Mittlerweile sind alle Leute aufgewacht. Viele sind verwirrt und haben sich zu den gestellt die sie schon kennen. Die, die niemanden kennen, haben entweder neue Bekanntschaften geschlossen oder stehen ganz alleine da.
Insgesamt gibt es vier Leute, die keine Gruppe haben: Akio, der Typ von vorhin, ein Junge der gar nicht erst versucht sich mit anderen abzugeben, einer der es versucht hat und gescheitert ist und ein Mädchen, das mit der Situation überfordert ist.
Der Automat, den man sich wie einen Flaschenautomaten vorstellen kann, geht an. Es ertönt eine Stimme: "Hallo, schön, dass ihr es alle einrichten konntet. Ihr fragt euch sicherlich was das soll. Ihr seid hier versammelt um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Wenn jeder alle seine Aufgaben erfüllt hat, dürfen alle gehen. Die erste Aufgabe betrifft jeden und heißt nicht zu sterben. Falls jemand stirbt ist er tot und somit fallen seine Aufgaben weg. Kommen wir..."
"Was soll'n die Scheiße was redest du da von sterben. Willst du uns umbringen? Lass uns raus!", brüllt jemand der Stimme entgegen.
"Ja man. Wenn du Stress willst, hol uns doch. Komm, wenn du dich traust!", ruft ein weiterer Junge.
"Ich bedanke mich recht herzlich für eure unterbrechenden Worte. Ich werde sie beherzigen. Zudem verspreche ich, euch nichts zu tun. So die Aufgabenteilung ist ganz einfach. Es gibt die Bewohner bestehend aus den normalen Bewohnern, den Beschützern, einem Seher und einem Schlächter. Und es gibt die Mörder bestehen aus Mördern und einem Mörder Mörder."
"Was laberst du da? In einem Satz sagst du uns passiert nichts und im nächsten redest du von Mördern? Was willst du?"
"Das ist inkorrekt. Ich sagte ICH werde euch nichts tun. Ihr werdet euch gegenseitig naja 'beschäftigen' müssen. Also nochmal zu den Aufgaben. Die Bewohner müssen einfach nur so lange überleben bis alle ihre Aufgaben erfüllt haben. Wobei die Beschützer ein zu beschützendes Ziel zugewiesen bekommen. Falls dieses Ziel stirbt, ist die Aufgabe des Beschützers unerfüllt.
Der Seher sieht die Rolle jedes Teilnehmers. Dafür wurde euch in euer Auge eine Kontaktlinse implantiert, die sich aktiviert sobald ihr zweimal hintereinander blinzelt. Probiert's mal aus"
Ich blinzle zweimal und tatsächlich ich sehe meine eigene Rolle. Ich bin Beschützer. Mein Bauch verkrampft sich. Wie? Jetzt muss auf jemanden aufpassen? Hier laufen Mörder rum und anstatt meinen eigenen Arsch zu retten, muss ich irgendwen beschützen? Scheiße ist das! Absoluter Müll.
"So, jetzt solltet ihr eure Rolle sehen. Wenn ihr nun mit dem linken Auge einmal zwinkert seht ihr eure Punktezahl und wenn ihr nochmal mit dem linken Auge zwinkert seht ihr ihr eure Ziele. Falls ihr keine Ziele habt, weil ihr einfache Bewohner, der Seher oder der Schlächter seid, seht ihr wieder eure Rolle. Ihr könnt auch mir dem rechten Auge zwinkern, dann geht ihr ein Schritt zurück."
Ich habe 500 Punkte. Mein Ziel ist irgendein Mädchen. Wenn ich es anschaue wird sie mir blau umrahmt und als zu beschützendes Ziel markiert.
"Die die nicht zwinkern können, sollten es so früh wie möglich lernen und können vorerst blinzeln und sich dabei ihr anderes Auge mit den Händen offen halten."
"Warum kann ich sehen das er Schlächter ist? Ich dachte das kann nur der Seher?"
Ich schaue in seine Richtung: "Stimmt ich sehe es auch."
"Ich auch!", meldet sich Akeno.
"Zum Schlächter wollte ich jetzt kommen. Der Schlächter ist die einzige Rolle die nach dem Tod übergeben wird. Sie wird zufällig an einen Bewohner verteilt. Der Schlächter ist immer ein Bewohner und jeder weiß, wer er ist. Wie ihr ihn einsetzt ist eure Sache.
Kommen wir nun zu den von euch, die den spaßigsten Part haben.", sagt die Stimme mit einem Ton als würde sie gleich ein Massaker veranstalten. Instinktiv schaue ich zu Akio und sehe wie sich seine Mundwinkel zu einem psychopathischen Lächeln entwickeln. Wo bin ich hier nur reingeraten? Was mache ich hier? Mir wird schlecht vor Panik. In meinem Kopf dreht sich alles. Akeno muss das bemerkt haben, denn er legt seine Hand auf meine Schulter und versucht mit ruhiger Stimme zu sagen: "Mach dir keine Sorgen. Das wird schon irgendwie." Allerdings zittert seine Hand auf meiner Schulter. Er ist ganz sicher nicht so gelassen wie vorgibt. "Du hast recht das wird schon.", versuche ich uns beide zu beruhigen.
"Hey, ihr da!", spricht die Stimme uns an, "Ich rede gerade. Euren Schwuchtelmoment könnt ihr auch später ausleben. Also weiter im Text. Die Mörder, jeder von ihnen hat ein bis vier Ziele, die sterben müssen. Dabei spielt es keine Rolle wie die Ziele umkommen oder wer sie umbringt. Sie sollen einfach nur tot sein. Die Ziele von Mördern können nur Bewohner sein. Zumindest bei den normalen Mördern. Der Mörder Mörder hat wie die normalen Mörder auch ein bis vier Bewohner als Ziele. Dazu kommen allerdings alle anderen Mörder. Alle Mörder, außer er selbst, müssen tot sein. Ohne dass er weiß wer die Mörder sind. Natürlich ist es auch erlaubt Nicht-Ziele umzubringen und zur Selbstverteidigung oder zum Spaß zu töten.
Übrigens ihr habt keine Schule, das heißt solange ihr hier seid ist Schulfrei. Vielleicht tröstet das ja den einen oder niemanden. Bis auf nimmer wieder hören."
"Krass.", stößt Akeno mit einem Seufzer aus.
"Ja, das ist sehr viel.", antworte ich.
Sayumi spricht uns an: "Einer von euch will vielleicht nicht sagen. Aber wenn ihr mir nicht sagt welche Rolle ihr habt oder zögert, werde ich es dem Schlächter sagen müssen."
"Mach mal halblang. Das geht mir alles viel zu schnell.", entgegnet ihr Akeno.
"Aber recht hat sie ja. Wenn jemand ein Mörder ist, sollten wir es dem Schlächter sagen."
"Yorio?", Akeno schaut mich an.
"Was?"
"Ich mein' ja nur, nichts zu überstürzen."
Sayumi sagt: "Akeno, was du machst nennt man zögern. Ich habe gesagt, dass ich es dem Schlächter sagen muss."
"Ich bin doch kein Mörder.". Er sieht ihr dabei nicht in die Augen. Er wirkt sehr nervös. Dauernd wechselt er die Blickrichtung, aber nie in Sayumis oder meine Augen. Ich merke wie sich langsam Zweifel anschleichen. Was ist mit Akeno? Ist er wirklich ein Mörder. Kann ich ihm trauen? Wird er jemanden oder sogar mich umbringen? Während meiner Gedankenflut gehe ich instinktiv Schritte von Akeno zurück.