Chapter 20 - Kapitel 20

Miriam räusperte sich „Magret, deine Schwester ist im Moment sehr impulsiv, die Hormone." Sie bewegte ihre Hand wie um eine Fliege zu verscheuchen. 

„Mutter wie könnte ich meiner Schwester jemals böse sein." Sagte Maggy seufzend während sie Kristen provokativ zu lächelte. Diese kniff die Augen zusammen, um ihre Wut zu unterdrücken. Noch am selben Tag würde Mark vom Büro kommen und mit ihr bei ihren Eltern übernachten. In ihr stieg Panik auf, bei dem Gedanken ihn an Margret zu verlieren. Sie musste ihn von ihr fernhalten um jeden Preis. Sie war nicht ansatzweise die Schönheit die ihre Schwester war, und obwohl ihre Ehe mit Mark arrangiert war, hatte sie seit ihrer Jugend gewusst, dass sie ihn heiraten würde. Sie verliebte sich auf den ersten Blick, und obwohl sie seine Liebe zu den Büchern nicht teilen konnte, las sie was das Zeug hielt nur um eine Konversation mit ihm führen zu können die über zwei Sätze hinausging. 

„Margret du bist schon siebzehn, nächstes Jahr ist es so weit." Sie lächelte triumphal. Maggy wurde bleich, reagierte aber nicht weiter. Max sah sich fragend um, eine dunkle Befürchtung kroch in ihm hoch. 

„Soo ist es!" rief Miriam, und klatschte ihre Hände in Aufregung zusammen. „Sebastian wird auch zu dem Bankett kommen, an dem Max in die Gesellschaft eingeführt wird." 

Kristen war sichtlich zufrieden mit sich. Maggy nahm seelenruhig einen Schluck Wein und grinste ihrer Schwester Kalt entgegen.

„Kristen wie wurdest du eigentlich schwanger ohne, dass dich dein Ehemann jemals angefasst hat. Ein Wunder?" Elises Mund ploppte auf, im Bruchteil einer Sekunde sprang Kristen empört auf, der Stuhl hinter ihr fiel auf den Boden. Sie wollte schon über den Tisch klettern, um nach Maggy zu greifen, doch bevor sie das tun konnte, flog ein Glas den Tisch entlang und zersprang nach einer langen Reise an der Wand. Auch Max war instinktiv aufgesprungen, um Maggy zu schützen. Alle Augen richteten sich auf Charls der es geworfen hatte. Er brüllte „Ins Verließ mit ihr, kein Essen heute und morgen." Sofort waren Wachen neben Maggy die ihre Serviette in aller Ruhe faltete, ihr Augen glitzerten in Amüsement. Sie stand in aller Ruhe auf, und machte sich mit den Wachen auf den Weg, als wäre sie auf einem gemütlichen Spaziergang. Max hörte sie leise Lachen, eine Hand an ihren Mund, um es zu unterdrücken als sie aus der Tür ging. Er war panisch, wie konnte sie so ruhig bleiben? Er fragte sich wie das Verließ aussah und ob er sie da rausholen könnte. Ob er ihr Essen bringen könnte. Während er grübelte, seine Hand zu Maggys Schutz immer noch ausgestreckt, während diese das Zimmer schon längst verlassen hatte, wurde er plötzlich unfassbar müde. Max fragte sich was mit ihm los sei, da er gerade aufgestanden war, aber er konnte seine Augen kaum noch offenhalten. Miriam beruhigte ihn seufzend. „Keine Sorge das ist nicht ihr erstes Mal im Verließ und es wird auch nicht das letzte Mal sein." Nur beruhigte ihn diese Aussage ganz und gar nicht, im Gegenteil.

Kristen saß wieder neben Elise die wieder zu Essen begann. Max sah zu, er nahm an es waren seine Neffen, die beide aber immer noch nur teilnahmslos dasaßen und vor sich hinstarrten. Er unterdrückte den Drang seine Hand vor ihren Gesichtern zu wedeln um zu sehen ob sie geistig nur nicht anwesend waren, oder ob mit ihnen etwas gesundheitlich nicht stimmte.

„Taub und Stumm und etwas Blöde." Bemerkte Elise, während sie ihr gerade gekautes Essen hinunterschluckte und mit der Gabel auf ihre Kinder deutete, bevor sie mit der Gabel auf ihren Kopf zeigte und eine Dreh-Bewegung machte. Max nickte. Er stand noch immer, zu müde um einen weiteren klaren Gedanken zu fassen. Er wusste nicht wie weit er mit seinen Eltern gehen konnte, er konnte seine Grenzen noch nicht einschätzen da er sie zu wenig kannte, und irgendwie wollte er diese auch nicht kennen,- weder die Grenzen noch seine Eltern. Deswegen ging er auf Nummer sicher. „Vater, Mutter, ich würde mich gerne auf mein Zimmer verabschieden." Seine Mutter war begeistert „so höflich, die Mädchen können sich eine Scheibe von dir abschneiden." Charls nickte zustimmend, sein Kiefer noch angespannt von dem Tumult.

Max ging auf sein Zimmer, er wollte sofort zu Maggy aber hatte das Gefühl im Gang ohnmächtig zu werden, wenn er sich nicht sofort ins Bett warf. Besagtes tat er auch, als ihn seine Füße ohne Umschweife und ohne sich zu verlaufen zu seinem Zimmer führten. Er war sofort eingeschlafen.

Er hüpfte aus dem Bett, es war schon dunkel, zu spät, er wollte schon längst wieder wach sein, doch er hatte es nicht geschafft zu sich zu kommen und aufzustehen. Er fluchte bevor er sich sein Messer, dass er unter der Matratze im Bettrahmen versteckt hatte, schnappte. Er tauschte den Frack gegen ein schwarzes Shirt, die Hose behielt er an da ihm die Zeit fehlte. 

Elegant und schnell, ohne einen Laut von sich zu geben, was eine Herausforderung bei dem Mahagoni-Parkett war, schlüpfte er aus seinem Zimmer, den Gang entlang. Er schlich die Stiegen hinunter ins Erdgeschoss, seine Hand an dem Messer in seiner Hosentasche, falls es aufsässige Wachen gab. „Nicht so impulsiv" ermahnte er sich selbst. Er konnte nicht sofort jeden abstechen, er musste überlegt vorgehen,- das heißt wenn dann würde er sie nur ausnocken.

Sie bemerkten ihn nicht, während er vorbeirannte, immer noch lautlos. In der Küche waren zwei Bedienstete, sie arbeiteten still vor sich hin, ohne eine Konversation zu betreiben. Er versteckte sich hinter der Kücheninsel und sah ein Stück Kuchen, dass er vom Teller nahm und ihn sein T-Shirt legte, er hatte es an den Enden hochgehoben, um eine Tasche zu bilden. Er sah zwei Orangen, die er gleich dazu gab. Wasser wäre gut, überlegte er. Er sah auf sein Shirt und presste seine Lippen zusammen, für Wasser bräuchte er wohl einen Behälter. Er sah sich um, während er der Kücheninsel entlang in der Hock ging, um nicht gesehen zu werden. Er huschte aus der Küche, machte eine scharfe Drehung als er fast in eine Wache hineinrannte, und schon war er auf der Treppe, er lief in Maggys Zimmer wo er ein Glas Wasser stehen sah. Mit seiner Beute machte er sich auf den Weg zu der geheimen Tür, er sprang die lange Treppe hinunter immer zwei Stufen auf einmal nehmend, ohne das Wasser zu verschütten, bevor er mit einem Satz sicher auf beiden Beinen in dem langen Raum mit den Gefängniszellen landete. 

„Hey." Sagte er grinsend. Eine Kerze war auf dem Tisch rechts von ihm, sie gab ihm genug Licht um Margret in ihrem Samtkleid in der Zelle sitzend, hinter den Gitterstäben zu betrachten, wie sie ihn mit ihren wunderschönen violetten Augen fixierte.