Chapter 19 - Kapitel 19

Als Max aufwachte war er an Maggy gekuschelt, sein Blut schoss ihm ins Gesicht und ihm wurde heiß. Er lehnte gegen die Badewanne, so wie seine Schwester, die in die Leere starrte. Das kannte er schon von ihr. Er fragte ob sie über ihre Pläne nachdachte oder über etwas anderes.

Der gestrige Tag nach dem informativen Frühstück mit ihren Eltern ging ereignislos weiter. Maggy entschuldigte sich und hatte ihr Zimmer danach nicht mehr verlassen. Max war zu schüchtern um an ihre Tür zu klopfen, doch er hatte keine Lust seine Eltern beim Essen zu sehen, besonders darauf ihnen allein gegenüber zu sitzen. So hatte er sich in seinem Zimmer umgesehen, was nicht lange für Beschäftigung sorgte, danach fand ihn der Butler, der ihn durch das restliche Haus führte, außer den zweiten Stock, und den Keller besichtigten sie auch nicht. Max erfuhr von einer Bibliothek im ersten Stock, die allerdings immer verschlossen, war. Der Butler überreichte ihm den Schlüssel und zog von dannen. Von dem Rundgang nahm er nur mit, dass dieses Haus riesig war, und er wünschte sich jetzt schon die leitende Hand seiner Schwester, die ihm durchs Haus führen würde, wenn er sich verlief. Das würde mit Sicherheit bald passieren.

Er schloss sich den restlichen Tag in der Bibliothek ein und las Geschichtsbücher, etwas anderes hatte er nicht gefunden. Er klopfte, nachdem er eine Zeit lang gesucht hatte um Maggys Zimmer zu finden, leise an ihre Tür, selbst überrascht von seinem Mut, doch sie antwortete nicht. Also ging er früh schlafen.

„Maggy?" fragte Max seine geistesabwesende Schwester. 

„Hm?" antworte sie, weiter in die Leere blickend.

„Sollen wir aus dem Badezimmer gehen?" fragte er sie verwirrt.

Maggy lachte und sprang auf, sie reichte ihm ihre Hand um ihm beim Aufstehen zu helfen, die er gerne annahm. Maggy streifte durch die Waschschüssel vor ihr um die restlichen Rubine herauszufischen, bis sie alle in der Hand hatte, sie sah ihn fragend an „Gib mir die restlichen, die Bediensteten dürfen sie nicht finden." Erst da bemerkte er die Rubinsplitter die er fest mit seiner Hand umschlossen hatte. Er reichte sie ihr und fragte besorgt „Du bist verletzt?" Maggy studierte ihn kurz bevor sie antwortete. 

„Alles schon wieder gut, keine Sorge." 

Als sie die Badezimmer Tür aufschlossen begrüßten sie aufgeregte Angestellte. Während Maggy ihn leicht ins Visier von ihnen schubste, merkte Max wie sie um das Bett ging, und etwas von darunter hervorzog. Sie legte die kleinen Edelsteine hinein, bevor er ein Schloss klicken hörte. Sie kam zurück und Max wurde aus dem Zimmer gebracht, um sich anzuziehen. Er wollte die Angestellten wieder hinausschicken, doch diesmal bestanden sie darauf ihm zu assistieren. Es war ihm unangenehm sich vor Anderen auszuziehen doch er biss die Zähne zusammen und ließ es über sich ergehen. Ihm wurde ein Frack angezogen, dass ihn von dem Muster her an einen alten Vorhang erinnerte, eine passende schicke dunkelrote Hose dazu. War das alles nötig für die Vorstellung der Zwillinge?

Als er mit Parfum besprüht wurde und los hustete war es dann endlich vorbei, er schritt gleichzeitig aus der Tür wie Maggy. Sie war in ein Schwarz graues Samtkleid gehüllt und sah atemberaubend aus. Sein Herz setzte kurz aus als er ihren Anblick in sich aufsog. Sie grinste und nahm ihn bei der Hand, zusammen gingen sie in den altbekannten Speisesaal. Die Eltern waren auf ihren gewohnten Plätzen, die Zwillinge in der Mitte des Tisches, sie saßen auf derselben Seite wie Miriam. Ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen saßen ihnen gegenüber, auf derselben Tischseite an denen Max und Maggy sitzen würden, wie die letzten zwei Mahle.

Die Geschwister nahmen Platz, nachdem sie ihre Eltern begrüßt hatten.

Max sah zu seinen anderen zwei Schwestern, eine dürr aber hochschwanger, dass sah man ihr sogar im Sitzen an, die andere mollig mit kurzen welligen Haaren und großen Ohrringen. 

„Jetzt sind wir nun endliche alle zusammen und ich stelle euch offiziell vor. Elise und Kristen, dass ist euer Bruder Max. Max das sind deine älteren Schwestern." Miriam stellte sie vor. Elise lächelte falsch, während Kristen ihre Arme über ihren übergroßen Bauch verschränkte und schnaubte. Max wusste jetzt schon, dass er sie hassen würde.

„Dein Verhalten heute morgen war unmöglich Kristen, was sollen die Bediensteten denken?" 

Charls stimmte ein. „Meine Töchter besuchen mich und es gibt sofort Handgreiflichkeiten." Er schüttelte den Kopf. 

„Das ist nicht meine Schuld, dieses Miststück macht meinem Ehemann, ja genau, wir sind verheiratet wie du siehst" sie wandte sich Maggy zu und streichelte provokativ über ihren Bauch. „jedes Mal schöne Augen, wenn er hier ist. Ich höre nur noch `Maggy dies, Maggy das´ schon alleine dieser vulgäre Spitzname der nach einer alten Frau klingt. Ich bin es leid. Immer auf unschuldig tun, ihr hättet sehen sollen wie sie gegrinst hat als ich sie geohrfeigt habe. Das ist doch nicht normal." Empörte sich Kristen.

Während sie sprach verkrampfte Max bei jedem ihrer Worte mehr, er fing an richtig wütend zu werden, wie konnte sie solche Behauptungen von sich geben? Nicht einmal eine Sekunde musste er sich fragen ob was sie von sich gab der Wahrheit entsprach. Dass sie außerdem die Ungeniertheit besaß an diesem Tisch und in dieser Familie das Wort „Normal" von sich zu geben. 

Elise lachte leise, während die zwei Kleinkinder, die nicht vorgestellt wurden, auf Garnichts reagierten und in aller Ruhe aßen.

„Du gibst also zu, dass du sie geschlagen hast." Stellte Miriam fest. 

„Und du gibst zu, dass dein Mann kein Interesse mehr an dir hat." Knurrte Charls gefährlich, ihm schien es nicht zu gefallen was er da hörte. Kristen und Elise richteten sich auf, beide zu verängstigt, um zu ihrem Vater zu sehen. Elise fragte sich wieso sie neben ihrer idiotischen Schwester sitzen musste, und sich somit im Dunstkreis des Ärgers ihres Vaters befinden musste. Kristen strich über ihren Bauch, wie um ihrem Vater ins Bewusstsein zu holen, dass er sie nicht bestrafen durfte solange sie einen eventuell männlichen Nachkommen in sich trug. Charls wandte sich wieder seinem Essen zu, ihre Taktik funktionierte.