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Chapter 7 - Kapitel 7

Ich träume abwechselnd von gold schimmernden Augen die mir ein tiefes Gefühl der Geborgenheit vermitteln und von Armen die mich umklammern, mich gefangen halten, mir die Luft zum Atmen nehmen.

Geborgenheit gegen Beklemmung

Am Ende gewinnt die Geborgenheit und Wärme hüllt mich ein während ich endlich traumlos schlafen kann.

Daniels Sicht

Endlich wieder zu Hause.

Einen ganzen verfluchten Monat hat diese blöde Alphakonferenz gedauert.

Wenn es wenigstens wichtig gewesen wäre. Aber nein, es wurden nur alle Verträge die zwischen uns 12 Alphas die über die Welt verteilt die verschiedenen Rudel leiten durchgegangen.

Ein wirklich mühsames Unterfangen.

Es wäre viel schneller vorbei gewesen, wenn nicht Jack Malloy, der andere Alpha neben mir hier in den USA sich in den Kopf gesetzt hätte mir möglichst viele Steine in den Weg zu legen.

Er führt etwas Schilde, ich weiß nur noch nicht was. Aber das kriege ich noch raus.

Jetzt muss ich erstmal mit Logan, meinem Beta, sprechen und mich auf den neuesten Stand bringen lassen und danach habe ich mir eine Mütze voll Schlaf redlich verdient.

Immerhin bin ich mittlerweile seit 26 Stunden auf den Beinen.

.....

Ich könnte jetzt so schön in meinem Bett liegen, aber nein, kaum hab ich die Besprechung hinter mir steht mein bester Freund Jan auf der Matte und schleppt mich und David in unser Lieblings Diner, das Maxine's.

Hier sitz ich also, fix und fertig, und lese gerade eine Nachricht die ich von meinem Spitzel in Jack Malloy's Rudel bekommen habe, als sie versuchen, mir die neue Bedienung vorzustellen.

"Ja, ja, schön für sie. Einen schwarzen Kaffee und das Rührei mit Bacon - doppelt." raunze ich und tippe konzentriert eine Antwort auf die Nachricht.

Ich kriege nur nebenbei mit wie sie noch miteinander scherzen.

Als ich von meinem Handy aufsehe werde ich mit genervten Blicken bedacht. "Was?"

"Mustest du so unhöflich sein? Lilly ist wirklich nett.

Übrigens ist sie diejenige von der ich vorhin erzählen wollte. Sie hatte Logan Kontra gegeben und er hat sie dafür gejagt. Wir konnten ihn nur mühsam zurück halten.

Du musst dringend mit ihm reden. Er hat seine Aggressionen kaum noch unter Kontrolle.

Wenn das so weiter geht endet das noch ganz böse, Daniel."

"Okay, sobald ich ein paar Stunden geschlafen habe, rede ich mit ihm."

Sie kam mit unserem Essen wieder an unseren Tisch.

"Bitte schön und guten Appetit." sagt sie als sie den Teller vor mich stellt und ich sehe sie das erste Mal an.

Ein Blick, nur ein einziger Blick in ihre blauen Augen und mein bisheriges Leben ist bedeutungslos geworden.

Diese Augen, die bis auf den Grund meiner Seele blicken können.

Sie ist es, meine zweite Hälfte, meine Mate.

Seit acht Jahren warte ich auf sie, hatte die Hoffnung aufgegeben und jetzt steht sie einfach vor mir.

Dieses quälende Gefühl der Leere das mich seit meinem 18. Geburtstag verfolgt ist weg. Von jetzt auf gleich verschwunden und durch unglaubliche Freude und Liebe ersetzt.

Nie hätte ich mir träumen lassen das das möglich ist.

Ich habe meine Eltern immer belächelt wenn sie darüber sprachen. Jetzt verstehe ich.

Wir sehen uns weiter in die Augen, scheinbar beide nicht fähig uns abzuwenden, bis sich David räuspert und sie den Blick abwendet.

Sie wird rot - wie süß.

Als sie gehen will greife ich reflexartig zu, ziehe sie auf meinen Schoß und vergrabe mein Gesicht an ihrer Halsbeuge.

Ihr lieblicher Vanilleduft allein verhindert das ich vollständig die Kontrolle über mich verliere.

Leider scheint sie nicht so angetan zu sein denn sie schreit mich in diesem Moment an: "Hey du Idiot, lass mich gefälligst sofort los, sonst setzt es was!"

"Nein!" knurre ich und reibe mich an ihr. Jeder soll wissen das sie mir gehört. Am liebsten würde ich sie direkt markieren.

Ich bin so in mir gefangen. So bemüht meine Beherrschung nicht zu verlieren und meinen Wolf zu offenbaren, das ich zunächst nicht mitbekomme wie Jan auf mich einredet.

Nach und nach dringen Wortfetzen durch den Wust an Gefühlen der meinen Geist vernebelt.

Ich höre das Wort Angst.

Ich mache ihr Angst?

Nein, das wollte ich doch nicht.

Sofort lockere ich meinen Griff.

Sie windet sich augenblicklich heraus und entfernt sich von mir.

Ich muss hier sofort raus. Bevor etwas wirklich schlimmes passiert.

Mit einem "Es tut mir leid. " in ihre Richtung springe ich auf und verlasse fluchtartig das Diner.

So schnell es geht bewege ich mich raus aus der Stadt; hinein in den Wald.

Sobald ich die erste Baumreihe passiert habe verwandle ich mich, lasse Blake (meinem Wolf) die Führung übernehmen.

Stunde um Stunde versuchen wir so unserer Gefühle wieder Herr zu werden.

Niemals wollte ich das meine Soulmate Angst vor mir haben muss.

Während wir so laufen ist mir bewusst das David und Jan in der Nähe sind. Mir beistehen, mich flankieren.

Als es zu dämmern beginnt kehren wir zum Dorf, indem wir leben zurück. Es ist sehr idyllisch hier. Genau wie man sich ein Dorf mitten im Wald ausmalt.

Alle Häuser sind Blockhäuser die sich perfekt in den Wald einfügen.

30 Familien leben direkt hier, 20 weitere in Moonville.

Im Zentrum steht das Alphahaus. Das einzige das über eine zweite Etage verfügt, da es den offiziellen Versammlungsort und auch mein Büro beherbergt.

Vor dem Haus nehme ich wieder meine menschliche Gestalt an.

(Ich weiß nicht welcher Zauber es möglich macht, aber wir tragen nachher die gleiche Kleidung wie vorher - Gott sei Dank, ich möchte mir nicht ausmalen wieviele Prügeleien es gäbe wenn wir die Mate's ständig nackt sehen würden.)

Jan und David verwandeln sich ebenfalls zurück.

"Herzlichen Glückwunsch, Daniel!" sagt Jan und haut mir freundschaftlich auf die Schulter.

"Endlich hast du sie gefunden. Dann gibt es für uns auch noch Hoffnung, was David? "

"Du hast Recht. Das erklärt auch, warum wir von Anfang an das Gefühl hatten sie beschützen zu müssen. " entgegnet David.

"Tja, das wird mir nur nicht viel nützen wenn ich das von heute nicht wieder hinbiegen kann." lasse ich deprimiert verlauten.

"Quatsch! " sagt Jan "Sie wird sich genauso zu dir hingezogen fühlen. Du musst nur ein bisschen geduldig sein und sie umwerben, dann klappt das schon. Du kommst einfach mit zum Pizzaabend und dann wird das."

"Ok, gute Idee. Ich hau mich jetzt erstmal hin. Wir sehen uns morgen."

Ruhelos wälze ich mich in meinem Bett hin und her.

Ich müsste doch nach über 30 Stunden eigentlich totmüde sein.

Trotzdem kann ich nicht schlafen, weil meine Gedanken nur um Lilly kreisen.

Frustriert gehe ich wieder raus an die Luft.

Instinktiv suche ich ihren Geruch und folge ihm zu ihrer Wohnung.

Als ich dort bin sehe ich das die Seitentür nicht richtig geschlossen ist und kann dem Drang nicht widerstehen nachzusehen ob es ihr auch gut ist.

Leise betrete ich ihre Wohnung und finde sie schlafend mit einer Weinflasche in der Hand auf dem Sofa .

Eine Weile betrachte ich ihre ebenmäßigen Züge ihr schönes, blondes Haar und ihre zierliche Gestalt. Sie ist wirklich winzig im Gegensatz zu mir. Kein Wunder das mein Beschützerinstinkt so stark ist.

Vorsichtig gehe ich zu ihr, nehme sie behutsam auf meine Arme und lege sie in ihr Bett.

Ich betrachte sie noch ein paar Minuten verträumt. Gerade will ich mich abwenden, da beginnt sie im Schlaf leise zu wimmern.

Zärtlich streiche ich über ihre Hand bis sie sich beruhigt hat.

Jedoch beginnt sie fast augenblicklich wieder zu wimmern als ich sie erneut loslasse.

Nicht in der Lage sie so allein zu lassen, lege ich mich zu ihr, nehme sie in den Arm und versuche ihr Trost zu spenden.

Nur eine kurze Weile sage ich mir, bevor ihr Duft und ihre Wärme mich einschlafen lässt.

"Ahhhhhh!"

Ein greller Angstschrei reißt mich aus dem Schlaf.

Instinktiv springe ich auf und stehe innerhalb von Sekunden kampfbereit als Wolf im Raum.

Verwirrt suche ich mit vor Adrenalin zitternden, angespannten Muskeln und laut knurrend die Bedrohung. Nur kann ich keine Bedrohung erkennen.

Die einzige Person außer mir im Raum ist Lilly, die völlig verängstigt am Kopfende vom Bett kauert.

"Oh bitte, töte mich nicht. " kommt es leise von ihr und ich realisiere mit Schrecken das ich für sie die Bedrohung bin.