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Chapter 29 - Ausfallen

Das Duo wurde in einen Raum geführt.

"Was wollen Sie von mir?", fragte Ma Jie nervös.

"Entspann dich, es ist nichts Schlimmes. Der Typ ist ein Mechaniker, der Waffen herstellen kann, und unser Boss überlegt schon eine Weile, einen Schritt auf ihn zuzumachen. Da wir aber nicht sicher über seinen Hintergrund sind, haben wir uns bisher zurückgehalten. Ich möchte einfach alles wissen, was du über ihn weißt."

Ma Jies Augen funkelten bei dem Gedanken, in der Gunst des Chefs aufsteigen zu können. Diese einmalige Chance könnte ihm ermöglichen, seinen Cousin zu überflügeln! Er grinst und wirft seinem Cousin einen verächtlichen Blick zu.

Was kümmert es mich, was mit diesem Bastard Han Xiao geschieht?

Nach etwa einer halben Stunde Wartezeit kam Raccoon, um sie zu treffen. Beim Eintreffen sprangen sowohl Ma Jie als auch sein Cousin hastig auf, um ihn zu begrüßen. Ma Jie war so angespannt, dass er seinen eigenen Stuhl umstieß.

"Du kennst Han, den Techniker, und seinen Werdegang?" fragte Raccoon.

"Sein Name ist Han Xiao. Er ist ein Streuner, der mit mir in die Stadt geschlichen ist. Es war sein erster Besuch hier; er hat keine Verwandten."

"Ist das alles?" Die Augen von Raccoon zuckten.

Der Unmut des Chefs veranlasste Ma Jie intensiv nachzudenken, um sich an etwas zu erinnern.

"Stimmt, als er hier ankam, hatte er nichts dabei. Seine Kleidung war ebenso zerlumpt, und er machte einen sehr verlorenen Eindruck."

"Sehr gut."

Raccoon drehte sich um und ging.

"Ich mache alles für Sie, Boss", rief Ma Jie ihm nach.

Raccoon hielt inne und drehte sich um, um Ma Jie anzusehen.

"Du gefällst mir. Tritt meiner Bande bei."

Ma Jies Augen leuchteten vor Freude auf.

Ich habe den Hauptgewinn gezogen!

Nachdem Raccoon gegangen war, begann Huang Mao, sich einschmeichelnd um Ma Jie zu kümmern. Ihre Rollen hatten sich nun umgekehrt.

"Ma Jie, kümmer dich bitte in Zukunft gut um mich."

"Wie hast du mich gerade genannt?", höhnte Ma Jie.

"Cousin."

Die beiden waren wahrlich schamlos schnell darin, sich anzupassen. Ma Jie legte fröhlich seinen Arm um Huang Maos Schultern.

"Bruder, darf ich erfahren, was der Boss mit Han Xiao vorhat?" fragte er den Schläger.

"Ist doch offensichtlich, oder? Wir werden ihn zwingen, die Baupläne für die Waffen herauszurücken, bevor wir ihn zum Schweigen bringen!"

"Das ist gut", antwortete Ma Jie erleichtert.

...

Keine drei Minuten später kehrte Raccoon in den Festsaal zurück. Han Xiao hatte kein einziges Gericht angerührt. Raccoon lächelte.

"Han Xiao... nicht wahr?"

"Sieht aus, als hättest du meinen Namen herausgefunden."

Han Xiao spürte, wie sich die Ruhe vor dem Sturm zusammenbraute und griff unbemerkt nach dem Leichtgewichtigen Mechanischen Arm in seinem Rucksack.

Klick!

Er montierte ihn. Obwohl es von Anfang an sein Vorsatz war, in den Kampf zu ziehen, blieb Han Xiao so wachsam wie eh und je. Die Wichtigkeit von Wachsamkeit hatte er in der Galaxie auf die harte Tour gelernt – aber das ist eine Geschichte für ein andermal.

Raccoon begann mit den Fingern auf dem Tisch zu trommeln.

"Hehe. Ich war immer neugierig auf deine wahre Identität, doch wie es scheint, bist du nur ein herumziehender Geselle! Man muss zugeben, dass du wirklich durchgehend sehr vorsichtig gewesen bist."

"Na und?"Das Gesicht des Waschbären verdüsterte sich. "Begreifst du eigentlich, in welch heikler Lage du dich befindest? Gib mir all dein Wissen über die Waffenherstellung preis!" "Warum so unterkühlt?" "Unterkühlt? Wir waren doch lediglich Geschäftspartner." "Würdest du mir glauben, wenn ich sage, dass ich euch alle auslöschen könnte, wenn ich es wollte?" Han Xiao lächelte höhnisch.

Der Waschbär schnippte mit den Fingern, während er hämisch grinste. Im Nu richteten die vier Halunken um ihn herum ihre Waffen auf Han Xiao. "Hast du wirklich gedacht, ich wäre unvorbereitet? Was für ein Witz! All diese Waffen, die auf dich gerichtet sind, hast du selbst konzipiert!"

Neben dem Waschbären und den vier Schlägern am Tisch gab es noch zwei weitere Männer, die außerhalb des Raumes Wache standen. Han Xiao hatte in dem beengten Raum nur wenig Platz zur Bewegung. "Selbst wenn ich auspacke, wirst du mich zum Verstummen bringen." Der Waschbär lachte kühl. Es war genau wie Han Xiao es gesagt hatte. "Ich hoffe aber, du wirst kooperieren. Das würde dir zumindest ein wenig Leid ersparen." "Und wenn ich nicht kooperiere?" "Ich habe ein paar Leute, die sich auf Folter verstehen. Du wirst schon reden."

Plötzlich änderte Han Xiao seine Haltung, als er beschloss, die Fassade fallen zu lassen. "Glaubst du wirklich, du hast mich in die Ecke gedrängt?" Die plötzliche Kehrtwende beunruhigte den Waschbären, aber er schüttelte den Kopf. "Selbst wenn du einen Trumpf in der Hand hältst, glaubst du wirklich, du kannst schneller ziehen als eine Kugel?" "Was, wenn ich dir sage, dass hier mächtiger Sprengstoff versteckt ist?"

Der Waschbär lachte. Das Erscheinen von Ma Jie war zweifellos purer Zufall gewesen. Wie hätte Han Xiao Vorkehrungen treffen können? Wen wollte er damit täuschen? "Ich weiß nicht, wer dir von mir erzählt hat, aber offenbar weiß er sehr wenig. Vielleicht solltest du mal im Netzwerk der Unterwelt nach den neuesten Kopfgeldern schauen?" Der Waschbär runzelte die Stirn. Wie konnte Han Xiao so ruhig bleiben, und welches Spiel trieb er?

Obwohl der Waschbär ein gewisses Maß an Macht in der westlichen Hauptstadt hatte, war er doch nur ein kleiner Gauner – zu bedeutungslos, um sich in die Affären der Unterwelt einzumischen. Deshalb interesseierte er sich nur wenig für solche Dinge. Er versucht wohl nur Zeit zu schinden! Warum sollte ich ihm überhaupt zuhören? "Du glaubst mir nicht, möchtest du wetten? Das Leben ist voller Überraschungen. Jetzt wo ich es bemerke - dieser Raum ist recht klein, oder? Perfekt für eine Explosion. Erst die Detonation, dann das Schrapnell. Und dann wird dieser ganze Ort dem Erdboden gleichgemacht. Aber ich denke, das ist okay, wir wären ja sowieso im ersten Schrapnell gestorben..."

"Genug! Ich habe keine Zeit für deine Scherze. Steh auf, oder ich mach dich zum Sieb!" Han Xiao zuckte mit den Schultern und seufzte. "Können wir die Dinge nicht bei einem Gespräch regeln? Also gut, ich gebe nach-" Plötzlich, als die letzten Sonnenstrahlen verblassten, brach Dunkelheit herein.

Auf diesen Moment hatte Han Xiao gewartet! Vroom! Der mechanische Arm sprang mit dröhnendem Lärm an und zerriss den Rucksack! Han Xiao kippte den Esstisch um, damit Töpfe und Teller auf Waschbär und die vier Schläger niederprasselten.

Alles ausdiskutieren? Ha, denkste! Vier Schläger standen ihm gegenüber, zwei weitere waren hinter ihm. Han Xiao wusste genau, was zu tun war. Er hob den Tisch hoch, nutzte ihn als Schutzschild und stürmte vorwärts wie eine unaufhaltsame Kampfmaschine, wobei er den mechanischen Arm vor sich hielt. Krach! Die vier Schläger wurden wie Fliegen beiseite gefegt.

"Feuer!", brüllte ein wütender Waschbär, dessen Gesicht von Blut besudelt war. Die beiden verbleibenden Wächter begannen zu schießen.