"Sicherlich, wenn ich einen weiteren Kürbis finde, bringe ich ihn zum Tauschen mit", versprach Qiao Mei.
"Gut, gut!" Die Frau lächelte zufrieden, als sie das hörte. Wer hatte eigentlich gesagt, dass Qiao Mei herrisch sei? Sie selbst empfand Qiao Mei als sehr freundlich.
Qiao Mei lächelte zurück und setzte ihren Weg den Berg hinauf fort.
Es war eine kleine Geste, die das eigene Leben verbessern und andere glücklich machen konnte. Das machte die Sache umso besser.
Andernfalls hätten die Kinder in ihrem Bauch später keine Unterstützung, wenn sie im Dorf von anderen schikaniert würden.
Auch aus diesem Grund musste sie gute Beziehungen zu den Dorfbewohnern aufbauen.
Sie beschleunigte ihren Schritt und folgte dem Pfad, den sie schon gestern genommen hatte. Sie benötigte nur etwa zwei Stunden, um die heiße Quelle zu erreichen, doch unterwegs traf sie auf einige Kinder, die sich auf den Heimweg machten.
Erst gestern hatte sie Kürbisse gegen grüne Bohnen eingetauscht. Nachdem die Kürbisse im Dorf zubereitet worden waren, wollten alle Kinder der verschiedenen Familien mehr davon. Da die Erwachsenen tagsüber arbeiten mussten und die Kinder frei hatten, waren sie gemeinsam hierhergekommen, um nach Kürbissen zu suchen.
Sie fanden allerdings nichts und pflückten stattdessen nur einige wilde Früchte.
Als sie Qiao Mei erblickten, stutzten sie kurz. Ohne ein Wort zu sagen, senkten sie die Köpfe und machten Anstalten zu fliehen.
Obwohl sie nie direkt mit Qiao Mei aneinandergeraten waren, hatten fast alle ihre Geschwister schon einmal mit ihr gekämpft, daher wussten sie, wie furchteinflößend Qiao Mei sein konnte.
Qiao Mei lächelte, als sie die Kinder hastig vorüberziehen sah. Es würde ihr das Früchtesammeln erleichtern, wenn sie gingen.
Nachdem sie um die heiße Quelle herumgegangen war, stellte sie fest, dass die Gegend von den Kindern verwüstet worden war. Außer Unkraut und Schilf gab es keine essbaren Wildpflanzen mehr.
Letztlich war das Gebiet um die heiße Quelle wirklich sehr klein.
Sie machte sich jedoch keine großen Sorgen. Sie brach mit der Hand ein dichtes Schilfstück auf und entdeckte nach einigen Drehungen und Wendungen eine dünne, kleine wilde Kastanie zwischen den Bäumen.
Innerhalb von nur drei oder vier Minuten vollzog sie einen Energieaustausch und wild Kastanien fielen überall zu Boden.
Qiao Mei hob erfreut zwei Körbe mit Kastanien auf. Kastanien waren besonders gut für Schwangere, da sie viel Folsäure enthielten, welche das Risiko von Frühgeburten senken konnte.
Da sie nun Zwillinge erwartete, musste sie besonders viele davon essen.
Die ursprüngliche Besitzerin dieses Körpers hatte zu früh entbunden, daher musste sie besonders aufpassen.
Als Qiao Mei ins Dorf zurückkehrte, war der Himmel bereits dunkel. Aus den Schornsteinen jedes Hauses stieg Rauch auf, und jedes Haus leuchtete warm. Als sie näher kam, hörte man ein paar Hunde bellen.
Die gesamte Szenerie wirkte wie ein entspanntes Dorfbild.
Qiao Mei folgte dem Weg zu ihrer eigenen Haustür. Dort sah sie sofort Qiao Qiang, der auf ihre Rückkehr wartete. Ihr unruhiges Herz beruhigte sich augenblicklich und sie spürte die Wärme des Zuhauses.
"Großvater, ich bin zurück", lächelte Qiao Mei und kam schnell herüber, ihre Stimme sanft und weich.
Qiao Qiang begrüßte sie mit einem Lächeln.
Die beiden betraten fröhlich das Haus; Qiao Mei stellte die Körbe ab. Im Hauslicht konnte Qiao Qiang nun sehen, was sich darin befand.
"Du hast so viele Kastanien gesammelt, hast du den Eichhörnchen ihre Wintervorräte weggenommen?" Diese Kastanien sahen frisch und sauber aus, sie waren sicherlich nicht einfach vom Boden aufgesammelt worden.
Wenn es nicht die von Eichhörnchen versteckten Kastanien waren, hätten diese bereits verrotten müssen, nachdem der Winter geendet und Eis sowie Schnee geschmolzen waren. Sie mussten also von den Eichhörnchen versteckt worden sein, um den Winter zu überstehen.
"Genau, die Eichhörnchen werden diese Kastanien wahrscheinlich nicht mehr finden. Der ganze Baum voller Kastanien gehört jetzt mir", sagte Qiao Mei lächelnd.
"Hahahaha! Unsere Mei Mei ist wirklich glücklicher als andere", lachte Qiao Qiang fröhlich.
Qiao Mei wusch die Kastanien sorgfältig und setzte sie sofort auf zum Dämpfen.
Eigentlich wäre es besser gewesen, die Kastanien zu braten, und es wäre noch aromatischer gewesen, sie mit Huhn zu schmoren, aber momentan hatte sie keine andere Wahl, als sie einfach zu dämpfen.