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Chapter 5 - Schnüffeln

Wenn Emily jemals ihre Leidenschaft für das Schreiben entdecken und ein Buch veröffentlichen würde, war sie sich ziemlich sicher, dass es den Titel tragen würde:

FÜRSORGE FÜR DEN CEO: EIN LEITFADEN FÜR DIE PERSÖNLICHE ASSISTENTIN.

Oder vielleicht …

WIE MAN SEINEN CEO AM LEBEN HÄLT.

Oder …

DIE GEHEIMNISSE FÜR EINEN GLÜCKLICHEN UND GESUNDEN GESCHÄFTSFÜHRER.

Unmittelbar nach dem Verlassen des Besprechungsraums machte sich Emily bereits daran zu planen, wie sie ihren Chef wieder in Gang bekommen könnte. Treffen mit seinem Onkel versetzten ihn oft in schlechte Stimmung und da sie der schlechten Laune am nächsten war, war es in ihrem besten Interesse, diese schnellst möglich zu vertreiben.

Kaum hatte sie die Tür seines Büros hinter sich geschlossen, begann sie schon zu handeln. Als erstes griff sie nach einem ihrer vorbereiten Notizzettel:

VIRTUELLES MEETING - BITTE NICHT STÖREN.

Die Notiz war handschriftlich und offiziell nicht anerkannt, aber sie wirkte immer Wunder, weil sie an der Tür des CEOs hing.

Nachdem sie ihm etwas Ruhe verschafft hatte, ging sie zum nächsten Punkt über: Ihm etwas zu Essen besorgen.

Hunger bedeutete Ärger – klar und einfach.

Während er nun an seinem Toast knabberte, beschloss Emily, sich ein paar Minuten für sich selbst zu nehmen. Was für sie eine Pause darstellte, würden andere wahrscheinlich als das Traurigste und Lächerlichste bezeichnen, aber für Emily war diese kleine Auszeit genau das, was sie an manchen Tagen brauchte.

Die Damen Toilette zu erreichen war einfach. Dort angekommen, suchte sie sich eine Kabine aus, verschloss sie, zog ihr Handy heraus und stellte den Wecker auf zwei Minuten. Dann klappte sie den Toilettendeckel herunter und setzte sich.

Sie lehnte sich an die Wand, schloss die Augen und atmete. Genau das tat sie für ganze zwei Minuten. Als der Wecker klingelte, raffte sie sich auf, stand auf und streckte sich. Nach ihrer kleinen Auszeit entsperrte Emily die Tür und ging hinaus.

Am Waschbecken bespritze sie sich etwas Wasser ins Gesicht, um sich zu erfrischen (daher liebte sie wasserfestes Make-up so sehr). Danach gab sie ihrem müden Spiegelbild einen Daumen hoch und trat den Weg nach draußen an.

Ihre gute Laune hielt jedoch nicht so lange an, wie sie es sich gewünscht hatte, und das lag nicht an irgendetwas, das sie getan hatte... nein.

Sobald sie das Waschzimmer verließ, wünschte sich Emily sofort, sie könnte umkehren. Dort wartete Lucas Penne wie ein Dieb in einem schlechten Film.

"Also ..." Er fing an, und schon mit diesem einzigen Wort ging er ihr auf die Nerven.

"Wie hat dein Boss das herausgefunden? Hat er schon wieder seine Überwachungskameras gegen arglose, fleißige Menschen eingesetzt?" Emily konnte nur spöttisch reagieren. Das Gerücht ging um, dass Derek Kameras zur Überwachung aller benutzte. Und sie alle zogen es vor, das zu glauben, statt sich der Tatsache zu stellen, dass sie einfach furchtbar darin waren, Geheimnisse zu bewahren.

Es gab so viel, was Emily dem Mann sagen wollte. Aber das hätte bedeutet, Energie zu verschwenden, die sie nicht hatte, für eine aussichtslose Angelegenheit. So sah sie ihn einfach nur abschätzig von oben bis unten an.

"Anstatt dich über die Spionagegewohnheiten des CEOs zu sorgen, solltest du vielleicht dafür sorgen, dass niemand herausfindet, dass du Imitate anstelle der echten Schuhe trägst." Lucas wich zurück, als hätte er eine Ohrfeige bekommen. Er schaute auf seine Schuhe hinunter und dann wieder zu ihr, mit einem Blick, der töten könnte.

"Wie kannst du es wagen! Ich würde nie... Du könntest Stil nicht erkennen, selbst wenn er dich mit seinen glorreichen Händen schlagen würde …" Emily lief davon und ließ ihn wütend zurück.

Ehrlich gesagt wusste sie, dass die Schuhe echt waren. Jemand wie Lucas würde lieber nackt herumlaufen, als minderwertige Ware zu tragen. Aber ihn wegen seines Modesinns zu hänseln, war einfach der effektivste Weg, ihn aus dem Konzept zu bringen.

Mit neuer guter Laune begab sich Emily zurück in ihr Büro und machte sich wieder an die Arbeit.