Sanguis war genauso, wie Ophelia ihn in Erinnerung hatte: groß, schlaksig und unnahbar. Seine ernste Miene wich nicht, als er sie ansah, doch seine Lippen kräuselten sich leicht, als sie ihm direkt in die rubinroten Augen blickte.
"Das kleine Mädchen ist also erwachsen geworden", stellte Sanguis im Salon fest, während er sich lässig auf dem Sofa zurücklehnte und den frisch aufgebrühten Eisentee ignorierte. Diese Mischung wurde schnell zum neuen Trend, doch er hasste jeden künstlichen Blutgeschmack. "Mein Beileid, dass ich dich nicht töten konnte."
Ophelia war überrascht von seiner Direktheit, doch wer so viele Jahre gelebt hatte, scherte sich nicht darum, um den heißen Brei herumzureden. Nervös warf sie einen Blick auf Killorn, der sorglos ein silbernes Messer zwischen seinen Fingerspitzen wirbeln ließ, als ob es ihm Vergnügen bereitete. Er hatte versprochen, sich in Anwesenheit des Vampir-Overlords zurückzuhalten.