden begrüßten sich, dann fixierte Rood das Oberhaupt wieder.

 „Also Alexander und Wolfy…", Rood schaute erst, das Ratsoberhaupt, Alexander und dann Wolfy, das zweite

Vize-Oberhaupt, an, „Ich habe ein wenig Informationen, über den Goemul gesammelt. Wollt ihr hören, was ich herausgefunden habe?"

 „Natürlich! Sprich schon Rood!", das Ratsoberhaupt wurde etwas kratzbürstig. Er war erzürnt, dass er nicht sofort damit rausplatzte, aber gleichzeitig war er froh ihn, einen so fähigen Mann, als Helfer zu haben. Er war froh überhaupt irgendwie an Informationen zu kommen und Rood war das Mittel zum Zweck.

 „In Ordnung, dann beginne ich…"

 Rood erzählte eine halbe Stunde lang. Es war eine Fülle an Informationen. Alexander war überrascht. Wie kann er sich, denn diese Fülle an Informationen merken? Ich hoffe er hat nichts vergessen. Jedes noch so kleine Detail könnte uns weiterhelfen. Alexander machte sich ein wenig sorgen aber er vertraute Rood.

 Als Rood dann fertig war zu erzählen, verbeugte er sich, verabschiedete sich dann mit den Worten: „Ich empfehle mich dann mal.", und verschwand hinter der großen Eingangstür, auf welcher ein Drache ausgeschnitzt war. Ihm gefiel sie, aber sie war ein wenig übertrieben.

 Rood hatte sich, nachdem er fortgegangen war, in die Bar gesetzt und sich einen Whiskey bestellt.

 „Natürlich! Welcher denn? Sie wissen ja, wie viele Sorten wir haben.", der Barkeeper trocknete ein Glas, welches er Rood auftischte. Seine Bewegungen waren geschmeidig. Rood ist jedes Mal überrascht, obwohl er wöchentlich in diese Bar kommt. Seine Überraschung schwankte schnell zu Bewunderung, wegen seiner adretten Bewegung, um.

 „Ich hätte gerne den Rotholz Whiskey, wenn ihr den auf Lager habt.", aufmerksam hörte der Barkeeper ihm zu. Als er die Antwort gehört hatte, drehte der Barkeeper sich schwungvoll um, holte eine Flasche aus dem Regal hinter ihm, öffnete sie und schenkte Rood etwas in sein Glas.

 Rood bewunderte seine Kleider. Seine schwarze Weste und die Hose passten perfekt zu seinem weißen Hemd und seiner Fliege. Es waren zwar hier und da ein paar Falten, aber Rood störten sie nicht.

 Der Barkeeper merkte trotzt Roods strahlendem Gesicht, dass er erschöpft war, also fragte er Rood: „Alles in Ordnung bei dir? Hast du irgendwelche Probleme, bei denen ich dir behilflich sein kann?"

 „Ja! Diese Bar ist viel zu weit weg. Dieser Weg bis hier her ist viel zu weit."

 „Das kann ich leider nicht ändern. Aber ich sehe, dass das nicht der Grund ist, wegen dem du so bedrückt bist. Also sag es mir doch bitte.", der Barkeeper wollte ihm wirklich helfen, wenn es sein muss, hätte er auch Druck auf ihm ausgeübt, aber nötig ist es nicht, denn Rood hat sofort den Grund ausgespuckt. Er sagte es ginge um den Goemul und Alexander.

 „Du kannst dich sicher daran erinnern, dass ich eine Mission aufgetragen bekommen habe, oder?"

 „Natürlich!", erwiderte der Barkeeper in einem Moment, indem Rood kurz innehielt. Rood sammelte sich kurz, damit er nichts vergisst zu erzählen, „Gut. Diese eine Mission war Kräfte zerrend. Ich habe nur wenig geschlafen, dafür aber zu viel gearbeitet. Da ich mich überarbeitet habe, habe ich mich auf den Weg zurück gemacht und da traf ich Tsuyoi. Ich habe einen Narren an ihm gefressen und Potenzial in ihm gesehen. Ich bin mir sicher, dass er die Zukunft der Yezhu Nanhai ist. Aber ich mache mir Sorgen. Es kann sein, dass er nicht teilnehmen kann, weil er nicht wusste, dass er sich nicht anmelden müsste, also hab ich es vorhin getan. Wenn jetzt nur eine Person nicht kommt, kann er teilnehmen, aber ich bin besorgt, dass alle kommen werden. Dazu kommt auch noch die Informationen zum Goemul... Ach, ich habe mein Glas ausgetrunken.", der Barkeeper kippte ihm noch ein weiter Glas voll und sagte dann: „Hier! Das geht auf's Haus. Mach dir keine Sorgen."

 „Vielen Dank! Also wo habe ich aufgehört?", er sammelte sich kurz. „Stimmt! Also… Es ging um den Goemul! Die Informationen, die ich herausgefunden habe, sind erschreckend! Aber sagen darf ich natürlich nichts. Das war eigentlich alles. Vielen Dank fürs zuhören. Das tat jetzt gut.", Rood streckte sich. Der Barkeeper sagte „Bitte!" und sie verabschiedeten sich.

 Das war doch mal ein erfüllendes Gespräch. Ich hoffe ich durfte das alles überhaupt sagen. Oder? Ach was, das wird schon in Ordnung sein. So dachte Rood. Ihm war unklar, was er alles gesagt hat. Er war ja schon ein wenig heiter, deswegen hatte er sich kurz gesorgt, Aber es würde alles in Ordnung sein. Da bin ich mir sicher. Mit diesem Gedanken taumelte er leicht zurück zu seinem Raum im Hauptgebäude. Er freute sich schon sehr auf sein großes, warmes und weiches Bett, dass er bekam, als er ein Vize-Oberhaupt wurde.

 

Für Tsuyoi ist ein neuer Tag angebrochen. Seine gereizten Augen, seine Nase und sein Kopf verrieten ihm, dass er immer noch krank war. Sein Kopf fühlte sich an, als würde jemand die ganze Zeit dagegen schlagen, seine Augen brannten und seine Nase fühlte sich an, wie ein niemals zu fließen aufhörender Fluss. Ihm war spei übel.

Shit! Wenn das so weitergeht, kann ich gar nicht erst, an der Prüfung, teilnehmen. Ich sollte eigentlich zu einem Arzt gehen. Aber wie? Ich klappe doch zusammen, wenn ich jetzt aufstehe. Meine Augen sind auch noch ein Problem. Er war sich nicht sicher, was er tun sollte, aber dann kam ihm eine grandiose Idee in den Kopf: Warum denk' ich überhaupt so viel nach? Warum schlaf ich nicht einfach weiter? Grandios! Ich mach genau das! Es war leider nur ein versuch, der nicht funktioniert hatte. Er wälzte sich eine ganze Stunde ein seinem Bett herum, doch er konnte nicht schlafen. Sein Kopf tat einfach zu doll weh also entschied er sich für einen Arztbesuch.

Der Weg dahin war ein schwerer, denn sein so schon geschwächter Körper machte ihm das Liegen und Schlafen schwer… Aber laufen? Nein das war nahezu unmöglich, aber irgendwie schaffte er es, auch wenn er sich an der Wand stützen musste. Normalerweise würde ich jetzt immer laut rauspreschen. So etwas wie: „Das war alles meine Willenskraft!" oder „Nur mit Willenskraft schafft man sowas!", würde ich bestimmt sagen, dachte sich Tsuyoi. Es breitete sich ein kleines Grinsen auf seinem, von den Schmerzen, gequältem Gesicht. Er begann gerade seine Eltern zu vermissen. Er murmelte sich selbst zu: „Wenn ich am morgigen Tage die Prüfung bestehe, werde ich meinen Eltern einen Brief schreiben und ihnen sagen, wie gut es mir geht. Rood werde ich natürlich nicht vergessen.", seine Gedanken schweiften schnell um. Gerade dachte er, wie praktisch es sei, dass es hier Arzt, Kneipe und andere Orte gibt, die man braucht oder in denen man seine Zeit gut vertreiben konnte. Wo ist eigentlich der Arzt? Ich bin einfach so losgegangen, aber ich wusste nicht mal, wo er ist, Tsuyoi dachte sich dies mit sichtlicher Verwunderung im Gesicht. Er dachte sich wie dumm er sei, nicht nachzusehen oder nachzufragen.

Er begann jetzt wieder seine Gedanken in Worte zu fassen und murmelte angestrengt in sich: „Vielleicht gibt es hier im Gang ein Schild, auf dem abgebildet ist, wo der Arzt ist.", er machte sich also auf den Weg, weiterhin seinen Arm stützend an der Wand.

 

Er hatte sich ein wenig umgeschaut aber gefunden hatte er nichts. Ihm fiel erst nicht ein, wie er einen Arzt hätte finden können, doch ihm kam eine Idee. Er dachte an die Rezeption am Haupteingang. Unter normalen Umständen wäre es ihm nie in den Sinn gekommen, er wusste auch nicht einmal, was die Frau war. Er wusste auch nicht mal, was das am Eingang sein sollte. Es kam ihm nur so vor, als könne die Frau am Eingang ihm helfen. Er vertraute seiner Intuition und ging stützend zur Rezeption.

 Er war angekommen und dazu erschüttert. Die Schlange war viel zu lang. Ein Gedanke hatte ihn gerade im Griff. Sollte ich fragen, ob ich vor durfte, um eine kurze Frage zu stellen oder sollte ich mich brav hintenanstellen?

 „Entschuldigung?", Tsuyoi hatte sich nach langem Überlegen für ersteres entschieden. Er gab sein Bestes so nett wie nur möglich zu sein. „Dürfte ich mich bitte vor sie stellen? Ich muss eine dringende Frage beantwortet bekommen, deswegen bitte ich sie.", er gab sein allerbestes nicht krank zu wirken, damit die Person nicht allzu abgeneigt von ihm ist. Zu seiner Enttäuschung half es nicht. Er gab ihm nur ein entnervtes und schnelles „Nein" zurück, während er ein angeekeltes Gesicht hatte. Tsuyois Nase hatte ihn wohl verraten. Das hat Tsuyois Willen gebrochen. Aber im Dunkel tauchte doch noch ein heller Schein auf. Er schaute ihn mit freudig strahlenden Augen an. Er sah aus, als habe er ein sanftes Gemüt. Seine Aura, die er ausstrahlte, war die eines Helden sein graues Haar ließ ihn zwar, wie einen, der ein Böses Dasein weilte, wirken aber seine purpurroten Augen strahlten, wie die eines Ehrenwerten Mannes. Er war, ganz einfach ausgedrückt, ein Gegensatz auf zwei Beinen. Sein dazu noch definierter Körper ließ Tsuyoi erstaunen. Er war ein wenig neidig, aber dafür war gar nicht die Zeit.

 Der Mann war ihm wohl positiv gegenüber eingestellt.

 „Du kannst dich ruhig vor mich stellen. Wenn du nicht lange brauchst, ist es in Ordnung. Ach ja…", der Unbekannte begab sich auf Tsuyois Höhe, da Tsuyoi einige Köpfe kleiner war, als er. Er flüsterte ihm ins Ohr: „Nimm es ihm nicht übel, okay? Er hatte heute einfach nur einen schlechten Tag heute. Es tut mir leid."

 „Natürlich und Vieln Dank!", Tsuyoi war der andere vollkommen egal, er war nur glücklich vorgekommen zu sein.

 „Shit!", murmelte Tsuyoi. Er merkte, wie ihm die Anstrengung zu Kopfe stieg. Er stützte sich wieder. Liegt es daran, dass ich mich nicht gestützt hatte? Oder war es etwas anderes? Egal. Ich sollte lieber fragen, wo sich dieser verdammte Arzt befindet.  

 Als er gefragt hatte und eine Antwort, die ihm half bekommen hatte, lief er zu dem ihm genannte Ort. Seine Bewegungen waren träge. Ihn hätte fast jemand umgehauen, weil sie beide in Gedanken waren. Tsuyoi musste an den Mann von vorhin denken. Er dachte sich das seine Ausstrahlung, also seine Aura, erdrückend war. Der einzige, den Tsuyoi kennt, der so eine Aura hat ist Rood aber selbst bei ihm war sie nicht so beängstigen. Er dachte auch an einen Fehler, den er begannen, hatte. Er wollte eigentlich nach seinem Namen fragen, aber er hat's vergessen.

 „Was soll ich machen. Vergessen ist vergessen. Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen.", Tsuyoi fasste seinen Ärger kurz in Worte. In seiner Stimme hörte man immer noch die Anstrengung. Er versuchte sie zu überspielen aber beim Reden war es unmöglich, genauso wie sein gequälter Blick. Den konnte er auch nicht verstecken.

 Tsuyoi klopfte leise, denn er war angekommen. Er konnte endlich seinen Arztbesuch hinter sich bringen. Er ging in den Raum und sah eine weitere Rezeption. Wissen tut er aber immer noch nicht, wie es heißt, deswegen dachte er sich: Ach..., Schon wieder diese Theke. Er ging zu „dieser Theke" und sprach mit der Person dahinter. Sie hatten ein längeres Gespräch aber am Ende konnte Tsuyoi direkt einen Arzt sehen. Er überprüfte ihn und stellte dann fest, dass es eine starke Erkältung war.

 „Das ist mir doch klar! Ich bin doch hier, um in Erfahrung zu bringen, welche Medikamente mir helfen könnten.", Tsuyois Stimme klang immer noch gequält vor Schmerz. Er bekam schnell ein paar Medikamente verschrieben und wurde dann weggeschickt. Danach machte er sich auf den Weg zurück in sein Zimmer. Ohne Umschweife, die ihm sowieso zu viel Kraft kosten würden, ging er in Richtung: Sein Zimmer.

 Als er dann angekommen war, legte er sich in sein Bett und nahm^, die ihm verschriebenen Medikamente. Er wollte sich schlafen legen, aber es war noch nicht spät genug für ihn. Der ganze Trubel hatte ihn nur eine Stunde gekostet, obwohl es sich wie drei anfühlte.

 Er seufzte kurz und machte sich dann einfach einen Tee. Er hoffte es würde ihm helfen. Er müsste morgen ja zur Prüfung gehen. Hoffte er zumindest. Vielleicht schaffen es alle unbeschadet hierher? Das wäre zwar schön, aber ich könnte an der Prüfung gar nicht teilnehmen. Hmm, vielleicht sollte ich beten? Er könnte mir vielleicht helfen dranzukommen. Ja! Das mache ich! Tsuyoi war zwar nicht der religiöseste, aber er glaubte, dass ein Gott existiert. Seine Eltern hingegen waren sehr religiös. Sie haben ihm aber immer die freie Entscheidung gelassen, ob er nun die Religion, an die sie glaubten, ausleben möchte oder nicht. Er entschied sich nicht dazu sein Leben einem Gott zu widmen, von dem er nicht weiß, ob er existiert oder nicht.

 

Tsuyoi hatte eine Weile gewartet, bis sein Tee etwas abgekühlt war. Er mag es nicht, wenn der Tee heiß ist. Tsuyoi redete mit sich selbst: „Mann, muss ich das wirklich machen? Meinen Tee mit etwas so Teurem trinken? Honig soll mir bei der Genesung also helfen? Dann muss ich es wohl oder übel tun.", Tsuyoi steckte seinen Löffel in den Honig, nahm einen ganzen Löffel voll, steckte den in den Tee und rührte ihn dann um. Man hatte ihm angesehen, wie sehr es ihm weh tat. Nicht nur der Fakt, dass der Honig ein so teures Gut ist, nein, auch der Fakt, dass er seinen Tee ohne Süßungsmittel trinkt, schmerzten ihm. Aber der Doktor hat es gesagt. Er war sogar so nett mir alle Medikamente und den Honig gratis zu geben. Dann muss ich's mir wohl oder übel hinter die Binde kippen. In dem Moment, in dem er das dachte, trank er den Tee auf einmal.

 „Bah! Schmeckt ja scheußlich! Viel zu süß!", er beschwerte sich, vielleicht war es ein bisschen harsch, aber es stört niemanden also sollte es Okay sein, zumindest dachte er so. Er war dem Arzt trotzdem dankbar. Er fühlte sich sofort besser. In seinen Gedanken versunken schaue er an die Decke seines, eigentlich schönen, Raums. Honig ist echt viel zu teuer für eine Erkältung aber kann es sein, dass es mir schon etwas länger sehr gut geht. Um zum Arzt zu gehen, musste ich mich an der Wand stützen, aber danach war ich wieder so gesund, dass ich normal gehen konnte. Er zuckte kurz mit den Schultern. Naja, dann ist doch alles okay. Wenn es mir gut geht, geht es mir gut. Dann kann ich bestimmt an der morgigen Prüfung teilnehmen.

 Freudig erregt, wegen des morgigen Tages, legte er sich in sein Bett und schaute sich ein Bilderbuch an, welches in dem Nachschrank neben ihm hatte, gelegen. Die Bilder in dem Buch waren zwar keine Kunstwerke, aber sie sahen sehr schön aus, was Tsuyoi glücklich machte. Er war erfreut zu wissen, dass Kinder sich so etwas anschauen. Ihm war es nie möglich, weil seine Familie nicht genug Geld hatte und als sie es dann hatten, war Tsuyoi einfach zu alt. Sie hatten ihn nicht mehr interessiert.

 Als er sich das ganze Buch angeschaut hatte, hatte er es weggelegt. „Es ist schon viel Zeit vergangen., murmelte Tsuyoi. Die Sonne ist schon untergegangen und pechschwarze Dunkelheit erschwerte die Sicht. Laternen oder Öllampen, die die Straßen erhellen könnten, gab es gar nicht.

 „Ich werde langsam müde. Ich sollte mich lieber schlafen legen. Ich muss für Morgen gewappnet sein!", trotz seiner Aufregung konnte er sofort einschlafen. Er schlief ruhig. Im Schlaf hatte Tsuyoi sich kein Stück bewegt.

 

Tsuyoi war, wegen seiner Nervosität, früh aufgewacht. Er murmelte viel vor sich hin, während er sich einen weiteren Tee machte. Sein Gesicht sagte mehr, als Worte es jemals können würden. Sein schmerzerfüllter Blick sagte wieder aus: „Das kann ich doch niemals machen! Honig ist doch viel zu teuer!", das stimmt, denn Honig ist wirklich teuer. Es gibt gegenwärtig keine Methode, mit der man schnell und einfach Honig bekommt. Honig wird nur auf eine Weise gewonnen, und zwar muss man Bienennester stehlen, die Bienen sind darauf natürlich nicht gut zu sprechen und greifen einen an. Wegen des Risikos wird nur sehr wenig Honig verkauft, was den Preis steigen lässt. Natürlich muss man auch Arbeitskräfte finden, die diesen Job übernehmen, da die meisten Menschen nicht lebensmüde waren und dafür Todesfurcht hatten, würde sich die Suche als schwierig gestalten. Es würde also nur Probleme verursachen.

 Als der Tee dann abgekühlt war, trank er ihn wieder mit einem Mal, aber diesmal fühlte er keine Verbesserung seines Zustands. Tsuyoi murmelte wieder: „Kann es sein, dass ich gesund bin? Bestimmt bin ich das!", und so ging er mit einem breiten, verwegenen Grinsen aus seinem Zimmer, um ein wenig die frische Luft zu genießen. Er würde sich beruhigen und nicht mehr so nervös sein, das erhoffte Tsuyoi sich zumindest. Vielleicht trifft er auch Rood, wer weiß das schon.

 „Haaah.", Tsuyoi seufzte so, als würde er in Erinnerung schwelgen. Am Horizont würde bald die Sonne auf Gehen und dem Himmel einen schönen Rotorangen Look verpassen. Der in die Dunkelheit eingehüllte Platz machte es Tsuyoi nicht leicht. Er versuchte einen Ort zu finden, bei dem ihn eine Bank zum Sitzen anlächeln konnte. Es hatte sich zwar schon als schwer herausgestellt, aber so schwer, wie es jetzt war, hätte Tsuyoi es sich niemals denken können. Aber zum Schluss hat er sie trotz allen Problemen gefunden. Sie lächelt ihn an, als wäre sie das Ende. Sie strahlte so hell, wie das Licht am Ende des Tunnels. So war es in seiner Vorstellung, als er sie endlich gefunden hatte. Er setzte sich und schaute zum Horizont, hinter dem die Sonne gerade hervorkam. Der Himmel begann in Rotorangene Farbe getaucht zu werden. Es erfreute Tsuyoi. Er dachte, dass er jetzt bestimmt bestehen könne, weil er den Sonnenaufgang gesehen habe. Er war sich dem sehr sicher. Er würde es schaffen. Er zweifelte keine Sekunde.

 „Hmm? Muss nicht bald die Prüfung beginnen? Ich sollte mal los machen!", er lief in Richtung Prüfungsplatz. Der Prüfungsplatz war ein Stück weit weg, vom Hauptgebäude und dem, in dem Tsuyoi schlief. Er lag im Süden, also in die genau entgegengesetzte Richtung, des Haupteingangs, welcher in die Nördliche Richtung zeigt. Während dem Weg dahin hatte er ein breites, von seiner Nervosität zeugendes Grinsen, auf seinem Gesicht. Er war bereit! Er war sich sicher, dass er bestehen würde. Nach all dem harten Training musste er bestehen. Es gab gar keine andere Lösung.

 Nach dem er ein wenig gelaufen ist, ist er angekommen. Er sah sich den Platzt genau an. Er war riesig. Es gab alles Mögliche, aber Tsuyoi legte sein Augenmerk auf die Geräte, die so aussahen, als würden sie für die Prüfung benutzt.

 „In kürze wird die Prüfung beginnen. Macht euch alle bereit!", Tsuyoi hörte eine kratzige Stimme, die laut vom Platz gerufen hatte.

 „Jawohl!", erwiderten die Personen, auf dem Platz, dem Mann mit der kratzigen Stimme.

 Jetzt ist auch Tsuyoi angekommen. Er stellte sich dem Mann vor: „Schönen guten Morgen! Ich bin Tsuyoi! Ich stehe auf der Warteliste. Kann ich heute teilnehmen?", Tsuyoi stand kerzengerade da und hatte salutiert. Der Mann mit der kratzigen Stimme hatte direkt gefallen an ihm gefunden. Ihm gefiel seine Art sich vorzustellen. Darauf antwortete der Mann: „Tsuyoi? Ich glaube wir sind nicht vollzählig, aber ich muss noch einmal nachschauen. Falls wir es doch sind, kannst du leider nicht teilnehmen.", Tsuyoi nickte kurz und der Mann, der der Prüfer zu sein scheint, ging kurz zur Seite, um nachzuschauen, ob alle da sind.

 Als er fertig mit zählen war, fixierte er Tsuyoi. Er schaute ihn an, als würde er Tsuyoi bemitleiden. Danach trat der Prüfer ein wenig näher.

 „Ich muss dir mitteilen", sein Gesichtsausdruck wurde nur betrübter, „Dass du leider teilnehmen kannst.", sein Gesichtsausdruck hat sich wieder gebessert. Er sah jetzt glücklicher aus. Der Prüfer hat sich wohl einen spaß erlaubt. Tsuyoi wurde überglücklich. Er hatte kurz Angst gehabt, dass er nicht teilnehmen könnte. Tsuyoi sagte ihm: „Vielen Dank!"

Der Prüfer bedeutete ihm, dass Tsuyoi nun zurücktreten könne und Tsuyoi tat dies auch. Er begann sich mit den anderen Teilnehmern zu unterhalten. Tsuyoi unterhielt sich primär mit einem Teilnehmer. Sein Name war Utopius. Er war kräftig gebaut, hatte kurze schwarze Haare, die silbern im Schein der Sonne glänzen und er trug eine Robe, die der Farbe seines Haars glich. Utopius war zwei ganze Köpfe größer als Tsuyoi. Er fühlte sich, als würde er an einem Gebirge hinaufschauen.

„Booaah, bist du groß!", begann Tsuyoi das Gespräch.

„Findest du? Vielleicht solltest du es aus einem anderen Blickwinkel betrachten."

„Wie meinst du? Welcher Blickwinkel denn?", Tsuyoi war sichtlich verwirrt. Er dachte sich: Ich kann das doch nur aus einem Blickwinkel betrachten. Was meint er? Tsuyoi versuchte von beiden Seiten zu betrachten, er soll es ja aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

„Ha ha ha!", Utopius begann zu lachen. Ihm liefen Tränen in die Augen. „Du bist aber amüsant! Das meinte ich eigentlich nicht! Du musst nicht von der Seite oder so schauen. Ich wollte mir eigentlich ein Späßchen, über deine Größe, erlauben und sagen: Vielleicht bist du einfach zu klein, aber ich spar mir das."

„Achsoo.", Tsuyoi hat gefallen an ihm gefunden und genauso Utopius. „Wollen wir Freunde sein?"

„Ah ha ha ha! Natürlich! Sehr gern!", so entstand die perfekte Freundschaft, zwischen Tsuyoi Rooks und Utopius Vines.

Tsuyoi freute sich darüber, dass Utopius ihm zusagte. Daraufhin murmelte er noch: „Schön einen neuen Freund gefunden zu haben."

„Das finde ich auch.", Tsuyoi wollte ihm gerade noch antworten aber der Prüfer rief auf einmal: „Stellt euch alle in eine Reihe! Ich erzähle euch jetzt den Ablauf!", alle stellten sich in Reihe, nur Tsuyoi gesellte sich ein bisschen zu spät dazu.

Der Prüfer ermahnte ihn und Tsuyoi nahm es sich nickend zu herzen.

„Also,", der Prüfer begann wieder lauter, mit seiner kratzigen Stimme, zu reden, woraufhin Tsuyoi zusammenzuckte „Als erstes stelle ich mich euch vor. Ich bin Lealtad und heute euer Prüfer." Alle anwesenden begrüßten ihn schnell und dann fuhr er fort. „Ihr werdet uns erst einmal beweisen, dass ihr bereit seid ein wahrer Xiongshou zu werden. Dazu werdet ihr als aller erstes eure Kunst zu kämpfen, zur Schau stellen. Dafür werdet ihr diese Puppe mit ein paar Hieben angreifen.", er zeigte auf eine Menschengroße Puppe ganz außen von dem Feld, auf dem sie alle standen. „Wer keine Waffe hat, holt sich bitte von hier eine, die ihm beliebt. Alles andere erkläre ich zu einem passenderen Moment. Noch irgendwelche Fragen?", er beendete seine kurze und leicht verständliche Erklärung. Da sich keiner zu Wort meldete, wahrscheinlich hatten sie alle angst von ihm angefaucht zu werden, sagte er zum Schluss noch: „Keine Fragen? Dann wünsch' ich euch allen viel Glück und hoffe, dass ihr alle hier besteht."

Er hatte seine Worte ernst gemeint. Ihm war bewusst, dass einige nicht bestehen würden, aber er wollte, dass alle ihr Bestes geben, und warf ihnen deswegen ein paar hoffentlich ermutigende Worte zu.

 

Alle Teilnehmer waren bereit und sprühten nur so vor Stolz und Siegessicherheit. Vor allem Tsuyoi und Utopius. Dies bemerkte auch der Prüfer und legte deswegen all seine Hoffnung in diese beiden.

 Der Prüfer begann, die Beginnenden auszuwählen. Er dachte sich, dass er Tsuyoi und Utopius als letzte wählen sollte, sozusagen, das Letzte kommt zum Schluss.

Der erste gewählte Prüfling war ein Mädchen. Sie war nicht viel älter als Tsuyoi. Er selbst schätzte sie auf 17. Sie hatte Silber-blaues Haar, welches sie bis zur Schulter trug. Ihre Kleidung war ein zu ihrer Haarfarbe passendes Hemd, über welches sie eine Blau Robe angezogen hatte. Zu ihrer Robe und ihrem Hemd trug sie eine weite Hose, die schwarz war. Ihre Waffe war ein einschneidiges Schwert. Sie hatte das Stichblatt ihres Schwertes mit blauen Edelsteinen verziert. Die Scheide war rot und mit Drachen, die sich an der Scheide hochbewegten, bestückt. Ihre Waffe selbst lief gerade. So eine Waffe hatte Tsuyoi bis jetzt nur ein einziges Mal gesehen. Er war beeindruckt. Tsuyoi hatte gefallen an ihrem Look gefunden. Auch wenn ihr Outfit ein wenig ausgefallen war, sprach es ihn an. Für einen Moment war er in Gedanken versunken. Er fing sich aber wieder, als er gemerkt hatte, dass sie gleich beginnt. Bevor die Prüfung begann, hatte sie sich noch in Kampfposition begeben, mit nach unten gerichteter Klinge.

„Du kannst! Los!", der Prüfer gab dem Mädchen das Go und so preschte sie im selben Moment vor zu der Puppe. Tsuyoi erkannte alles. Ihre Hiebe, die Bewegungen vor allem wie grazile sie sich bewegte. Ihre Bewegungen erinnerten Tsuyoi an einen Fluss, der sich schnell aber kontrolliert bewegt. Sie verteilte schnelle Hiebe, die einen stillstehenden Gegner in Sekunden umbringen könnte, vor allem die Hiebe, die von oben auf den Gegner herabgesaust kommen sind die, mit der meisten Zerstörungskraft. Sie schwang weiter ihre Klinge mit kontrollierten Bewegungen zerfetzte die Puppe. Auf dem Boden lagen nur noch die Fetzen, die übrig geblieben sind. Sie selbst begab sich zum Schluss noch einmal in Kampfposition, während sie die Klinge nach unten gerichtet hatte.

Alle eingeschlossen Tsuyoi waren beeindruckt und klatschten, das glaubte er zumindest. Er schaute sich um. Jeder der hier Anwesenden klatschte beeindruckt. Nur Utopio tat dies nicht. Er hatte nur ein Grinsen im Gesicht, welches Tsuyoi nicht deuten konnte. Vielleicht war es ein Siegessicheres Grinsen, vielleicht aber auch nur ein verwegenes Grinsen. Eines war sicher: Utopio war bereit, bereit zu kämpfen und zu bestehen.

Danach haben vier Jungs es versucht, sind aber alle gescheitert. Sie konnten nicht einmal die Puppe zerstören. Es war ein Trauerspiel. Tsuyoi hatte Mitleid, als sie alle mit Tränen in den Augen, den Platz verließen.

Danach waren zwei weitere Mädchen dran und nur eine bestand. Beide Kämpfe gegen die Puppe waren recht uninteressant und so verließ das eine Mädchen den Prüfungsplatz, den Tränen nahe stehend.

Als letzte waren nur Tsuyoi und Utopius. Der Prüfer nahm Utopius als ersten dran. Er wollte unbedingt sehen, was er alles vollbringen kann.

Utopius Aura, die sich jetzt, wo er vor der Puppe steht, auf dem ganzen Feld ausbreitete, war erdrückend. Mit seinem einschneidigen Schwert, welches „Das Ende, des Schicksals" hieß preschte er sofort nach vorn, als der Prüfer das Startsignal gab. Die dabei entstandene Druckwelle erschreckte Tsuyoi kurz, aber er sammelte sich wieder, auch wenn diese Druckwelle ihn fast in die Luftgerissen hätte. Verschont von der Druckwelle waren aber nur der Prüfer Tsuyoi und die Mädchen, die bestanden hatten. Utopius Puppe war sofort zerstört. Die Fetzen waren noch kleiner als, die von dem anderen Mädchen. Alle klatschten und Utopius ging mit einem verwegenen Blick und seinem einschneidigen und gebogenen Schwert zurück.

Danach war Tsuyoi an der Reihe. Er begann nervös zu werden und vor Nervosität zu schwitzen. Er hatte sich ein einschneidiges Schwert geschnappt, welches genau wie Utopius gebogen war. Er hatte sein eigenes leider Zuhause bei seinen Eltern gelassen. Er stellte sich in Kampfposition hatte seine Klinge aber noch fest in der Scheide. Er hielt nur den Griff fest. Und dann begann es. Er bekam das Startsignal und preschte sofort nach vorn. Seine Bewegungen waren noch feiner als die von dem Mädchen. Keiner konnte seine Bewegungen erkennen außer dem Prüfer und Utopius. Er brauchte nur zwei Schläge und dann war die Puppe nur noch kleine Fetzen. Alle klatschten ihm zu. Er hatte sein Haupt gesenkt. Er war beeindruckt und hatte denselben verwegenen Blick drauf wie Utopius. Er wusste nicht, dass er zu so etwas fähig war. Dann stellte er sich zurück in die Reihe und hörte dem Prüfer zu.

„Als erstes Mal möchte ich euch allen danken. Danken dafür, dass ihr teilgenommen habt und euch getraut habt, diesen beschwerlichen Weg zu beschreiten."

Alle anwesenden bedankten sich auch bei ihm, für diese Worte. Er war stolz auf sie alle, ignorierte den Gedanken aber und fuhr fort: „Schätzt euch glücklich, den ersten Teil überstanden zu haben. Jetzt aber kommen wir zum zweiten. Dafür müsst ihr euch endscheiden wer zuerst beginnt, aber ich erkläre es euch als erstes. In der zweiten und letzten Prüfung werdet ihr gegen erfahrene Xiongshou antreten und euch beweisen. Dafür werdet ihr natürlich auch eure Waffen benutzen. Ihr bekommt keine Holz-Attrappen, die würden nur zerbersten, bei euren Fähigkeiten. Also, wer jetzt aufhören möchte hat die Chance.", keiner antwortete ihm also sah er dies als Nein. „Wenn keiner von euch aufgeben möchte, ist das auch in Ordnung. Also macht euch bereit. Hier kommt Artemis. Sie ist eine herausragende Kämpferin und wird euch heute prüfen! Aber ich halte jetzt mal die klappe und überlass Artemis den Vortritt.", der Prüfer, dessen Namen Tsuyoi immer noch nicht weiß, hatte aufgehört mit seiner kratzigen Stimme zu reden.

Die Frau, die aufgetaucht war, war ganz normal von ihrer Statur. Ihre Haare waren lang und pechschwarz genauso wie ihre Augen. Wenn man in ihre Augen schaute, sah man nur leere Dunkelheit, die einen zu verschlingen vermag. Sie hatte einen Kastanienbraunen Pelzmantel und eine etwas weite Schwarze Hose, in der man sich gut bewegen kann. An ihrer Hose trug sie einen Gürtel, an dem sie ein Schwert hatte, welches dieselbe Form, wie das von Soko hatte. Die Scheide dieses Schwertes war schön, mit Blumenmustern, verziert. Ihre Schuhe waren nichts Besonderes, sie waren ganz normal, dieselben, die jeder andere Mensch anhat. Die Frau mit ihren pechschwarzen Augen hatte nun begonnen sich vorzustellen. Sie sagte: „Guten Tag! Ich bin Artemis. Ihr könnt mich auch so nennen. Wie ihr schon gehört habt, müsst ihr nur gegen mich antreten. Wer beginnt als erstes?", ihre Stimme war leise und genauso emotionslos, wie ihre Augen. Sie wirkte ein wenig gruselig auf Tsuyoi aber er wollte sich nicht weiter beirren lassen und ignorierte das Gefühl. Dann erklang eine laute Stimme, die die Stille erlöschen ließ. Es war das erste Mädchen, welches bestanden hatte. Die Blauhaarige.

„Ok gut. Dann komm her!", ihre Stimme war weiterhin so leise, wie die einer Maus. Die Blauhaarige stellte sich gegenüber von Artemis. Sie begann sich vorzustellen.

„Ich bin Soko! Ich bin hier, um die Prüfung zu bestehen und meine Eltern Stolz zu machen!"

Ach, so heißt sie. Ist schön, dass ich es endlich weiß. Dachte sich Tsuyoi und konzentrierte sich wieder auf den Kampf.

„Freut mich zu hören Soko. Ich fühle mich geehrt, deine Bekanntschaft machen zu dürfen.", sie zeigte sich sehr freundlich. Das verwirrte Tsuyoi ein wenig. Sie machte nicht den Anschein, als wäre sie freundlich. Aber er verwarf den Gedanken und schaute weiter zu.

Nachdem sie sich vorgestellt hatten, gingen sie beide in Kampfstellung. Sie warteten auf das Go, welches sie vom Prüfer erhalten würden.

Der Prüfer hob die Hand und gab dann ein lautes „los" von sich. In dem Moment preschte Soko vor. Sie hatte sich gedacht, dass sie mit der Klinge nur von der Seite schlagen müsse und Artemis wäre dann besiegt, aber sie machte es Soko nicht so leicht. Artemis machte einen Satz nach hinten, genauso weit, dass die Klinge sie nicht erwischen würde. Soko war beeindruckt davon, wie präzise sie gesprungen ist und hatte sich schnell dazu entschieden den Plan zu ändern.

Ihre Gedanken waren ein wirres Durcheinander, aber sie hatte gar keine Zeit nachzudenken, denn Artemis ist schon auf sie zugesprungen. Als Soko dies merkte war es schon zu spät, um auszuweichen also war ihre einzige Option die Klinge abzuwehren. Sie riss ihre Klinge so schnell es ging auf die gewünschte Position. Beim Aufprall klirrten beide Klingen laut. Auf Sokos Lippen bildete sich ein Lächeln, welches aus Verzweiflung heraus Endstand. Soko nutzte die Chance, um sich vor ihr zu entfernen.

Was soll ich jetzt nur tun? Wie soll ich sie besiegen? Und kann es sein, dass mein Lächeln nicht nur ein verzweifeltes ist? Kann es sein, dass ich spaß habe? Na ja, was auch immer! Ich muss mich auf den Kampf konzentrieren!

Soko nutzte die Zeit, die Artemis ihr gegeben hatte, um nachzudenken. Der Gedanke, dass sie spaß habe, ließ ihr in dem Moment keine Ruhe. Es stimmte, dass sie spaß an dem Kampf hatte. Es lag daran, dass sie bevor sie hergekommen ist niemanden getroffen hatte, der stärker als sie war. Sie hatte jeden Kampf gewonnen, bis irgendwann keiner mehr gegen sie antreten wollte. Alle sagten sie ihr: „Du wirst doch eh gewinnen. Warum sollte ich also meine Zeit verschwenden?" Deswegen hatte sie noch nie einen Kampf, bei dem sie verloren hatte und deswegen hatte sie sich in diesem Moment so sehr gefreut.

Soko konzentrierte sich jetzt wieder auf den Kampf. Sie war froh, dass Artemis sie nicht angegriffen hatte. So unkonzentriert, wie sie war, wäre das ihr aus gewesen Aber sie machte sich nichts daraus und preschte ein Zweites Mal nach vorn, um einen Treffer zu landen.

Artemis wich diesmal nicht aus und wehrte den Angriff ab. Da Sokos Angriff von unten kam konnte Artemis ihr Gesicht sehen. Sie hatte ja mit ihrem ganzen Körper und nicht nur mit ihrem Schwert angegriffen. Sokos verwegener Blick machte Artemis ein wenig sauer. Sie verlor kurz die Kontrolle über sich. Artemis wollte gerade mit ihrer vollen Kraft zuschlagen, aber sie konnte sich noch zurückhalten. Danach machte Artemis einen kleinen Sprung zurück, damit sie nicht zu weit weg von ihr war. Artemis gab Soko keine Zeit zu reagieren, denn genau, als sie auf dem Boden aufkam, hatte Artemis ihr Schwert von der Seite auf Soko zu sausen lassen.

Was?! Wann ist das passiert? Wie schnell ist diese Frau? Wie konnte sie so schnell springen und dazu direkt zuschlagen? In diesem kurzen Moment ging Soko so einiges durch den Kopf. Sie konnte auf einmal auch keinen klaren Gedanken mehr fassen, bis auf die paar Sätze ging nichts mehr. Sie hatte Angst. Angst zu verlieren, aber gleichzeitig freute sie sich darüber. Endlich konnte sie auch mal spüren, wie verlieren so ist. Kurz bevor sie dann wirklich getroffen wurde, hielt Artemis dann an. Alle haben für sie beide geklatscht. Sogar Utopius.

Erstaunlich! Zwischen den beiden liegen Welten, aber Soko hat sich trotz alledem so gut geschlagen! Tsuyoi war beeindruckt von Soko. Sie hatte gewirkt, wie ein Held aus einem Märchenbuch.

„Wunderbar! Der Kampf war gut mitanzusehen!", der Prüfer hatte den Kampf beendet und sie beide für diesen wunderbaren Kampf gelobt. „Soko…", der Prüfer bemerkte Sokos betrübtes Gesicht und ging zu ihr hin, um sie zu trösten. „Das hast du gut gemacht. Du solltest stolz auf dich sein. Ich habe in meinen 20 Jahren als Prüfer noch nie einen besseren Kampf gesehen."

Soko ignorierte ihn aber die Worte schienen zu wirken. Seine sanfte Stimme war wirklich wie Balsam für die Seele, was man von seiner kratzigen alltags Stimme nicht behaupten konnte.

Er redete noch einen kurzen Moment weiter, um dann bekannt zugebe, ob sie bestanden hatte oder ob sie es nicht hatte.

„Also bevor der nächste Kampf beginnt, muss ich bekannt geben, ob sie bestanden hat oder ob sie es nicht hat. Aber vorher klatscht doch ein zweites Mal!", alle klatschten noch einmal. Als alle aufhörten zu klatschen fuhr er fort: „Glückwunsch, Soko! Du hast bestanden! Dein Kampf gegen Artemis war fabelhaft und deine Bewegungen nahezu perfekt!"

Soko freute sich über das Lob. Sie war jetzt auch um einiges glücklicher, denn sie war sich jetzt bewusst, wie schwach sie eigentlich war.

Der Prüfer, der kurz wartete bevor er weiterredete, sagte: „Als nächstes ist Violet dran zu kämpfen! Trete bitte vor Violet"

Violet trat unsicher hervor. Sie ist das zweite Mädchen, was bestanden hatte. Das Bild, welches sich Artemis von ihr machte, war eher negativ. Sie dachte sich, wie jemand, der so unkonzentriert ist überhaupt die Puppe hatte zerschneiden können. Aber sie ließ ihren Gedanken keinen Freiraum. Sie wollte sich selbst ein Bild von ihr machen. 

Als Violet vor Artemis trat hatte sie sich mit gesenktem Haupt vorgestellt.

„Ich bin Violet. Freut mich sie kennen zu lernen. Ich bin hier, weil ich meine Familie und alle anderen Bewohner Zeros von dem Leid, dass der Goemul den Leuten zufügt, zu befreien.

„Mich kennst du ja schon also muss ich mich nicht nochmal vorstellen, aber ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen. „

Die Stimmen beider waren gleich piepsig und Tsuyoi hatte Probleme ihren Namen zu verstehen, aber er hat es irgendwie geschafft.

Aha. Sie heißt also Violet. Schöner Name, das muss ich schon sagen und dazu auch noch passend zu ihrer Haarfarbe.

Tsuyoi hatte jetzt erst gemerkt, wie hübsch sie eigentlich ist. Sie hatte ein schwarzes Kleid an. Es hatte weiße Rüschen am Saum und an ihrem Ausschnitt. Ihr Kleid hatte einen eckigen Ausschnitt. Um ihre Hüfte hatte sie einen breiten Gürtelähnlichen Obi, den sie hinten zu einer Schleife gewickelt hatte. Ihre Violetten Haare hatten Schwarze spitzen, die ihre Schönheit noch einmal unterstrichen. Ihre Waffe war eine mit einer einschneidigen und gebogenen Klinge. Die Scheide dieser war Violett, passend zu ihrem Haar. Auf der Scheide hatte sie emporsteigenden Bambus, der aussieht als würde er nur wachsen, um sich aus etwas zu befreien, drauf.

Der Prüfer machte wieder dieselbe Handbewegung und gab dann ein zweites lautes „Los!" von sich.

In diesem Kampf preschte das erste Mal Artemis nach vorn. Violet blieb nur starr stehen. Sie bemerkte aber die auf sie losstürmende Artemis und wehrte ihren Angriff von der Seite einfach ab, indem sie ihr Schwert auf die rechte Seite riss und dann Artemis Schwert aufhielt. Artemis sprang kurz zurück und griff sofort wieder an. Sie ließ Violet keine Zeit, aber Violet konnte trotzdem reagieren und wich ihrem angriff von vorne aus.

Wie?! Dem konnte sie ausweichen? Das sollte sie nicht mal schaffen, auch wenn sie es gesehen hatte! Dann habe ich sie wohl unterschätzt! So ein Fehler darf mir nicht noch einmal passieren!

Jetzt griff auch Violet an. Sie ihr Schwert näher, um es dann so schnell sie konnte in Richtung Artemis zu schlagen, aber die konnte noch rechtzeitig ausweichen. Danach sah Artemis eine Lücke in ihrer Verteidigung und schlug sofort zu aber hielt genauso wie bei Soko kurz bevor sie Violet traf, an.

„Gut gekämpft Violet! In puncto Geschwindigkeit bist du mir auf jeden Fall überlegen. Hättest du diesen kleinen Fehler nicht gemacht und eine Lücke in deiner Verteidigung gelassen hättest du mir große Schwierigkeiten bereiten können.", Sie klopfte Violet auf die Schulter und erklärte ihr ihre Fehler und ihre Stärken in diesem Kampf.

„Vielen Dank! Sie waren wirklich sehr stark. Ohne Zweifel. Ich nehme mir ein Beispiel an ihnen und werde meine Grenzen überschreiten.", während alle noch klatschten, ging Violet mit diesen Worten zurück in die Reihe, in der alle anderen standen.

„Ein guter Kampf, Violet! Deine Geschwindigkeit ist beeindruckend! Du solltest stolz auf dich sei. Aber jetzt zur Frage der Fragen: Hast du denn auch bestanden?", der Prüfer wollte es ein wenig spannend machen, aber das erzeugte wohl nicht so viel Spannung. Alle waren genervt davon, also sagte er schnell ihr Ergebnis: „Du hast natürlich auch bestanden! Glückwunsch!"

Violet freute sich sichtlich darüber. Sie freute sich sogar so sehr, dass sie Soko umarmte. Die dadurch verwirrte Soko wollte sie erst wegdrücken, aber sie ließ sie dann doch ihren Spaß haben und erklärte es sich mit den Worten: Sie hat ja bestanden, da darf man sich ja freuen.

Als Violet gemerkt hatte, dass sie eine fremde Person umarmt, hat sie Soko losgelassen. Ihr Gesicht lief rot an. Daraufhin endschuldigte sie sich, auch wenn es wegen ihrer piepsigen Stimme, schwer zu hören war, kam es von Herzen.

Der Prüfer hatte gewartet, bis Violet fertig war sich zu freuen und als es dann so weit war redete er mit überschwänglicher Freude in der Stimme:

„Utopius, du bist als nächster dran. Trete bitte hervor."

Utopius trat stolz und mit herausgestreckter Brust hervor.

Er ist sich wohl siegessicher. Vielleicht sollte ich ihm erst das Gefühl geben, dass er gewinnt und ihn dann zerquetschen? Artemis dachte sich, dass das der beste Weg sei, ihm den siegessicheren Blick aus dem Gesicht zu prügeln.

Der Prüfer grinste über das ganze Gesicht. Er war schon die ganze Zeit auf diesen Kampf gespannt. Auch wenn die Prüfung bis jetzt nur zwei Stunden gedauert hatte, hatte sich die Zeit bis zu diesem Moment wie eine Ewigkeit angefühlt.

Der Prüfer hob wieder die Hand und sagte: „Los!", daraufhin preschte nur Utopius auf sie zu. Diesmal verursachte er keine Druckwelle. Ihm war ins Gesicht geschrieben, dass er sich sicher war zu gewinnen. Es störte Artemis, aber sie wollte ihrem Plan nachgehen. Er ließ sein „Das Ende, des Schicksals" auf Artemis heruntersausen, die so tat, als könnte sie dem nicht ausweichen und ihn deswegen mit der Klinge abwerte. Sie konnte Utopius Klinge gerade so über ihrem Kopf abwehren und hatte ihr Schwert währenddessen in beiden Händen, weil er ihre Klinge sonst einfach weghauen würde und sie dann erwischen könnte. Artemis lenkte seine Klinge dann schnell zur Seite und nutzte die Chance, um ihn anzugreifen. Sie wollte einen geraden Stich in seinen Bauch mach -sie würde vorher natürlich stoppen. Utopius ließ dies aber nicht zu und wich nach rechts aus. Dann wollte er seine Klinge wieder auf Artemis herunter sausen lassen, aber diese konnte ihr ausweichen. Also änderte er die Richtung und griff von der Seite an. Für eine Zeit war dieser Kampf nur ein Katz und Maus Spiel, bis Artemis es dann schaffte Utopius, der einen Angriffshagel auf sie herab prasseln ließ, anzugreifen. Das brachte Utopius kurz aus dem Konzept, aber er sammelte sich schnell wieder. Er wich dem Angriff gerade so aus und wog sich für einen kurzen Moment in Sicherheit und das war der Moment in dem verloren hatte. Diesen kurzen Moment, der Unaufmerksamkeit nutzte Artemis, um einen Treffer zu landen. Sie schaffte es und gewann so den Kampf gegen Utopius. In ihren Gedanken lobte sie Utopio und gleichzeitig verachtete sie ihn.

Dieser Sack ist viel zu stark. Aus ihm wird noch ein starker Xionshou. Wenn er noch mehr trainiert, wird er vielleicht sogar besser als Rood.

Sie warf ihm keine netten Worte zu, weil sie so sauer wegen seines verwegenen Blickes war.

„Guter Kampf ihr beiden! Euer Kampf war spektakulär! Diese schnellen Bewegungen von dir waren meisterhaft! Trainier weiter und du könntest bald zu einem Tempest werden.", Alle klatschten mit Bewunderung in den Augen. Tsuyoi hatte dieselbe Meinung, wie der Prüfer. Er war sich nicht sicher über den Tempest Teil, aber er war sich sicher, dass Utopius eines Tages sehr stark werden könnte.

Alle hatten nun aufgehört zu klatschen. Der Prüfer sah dies als gute Möglichkeit fortzufahren.

„Du hast natürlich bestanden Utopius! Ich bin beeindruckt von dir und deinen Fähigkeiten."

Utopius bedankte sich und gesellte sich zu den anderen. Der Prüfer bedeutete Tsuyoi mit einer Handbewegung, dass er hervortreten soll. Auch hier grinste er wieder über beide Ohren. Er freute sich genauso sehr auf diesen, wie auf den Kampf von Utopius. Er sah, dass Tsuyoi großes Potenzial hatte.

„Als nächster und letzter bist du Tsuyoi! Ich wünsch dir viel Glück!"

Daraufhin bedankte sich Tsuyoi und trat dann vor Artemis. Er sah ihr kurz in ihre tiefschwarzen Augen. Tsuyois Ruhemoment wurde dann von Artemis' leiser Stimme gestört.

„Da du mich schon kennst sag ich einfach nur: Auf einen guten Kampf! Ich freue mich drauf!"

„Dann stelle ich mich mal vor: Ich bin Tsuyoi. Ich bin hier, weil ich genauso wie Violet, meine Eltern und die Bewohner von Zero vom Goemul befreien möchte.", Tsuyoi sagte alles, was ihm in dem Moment einfiel. Artemis antwortete sogar darauf: „Ehrenwerte Ziele, die ihr alle habt.", sie richtete ihre Worte an alle anwesenden und schaute jeden nacheinander an, selbst Utopius.

Beide stellten sich in Kampfstellung. Tsuyoi hatte sein Schwert wieder in der Scheide stecken gelassen. Artemis ging so einiges durch den Kopf aber ihr Hauptgedanke war: Warum lässt er sein Schwert in der Scheide stecken? Bremst er sich nicht selbst damit ab? So werde ich ihn doch ganz einfach treffen können aber naja. Stören sollte es mich nicht.

Artemis stütze sich in einer hockenden Position, in der sie das linke Bein ein wenig weiter hinten, als das rechte hatte. Ihr Schwert hatte sie nach unten gerichtet und ihr blick war ein wenig höhnisch. Sie war sich sicher zu gewinnen, deswegen hatte sie einen höhnischen Blick auf den Lippen. Mit diesem Blick wollte sie seine Position verspotten. Damit machte sie aber einen Riesenfehler.

„Uuuund… Los!"

Der Prüfer gab das Startsignal. Beide standen regungslos da ohne Anstalten zu machen sich zu bewegen. Artemis war sich kurz unsicher, was sie machen sollte. Sie sammelte sich aber und preschte dann nach vorn. Sie dachte sich, dass das ein einfacher Sieg für sie wird, aber da hatte sie sich den Falschen Gegner ausgesucht. Tsuyoi werte ihr Schwert, welches sie von oben hat herabsausen lassen, ab. Er zog sein Schwert so schnell aus der Scheide, dass keiner seine Bewegung erkennen konnte. Für Artemis schien es so, als wäre das Schwert einfach dort aufgetaucht.

Tsuyoi sah machte sich kurz die Situation klar und lenkte dann das Schwert von Artemis zur Seite. Er machte einen Satz zurück und sprang dann sofort auf sie zu. Er war so schnell, dass er auch eine Druckwelle, die der von Utopius gleichkam, auslöste. Schreie waren kurz zuhören. Tsuyoi tauchte auf einmal unter ihr auf. Er ist direkt nach vorne in Richtung Bauch geprescht. Tsuyoi hielt sein Schwert perfekt, um sie zu treffen und machte dabei keine Anstalten zu stoppen. Artemis hatte es dann irgendwie vollbracht dem auszuweichen. Ihr ging wieder so einiges durch den Kopf.

Was ist das für ein Monster? Er ist noch stärker und schneller als Utopio und benutzt dazu nicht mal Vi?! Wie kann eine so starke Person überhaupt existieren?

Tsuyoi preschte noch einmal nach vorne. Er blieb kurz vor Artemis stehen. Artemis war verwirrt. Leider hatte sie keine Zeit dazu, denn Tsuyoi hatte schon seinen Angriff begonnen. Er schwang sein Schwert schwungvoll, lenkte es auf sie zu aber traf sie wieder nicht, denn sie konnte ausweichen. Sie stand nur regungslos da. Ihr blick war der einer schockierten Bestie während Tsuyois Blick der einer Bestie ist, die gerade seine Beute vor sich umbringen möchte.

Will der Typ mir wirklich ans Leder gehen? Ist der verrückt? Das ist doch nur der Kampf für die Prüfung! Der ist verdammt stark nichtmalt die anderen drei waren so stark. Wieso ist er auch ohne Vi so viel stärker als die anderen? Was ist er für ein Monster?

Sein Blick machte ihr Angst aber dafür hatte sie schon wieder keine Zeit. Tsuyoi ließ, genauso wie Utopius, einen Angriffshagel auf sie herabrieseln. Er zeigte keine Gnade. Die Einzige, die in diesem Kampf angestrengt aussah war Artemis. Sie hatte keine Chance gegen ihn. Ihr wurde das in diesem Kampf schmerzlichste klar gemacht. Sie wartete nur noch bis Tsuyoi mit dem Angriffshagel aufhörte, um dann aufzugeben, aber Tsuyoi tat dies nicht. Sie musste ihn also irgendwie stoppen.

 Aber wie stelle ich das nur an? Sollte ich lieber auch angreifen? Nein, das würde nur sein Schwert zur Seite lenken. Ich brauche etwas, dass ihm aus dem Konzept bringt. Irgendetwas, dass ihn dazu zwingt mir Zeit zu lassen. Ah! Ich hab's! Ich weiß ganz genau, was ich machen werde.

Sie hatte sich entschieden und machte sich daran ihren Plan in die tat umzusetzen. Sie zog ihr Bein so schnell es ging zurück und schwang es dann nach vorne. Ihr Ziel: Zwischen die Beine von Tsuyoi.

„Ahhh!"

Ein schmerzerfüllter Schrei von dem sich auf dem Boden windenden Tsuyoi, befriedigte ihre Lust danach ihn zu besiegen.

„Also gut! Du hast gut gekämpft Tsuyoi!", man konnte sehen, dass der Prüfer mitfühlte. „Deine Präzision und Geschwindigkeit ist außergewöhnlich! Du hast natürlich auch bestanden! Glückwunsch!"

Tsuyoi windete sich immer noch auf dem Boden. Vor lauter Schmerz hatte er das Ergebnis sowieso nicht verstehen können.

„Ich habt heute alle gut gekämpft! Ich wünsche euch viel Glück in eurem Leben als Xiongshou! Ich hoffe wir sehen uns eines Tages wieder, wenn ihr zu starken und hochrangigen Xiongshous geworden seid. Ihr dürft jetzt gehen! Genießt euren Nachmittag, denn morgen wird ein sehr langweiliger Tag. Da werdet ihr keinen Nachtmittag bekommen, aber das werdet ihr schon morgen sehen, also viel Spaß euch!"

Violet und Soko gingen vom Feld und liefen in ihre Zimmer, die sie bekommen haben, als sie hergekommen waren. Utopius aber ist geblieben. Er hatte sich sorgen um seinen Freund gemacht und ging deswegen zu ihm. Währenddessen diskutierte der Prüfer mit Artemis über ihren Kick.

„Warum hast du das getan? Schau doch wie er sich am Boden windet."

„Ich musste. Er war einfach zu stark und er hatte nicht den Anschein gemacht aufzuhören und das war mein einziger Ausweg, aus diesem Schwerter Hagel."

„Ach! So ist das also."

Utopius hörte auf zuzuhören und richtete seine Aufmerksamkeit auf Tsuyoi. Er war schwach. Der Tritt war wohl härter, als Utopius erst angenommen hatte.

„Mach dir keine Sorgen! Ich bringe dich ins Krankenzimmer. Dort wirst du verarztet und du musst nicht sterben!"

Utopius machte aus einer Mücke einen Elefanten, aber Tsuyoi störte sich nicht daran. Nein ganz im Gegenteil er freute sich darüber.

„Danke Utopius…", sagte er mit seiner schwachen Stimme.

 

Im Krankenzimmer angekommen wurde Tsuyoi versorgt und dann in sein Zimmer gebracht. In seinem Zimmer dachte er noch über Utopius und Artemis nach bevor er sich dann, mit einem Grinsen, das offenkundig zeigte wie sehr er sich auf den morgigen Tag freute, schlafen gelegt hatte.