Devin zischte ihr ins Ohr: "Du hast den Mann gehört. Wir sollten uns lieber beeilen, was? Ich dachte an... heute Abend? Wenn du Zeit hast, meine ich?"
Sie stieß ihn mit dem Ellbogen hart in die Rippen, aber er wich nicht zurück. "Denk daran, was passiert, wenn du mir die Sache vermasselst. Sei jetzt brav, und später am Abend kannst du so unartig sein, wie du willst." Er grinste so breit, dass sie befürchtete, seine Ohren könnten abfallen. Sie biss sich auf die Unterlippe, so fest, dass Blut floss. Wenn Mr. Sterling nicht bald kam, so wusste sie, dann würde sie mit seinem Kerl schlafen müssen.
Dann wurde es schnell still im Raum. Es war, als wäre der Sauerstoff aus dem Raum gesaugt worden. Eine Gabel klapperte; eine Mutter brachte ein Kind zum Schweigen; ein Weinglas klirrte. Dann das Hufgetrappel von Schuhen auf dem Marmorboden, das immer lauter wurde, jeder Schritt klang zielgerichtet.
Ein Mann trat ein, groß und gut aussehend in einem kohlegrauen Anzug. Brust raus, Schultern zurück, Hände in den Taschen. Mit seiner Eleganz und Selbstsicherheit zog er die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. Savannahs Blick blieb an ihm hängen und erkannte die Gestalt. Es war Mr. Sterling. Aber ... was tat er da? Eine Mischung aus Aufregung und Verwirrung brodelte in ihr, und dann, um es noch schlimmer zu machen, sprach Devin: "Der Onkel kommt!" Devin rief, und ein großer Teil von Savannah wurde taub. Ihre Gedanken rasten. Er heißt Sterling, aber er gehört nicht zur Sterling-Familie, das wäre ... hm ... Das würde bedeuten, dass er Devins Onkel ist, was bedeutet: Oh mein Gott. Sie war nicht die schärfste Klinge, manche hatten sie sogar als langsam bezeichnet, aber das schlug ein wie ein Blitz und brutzelte ihr Gehirn. Sie spürte, wie ihre Wangen erröteten, und ihr wurde schlecht.
"Dylan, warum so spät?" Fragte Devin, "Dad hat mehrmals nach dir gefragt." Devin und Susan standen auf, um ihm entgegenzukommen und ihn zu einem Platz neben seinem Großvater am Kopfende des Tisches zu führen, aber Dylan drängte sich an ihnen vorbei und ging direkt auf Savannah zu.
"Du kennst das Mädchen also?" rief Großvater über den Tisch hinweg. "Unsere Savannah, die bald zur Familie gehören wird. Sie heiratet deinen Neffen, Devin..."
"Nein, tut sie nicht", sagte er.
Das Gesicht des alten Mannes erstarrte. Er war sich noch nicht sicher, ob er wütend sein sollte oder nicht, also bohrte er ein wenig nach, wobei seine Stimme vor Anspannung bebte. "Was meinst du mit 'Nein, ist sie nicht'?
"Sie gehört mir, also kann sie Devin nicht heiraten, weil sie mit mir zusammen ist. Und wenn sie von jemandem ein Kind bekommt, dann von mir."
Devin war fassungslos.
Die Menge schnappte nach Luft.
Savannah wollte vom Boden verschluckt werden und nie wieder gesehen werden.
Endlich begriff Großvater Sterling, dass er wütend sein sollte, und er schlug mit der Faust auf den Tisch. "Dylan, was zum Teufel ist hier los? Du kommst seit Jahren nicht mehr zu uns, und jetzt das?"
"Vater, bitte", sagte er und nahm Savannahs Hand. "Du machst hier eine Szene."
"Blödsinn! Was redest du denn da? Savannah ist die Verlobte deines Neffen! Hast du sie gefickt?" Die letzte Frage war wie ein weißglühender Schürhaken, der auf sie gerichtet war.
Dylan parierte sie mühelos. "Nur seine Verlobte, keine Ehefrau. Und sie hat ihn noch nicht gefickt - nur ich." Sagte er mit einem schwelenden Grinsen, während er Savannah anschaute.
Savannah erschauderte.
Sie wusste, dass Dylan in diesem Moment ihr Leben ruiniert hatte, sie zerbrochen und zersplittert auf den Felsen zurückgelassen hatte, versunken in einem Meer von Skandalen. Dylans Plan war es gewesen, ihr und Devin maximalen Schaden zuzufügen. Ihr Ruf würde danach in Scherben liegen, und jeder würde wissen, wer sie war und was sie tat. Natürlich würde Dylan, sobald er mit ihrem Körper fertig war, sie hinauswerfen, und sie würde allein sein.
Der alte Sterling war rot vor Wut und konnte kaum glauben, was er da hörte. Er drehte seinen Kopf zu Savannah: "Savannah, sag mir, bist du wirklich mit Dylan zusammen?"
Savannah zitterte ein wenig.
Dylan drückte ihre Hand und begann, sie in seiner zu zerdrücken. Zuerst sanft, aber fest. Eine Warnung.
Savannah nickte.
Die Gäste brachen in einen Aufruhr aus.
Devin biss die Zähne zusammen, sein Gesicht glühte heiß, er schämte sich. Er hätte nie gedacht, dass sie ihn wegen seines Onkels verlassen würde, und plötzlich bereute er, sie überhaupt dorthin geschickt zu haben. Er spürte, wie sein Blut kochte, als die Blicke zwischen ihm und seinem Onkel Dylan hin und her huschten. Er ballte die Fäuste, sprang von seinem Stuhl auf und legte eine feste Hand um Savannahs Arm. "Was zum Teufel glaubst du, was du da tust?" Er schrie sie an und zog sie am Arm zu sich heran. "Du bist mein Verlobter!"
Bevor er merkte, was geschah, wurden ihm die Arme weggezogen und er wurde einige Meter zurückgeschleift. Dylan stand über ihm, sein Bewacher Garwood an Devins Seite. Die ganze Halle sah schweigend zu, in Erwartung dessen, was als Nächstes passieren würde.
"Sie ist nicht", knurrte Dylan, der sich über Devin erhob, "deine Verlobte." Schnell und leise lief Savannah an Dylans Seite, und sie gingen.
Hinter ihnen brach in der Halle ein Tumult aus. "Was zum Teufel ist hier los?" Der alte Mann schrie. Dann schloss sich die Tür, und sie waren verschwunden.